Sonntag, 7. Juni 2015

Gezockt: Fire Emblem Awakening (3DS)



Story:

Deine Hauptfigur findet sich in einem fremden Land wieder ohne jegliche Erinnerungen an ihr vorheriges Leben. Sie trifft auf Chrom, den Prinzen von Ylisse, sowie die Hirten, die Seite an Seite kämpfen. Der Protagonist wird Teil der Gruppe und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Es kommt zu großen Konflikten zwischen Ylisse und Plegia, an dessen Spitze der rachsüchtige König steht, der um jeden Preis das Fire Emblem, was von der Erhabenen von Ylisse bewahrt wird, an sich reißen will. Doch das ist erst der Anfang... das Schicksal der Welt steht auf dem Spiel, als die Feinde von Ylisse versuchen den Dämonendrache Grima zum Leben zu erwecken, der Unheil über die Welt bringen wird.

Zu der Story muss ich sagen, dass diese mich jetzt nicht unbedingt von den Socken gehauen hat. In fast jedem JRPG oder überhaupt in vielen Spielen ist man als Hauptfigur der Held und Retter der Welt, der gegen böse Mächte mithilfe seiner Freunde bestehen muss. Während der Anfang noch recht spannend gemacht ist, weil man eben noch nicht so viel weiß und sich Fragen über Fragen häufen (u.a. die unbekannte Person, die sich als Marth ausgibt), wird es ab Hälfte des Spiels irgendwie etwas belanglos, was eigentlich ein Widerspruch zum Inhalt darstellt. Klar es spitzt sich alles zu, da wir uns mitten im Krieg befinden und natürlich dementsprechend viel geredet werden muss, wie man als nächstes vorgehen muss. Das wirkt auf mich schon realistisch, was ein Pluspunkt für das Spiel einbringt. Die Hauptfigur als Taktiker muss zusammen mit Chrom als Anführer Strategien entwickeln, viel Kopfarbeit ist von Nöten, was besonders in der Story sichtbar gemacht wird. Die eigentliche Arbeit in Form der Kämpfe bestreiten wir persönlich und sind nicht mehr wirklich Teil der Story. Ich fand, dass diese strategischen Gespräche am Ende ziemlich Überhand genommen hatten und mich nicht so sehr fesselten.


Was ich dem Spiel zu Gute halten muss, dass es dennoch versteht gute Twists in die Story einzubauen. Zwei hatte ich bereits von meinem Freund unglücklicherweise erfahren müssen, da er das Spiel zuvor gezockt hatte und es nicht so ausgesehen hatte, als würde ich es ihm gleich machen. Und dennoch hat mir das nicht unbedingt die Freude an der Story verdorben. Denn neben zwei guten Twists kommen während des Spiels noch einige dazu, die man nicht erwartet hätte (was logisch ist, sonst wäre es auch kein Twist ne?). Ich fand es insofern auch cool, wie meine eigene Hauptfigur wirklich Dreh-und Angelpunkt der Story und des Konflikts wurde. Nicht unbedingt neu, aber schön umgesetzt, fand ich, wie Freundschaft in diesem Spiel vermittelt wurde. Man hat wirklich gemerkt, wie stark die Beziehungen zwischen den Figuren waren, wenn Chrom bspw. nach einem schlimmen Ereignis am Boden zerstört war, sich die Schuld gegeben hatte für den ganzen Verlauf, aber seine Freunde nacheinander liebe Worte an ihn richteten, sodass man selbst emotional getroffen war. Das fand ich wirklich sehr schön gemacht.

Auch die ganze Kriegsproblematik, auch wenn ich sie am Ende nicht so super aufregend fand, hatte mich nachdenklich gemacht. Wie immer ging es darum, dass eine Partei machtgierig war und Menschenleben aufs Spiel setzte, nur um einen Krieg anzuzetteln, zu gewinnen und noch mehr Macht zu bekommen. Auf der anderen Seite gab es dann die „Erhabene“ von Ylisse, die Schwester von Chrom und Lissa, die für den Frieden kämpfte und so vieles tat, dass man sie einfach nur verehren konnte. Der frühere König von Ylisse hatte schlimme Fehler begangen, wodurch er in Konflikt mit dem König von Plegia geriet und diese Fehler lassen sich nicht ungeschehen machen, das wusste die „Erhabene“. In gewisser Weise erinnert es einen auch an die Nazi-Zeit, wo noch immer irgendwo die Deutschen die Last der Vergangenheit tragen müssen, obwohl sie keine Schuld mehr trifft. Um zum Spiel zurück zu kommen, versucht die „Erhabene“ den Frieden wiederherzustellen, weil sie ihr Volk liebt und von diesen Lasten erlösen will. Dass sie mit ihrer Tat dann auch andere Völker beeindruckte, die gegen das Imperium rebellierten, weil sie auch keinen Krieg mehr haben wollten, fand ich super. 

