Sonntag, 22. Juni 2014

Review: Welcome to the NHK!


Story:

Tatsuhiro Satō ist vor vier Jahren von der Uni geflogen und seitdem ohne Beschäftigung. Er ist ein sogenannter Hikkikomori, die den ganzen Tag nur zu Hause bleiben, keiner Arbeit nachgehen und den Kontakt zu anderen Menschen scheuen. Mit der Zeit entwickelt er auch eine Verschwörungstheorie, wie er in diese Situation kam. So soll dahinter eine Organisation stecken, die NHK, die die Menschen zu Hikkikomori machen will. Die Opfer würden durch die Medien und Agenten in ihrem Umfeld beeinflusst.


Eines Tages aber trifft er an seiner Haustür auf das Mädchen Misaki Nakahara, das ihn von seinem Schicksal erlösen will. Sie bietet ihm einen Vertrag an, nach dem sie ihn wieder ins normale Leben zurückführt. Tatsuhiro aber möchte davon nichts wissen und erzählt, er würde Computerspiele entwickeln. Um sie davon zu überzeugen, will er ihr ein selbstentwickeltes Spiel zeigen. Als er dann herausfindet, dass sein Nachbar Kaoru Yamazaki ist, ein alter Schulfreund von ihm aus dem Literaturclub, der Computerspiele programmiert, will dieser gemeinsam mit Tatsuhiro ein Erotikspiel programmieren. Kaoru ist ein Otaku, ein leidenschaftlicher Anime-Fan, schon seit seiner Schulzeit. Somit beginnt eine wahnwitzige Geschichte um einen Hikkikomori, der einerseits versucht seine Lebenslage zu vertuschen, gleichzeitig aber ebenso sich dazu bemüht dieses Leben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, wobei diese Versuche immer wieder scheitern und zu einer Regression führen.


So könnte man die Story kurz und knapp zusammen fassen, ohne viel vom Inhalt vor weg zu nehmen. Den Plot an sich und auch die diversen Themen, die in die Story mit eingebunden werden, fand ich zwar nicht absolut originell, aber doch mal abwechslungsreich. Denn in wie vielen anderen Animes konzentriert sich die Handlung um einen Hikkikomori, der versucht seiner komplizierten Lage zu entkommen? Bisher habe ich keinen Anime gesehen, der sich um diese Problematik dreht, die in dem Anime mal absolut verdreht komisch und dann wiederum tragisch dargestellt wird. Denn das Phänomen um die Hikkikomori ist in Japan ein schwieriges Problem und kann nicht einfach ohne weiteres belächelt werden. Der traurige Aspekt in dem Anime ist ja, dass das Problem von Tatsuhiro einem recht nah ans Herz geht, da es auch wirklich aus dem Alltag gegriffen wurde. Von heute auf morgen geht er nicht mehr zur Universität, sondern verschanzt sich in seinem kleinen Apartment und löst jegliche Bindungen zur Außenwelt. Das allein ist schon traurig genug, aber noch berührender wird es, wenn man dann auch die Ursache dafür erfährt. Scheinbar leidet Tatsuhiro wie viele andere junge Japaner unter einem enormen Leistungsdruck, was ihn irgendwie paranoid macht, denn er fühlt sich stets von allen beobachtet, die nur darauf warten, dass er irgendetwas falsch macht. Damit verbunden ist stets der Zwang darüber nach zu denken, was die anderen von ihm halten. „Das Gesicht zu wahren“ wird zum roten Faden der Geschichte, denn er will einfach nicht, dass die Gesellschaftlich von seinem Hikkikomori-Dasein etwas erfährt und verstrickt sich leider immer und immer wieder in neue Lügen, die zu immer größeren werden, sodass seine Schuldgefühle ihn nahezu erdrücken. Die Art und Weise wie er sich aus allem raus redet, nur um kein falsches Bild von sich aufkommen zu lassen, ist einerseits hoch komisch, aber wenn man mal genauer darüber nachdenkt, stimmt es einen nachdenklich und man empfindet Mitleid mit ihm.



