Sonntag, 12. Mai 2013

Die Phoenix Wright-Serie



allgemeine Informationen:
• Entwickler: Capcom
• Puplisher: Nintendo
• Erstveröffentlichung: 16. März 2006 (NDS)
• Genre(s): (Gerichts-)Simulation, (Japanisches) Adventure


Zusammenfassung:

Zunächst erstmal etwas Allgemeines. Es gibt bereits in Deutschland mehrere Teile dieser Anwaltsspielserie und ich habe bereits auch alle gespielt, den letzten sogar auf Englisch( was allerdings erstaunlich gut ging xD -> hab normal gute Englischkenntnisse). Ich habe auch bereits alle Teil mehrmals durchgespielt, obwohl der Wiederholeffekt bei so einer Art von Spielen eigentlich gering sein sollte, da man bereits alle Geschichten und Figuren kennt, doch es gibt gute Gründe weswegen ich diese Spiele immer wieder gerne spiele.




Gameplay I

Man schlüpft zunächst in die Rolle des frischgebackenen Strafverteidigers Phoenix Wright, welcher seine erste Gerichtsverhandlung vor sich hat, welche sich sogar als Mordverhandlung entpuppt. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass dieses Spiel eben eine Gerichtssimulation zum einen ist. Man muss als als Verteidiger in einem Gerichtsprozess die Zeugen befragen und sie auf Unstimmigkeiten "angreifen", um nähere Informationen, die einen weiterbringen, zu erhalten. Ziel ist es, Widersprüche in den Aussagen der Zeugen zu finden und in der Gerichtsakte diese Widersprüche anhand von Beweisen deutlich zu machen. Man muss sich also die Aussagen genau anschauen und parallel mit Fakten und Beweisen in der Gerichtsakte vergleichen.
Für die einen ist dies ein wahres Paradies, für lesefaule Menschen ist es eher eine Qual sich durch die Aussagen zu quälen. Wer also auf solche Simulationen steht und gerne liest, vor allem Krimis, der wird Gefallen am Spielprinip haben. Doch das ist nur ein Teil des komplexen Spielaufbaus.


Gameplay II

Im meist ersten Teil, muss man direkt zum Tatort gehen, auch dort die Zeugen befragen, wobei dies meist zwanglos geschieht. So können Aussagen außerhalb des Gerichssaals durchaus wahrer sein, als welche die im Gerichsprozess gemacht werden. Eine weitere Aufgabe besteht natürlich den Tatort zu untersuchen, wichtige Beweise zu entdecken um am Ende den wahren Mörder zu finden. Ich kann also schon mal vorweg sagen, dass unser Mandant meist unschuldig ist und wir eben seine Unschuld beweisen müssen.
Trotzdem trifft dies nicht in allen Fällen zu! Daher kann es später auch zu Gewissenskonflikten führen, doch das werde ich nicht weiter beleuchten.
Dies ist ein Punkt, in dem das Spiel sehr überzeugend und belehrend sein kann. Es gibt nämlich zu unserem Verteidiger natürlich auch immer einen Staatsanwalt und dies ist Edgeworth, unser damaliger Kindheitsfreund. Seinen Charakter finde ich persönlich besonders spannend, da er verschwiegen ist und eine harte Vergangenheit durchmachen musste, die ihn sein Leben lang prägte.

Zur Hintergrundgeschichte zu den Figuren:

 [Spoiler an!] Edgeworth wurde als Kind Zeuge des Mordes an seinen eigenen Vater und ist seither sehr traumatisiert und gibt sich dabei selbst die Schuld für den Tod seines Vaters. (Dies wird im 1. Teil ausführlich geschildert.) Sein Vater war damals selbst Verteidiger und eigentlich war es auch Edgeworth´s Ziel selbst in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, da er sein großes Idol war. Doch nach dem schicksalshaften Fall hat sich seine Einstellung gegenüber Verteidigern grundlegend geändert, da es welche gibt, die bestechlich sind und selbst schuldige Menschen, Mörder, für Geld in die Freiheit bringen. Darum entschied er also Staatsanwalt zu werden, um die Schuldigen zu bestrafen auch wenn das heißen würde, Unschuldige für schuldig zu erklären. Als Phoenix also sieht was aus seinem moralischen Freund aus Kinderzeiten geworden ist, hat er selbst entschlossen Verteidiger zu werden, zum einen um Edgeworth zu retten und auch seinen anderen Kumpel Larry, der seit Kindheit an immer für alles verantwortlich gemacht wird, aus der Patsche zu helfen. (Man trifft bereits im 1. Fall des 1. Teil auf Larry) Eine bewegende Kindheitserinnerung hat Phoenix ebenso geprägt, als es in der Schule darum ging, wer das Essensgeld eines Kameraden geklaut hatte. Alle waren sich einig, dass es Phoenix sein musste und beschuldigten ihn maßlos. Doch nur Edgeworth und Larry hielten damals zu ihm und glaubten an ihn. Dies bestärkte ebenso Phoenix darin an die Unschuld von Menschen zu glauben, die auf den ersten Blick als Schuldige gesehen wurden. Wie man sieht spielt also die Gerechtigkeit natürlich eine sehr große Rolle, ebenso Vertrauen aber auch Misstrauen und Verrat. Später kommt Edgeworth nach einer Vielzahl an schicksalshaften Ereignissen auch zu der Erkenntnis, dass es im Gerichtssaal nicht immer darum geht zu gewinnen, oder jemanden zu verurteilen, es geht einzig und allein darum die Wahrheit herauszufinden. Eine wichtige Moral von vielen, die ich dadurch gewonnen habe. Egal wie schmerzhaft eine Wahrheit sein sollte, egal wieviele Opfer es kostet sie zu finden, das ist höchste Priorität! Natürlich kann man nie sicher sein, ob man die Wahrheit entdeckt hat, aber man darf nie aufhören nach ihr suchen. Genau sollte man einerseits Vertrauen zu Menschen haben, aber ihnen genauso misstrauen (ja das klingt sehr paradox, am besten wäre es einen gesunden Mittelweg zu finden.
Dementsprechend sollten der Staatsanwalt sowie der Verteidiger nicht einen Wettkampf gegeneinander führen sondern vielmehr zusammenarbeiten, was Phoenix und Edgeworth auch zunehmend tun. Im Verlauf der ganzen Spielreihe merkt man, dass ihre Bindung und ihr Vertrauen zueinander immer stärker wird, was mich sehr fazininiert hat. Aber auch die anderen Charaktere entwickeln sich mehr oder weniger, was wirklich sehr toll ist! Bei Adventure bietet sich einfach so etwas an!