Man musste sich entscheiden, ob man sich der schlechten Partei fügte oder einen Verlust in Kauf nahm. Sowieso gab es im Spiel hin und wieder wirklich Entscheidungen, die man als Spieler treffen durfte. Gott sei dank habe ich wahrscheinlich die guten Entscheidungen getroffen, die das Spiel gut voran gebracht hatten. So muss man sich auch die Frage stellen, ob man bereit ist sein eigenes Leben zu geben, damit man das Leben anderer retten kann. Was wiegt schon ein Schicksal gegen das Schicksal der Welt? Wenn man nur einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, die Welt zu retten, dann ist es das doch wert oder? Es klingt sehr heroisch, wenn die Figuren den Altruismus so raus hängen lassen, aber in dem Falle hat es echt gut gepasst. Wie gesagt, man war mitten im Krieg und es wirkte daher auch glaubwürdig. Die meiste Zeit über war die Story doch eher ernst und düster, viele Intrigen wurden gesponnen und Machtspielchen ausgetragen. Comedy wurde vielleicht nur am Anfang entfaltet, ansonsten eher nicht.
Auch eine coole Sache war das Thema „Zeitreisen“ und damit verbunden die Thematik „schlechtes Schicksal“ abwenden, auch wenn ersteres nicht wirklich ausführlich behandelt wurde.




Gameplay:

Während mich die Geschichte zwar einigermaßen zufrieden stellte, aber doch teilweise etwas langatmig für mich wurde, konnte mich „Fire Emblem Awakening“ spieltechnisch voll überzeugen. Durch das Spiel bin ich zum ersten Mal mit einem Strategiespiel im Anime-Style in Berührung gekommen und ich fand es berauschend und süchtig machend. Zunächst einmal muss man wissen, dass das Spiel wie eine Abwandlung von Schach ist. Man hat jeweils pro Kampf eine Map, auf der man sich einigermaßen frei bewegen kann. Meine Figuren stehen auf einer Seite und die feindlichen Figuren auf der anderen Seite. Ziel des Spiels ist es entweder alle Figuren zu beseitigen oder wenigstens den König, als den Anführer der feindlichen Truppe. Im Umkehrschluss bedeutet es aber auch, dass ich meine Anführer (also Chrom und meine Hauptfigur) nicht verlieren darf, sonst heißt es Game over. Die Spielfiguren ähneln denen von Schach, da sie nur eine bestimmte Anzahl an Feldern zurück legen können, je nachdem welcher Klasse sie angehören. Es gibt welche, die sich nur schwerfällig bewegen können und dann andere, die recht flink über die Karte huschen können. Und dann noch die Ausnahme-Figuren, die sogar fliegen können und somit wirklich freie Bahn haben. Das ist schon mal etwas Besonderes. Fand ich Strategiespiele bisher wenig reizvoll, hat sich meine Meinung geändert. Es ist mal anders als die üblichen rundenbasierten RPGs, bei denen man wie festgewurzelt irgendwelche Attacken ausübt. Man gewinnt Mobilität und Freiheit und natürlich entfalten sich viele Möglichkeiten, wie man auf das Spielgeschehen Einfluss nehmen kann. Ich fand es unter anderem auch super hilfreich, dass wenn man eine Figur markiert hatte, gezeigt wurde, welche Felder sie betreten konnte und wie die Reichweite der Gegner war. Das erleichterte die strategische Arbeit ungemein.