Um jetzt nicht in völlige Melancholie zu verfallen, möchte ich mich nun auch mal den eher fröhlichen Seiten des Animes widmen. Wie gesagt, steckt der Großteil der Komik in dem Anime darin, dass Tatsuhiro immer neue Lügen erfindet und die Umsetzung dieser Unwahrheiten in die Realität sind umso komischer, da er scheinbar nicht dazu in der Lage ist, irgendetwas auf die Reihe zu bekommen. Die Schadenfreude und die Tatsache, dass Tatsuhiro als regelrechter Clown dargestellt wird, steht eindeutig im Mittelpunkt des witzigen Geschehens. Überhaupt ist es extrem belustigend, wenn man in den Kopf des Protagonisten hinein schaut und seine absurden, irrwitzigen Gedanken nachverfolgen kann, die immer einher gehen mit noch viel extremen, bescheuerten Handlungen, sodass man einfach nur noch den Kopf schütteln kann. Ja beinahe war mir fast alles zu viel und ich konnte dann nicht mehr darüber lachen, weil das Verhalten des Heldens einfach zu dämlich war, natürlich war alles extrem überzogen, damit noch mehr Comedy heraus gezogen werden konnte. Trotzdem fand ich es manchmal nicht mehr lustig, sondern bemitleidenswert. Wie schon erwähnt, versucht unser Main also ein Spieleentwickler zu werden und dies schafft er mehr oder weniger, da er sich immer im Weg steht und seine eigene Undisziplinierbarkeit zur Schau stellt. So soll er mal probeweise Ero-Games anzocken, um zu verstehen, welchen Reiz diese Spiele haben. Was passiert? Er versinkt vollkommen in den Spielen und vergisst komplett die Realität, wodurch sein jetziges Dasein noch verschlimmert wird. Genauso sieht es dann aus, als er versucht durch MMORPGs Geld zu verdienen. Er verliert sein Ziel aus den Augen und versinkt komplett in dieser virtuellen Welt, die doch viel schöner ist als seine eigene. Klar ist es irgendwo lustig, weil es übertrieben dargestellt wird, aber das Ganze hat auch einen ernsten Hintergrund, wenn wir bedenken, dass solche Medien uns sehr leicht zur Realitätsflucht verhelfen, was irgendwo auch kritisch zu sehen ist. Wenn uns unsere eigene Welt zu hart vorkommt, lenken wir uns mit weniger schwierigen Dingen ab, was gut ist. Aber für Leute wie Tatsuhiro kann das sehr gefährlich sein, denn diese Leute sind recht instabil in ihrer Persönlichkeit und können scheinbar keine klaren Grenzen zwischen Realität und Virtualität ziehen.



Jedenfalls um nicht abzuschweifen, hat selbst so etwas Unterhaltendes in dem Anime immer eine ernste Seite. Im Übrigen fand ich die Interaktionen zwischen Tatsuhiro und Kaoru, seinem ehemaligen Mitschüler extrem witzig, auch wenn diese wieder in Übertriebenheit nicht zu überbieten waren. Aber das Verhältnis zwischen den beiden und dass Kaoru als der dominanten Part Tatsuhiro immer züchtigt und rum kommandiert, war einfach herrlich.

Das alles ist ganz schön und gut, aber ich habe ja bereits darauf hingewiesen, dass es auch Dinge gab, die ich weniger gut fand. Zu Gunsten der Comedy in dem Anime, wird die Lebenssituation unserem Hauptcharakter immer wieder verschlimmert. Ich als eine Person, die mit den Figuren mitfühlt, empfand es schon recht traurig, da ich gehofft hatte, dass Tatsu sich mal weiter entwickelt. Stattdessen geht er vielleicht einen Schritt mal nach vorn, aber dann wieder drei Schritte zurück, wodurch ein wirklicher Fortschritt ausbleibt. Wie gesagt da wechselte die Comedy für mich schnell zu einer Mitleidsnummer. Lag vielleicht auch daran, dass ich den Anime zu ernst genommen habe und man das eigentlich nicht tun sollte.
Man muss deswegen auch bedenken, dass obwohl so eine realistische Problematik wie dem Phänomen Hikkikomori behandelt wird, alles ins Lächerliche gezogen wird. Trotzdem waren einige Stellen für mich recht realitätsnah und natürlich, was dem Anime wieder etwas Ernsthaftigkeit verlieh.


Was ich dem Anime noch zu Gute halten sollte, ist, dass dieser teilweise sehr verstörend wirken kann. So fand ich die erste Episode, als Tatsuhiro sich seinen Verschwörungsgedanken hingab, extrem verwirrend und beeindruckend und verstörend zugleich. Was sich weiterhin als verstörend heraus stellte, waren immer die kleinen Szenen, in denen Tatsuhiro Verschwörung aufspüren konnte und da kamen immer die kleinen komischen hinterlistigen, fiesen Männchen zum Vorschein, die das symbolisieren sollten. Das Wechseln zwischen Realität und Innenwelt des Protagonisten war schon unterhaltend.

