Freitag, 5. Juli 2013

Kimi ni todoke (Nah bei dir)






Mal endlich wieder ein kleines Review zu einem Manga und nicht zu irgendeinem, sondern meiner Meinung nach zu einem der tollsten Shojo-Mangas die es gibt. (Anmerkung: Dieser Manga ist mein absoluter Lieblings-shojo-Manga^^ ~ da wird es eventuell nicht leicht zu objektiv zu bewerten nya~)


Allgemeine Informationen:
• Mangaka: Karuho Shiina
• Genres: Comedy, Drama, Romance, School Life, Shoujo, Slice of Life
• Status: laufend (18 Bände)
• Erscheinungsjahr: 2006

Zusammenfassung:
Sawako Kuronuma wäre die perfekte Heldin.. in einem Horrorfulm. Mit ihren pechschwarzen Haaren, ihrem
finsteren Lächeln und ihrem ruhigen Auftreten wird sie oftmals mit der Figur der Sadako aus einem Gruselfilm verwechselt. Aber hintem ihrer angsteinflößenden Fassade verbirgt sich ein oft missverstandener und sensibler Teenager. Zu schüchtern um irgendwohin zu passen, will sie eigentlich nur einige Freundschaften aufbauen. Aber als der beliebteste Junge in ihrer Klasse sich mit ihr anfreundet, sieht sie sich einer Veränderung in ihrem Leben konfrontiert, die durchaus positive wie auch negative Folgen hat.

In 2008 gewann dieser Manga den Kondansha Manga Award in der Kategorie "Bester Shoujo Manga". Die Serie wurde ebenso für die ersten Manga Taisho Awards 2008 nominiert.



Bewertung: 9/10
Begründung:
Wie ich ja bereits oben geschrieben habe gehört dieser Manga zu meinen absoluten Favouriten. ♥ Demzufolge werde ich euch wohl oder übel mit ganz vielen Komplimenten bezüglich des Mangas zuspamen (tut mir leid, aber ich kann nicht anders >.<) Zunächst erstmal etwas zu der Story, die nun wirklich nicht die orignellste schlechthin ist (dafür würde ich dem Manga an sich keine Auszeichnung geben, das ist klar um erst mal auch auf ein paar nicht so positive Sachen einzugehn). Wer kennt dieses Schema nicht: Schüchterenes Mädchen freundet sich mit dem Schwarm der Schule an und beide verlieben sich ineinander (Achtung! Spoiler! xD) So kenne ich dieses Motiv bereits aus dem Manga "An deiner Seite" und "Lebe deine Liebe!", die zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblingsmangas gehören, aber eine nette Unterhaltung bieten.