Wie läuft nun aber allgemein ein Spiel ab? Am Anfang darf man erst mal entscheiden, welche Figuren man von den knapp 40 mitnehmen will. Ihr habt richtig gelesen, es gibt wirklich total viele Figuren, die ihr im Laufe der Handlung gewinnen könnt und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass da bestimmt für jeden was dabei ist. Es hängt immer von der Quest und der Handlung ab, wie viele man mitnehmen kann. Man kann sich auch einen Überblick über die Gegner verschaffen und abhängig davon, wie diese sind, seine Figuren auswählen. Danach kann man die Figuren so positionieren, wie man es für richtig hält. Möge also das Spiel beginnen! Nun verläuft es immer nach dem gleichen Schema: Man wählt seine Figuren aus, bewegt sie und lässt sie gegebenenfalls gegen Gegner kämpfen. Aber halt! Es ist nicht klug, einfach irgendwelche Figuren gegen Feinde antreten zu lassen. Geschick und Taktik sind in dem Spiel A und O! Zunächst muss man immer schauen, wie die Reichweite der Feinde ist. Auch muss man zusehen, welche Waffen und Fähigkeiten sie haben. Denn fast jede Figur hat ihre Stärken und Schwächen. Daher sollte man seine Figuren an die gegnerischen Einheiten anpassen, sonst kann es schnell passieren, dass mal eine Figur stirbt. Daher heißt es zwischen jedem Zug, den man macht, immer über den nächsten Zug nachdenken und schauen, wie es am besten passt. So wechselt man sich also immer mit den feindlichen Truppen ab. Wenn der Spieler dran ist, darf der Gegner nicht reinpfuschen und wenn der Feind an der Reihe ist, kann man nichts mehr ausrichten oder rückgängig machen. Das geht dann so lange weiter, bis eine der Anführer am Boden liegt und man entweder gewonnen oder verloren hat, ist klar oder? Es gilt im allgemeinen also immer vorausschauend zu denken. Man muss überlegen, was man tut, denn jeder Fehler könnte fatal sein. Man muss die Schwächen und Stärken der Figuren kennen. Und man muss ungefähr wissen, was der Feind als nächstes tut und auf wen er es abgesehen hat. Wenn man stundenlang solche Kämpfe bestreitet kann es leicht passieren, dass einem der Schädel brummt vor lauter Nachdenken. Aber das ist für mich die größte Stärke des Spiels. Es gilt nicht, immer nur drauf zu kloppen, sondern eben mit Logik an die Sache ran zugehen und vor allem die jeweilige Map für sich auszunutzen. So befinden sich teilweise Burgen, die einem mehr Sicherheit und auch Leben spenden oder auch Wälder, die es schwer für andere macht, zu einem vorzudringen. Das alles muss man eben berücksichtigen. Für jemanden wie mich, der gerne mal mentale Arbeit leistet, ist das wirklich ein gefundenes Fressen. Daher war ich die letzten Tage wirklich für viele viele Stunden an das Spiel gefesselt und konnte es nicht weglegen, obwohl das Kampfsystem doch eigentlich immer das Gleiche gewesen ist. Es macht eben süchtig.


Das Klassensystem

Wie ich bereits erwähnt habe, kann jeder Kampf recht individuell ausfallen, je nachdem welche feindlichen Einheiten man bekämpft und welche Figuren man ins Spiel lässt. Eine weitere Stärke zeigt sich mir insofern, dass man einfach so viel Auswahl an Charakteren hat, dass man sehr schnell Sympathie zu bestimmten aufbaut und man auch viel mit dem Klassensystem experimentieren kann. Logisch, je nachdem, welche Klasse dein Charakter hat, hat er verschiedene Fertigkeiten und Werte. Ich fand es im übrigen cool, dass es immer 5 Fertigkeiten gab, die man durch die verschiedenen Klassen gewonnen hatte. Neben den üblichen Fertigkeiten, die die eigenen Werte erhöhten, gab es aber auch welche, die gut für die Gruppe an sich waren, wie beispielsweise, dass man, wenn man mit einer Einheit zusammen ist, mehr Erfahrung bekommt oder dieser Einheit mehr Punkte in den Werten verleiht. Das Spiel ist einfach darauf ausgelegt, dass man zusammen arbeitet und kämpft und das ist wirklich gut gelungen, wie ich später noch einmal erklären werde. Jedenfalls gibt es ein cooles Klassensystem bestehend aus den Basisklassen und Meisterklassen.
Meist gehen die Klassen maximal bis Level 20 (in Ausnahmefällen bis Level 30) und man kann in eine Meisterklasse aufsteigen oder wechseln. An dieser Stelle erwähne ich mal zwei sehr wichtige Items: Das Meistersiegel und Zweitsiegel. Wie man sich vorstellen kann, kann man durch das Meistersiegel eine Meisterklasse erreichen und durch das Zweitsiegel horizontal wechseln, also eine andere Klasse beginnen und da weiter leveln. Das bietet insofern viel Abwechslung, dass man hin und her wechseln kann und auch wenn man die Meisterklasse voll hat, auf andere Meisterklassen rüber springen kann. So lange bis man seine gewünschten Fertigkeiten hat und alle Werte bis Maximum voll sind. Dabei ist es eigentlich fast egal, welche Figuren man nimmt. Mein Freund hat mir geraten meine Lieblinge zu leveln und im Endeffekt hat auch jede Figur die Chance viele verschiedene Klassen auszuüben, aber eben doch begrenzt. Allein meine Hauptfigur hat die freie Auswahl.