Charaktere

Dies bringt mich ebenso zu dem nächsten Punkt, welches das Spiel so einzigartig macht: Die Charakter an sich! Sie sind alle wunderbar animiert(man könnte, dass sie eher aussehen wie Animefiguren) und so lebhaft und einzigartig gemacht! Jeder Charakter hat viele verschiedenen Facetten an sich und es gibt soviele, dass man sicherlich immer eine Figur findet, die man besonders mag. Ich persönlich fand alle Charaktere, ob Haupt-oder Nebencharakter toll! Auch die Dialoge und ironischen Bemerkungen(vor allem von Phoenix) waren köstlich! Ich hatte stets und ständig etwas zum schmunzeln. Diese Charakter treiben die Handlung voran.

Nochmal zurückkommend zur Handlung. Es gibt momentan in Deutschland fünf Teile dieser Reihe und jeder Teil ist in 4-5 Fälle gegliedert, die alle unterschiedlich sowie einzigartig und spannend sind. Hat man alle Teile aber mal durchgespielt (besonders 1-3) wird man merken, dass jeder Teil mit dem anderen zusammenhängt, besonders der dritte Teil nimmt viel Bezug zu den zwei vorigen und zur Vergangenheit von Phoenix Wright! Man könnte meinen, dass diese weiteren Teile vor allem für die Fans gemacht worden sind. Es ist echt toll, wie geschickt die Handlungen zusammengefügt sind und es tauchen immer wieder diese "AHA-Momente" auf. Wie gesagt jeder Fall ist ein Meisterstück an sich, man weiß im vornerein meist nicht wer der Mörder ist, außer im 1.Fall eines fast jeden Teils. So verbringt man also die Zeit damit, selbst zu grübeln, wer denn nur der Täter ist.

Auch gibt es öfter mal sehr schöne Cliffhänger in den einzelnen Episoden sowie sehr überraschende Wendungen, was für ein packendes Leseerlebnis führt. Das Gameplay sagt mir als Simulations-Rätselspiel-fan natürlich sehr zu. Es gibt aber auch neben dem ganzen Point&Click-Sachen auch etwas praktischere Dinge, wie z.B. Blutspuren mit einer bestimmten Flüssigkeit finden, Fingerabdrücke nehmen und vergleichen etc. um nur einige Dinge zu erwähnen. Hier haben die Entwickler vor allem also an die Nutzung des NDS gedacht. Es gibt auch immer die Möglichkeit zu speichern und falls man jemand ist der immer auf Nummer sicher geht, speichert dieser ständig um ein Game over zu vermeiden.

Kritikpunkte:

Allerdings gibt es auch einige Dinge, die man kritisch betrachen muss. So finde ich es manchmal mühsam, obwohl ich genau weiß, wo der Widerspruch ist aber nicht den richtigen Beweis dazu finde. Da kann man dann wirklich von einem Point&Click-Spiel reden da mann sich einfach durchpointet xD. Außerdem muss man für den Fortschritt der Handlung gewisse Trigger auslösen, also immer schön alles genau untersuchen und mit jeder Person umfassend reden, was natürlich anstrengend und Kleinstarbeit sein kann, wenn man einfach etwas übersehen hat und sich fragt was das war.

Noch einmal kurz und knapp:
Gesamtbewertung: 10/10 (auch wenns es einige Abstriche gibt, liebe ich das spiel ♥)
• Animation: 10/10
• Gameplay: 9/10
• Story: 10/10
• Charaktere: 10/10
• Spielespaß: 10/10

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