Ansonsten fernab der ganzen Problematik erhält man in dem Anime doch einen ganz netten Einblick in die Pop-Kultur Japans, beispielsweise in die Spiele-Branche: Wie denn diese erotischen Spiele entwickelt und verkauft werden und auch Animes finden hier ihre Erwähnung.


Kommen wir nun aber wieder zu den eher ernsthaften Passagen in dem Anime, die mich doch immer wieder zum Nachdenken anregten. Die Sache mit dem Hikkikomori habe ich ja bereits angesprochen und kurz behandelt. Jedoch finden wir beispielsweise bei den anderen Figuren ernste Hintergrundgeschichten, die allesamt irgendetwas mit Problemen im Alltag und Probleme mit dem Leben zutun haben. Jeder kennt sicherlich das Gefühl, mal einen schlechten Tag gehabt zu haben, den Sinn nach der eigenen Existenz zu suchen und hilflos in Depressionen zu verfallen. So geht es auch den Figuren. Wie gesagt unser Held hat regelmäßig solche depressiven Phasen, aber auch seine frühere ältere Mitschülerin, für die er noch Interesse hat. Denn die hat es nicht so einfach, ist sie genauso einem Leistungsdruck in ihrer Firma unterworfen und muss regelmäßig verschiedene Medikamente zu sich nehmen, um den Stress zu bewältigen. Das gipfelt dann in einem so genannten „Off-Meeting“, bei der sie sich mit anderen fremden Leuten trifft, um den gemeinsamen letzten Tag zu verbringen, wenn ihr versteht was ich meine. Auch das trifft den Nerv der Zeit in Japan. Nicht selten hört man von hohen Selbstmordraten aufgrund des zu hohen Leistungsdrucks und der Erwartungen der Gesellschaft mit denen die Leute einfach nicht mehr umgehen können. In gewisser Weise wird also auf die gesellschaftlichen Probleme in Japan hingewiesen und ein klein wenig indirekt Kritik ausgeübt.



Eine andere problematische Sache, die mir ins Auge gefallen war, ist die Sache mit Kaoru, der mit seiner eigenen Autonomie zu kämpfen hat, denn scheinbar hat seine Familie sein Leben von vorne bis hinten schon vollkommen durchgeplant, was ihm überhaupt nicht passt. Ich finde es erstaunlich, dass er versucht seinen Lebenstraum Game-Designer zu werden trotz aller Mühen verfolgt und seinen Weg geht, was in Japan wahrscheinlich eher nicht so üblich ist.

Ein ebenso ernstes Problem, was ebenso Bedeutung findet, war die „Schuldenfalle“ einer ehemaligen Mitschülerin von Tatsuhiro. Aufgrund kritischer Lebensumstände, musste sie zwangsläufig mit Arbeiten anfangen und ihr eigener Bruder hatte längst die Uni geschmissen und teilt dasselbe Schicksal wie unser Main. In ihrer Hilflosigkeit klammert sie sich an jeden Strohhalm und tappt unmittelbar in einen Job, in dem sie sich hoch verschuldet und andere Leuten rein legen muss, um ihre Produkte zu verkaufen. Das fand ich ebenso recht bewegend und irgendwie verdeutlichte auch dieses Problem einen gewissen Teufelskreis. Und zum Schluss wäre da noch das Schicksal von Misaki, was erst am Ende wirklich enthüllt wird, denn bis zum Schluss bleibt sie ein einziges großes Mysterium. Sie braucht wie wohl jeder Mensch jemanden, für den sie da sein kann, damit sie erkennt, dass sie auch ihren eigenen Wert hat. Irgendwie hat mich das besonders traurig gestimmt, weil es eben auf so innere Probleme wie wenig Selbstwertgefühl verweist, was ich selbst sehr gut kenne.



Im übrigen waren die Verschwörungstheorien auf der einen Seite zwar irgendwie witzig, offenbarten aber ein nur menschliches Verhalten, dass die schlimmen Dinge, die uns widerfahren ihren Ursprung außerhalb unserer Reichweite haben müssen. Wir versuchen nicht uns selbst die Schuld dafür zu geben, wir brauchen irgendeinen Sündenbock, der uns zum Leiden bringt, und das sind in unserem Falle die Verschwörungen, die Mächte hinter dem Spektakel.