Die Klassen

Nun seid ihr sicherlich gespannt, welche Basis- und Meisterklassen es gibt nicht wahr?

Lords können besondere Schwerter benutzen, die sonst keine andere Klasse tragen können. Auch wenn nur bestimmte Schwester benutzt werden können, ist diese Klasse mit sehr coolen Fähigkeiten ausgerüstet und gehört zu der mächstigsten klasse.

Nach dem Lord kommt der Erzlord, der neben Schwetern auch Speere verwenden kann. Er hat ausgeglichene Werte und eine unzerstörbare Waffe, weswegen er wirklich besonders ist.

Der Taktiker hat ausgeglichene Werte und kann neben dem Schwert auch ein Buch benutzen, also sowohl als Fern- wie auch Nahkämpfer agieren.

Der Großmeister ist die Weiterentwicklung des Taktikers und kann ebenfalls Buch und Schwert benutzen.

Der Kavalier zeichnet sich durch hohe Mobilität und Verwendung von Speeren wie Schwertern aus.

Der Rittmeister reiht sich nach dem Kavalir an, ist relativ schwach gegen Magie, aber ist sonst sehr ausgewogen. Er hat gute Werte und gute Fähigkeiten.

Der Erzritter als zweite Meisterklasse nach dem Kavalier hat die Möglichkeit alle Nahkampfwaffen (Axt, Schwert, Speer) zu verwenden. Außerdem kann er ebenfalls reiten, wenn auch nicht so weit wie der Rittmeister. Er hält physische Attacken gut aus, ist aber gegen magische hilflos.

Der Ritter kann ausschließlich Speere benutzen, gilt aber aufgrund seiner guten Abwehr als großer Verteidiger. Jedoch ist er anfällig für Magie und kann sich nur schwerfällig bewegen.

Der General als Meisterklasse des Ritters hat ebenfalls eine starke Abwehr, dennoch hat er noch eine Schwäche gegenüber Magie. Er besitzt enormen Angriff und verwendet Lanzen wie Äxte. Jedoch sehr sehr schwerfällig.

Der Myrmidone hat gute Ausweichwerte und ist gut mit Schwertern.

Der Schwertmeister besitzt hohe Fähigkeit und Geschick und verwendet ausschließlich Schwerter.
Er ist noch schneller und stärker als seine Vorstufe.

Der Söldner ist ein Kampfexperte und verwendet Schwerter. Er ist weder schnell noch stark.

Der Held ist ein erfahrener Kämpfer oder Söldner. Er besitzt eine hohe Fähigkeit und benutzt Schwerter und Äxte. Er ist relativ schnell und stark.

Der Kämpfer ist ähnlich wie der Söldner mit einer Axt bewaffnet.

Der Krieger kann mit Axt und Bogen umgehen. Er weist eine hohe Stärke auf, aber eine niedrige Abwehr.

Der Barbar ist einer der klassischen Axtkämpfer. Seine Werte sind ausgeglichen.

Der Berserker ist eine Weiterentwicklung des Barbaren, der jedoch mehr KP und Stärke vorzuweisen hat.

Der Schütze greift aus der Distanz mit Bögen an. Er ist nicht gut gegen Magie und relativ langsam.

Der Bogenritter ist ein Schütze auf einem Pferd und kann Schwerter wie Bögen einsetzen. Er hat eine große Mobilität und gute Werte. Er kann jedoch mit Magie schlecht umgehen. Voraus gegangen sind ihm Söldner und Schütze.

Der Scharfschütze hat eine hohe Fähigkeit und ist ein Meister des Bogens. Recht ausgeglichen.

