Samstag, 13. Juni 2015

Hikikomori – wenn die ganze Welt sich gegen einen verschworen hat


Menschen, die sich von der Gesellschaft abgrenzen, gibt es in allen Ländern der Welt. Doch warum ist "Hikikomori" ein japanisches Phänomen?

Hikikomori“ meint übersetzt „sich einschließen; gesellschaftlicher Rückzug“ und umfasst in Japan Menschen, die sich aus eigenen Willen in ihre Wohnungen zurück ziehen und soziale Kontakte minimieren oder gar abbrechen. Der Begriff thematisiert nicht nur das soziologische Phänomen, sondern umfasst auch die Betroffenen, die unterschiedliche Symptome vorweisen können.

Definition und Umfang

Auch wenn diese besondere Form der eigenen Isolation in Japan sowohl von Jungen wie auch Mädchen vollzogen wird, sind es doch nahezu nur die männlichen Betroffenen, die in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Meist betrifft dies in Familien mit mehreren Kindern den ältesten Sohn.

Laut dem japanischen Gesundheitsministerium wird eine Person als ein Hikikomori diagnostiziert, wenn diese es ablehnt, das Elternhaus zu verlassen und für sechs Monate keinen Kontakt zur Familie und Gesellschaft pflegt. Es hat jedoch auch Fälle gegeben, in denen Hikikomori für viele Jahre, gar Jahrzehnte sich gesellschaftlich abgegrenzt haben.

Erstmals wurde das Phänomen von Tamaki Saito, einem Psychologen, erwähnt. Glaubt man seinen Vermutungen solle es in Japan mehr als eine Million Hikikimori geben. Dagegen sieht die Schätzung des Gesundheitsministeriums ganz anders aus: Es sind nur 50.000 Hikikomori, ein Drittel haben das 30. Lebensjahr bereits überschritten.


Ursachen

Die Wurzeln des Hikikomori finden sich in der Schulverweigerung („Tokoyohi“). Wie ihr sicherlich wisst, sind auch junge Erwachsene in Japan einem hohen gesellschaftlichen Druck ausgesetzt und führt nicht selten dazu, dass sie sich überfordert fühlen. Demnach entwickelt sich bei den Erwachsenen Angst zu versagen und da auch „Honne" und „Tatemae“ (bedeutet in ungefähr die Fähigkeit zwischen „öffentlichem Gesicht“ und „wahren Ich“ zu differenzieren und mit den Widersprüchen des Erwachsendaseins fertig zu werden) fehlen, entfernen sie sich immer mehr von der Gesellschaft. Auch wenn es unterschiedliche Eigenschaften und Ausprägungen unter den Hikikomori gibt, so ist ihnen allen gemeinsam, dass sie den Wechsel von der Jugend zum Erwachsenleben nicht geschafft haben. Nach Einschätzung vieler Psychologen lässt sich dies damit begründen, dass in Japan „Initiationsrituale“ fehlen, die den Prozess des Erwachsenwerdens begleiten.

Auch wenn der Lebensweg eines Menschen sowohl in Japan als auch bei anderen Länder gleich aussieht, gibt es Unterschiede. Man geht zur Schule, schließt sie ab, bekommt einen Job, heiratet und gründet am Ende eine Familie. Doch meist gibt es einige Jahre zwischen Schule und Berufseinstieg, in denen man sich selbst entdecken kann. In Japan fehlt diese Phase jedoch, wo von den meisten Uni-Absolventen erwartet wird, dass sie sofort einen Job suchen um möglichst bald Geld zu verdienen. Es ist eine soziale Schande, wenn man es nicht schafft, in eine gute Schule oder eine gute Firma zu kommen, weswegen viele junge Japaner eher dazu geneigt sind, sich der schweren Lebensverantwortung nicht zu stellen und daher zurückziehen.