Zum Ende des Animes möchte ich noch sagen, dass es wie gesagt recht überraschend kam und noch einmal der Geschichte ihren Tiefgang verleiht, jedoch hat eine absurde überhaupt nicht passende Szene dafür gesorgt, dass alles zunichte gemacht wurde. Wirklich schade, dass diese eine Szene einfach die gesamte Atmosphäre zerstört hat, ansonsten wäre es wirklich ein gelungener Abschluss geworden. 
Weiterhin etwas kritisch fand ich einige Szenen, die irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes waren. Das waren dann immer so Stellen, wo die Stimmung von total traurig zu total lustig bzw. andersherum wechselte, was für mich einfach zu abrupt und grotesk war. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten sollte. Vielleicht macht das den Anime auch wieder irgendwie zu etwas Besonderem. 

Schlussendlich möchte ich sagen, dass der Anime es einfach schafft sowohl pure Sinnlosigkeit als auch Tragik zu vermitteln, was schon eine besondere Leistung ist.


Charaktere:


Die Figuren fand ich allesamt einerseits recht schräg, aber dann auf ihre Weise wieder normal, auch wenn das jetzt widersprüchlich klingen mag.
Zunächst einmal unser Main, der wirklich ein ziemlicher Durchschnittsmensch ist und keinerlei Talente aufweist. Ich würde ihn sogar als einen ziemlichen Waschlappen betiteln, denn mehr ist er auch nicht. Aber wie keine andere Figur hat Tatsuhiro es geschafft, Abneigung und Sympathie im Gleichgewicht zu halten. Denn es gab ganz klar Stellen, wo ich ihn einfach nicht mehr ausstehen konnte, weil er einfach nur dumm, dämlich und ach was weiß ich war. Das waren wie gesagt die Stellen, in denen er seinen Rückschritt einläutete und ich mich ehrlich fragte: „Was machst du da eigentlich, du Vollidiot?!“ Und dann zeigte er aber auch ab und an seine netten und fürsorglichen Seiten, beispielsweise, wenn er jemanden eine Unwahrheit vorgaukelte und richtige Gewissensbisse bekam. Oder am Ende, als er sich als großer Retter entpuppt. Er hatte seine vielen schwachen, geistlosen Momente, aber auch ab und zu seine Glanzauftritte. Jedoch war er immer eine Figur, die mit ihrem eigenen Schicksal haderte und versuchte alles irgendwie richtig zu machen, doch der Weg, den er dafür einschlug, naja der war eher schlecht als recht.

Misaki als das wandelnde Mysterium in dem Anime war für mich eine ziemliche Überraschung. Auf den ersten Blick mag sie wohl ziemlich naiv und doof rüber kommen, aber eigentlich ist sie doch klug, sehr motiviert und schlagfertig, auch wenn man es ihr nicht zutraut. Sie zeigte meist ihre sonnige Seite und versuchte stets ihr Bestes um Tatsuhiro weiter zu helfen, aber hinter diesem Lächeln verbarg sich ein tiefer Abgrund, der erst am Ende wirklich sichtbar wurde. Ansonsten jedoch war sie irgendwie immer etwas undurchschaubar und geheimnisvoll trotz ihres fröhlichen Gemütes. 

Kaoru fand ich persönlich am allerbesten von den Figuren. Ich hatte am Anfang noch den Eindruck, dass er recht schüchtern ist und eher der ruhige Part in dem Anime darstellt, aber weit gefehlt! Der Typ hat es faustdick hinter den Ohren und kann richtig herrisch werden! o.O Wie bereits erwähnt, fand ich die Stellen, in denen er unseren Helden ausschimpfte immer am besten und für mich bekam er eine Schlüsselrolle in dem Anime, denn er öffnete Tatsuhiro auf sein eigene verschrobene Art und Weise immer die Augen und holte ihn zurück in die Realität. So einen Freund wünscht man sich doch!

Hitomi, die ehemalige ältere Mitschülerin von Tatsuhiro war auch wieder eine Person für sich. Sie war diejenige, die mit den ganzen Verschwörungstheorien aufkommt und Tatsu damit ansteckt. Sie wirkt recht erwachsen und souverän, aber genau wie die anderen Figuren hat sie etwas Widersprüchliches in ihrem Inneren. Sie mag nach außen wie eine starke, selbstbewusste Frau wirken, aber in ihr herrscht viel Leid und Trauer und eine Instabilität. Sie versucht ihre eigenen Probleme durch irgendwelche chemischen Sachen zu lösen oder gar mit Selbstmord, was von einem recht schwachen Charakter zeugt. Schlussendlich benötigt sie nur die Unterstützung der anderen, um wieder auf die Beine zu kommen und ein neues Leben anzufangen. 