Der Dieb ist weniger für den Kampf als für das Öffnen von Truhen wie Türen zuständig. Er hat wenig Verteidigung und Resistenz, kann sich aber schnell bewegen.

Der Gauner kommt nach dem Dieb und kann mit Schwertern wie Stäben hantieren. Hat durchschnittliche Werte, aber eine geringe Verteidigung.

Der Assassine ist ein erfahrener Dieb oder Myrmidone und kann mit Schwert und Bogen kämpfen.

Der Pegasusritter ist eine Flugeinheit, der eine Schwäche für Magie und Bögen hat.

Der Falkenritter ist der weiter entwickelte Pegasusritter und setzt Lanzen wie Stäbe ein. Er ist noch beweglicher, stärker und schneller als der Pegasusritter.

Die Dunkelschwinge ist ebenfalls eine Meisterklasse der Pegasusritter und verwendet im Gegensatz zum Falkenritter Lanzen wie Bücher.

Der Wyvernritter ist ebenfalls der Luft zugehörig, hat aber hohe Werte, jedoch auch anfällig für Bögen und Magie. Er ist nicht so schnell und mobil wie andere Luftreiter, aber doch stärker.

Der Wyvernlord ist die Meisterklasse des Wyvernritters und benutzt Äxte wie Lanzen. Er ist sehr stark und hat eine hohe Defensive

Der Greifenritter ist vielseitig einsetzbar als Wyvernritter und sitzt auf einem neuen Reittier. Seine Werte sind solide, aber nicht so gut wie die des Wyvernlords.

Der Troubadour ist ein berittener Heiler, der lediglich heilen, aber nicht kämpfen kann.

Die Walküre ist ein robuster Troubadour und kämpft mit Stäben wie Büchern.

Der Geistliche kann ebenfalls heilen.

Der Kriegsheilige ist eine Meisterklasse des Geistlichen und kann mit Äxten kämpfen wie mit Stäben heilen.

Der Weise ist die Weiterentwicklung des Magiers oder Heilers. Er besitzt hohe Magiewerte und verwendet Bücher und Stäbe.

Der Magier ist sehr effektiv gegen gepanzerte Einheiten, jedoch schwach in der physischen Abwehr.

Der Dunkelmagier besitzt eine höhere Verteidigung und verwendet dunkle Magie.
Der Zauberer ist ein Dunkelmagier mit hoher Magie.

Der Dunkelritter ist eine Weiterentwicklung des Dunkelmagiers und Magiers. Er ist sehr beweglich und hat Schwert wie Buch als Waffen. Seine Werte sind solide, jedoch ist er eben sehr mobil.

Der Taguel hat gute Werte und kann nur mit Steinen kämpfen. Nach Verwendung der Steine verwandelt der der Taguel in ein besonderes Monster.

Die Manakete ist noch stärker als Taguel und ist wie diese Klasse von Steinen abhängig.

Der Dörfler scheint unscheinbar, ist aber eine der wichtigsten Klassen der Geschichte. Denn wenn ein Wechsel vollzogen werden kann, kann man jede Klasse auswählen. Daher eine besondere Klasse.

Der Tänzer ist nicht für den Kampf geeignet, sondern zeichnet sich allein für seine Fähigkeit Tanzen aus. Somit kann man, wenn man ihn neben eine andere Einheit stellt, ihr einen weiteren Zug spendieren.


Wie ihr also anhand der vorgestellten Klassen sehen könnt, gibt es eine hohe Mobilität und Abwechslung und besonders eure Hauptfigur kann so gut wie alles tun. Dadurch, dass man eben diese Meister- wie Zweitsiegel hat, kann man mit den Klassen experimentieren und jeder Figur individuelle Werte wie Fähigkeiten verleihen. In der Reihenfolge, wie ihr die Siegel verwendet, habt ihr volle Freiheit. So wechseln eure Figuren horizontal oder vertikal immer mal die Klassen, was viel Spaß und Individualität bringt. Daher ist es am Anfang egal, welche Figuren ihr auswählt und trainiert, im Endeffekt spielt also die Anfangsklasse fast gar keine Rolle, da ihr ja immer wechseln könnt. Neben den Kämpfen hat mir also auch vor allem das Trainieren und Leveln der Figuren Spaß gemacht und es gab eben viel Freiraum für Experiment. Manchmal habe ich echt lange überlegt, welche Klasse denn für meine Figuren am besten wäre, weil es einfach viel zu viele Auswahlmöglichkeiten gegeben hat. Zumal man ja versuchen sollte, möglichst ausgewogen die Klassen auszuwählen, damit von jeder Klasse irgendeiner da ist. Insofern ist auch hier taktisches Denken gefragt.