Autismus und andere Störungen

Hikikomori verhält sich ähnlich zum gesellschaftlichen Ausstieg einiger Menschen, die unter der Autismusspektrumsstörung leiden, eine Gruppe von Erkrankungen, die auch das Asperger-Syndrom und den klassischen Autismus umfassen. Dies führt unter einigen Psychiatern zu der Annahme, dass Hikikomori unter Autismus leiden oder anderen Erkrankungen, die die soziale Integration beeinflussen, aber deren Störungen unterscheiden sich von den westlichen Gegenstücken, da der soziale und kulturelle Druck in Japan einzigartig ist. So haben die Wissenschaftler Suwa und Hara (2007) entdeckt, dass 5 von 27 Fällen von Hikikomori unter einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung leiden und 12 weitere lebten mit anderen Störungen oder mentalen Krankheiten ( 6 Fälle hatten Persönlichkeitsstörungen, 3 Fälle Zwangsstörungen, 2 Fälle litten unter Depression und ein Fall eine geistige Unterentwicklung. Die Froscher haben ihre Auswertungen genutzt um einen Unterschied zwischen den primären Hikikomori (ohne offensichtliche mentale Störungen) und den Hikikomori mit Erkrankungen zu machen.
Das Syndrom offenbart Parallelen zu der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung und der sozialen Phobie.


Kulturelle und soziale Einflussfaktoren

Das Phänomen wird durch drei Faktoren geprägt

1. Finanzielle Situation:
So verfügt die wohlhabende japanische Mittelschicht über genügend Geld auch noch ein erwachsenes Kind gut zu versorgen. Familien, in denen die finanzielle Lage schlechter aussehen, tendieren dazu, dass deren Kinder viel früher in das Arbeitsleben einsteigen.

2. Familiäre Verhältnisse:
In Japan gilt es als ein „Gesichtsverlust“ und einem „Stigma“, wenn man einen Hikikomori in der Familie hat. Daher versuchen die Eltern meist nicht auf das Kind zuzugehen, sondern warten darauf, dass es von alleine aktiv wird.

Da der soziale Rückzug in Japan nichts Besonderes darstellt, wird das Problem meist nicht wirklich wahr genommen oder verdrängt. Außerdem wird in der japanischen Gesellschaft das Akzeptieren von Fehlern wie Problemen untersagt, wodurch die Eltern nicht einsehen wollen, dass sie einen Hikikomori in der Familie haben und Hilfe erst sehr spät geholt wird.

So sind japanische Eltern eher weniger sensibel dafür, die Isolation ihrer Kinder zu bemerken und ordnungsgemäß damit umzugehen. So werden die Kinder eher verwöhnt, was vor allem an der starken Mutter-Sohn-Beziehung liegt (die in Japan "Amae" genannt wird, was ebenfalls die Selbstständigkeit der Jugendlichen behindert. Entgegen der westlichen Eltern, die versuchen würden, ihre Kinder bei der Jobsuche zu unterstützen und sie ins Leben zu integrieren, würden japanische Eltern eher die Isolation fördern.

3. Zustand des Arbeitsmarktes:
Da der japanische Arbeitsmarkt große Veränderungen gemacht hatte, müssen Berufseinsteiger mit vielen vergeblichen Versuchen bei der Jobsuche kämpfen. Indem der japanische Arbeitsmarkt umstrukturiert wurde, müssen auch die traditionellen Lebensziele geändert werden, was mehr Flexibilität der Jugendlichen fordert. Demnach sind prekäre Arbeitsverhältnisse für junge Erwachsene in Japan Standard, wodurch natürlich auch die finanzielle Sicherheit fehlt.


Druck in der Schule

Ein weiterer wichtiger Grund ist nicht zuletzt auch der Druck des japanischen Bildungssystems. So wird den Aufnahmeprüfungen der japanischen Universitäten besonders Bedeutung zugeschrieben, weswegen einige Prüflinge immens Zeit und Mühe dafür investieren. Um den Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden, schicken einige strenge Eltern ihre Kinder auf Privatschulen, was eine zusätzliche Belastung darstellt. Auch das Phänomen „Ijime“ (worüber ich bereits geschrieben habe) belastet die Jugendlichen. Beide Faktoren verursachen womöglich bei vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dass sie enorm gestresst sind und sich ausgebrannt fühlen. Zukunftsängste tragen ebenso ihren Beitrag dazu, sich zurück zu ziehen.