Animation und Zeichenstil:

In dem Anime wurden recht wenig Animationen verwendet und diejenigen, die ihren Auftritt bekamen, waren durchschnittlich vielleicht sogar etwas unter dem Durchschnitt. 
Eine Augenweide war der Zeichenstil für mich persönlich nicht und an einigen Stellen sahen die Figuren auch wirklich schrecklich aus, besonders Tatsuhiko. Jedoch hatte der Zeichenstil eine ganz eigene Komponente, indem die Figuren absolut nicht moe oder anime-typisch aussahen, sondern recht natürlich und dementsprechend auch etwas langweilig und unauffällig, aber ich persönlich fand das gut, da dadurch auch der Realismus in dem Anime unterstrichen wurde. Auch wenn Animationen und der Zeichenstil nur ihren Zweck erfüllten und nicht herausragend waren, haben sie ihr Mindestmaß erfüllt.


Musik:

Während als die Optik des Animes weniger überzeugen konnte, fand ich die Musik echt gut. Es gab zwar immer nur wenige Musiksstücke, die sich dann aber auch immer wiederholten, trotzdem klangen die in meinen Ohren super. Es ist keine Fahrstuhlmusik, plätschert also nicht vor sich hin und bleibt auch nicht zu sehr im Hintergrund. Die Backgroundmusik war sehr atmosphärisch und vermittelte die Stimmung, die erzeugt werden sollte, sehr glaubwürdig an den Zuschauer. Ich habe teilweise richtig Gänsehaut bekommen, was das alles noch mal unterstützen soll. Die Musik war für mich elementarer als beispielsweise der Zeichenstil und hatte einen recht hohen Wiederkennungswert.




Unterhaltungswert:


Bereits im Story-Teil habe ich schon vieles zum Unterhaltungswert gesagt, aber selbstverständlich werden hier einige Bemerkungen von mir noch folgen. Im Großen und Ganzen hat mich der Anime recht gut unterhalten und wurde eigentlich fast nie schnarchlangweilig. Es gab sicherlich ein paar Stellen, die weniger spannend und vielleicht etwas langatmig waren, aber die hielten sich in Grenzen und wurden von recht lebendigen, lustigen Stellen überschattet. Der Anime war belustigend, auch wenn ich nicht permanent in Lachanfällen ausbrach, aber hin und wieder musste ich schon richtig grinsen und schmunzeln. Dann wiederum gab es auch wieder Stellen, die waren ernster und trauriger und wechselten sich ganz gut mit den lustigen Parts ab. Die ganze Lebenssituation des Protagonisten und die Schicksale der anderen Figuren hat mich teilweise so sehr mitgenommen, dass ich echt tief berührt war und auch die eine oder andere Träne vergießen musste. (Ich bin ja ein ziemlich emotionaler Mensch...) Viele Dinge haben mich ebenso an mein eigenes Leben erinnert und mich z.B. fragen lassen, was ich wohl tun würde, wenn ich in die Situation von unserem Helden kommen würde. Jeder kennt diese Zukünftsängste und weiß, wie unsicher die Gegenwart und Zukunft ist und man weiß nie, was noch kommen wird. So habe ich überlegt, ob ich später, wenn ich mit dem Studium fertig bin, auch wirklich einen Job bekommen kann. Eine Garantie wird es niemals geben, man kann nur hoffen. Auch hat mir der Anime irgendwie Hoffnung gegeben durch das Ende, aber auch dadurch, dass alle Probleme im Laufe der Zeit gelöst werden können. Der Anime konnte einerseits also recht gut unterhalten, zum Abschalten bringen, aber andererseits befasste er sich eben mit gesellschaftskritischen Sachen, die einen wiederum in die Realität zurück brachten und das Nachdenken stimulierten. Genau so stelle ich mir einen Anime vor, er sollte im Idealfall von beidem irgendwie gleich viel haben.


Fazit: Es bleibt schlussendlich zu sagen, dass der Anime ganz eindeutig Schwächen aufweist, aber auch einige positive Aspekte hat, denn der Anime schafft es wunderbar zwischen Comedy, Drama und Tragik und Alltagstrott zu pendeln und kann gleichzeitig unterhalten, aber auch das Nachdenken in Gang bringen. Nicht oft habe ich auch einen Anime, in denen gesellschaftliche Probleme und auch individuelle Probleme so geschildert werden, wenn auch etwas überzeichnet. Also Leute, unbedingt mal rein schauen! 

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