Und wie bereits erwähnt muss man eben auch auf die Stärken und Schwächen der Klassen achten. So sind bspw. die magischen Einheiten anfällig für physischen Schaden, während die schwer gepanzerten Figuren wiederum eine Schwäche für Magie haben. Die Flugeinheiten können zwar sich schnell bewegen, können aber schwer etwas gegen Bögen und Magie tun. Die Ritter sind sehr langsam, haben dafür eine starke Abwehr usw. Das alles muss man beim Kämpfen eben auch beachten und nicht zuletzt auch auf das Schema Schwert bricht Axt, Lanze bricht Schwert und Axt schlägt Lanze achten, was sich ja nur auf die Nahkampfwaffen bezieht. Also immer alle Einheiten im Auge behalten, das ist sehr wichtig.



Das Unterstützungssystem und das Heiraten

Was ich neben dem generellen Kampfsystem und dem Klassensystem auch toll an dem Spiel fand, war eben die Einbindung der Beziehungen der Figuren untereinander. Ich hatte bereits erwähnt, dass man die Figuren möglichst immer zu zweit hin stellen und niemals allein stellen sollte. Zu groß ist die Gefahr, dass die Gegner es auf einen absehen und der am Ende verloren ist. Außerdem hat es den Vorteil, dass die Beziehungen im Kampf gestärkt werden, wenn man zwei Einheiten nebeneinander stellt. Egal, ob beide nur verteidigen oder miteinander kämpfen, es kann nur Vorteile haben. Derjenige der verteidigt, gibt dem Kämpfenden noch mal extra Punkte in den Werten und somit kann man leichter Gegner besiegen. Ich habe es ganz klug angestellt, indem ich einfach meine Truppe in einem Block bewegt habe, was zwar teilweise schwerfällig aber, aber so gleich mehrere Beziehungen auf einmal gestärkt wurden. So können die Beziehungen verschiedene Stufen erreichen (C, B, A und S) und je nachdem wie eng die Beziehungen sind, sind auch die Unterstützungboni unterschiedlich ausgeprägt. Je enger die Beziehungen sind, desto besser. Und das Besonders Coole an dem Unterstützungssystem war für mich einerseits die Gespräche zwischen den Figuren und das Heiraten. „Heiraten?!“ denkt ihr euch sicherlich. Jap, das Spiel legt auch Wert auf das Verkuppeln von Männlein und Weiblein, was nicht nur toll für Romantik ist, sondern auch fundamental für die weitere Story. Denn nach der Heirat folgen automatisch auch Kinder. Aber zurück zu den Gesprächen. Die fand ich nämlich immer besonders herrlich. War die Story meist eher ernst und ließ kaum lustige Momente zu, wurde dies durch das Unterstützungssystem ausgeglichen.


Wann immer Figuren ihre Beziehung aufs nächste Leveln bringen, kann man sich ein Gespräch zwischen den beiden durchlesen, die wirklich mein Highlight waren. Wie bereits gesagt, ist jede der Figuren sehr individuell. Das fängt beim Aussehen an und geht über zum Charakter und den besonderen Macken der Figuren. In der Kaserne, wo man auch die Beziehungen stärken und neue Items finden und die Werte entwickeln kann, ist eine Liste der Figuren mit ihren Geburtstagen und besonderen Eigenschaften. Und diese durchzulesen ist schon witzig. Aber noch witziger ist es den Gesprächen der Figuren über Belanglosigkeiten, über andere Figuren oder alltäglichen Dingen zu lauschen, dass man ein echtes „Slice-of-Life-“Feeling bekommt. Man kommt den Figuren einfache näher, lernt neue Facetten kennen, wird überrascht und die Figuren werden irgendwo auch plastischer. Und vor allem, wer auch immer die Gespräche geschrieben hat, kann das echt gut. Selten habe ich mal in einem Spiel so lebhafte, reale Gespräche gelesen wie hier! Sie hätten direkt aus der Realität stammen können und waren so witzig. Die Schlagabtausche zwischen Figuren, die unterschiedlicher nicht sein konnten oder sich nicht leiden konnten, fand ich am besten. Echt, ich habe mich immer Gespräche gefreut. Zumal es immer verschiedene Konstellationen der Figuren gegeben hat, weil man jeden mit jeden verbünden kann, gibt es einfach so viele lustige, unterhaltsame Gespräche, dass man nicht mehr aufhören kann. Und auch das Anbahnen der Liebesgeschichten ist herzallerliebst und einfach nur süß. Man erlebt hautnah, wie sich die Figuren zunehmend näher kommen und Gefühle zueinander empfinden, auch wenn man sich gewünscht hätte, dass man dies genauer hätte beobachten können. Aber ich finde, dass es echt ein super Spielelement ist, der das Ganze auflockert.


Das sind soweit die wichtigsten Dinge, die man zum Spielsystem sagen muss. Hinzufügen möchte ich, dass man nicht zu viel Bewegunsgfreiheit hat. Man hat eine relativ große Weltkarte, mit aufgezeichneten Punkten, die man besuchen darf. Da wären einerseits die Hauptquest, bei denen die Story weiter verfolgt werden kann sowie die Nebenquests, die kleine Episoden beinhalten. An sich fand ich aber, dass man hätte mehr Abwechslung ein bringen können. Meist ist das Ziel einer Quest, alle Feinde zu besiegen oder den Boss zur Strecke zu bringen. Hin und wieder muss man in Nebenquests aber auch Figuren beschützen. Das wars dann aber mit der Variation.
Ein letztes nettes Feature sind die Bonussachen: Man kann sich noch mehr Charaktere (sehr starke) dazu verdienen, indem man diese besiegt. Das sind dann noch mal Quests, die es echt in sich haben. Außerdem kann man auch weitere Quests freischalten und coole Waffen und Items kostenlos herunter laden.





Optik und Musik:

Optisch hat mir das Spiel wirklich sehr gefallen. Ich liebe ja Spiele im Anime-Look und die Figuren sehen wirklich sehr sehr gut aus. Ich fand es gut, dass je nachdem, was sie sagten, verschiedene Gestik und Mimik zeigten. Ich mochte die „Film“-Sequenzen, die mich sehr an Anime erinnerten. Die waren wirklich super animiert und ich wünschte, man hätte mehr eingebaut. Das ist nur ein Schwachpunkt, den ich erwähnen will. Es gab während der Story einfach kaum solcher coolen animierten Szenen. Klar gab es schon Animationen, aber dann waren die Figuren eher plastischer dargestellt und die Szenen sahen jetzt nicht so atemberaubend schön aus. Da haben die Entwickler wirklich ziemlich gespart. Ansonsten fand ich aber die Kampfanimationen sehr cool, auch wenn ich sie irgendwann ausgeschaltet habe, weil man eben sonst zu viel hat und man ja schnell voran kommen will. Das Charakterdesign hat mir sehr zugesprochen. Ich fand kaum eine Figur hässlich, alle waren schön detailliert und charakteristisch gezeichnet. Musikalisch muss ich sagen, sind mir kaum Dinge aufgefallen. Außerdem wurden die Texte der Figuren nicht eingesprochen, lediglich immer nur bestimmte Reaktionen und kurze Ausdrücke konnte man von den Figuren aufnehmen, was aber besser war als wenn die Figuren nur stumm wären.


Fazit: Für mich ist das Spiel zu Recht eines der besten Strategie-RPG-Spiele für den 3DS, einfach weil es ein ausgeklügeltes Kampfsystem mit viel Abwechslung bietet, eine solide Story mit einigen Twists und sehr sympathischen, individuellen Figuren. Nicht zuletzt darf man das Unterstützungssystem vergessen, was dem Spiel seine Besonderheit gibt sowie die absolut genialen Interaktionen zwischen den Figuren.


3 Kommentare:

  1. Fire Emblem ist echt klasse, habe es auch schon einmal durch und stehe gerade das zweite mal kurz davor. Ich probiere alle mögliche Kombinationen xD
    Aber auf Profi zu spielen trau ich mich noch nicht!!

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    1. Uh toll, dass du dich ein 2. Mal ran wagst :) Ja es macht einfach so Spaß, Experimente durchzuführen xD Es wird einfach nicht langweilig mit dem Spiel. Ich habe es auf "Normal" gespielt und fand es ausreichend, auf Profi würde ich mich auch niemals wagen xD

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  2. Ich hoffe, dass du Owain genießen konntest. Seine Konversationen sind die besten!

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