Probleme mit der Persönlichkeit und Identitätsbildung

Ein weiterer Faktor, der Hikikomori begünstigt, ist „Sekentei“, das Ansehen einer Person in der Gesellschaft und der Druck, den jemand verspürt, um anderen zu gefallen. Je länger ein Hikikomori abseits der Gesellschaft bleibt, desto mehr reden sie sich ein, dass sie ein sozialer Fehlschlag sind. Sie verlieren ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstbewusstsein und der Gedanke daran, das Zuhause zu verlassen, wird immer schrecklicher.

Mit den Versagensängsten einher fühlen sich die jungen Erwachsenen dem gesellschaftlichen Erfolgsdruck und der Auseinandersetzung mit sozialen Beziehungen nicht gewappnet. Diese Ängste zeigen auch eine hohe psychische Vulnerabilität, also die Anfälligkeit nicht mit negativen Erfahrungen wie auch Problemen im Leben umgehen zu können. Vulnerabilität steht auch in Verbindung mit der Eigenschaft Neurotizismus, die als Sensibilität gegenüber negativer Emotionen beschrieben wird. Die Angst vor sozialen Kontakten lässt ebenso auf eine krankhafte Schüchternheit schließen. Deswegen sind Hikikomori nicht nur einfach introvertiert und beschäftigen sich in extremen Maße mit dem Nachdenken über sich selbst

Verbunden mit dem ungesunden Perfektionismus der in Japan geschürt wird, ist auch die Entwicklung zweier widersprüchlicher Persönlichkeiten, wie bereits angedeutet. Es ist einerseits die Fassade nach außen, die dem Großteil der Menschen gezeigt wird und die echte Persönlichkeit mit echten Gefühlen, die nur enge Menschen erfahren. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene befinden sich in einem schwierigen Prozess der Identitätsentwicklung und diese Doppelbödigkeit der Identitäten macht ihnen besonders zu schaffen.

Besonders für Außenseiter und Individualisten ist es schwer, sich in die Gesellschaft zu integrieren, da noch immer traditionelle Werte und soziale Rollen gepflegt werden. Nach wie vor gilt die alte Rollenverteilung des Mannes als Familienversorger und der Frau, die sich um den Haushalt und die Kindererziehung kümmert. Kollektivismus sowie gesellschaftliche Anpassung sind nach wie vor das A und O in der japanischen Kultur. Da sich viele junge Erwachsene damit nicht identifizieren können, sind sie nicht in der Lage ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Während im Westen eher Unabhängigkeit und Individualität gefördert werden sowie auch Flexibilität sozialer Rollen entwickelt wird, führt dies in Japan dazu, dass gesellschaftliche Akzeptanz problematisch wird.


Symptome
Die Anzeichen für Hikikomori werden zunächst nicht bemerkt und können in voller Form auch zu einem kompletten Rückzug führen. Am stärksten ausgeprägt sind der Verlust von Lebensfreude, der Abbruch von sozialen Kontakten, eine generelle Unsicherheit sowie erlahmende Kommunikationsfähigkeit.

Die Betroffenen bleiben daher meist in einem einzigen Raum und vermeiden es, hinaus zu gehen. Der Tag besteht meist aus Schlafen, wobei Hikikomori in der Nacht anderen Aktivitäten nachgehen. Außerdem verbringen sie ihre Zeit meist mit Medien: Sie konsumieren Bücher, Manga, Fernsehen, Internet, Videospiele etc.

5 Gruppen von Hikikomori

In einer Studie wurden vereinfacht 5 verschiedene Typen von Hikikomori festgestellt

- Einerseits wie bereits erwähnt kranke Menschen mit psychischen Störungen
- Otakus: extreme Nerds, die ihre Zeit hauptsächlich mit Manga, Anime, Internet und Spielen vertreiben. Man sollte aber nicht zu weit gehen und sagen, dass alle Otakus daher auch gleich Hikikomoris sind, jedoch gibt es einige Querverbindungen.
- Alternative: Menschen, die nach alternativen Lebensstilen streben und daher nicht in die klassische soziale Rollenhierarchie passen.
- Einsiedler: Menschen, die sich nach Einsamkeit und Isolation sehnen
- Menschen in einer Übergangsphase (z.B. Schule und Arbeitsleben), die sich im Leben erst orientieren müssen und Fehlentscheidungen nicht treffen wollen.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt jedoch auch Hoffnungsschimmer für Betroffene. So haben sich mittlerweile zwei Hauptrichtungen an Behandlungsmöglichkeiten entwickelt, durch die sie wieder in die Gesellschaft integriert werden. Ein Weg wäre die psychiatrische Behandlung. Mithilfe einer Therapie und Medikamente wird den Betroffenen Schritt für Schritt die soziale Phobie genommen und man setzt sich mit dem Druck auseinander. Dadurch soll eine Gewöhnung außerhalb der eigenen vier Wände eingeleitet werden.

Eine andere Möglichkeit zeigt sich durch das Leben in einer Wohngemeinschaft, die auf Hikikomoris zugeschnitten sind. Mit vereinten Kräften soll es für Betroffene leichter werden, sich gegenseitig zu motiveren und ein neues Leben zu beginnen. Hierbei sind einige Regeln zu beachten. Im eigenen Zimmer sind Internet und Computer verboten. Gegessen wird ebenfalls nur zusammen. Um den Gemeinsinn zu stärken fin den auch Feiern statt, beiu denen jeder teilnehmen sollte. Außerdem sollte jeder einen kleinen Job ausüben.

Kazuhiko Saito, Direktor des Psychiatrischen Bereich im Konodai Krankenhaus in Chiba, versucht zunächst einmal die Beziehung zwischen dem Betroffenen und seinen Eltern umzustrukturieren. Ziel ist es eine gute Kommunikation in Gang zu bringen. Geht es dem Patienten soweit gut, kann er in die Klinik kommen und mit Medikamenten und Therapien behandelt werden. Gruppentherapie ist ein recht neues Konzept in der Japanischen Psychologie, aber gerade Selbsthilfegruppen sind der Schlüssel geworden, um Hikikomori in die Gesellschaft zurück zu führen.


Beispiele von Hikikomori in der Populärkultur

"Welcome to the N.H.K.
Rozen Maiden
Sayonara, Zetsubou-Sensei
Hayate
Anohana
Chaos;Head
Robotics;Notes
Denpa Onna to Seishun Otoko
No Game No Life
Kagerou Project
The Devil is a Part-Timer!


Quellen:



Meine Gedanken zum Thema:

Als ich zu diesem Phänomen recherchiert habe, sind mir viele Parallelen zu „Ijime“ aufgefallen, die ich ja bereits erklärt hatte (Konformitätsdruck, Kollektivismus, Leistungsdruck etc.). Das zeigt mir persönlich, dass es besonders in der japanischen Gesellschaft einige Defizite mit dem Bildungssystem und der Entwicklung der Persönlichkeiten von jungen Menschen gibt. Ich weiß, dass solche Rollenverteilungen und die Werte wie Normen sich bereits über viele Jahrhunderte hinweg in Japan etabliert haben und so leicht nicht geändert werden können. Wobei es einige junge Japaner gibt, die auch als „NEET“ bekannt sind, die versuchen dagegen anzukämpfen, jedoch bleibt der erhoffte Erfolg doch eher aus. Was braucht es, um eine gesellschaftliche Revolution in Japan durchzuführen, damit sich die Gesellschaft auch modernisiert? 

Ich weiß, dass ich da eine recht subjektive Sichtweise habe und sicherlich ist der Individualismus in westlichen Ländern auch nicht das Nonplusultra, wenn man bedenkt, dass es auch hier großes Leistungs- und Erfolgsstreben gibt, wodurch eigentlich eine Vereinzelung eher gefördert wird als in kollektivistischen Ländern wie Japan. Und doch wirkt es auf mich so widersprüchlich, wenn es in Japan heißt „Einer für alle und alle für einen“ und doch dieses enorme Konkurrenzdenken da ist. Das ist jedoch ein anderes Thema. 