Doch nun komme ich zu den Dingen, die diesen Manga eben von den meisten anderen Shojo-Mangas unterscheidet: Es ist nicht das Thema oder die Idee die Geschichte die einzigartig an sich ist, sondern die Art und Weise wie das Motiv künstlerisch umgesetzt wurde! So schafft es die Mangaka eine wunderbare Stimmung und einen tollen Einblick in das Gefühlsleben jeder (!) Figur zu erzeugen! Sie legt wirklich besonders viel Wert darauf, dass wir uns in die Charaktere hineinversetzen können um somit auch ihr Handeln zu verstehen.
Sie nimmt sich Zeit jede Facette der Figur näher zu beleuchten & das liebe ich an diesen Figuren! Sie sind nicht zu einfach und schlicht gehalten, sonden sind sehr real gestaltet, als ob diese auch Menschen aus unserem Alltag sein könnten.
Es gibt hier weder die absolute Zicke, den gefühlskalten Macho oder die absolut emotionslose Figur, nein jeder ist bestückt mit mehreren Eigenschaften, die den Figuren eine gewisse runde Persönlichkeit ermöglicht. Und diese Persönlichkeitseigenschaften entdecken wir, während wir die Geschichte aus der Perspektive der einzelnen Figuren erzählt bekommen, was das Besondere an dieses Manga ist (es gibt noch einige andere Besonderheiten). Stets und ständig reflektieren sie über sich, über die anderen und das Leben. So ist Sawako ein absolut niedliches Mädchen, welches stets an das Wohlergehen der anderen denkt, immer am grübeln und einfach liebenswürdig ist. Auch wenn sie durch ihr gruseliges Auftreten (weil sie sich nicht gut ausdrücken kann) andere verschreckt, steckt sie voller guter Absichten und ist im Grunde einfach nur ein total braves Mädchen von nebenan. Was mich an ihr etwas stört, ist die Tatsache, dass sie manchmal etwas ZU lieb ist, für meinen Geschmack. Manchmal stellt sie sich etwas doof ans, aber sie kann nicht so gut mit anderen Menschen, da sie ja sonst immer als Außenseiterin behandelt wurde. Auch ihre beiden besten Freundinnen Chizu und Ayane sind Figuren, die man einfach nur ins Herz schließen kann. So zeigt sich Chizu öfter als ein etwas burschikoses  sowie lautes Mädchen, welches aber genauso schüchtern in der Gegenwart ihres Schwarms sein kann und ebenso in Sachen Freundschaft schnell sentimental/zur Heulsuse wird. Ayane wirkt auf den ersten Blick zwar wie eine "Tussi", die nur auf Oberflächlichkeiten achtet und mit vielen Jungs ausgeht, aber wenn man sie kennenlernt weiß man, dass sie durchaus sehr erwachsen sein kann, stets anderen mit ihren Ratschlägen hilft und eine treue Freundin ist. Sie ist kein "leichtes Mädchen", sondern eher der Typ Frau, die sich nach der wahren Liebe sehnt, die sie bisher noch nicht gefunden hat. Deswegen beneidet sie auch Chizu und Sawako für ihre aufrichten und tiefen Gefühle. Schon allein bei der Beschreibung der drei Freundinnen merkt man doch, wie vielschichtig eine Person ist je nachdem wie sie wahrgenommen wird und wie sie wirklich ist. Ich hätte gerne alle drei als Freundinnen. *schwärm*


Und was mich auch besonders gefallen hat, ist die Tatsache dass in dem Manga viel Wert auf Freundschaft gelegt wird, was man auch an den dreien sehen kann. In vielen Mangas sind Freundschaften eher nur Nebensache und begleitend während es vor allem in den ersten Bänden von Kimi ni todoke fast ausschließlich um Freundschaft geht. Auch im weiteren Verlauf hat die Freundschaft noch immer einen festen Bestand in dieser Serie. So sind die Mädels stets füreinander da, machen sich gegenseitig Hoffnung, unterstützen sich in guten wie auch schlechten Zeiten und halten zusammen. Das ist wahre Freundschaft! Auch wenn es mal Gerüchte gibt, glauben sie diesen nicht, sondern haben Vertrauen in ihrer Freundschaft. (In unserer heutigen Welt sollten sich die Leute auch mal daran halten..)
Ich liebe es wenn ich die drei zusammen lachen und weinen sehe, da geht einem das Herz auf. Der andere Protagonist Kazehaya ist ein absoluter Märchenprinz, der stets für gute Laune sorgt und sehr beliebt ist. An vielen Stellen wird aber klar, dass es nicht immer so ist und dass es auch Sachen gibt, die ihn bedrücken und auf dem Herzen liegen. Es ist eben nicht alles eitel Sonnenschein, selbst für einen Gutelaunermacher wie ihn. Ich finde die Beziehung zwischen ihm und Sawako richtig schön und herzerwärmend, wobei ich sagen muss, dass es ziemlich lange dauert bis die beiden zueinander finden. Und da unterscheidet sich der Manga wieder von den anderen:
Während es in einigen Mangas sehr schnell geht mit dem Zusammenkommen und dem 1. Kuss sowie 1. Mal, geht es in Kimi ni todoke eher langsam voran. Das finden die einen als sehr angenehm, weil dies eher der Realität entsprechen würde & man Zeit braucht zum Kennenlernen und verlieben, andere wiederum finden es nur quälend langweilig und wollen eine schnellere Entwicklung mit allem drum und dran haben. Ich bin da offen für alles, aber ich finde es bei den beiden in Ordnung, wenn sie sich Zeit mit allem lassen und nichts überstürzen. Das macht die Liebe zwischen den beiden aus, da sie beide sehr unerfahren in dieser Hinsicht sind und ihre "kleine Probleme" haben. Der Manga ist wirklich nur für diejenigen, die es selbst auch mögen, wenn Beziehungen eben ihre Zeit brauchen um sich zu entfalten. Man könnte auch sagen, dass die Art wie die beiden zusammen kommen eine gewisse Reife zeigt.
Klar kann es für die einen etwas nervig sein, wenn die Beziehung von Missverständnissen und Kommunikationsproblemen gespickt ist, aber seien wir mal ehrlich, es ist doch meist nicht so, dass Pärchen auf Anhieb einen Konsens finden. Und manchmal möchte man den anderen etwas nicht sagen, weil man Angst hat, dass dieser es nicht versteht oder es den anderen Probleme bereitet. Besonders bei diesen beiden Figuren wird das sehr deutlich. Sie nehmen soviel Rücksicht aufeinander, dass es auch wieder etwas weh tut. So kann es sein, dass dieses ständige Hin und Her doch manchmal etwas quälend wirkt, aber wenn am Ende doch die Versöhnung stattfindet ist alles wieder schön.