Ich persönlich denke, dass mit den Betroffenen, die sich selbst isolieren, nicht gänzlich die Schuld geben kann. In gewisser Weise denke ich eher, dass sie Opfer des gesellschaftlichen Leistungsdrucks geworden sind. Neben den Behandlungsmöglichkeiten, die ich ausgeführt habe und als gut erachte, frage ich mich, ob man bereits im kleinen Rahmen etwas bewirken kann oder präventiv vorgehen kann, um Hikikomori gar nicht erst entstehen zu lassen. Aber hier ist wieder der Teufelskreis, nämlich, dass dazu einfach die gesellschaftlichen Strukturen in Japan umodelliert werden müssten. Ich tendiere immer noch zu der Ansicht, dass eine gesunde Balance zwischen Individualität und Kollektivismus entwickelt werden sollte. Vor allem sollte der Leistungsdruck vermindert werden. Eben eine ganz andere Lebensphilosophie entwickelt werden, die besagt, dass das Leben eben nicht nur aus Arbeit und Erfolg besteht, sondern vor allem aus der Entfaltung der Persönlichkeit und des Erreichens des Glücks. Klar ist das etwas, was man in westlichen Ländern eher bedenkt als in asiatischen Ländern, aber ein wenig Umdenken würde echt nicht schaden.

Ich kann es nicht nachvollziehen, wie Eltern mit Hikikomori umgehen. Anstatt wirklich mal einzugreifen und zu helfen, verdrängen oder ignorieren es ganz, weil es eine Schande für die Familie wäre, wenn man es akzeptieren würde. Mittlerweile weiß ich, dass es nichts bringt, sich vorzumachen, es gäbe keine Probleme und vor der Realität zu fliehen. In der Hinsicht machen es sich die japanischen Eltern doch sehr leicht. Doch damit tut man niemanden etwas Gutes, weder sich selbst noch seinem Kind. Probleme sind, um sich mit ihnen zu befassen und sie zu lösen, sonst werden sie niemals wieder gehen. Und wie soll man von einem Hikikomori erwarten, von allein aktiv zu werden, wenn sein Umfeld ihm keine Unterstützung gibt. Er braucht doch erst einen Impuls, um zu handeln, jemanden der ihm hilft. Ich kann daher einfach nur den Kopf schütteln, wenn ich daran denke, wie Probleme dann einfach tot geschwiegen werden.

Um noch mal auf Vorsorgemaßnahmen einzugehen, wäre es angebracht, wenn japanische Heranwachsende Zeit und Freiraum bekommen könnten, um eben sich selbst zu finden. Also nicht nach dem Motto, sofort nach der Schule, gleich einen Job suchen, sondern so wie in Deutschland, ein Jahr Auszeit zu nehmen, zu reisen, Praktika zu machen, um erst mal heraus zufinden, wer man sich, was man will und wohin das Leben führen soll. Aber das kann man sich bezüglich Japan nur sehr schwer vorstellen.


Abschließend möchte ich euch fragen, ob ihr schon einmal etwas von „Hikikomori“ gehört oder gelesen habt und was ihr darüber denkt. Eure Meinungen würden mich sehr interessieren. ;)

1 Kommentar:

  1. Ein nettes Thema das aber ein wenig zu Trocken hier angeschnitten wurde, erst ab den persönlichen Ansichten fand ich es interessanter. Interessanterweise sehe ich sogar einige Parallelen zum Hikikomori bei mir selbst... wobei Manga zu Mögen und auf dem Sofa zu liegen wohl eine große Schnittmenge heutzutage ist XD Doch ich weiß in meiner Jugend VOR dem Internet habe ich auch lieber gerne "für mich" gelebt und Nähen von Menschen niemals gesucht und ich bevorzugae auch oft die Isolation. Nicht das ich keine Freunde oder keinen Job hätte, aber letztendlich fühle ich mich doch alleine paradoxerweise immer am wohlsten, was vielleicht auch nicht optimal ist aber vielleicht auch für die digitale Welt spricht.

    Das mit Leistungsdruck und ähnlichem gibt es natürlich auch in Deutschland, doch hier ist es wie du schon sagst kein Level im vergleich zu Japan (oder auch Südkorea, wo der Leistungsdruck fast schon absurd wird) die auch mental einen ganz anderen Bezug haben. Mir hätten die Beispiele aus Anime und Manga mehr gefallen wenn sie mehr ins Detail gegangen wären, vielleicht wäre auch allgemein ein zweiteiler besser gewesen, doch das Thema war schon echt gut, danke ^^

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