Zur Story möchte ich nicht zuviel sagen, sie ist an sich nicht soviel anders als in den meisten Shojo-Mangas, aber die Art wie die Dinge geschildert werden eben aus der Perspektive von verschiedenen Figuren (meist aus Sicht von Sawako natürlich) ist erfrischend. Auch, dass viele Gedanken und Gefühle der Figuren in die Handlung mit einfließen macht die Geschichte doch ein Stück realistischer.
Außerdem wird nicht nur die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren beleuchtet, sondern auch das Wechselverhältnis zwischen den anderen Figuren. Ob nun die Freundschaft zwischen den drei Mädchen; die Beziehung zwischen zwei Konkurrentinnen, die problematische Beziehung zwischen Sandkastenfreunden oder eben das Verhältnis zwischen einem Mädchen, welches Probleme in der Liebe hat und einem Jungen, der jede haben könnte, aber nur die eine will und versucht sie zu verstehen. Auch Männergespräche und Beziehungen werden nicht außer Acht gelassen, sodass man sich mit beiden Geschlechtern identifizieren kann. Hier werden alle möglichen Beziehungen thematisiert, ihre Probleme geschildert und die Höhen und Tiefen wundervoll verdeutlicht.

Werft am besten selbst einen Blick hinein. ;)

Zu guter letzt möchte ich noch etwas zum Zeichenstil sagen. Ich kenne diesen sehr gut, da ich zuvor ein anderes Werk der Mangaka gelesen habe ("Crazy for you" auch sehr empfehlenswert) und er unterscheidet sich doch sehr von den übrigen Zeichenstilen. Allein schon, weil einen hier keine riesigen Glubschaugen entgegen schauen und nicht alles zur verkitscht wirkt, sondern eben eine natürliche Schönheit ausstrahlt. (So wie auch Sawako) Die Zeichnungen sind liebevoll gestaltet, aber relativ schlicht, was einen wirklichkeitsnahen Touch irgendwie hat. Ich mag den Zeichenstil einfach, weil dieser einzigartig ist und eben dieses Natürliche widerspiegelt. Mag sein, dass andere diesen Zeichenstil nicht mögen, aber das ist mein Geschmack.^^

Fazit: Der Manga hat den Kondansha als bester Shoujo-Manga eindeutig verdient, allein schon, weil die Geschichte eines schüchternen Mädchens, welches Freunde sucht, einfach extrem emotional und einfühlsam erzählt wird. Die Figuren sind wunderbar vielseitig gestaltet und die Beziehungen zueinander werden auch schön beschrieben. Ich mag den Zeichenstil besonders sehr, da er soviel Natürlichkeit ausstrahlt, was eben für eine Abwechlsung und Leichtigkeit sorgt. Besonders geeignet für Leser, die etwas langsamere Beziehungsentwicklungen bevorzugen, welche eben auch realistischer und tiefgreifender sind. Eine superdolle Empfehlung an alle Shojo-Fans!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen