Sonntag, 29. November 2015

Gezockt: New Style Boutique 2: Mode von morgen (3DS)



Über den Vorgänger hatte ich bereits geschrieben, heute geht es aber um den neuesten Teil des beliebten Fashion-Spiels

Inhalt:

Das Spiel beginnt damit, dass ihr auf Mädchen namens Momo trifft, die aus einer fantastischen Alice ähnlichen Welt entstammt. Ich nehme mal an, dass es sich bei Momo um eine Art lebendige Puppe handelt, da das Puppenhaus ihr Zuhause ist. Sie wundert sich darüber, dass „wir“, die Spielerin, ziemlich groß geraten sind und bringt uns dazu, ihr in ihre Modewelt zu folgen. Scheinbar hatte ihre Großmutter damit begonnen gehabt, in deren Modewelt für frischen Wind zu sorgen und nun sind wir an der Reihe eine modische Revolution durch zubringen. Eine ganz süße Grundidee, wobei ich sagen muss, dass die Story wie auch in den Vorgängern keine große Rolle spielt. Sie dient als nettes Beiwerk, damit das Spiel überhaupt in Fahrt kommt. Einen sogenannten Story-Modus gibt es hier zwar ebenso, bei dem am Ende eine Art Abspann mit Credits erfolgt. Aber so wirklich als Story-Modus würde ich es nicht anerkennen.

Grob gesagt wäre der rote Faden der Handlung darauf zu reduzieren, dass wir eben die Boutique immer bekannter machen, indem wir nach und nach mehr Kunden für uns gewinnen. Parallel hängt die Steigerung der Popularität unses Mode-Geschäfts mit den Modeschauen zusammen, die immer größer und vielfältiger werden. Zu diesen werde ich später noch einmal genauer eingehen. Jedenfalls stellt der Höhepunkt der Story dann die phänomenale Modeschau dar, bei der alle wichtigen Figuren als Models zusammen den Laufsteg unsicher machen. Ein kleiner Konflikt braut sich zuvor ebenfalls auf um die Spannung zu erhöhen, aber so wirklich mitgerissen wird man dadurch nicht. Da sieht man wieder, dass es in dem Spiel auch nicht um die Geschichte geht, die nebensächlich ist. Jedenfalls durchschnittliche Grundidee, die ihren Zweck erfüllt.



Gameplay:

Kommen wir aber lieber zu dem, was das Spiel wirklich ausmacht: die Spielemechanik! Und hier muss ich vorweg schon mal sagen, dass für Neulinge und vor allem für treue Fans viele Dinge bereit gehalten werden, die für ordentlich Abwechslung und Unterhaltungsfaktor sorgen. Auf der anderen Seite muss man aber vor allem, wenn man das Spiel bereits kennt, einige Dinge streichen, die ich eher als negativ ansehe und mich fragen, warum man das getan hat.

Zunächst widme ich mich unsere Boutique als wichtigsten Aspekt in dem Spiel. Wie zuvor auch, basiert das Spielprinzip darauf, dass wir zunächst einmal vorhandene Kleidungsstücke an die Kundinnen bringen, um möglichst viel Geld zu verdienen. Das Lustige ist ja, dass wir mit dem Geld dann wieder neue Klamotten bei der Modemesse erwerben und diese wiederum verkaufen. So entsteht also ein ewiger Zyklus aus Kaufen und Verkaufen und man fragt sich, warum man das Spiel trotz dieser Wiederholung eigentlich spielt. Wo bleibt da die Abwechslung? Dagegen möchte ich sagen, dass das Spiel über 19 000 Kleidungsstücke und Accessoires bereit hält, sodass wir also wirklich sehr lange diesen Zyklus von Kaufen und Verkaufen durchspielen können, ohne, dass wir die Motivation verlieren. Glaubt mir, besonders Frauen wissen, wie süchtig es machen kann, wenn man viel Geld hat und das alles für neue, tolle Klamotten verprassen kann. Kapitalismus wird in dem Spiel gerade zu gehyped, aber so läuft es nun mal.

Der Spielespaß wird dadurch verstärkt, dass wir relativ lange brauchen, bis wir wirklich viel Geld haben. Selbst nach vielen Stunden Zocken, wird das Geld nicht für alle neuen Sachen, die jeweils angeboten werden, ausreichen. All das wurde von den Machern bereits gut ausgeklügelt, indem die meisten Kundinnen keine ganzen Outfits, sondern wahlweise nur einzelne Kleidungsstücke suchen und kaufen. Dadurch häuft sich das Geld eben nicht so schnell an. Ausnahme ist, wenn eine Modenschau erfolgreich durchgeführt wurde und alle das gleiche Outfit haben wollen, was man dabei getragen hatte. Dann kommen scharen weise junge Frauen an, die ein ähnliches Outfit tragen wollen. Und hier habe ich einen Trick heraus gefunden, um möglichst viel Geld zu scheffeln. Am besten trägt man etwas von der teuren Modemarke „Enid Chen“, bei der schon einzelne Teile so viel kosten wie ganze Outfits anderer Modelinien. Ihr könnt euch also vorstellen, wie viel Geld man dann mit ganzen Outfits zusammen kriegt nicht wahr? Aber das nur am Rande gesagt.



Veränderungen

Was hat sich nun zum Spielprinzip der Vorgänger-Teile verändert? Zum einen haben wir einfach mehr Auswahl an Kleidungen und es gibt auch neue Accessoires wie Ohrringe. An den Modemarken, die wie immer sehr vielfältig ausfallen, gibt es kaum nennenswerte Änderungen, außer eher den Mangel, dass eine Marke, die ich ganz toll fand, weg gefallen ist. Wer Mode liebt, wird eigentlich immer etwas finden, was seinem Geschmack entspricht. So haben wir Marzipan Sky für die, die anmutige süße Mädchenmode mögen, auch zwei Marken für diejenigen die eher feminin und elegant aussehen wollen. Neben Prinzessinnen-Mode, Gothic-Mode, Fashion für richtige coole Frauen, gibt es aber auch andere extravagante Modestile wie der Punk-Style, eine asiatische Modelinie, Retro-Look, Ethno-Style und für diejenigen, die es poppig mögen, gibt es auch ein ganz bunten Kleidungsstil, der kindisch wirkt. Auch diejenigen die auf britische Mode mit viel Karos stehen ist gesorgt sowie für diejenigen, die es eher schlicht mögen. Die Beispiele sollen mal eine Auswahl der Bandbreite an möglichen Kleidungsstilen zeigen, da ist wirklich für jeden etwas dabei.

Wie immer kommen die Kundinnen auf euch zu, unterbreiten euch ihre Wünsche und ihr sucht dann nach dem passenden Kleidungsstil. Das gestaltet sich meist sehr einfach, weil man schon allein am Klamottenstil sehen kann, was die Frauen gerne tragen. Und selbst für diejenigen, die das nicht mal merken, wird die Hilfe eingebaut, indem sie direkt ansprechen was sie wollen. Ob cool, süß, feminin oder schlicht, da sollte selbst der Blödeste nicht auf den Kopf fallen. Manchmal kommen dann aber auch mal welche vorbei, die nicht so eindeutig sagen, was sie wollen. Dann darf man gerne mal seine Rübe anstrengen. Das Gute ist hier aber, dass man nicht ganz auf die Schnauze fallen kann. Man hat zwei Optionen, mit denen man das Outfit anbieten kann. Entweder gibt man eine direkt an, dass das Outfit perfekt ist oder fragt sicherheitshalber nach, ob es gefällt. Außerdem hat man auch drei Versuche.

Dank der coolen Suchfunktion, durch die Ordnung geschaffen wird und ihr ganz bestimmt in kurzer Zeit das geforderte Kleidungsstück findet, wird euch sehr viel Arbeit erspart. Im Endeffekt gibt es hier eigentlich gar keine wirkliche Spielherausforderung und auf Dauer dürfte das so manchen ziemlich langweilig vorkommen. Aber es geht auch eher darum, die Kundinnen schön anzukleiden und dann stolz auf sein Endresultat zu sein.

Doch so viel zu dem, was von den älteren Teilen übernommen wurde. Ich möchte jetzt gerne auf die Aspekte eingehen, die endlich mal frischen Wind bringen und auch das Spiel inhaltlich ausweiten.
Neben dem üblichen Beruf Boutique-Verkäuferin stehen euch weitere vier, unterschiedliche Berufe zur Verfügung, die allesamt verschiedene Aufgaben und Herausforderungen mit sich bringen.
So könnt ihr nicht nur die Haare frisieren, Kundinnen schminken, sondern selbst einmal in Klamotten schlüpfen und modeln sowie endlich eigene Klamotten designen.



Hairstyling

Meine Lieblingsbeschäftigung von diesen ist eindeutig das Haare stylen. Warum? Zum einen weil hier einfach mal der Schwierigkeitsgrad merklich angehoben wurde und man auch nach und nach neue Frisuren für sich selbst und die Kundinnen freischalten kann. So kommen also die Kundinnen rein, sagen euch kurz, was sie ungefähr haben wollen und dann müsst ihr jeweils drei Fragen stellen. Dabei kommt es drauf an, die richtigen Fragen zu stellen, was manchmal gar nicht so einfach ist. Habt ihr es einmal verkackt, kriegt ihr keine weitere Chance, ihr habt es dann eben versemmelt und müsst mit den wenigen Informationen die richtige Frisur finden. Habt ihr jedoch alle drei Fragen richtig gewählt, bekommt ihr ausführliche Informationen und ein genaues Bild davon, was die Kundin haben will. Anders als bei dem Erstellen von Outfits sind die Aussagen aber meist nie wirklich eindeutig, sie bleiben vage, was ich für herausfordernd empfinde. Das verleitet dazu, sich eigene Gedanken zu machen, was in dem Spiel meist doch eher auf der Strecke bleibt. Es gibt verschiedene Gründe, weswegen die Frauen andere Frisuren haben wollen. Entweder für bestimmt Anlässe wie Bergsteigen, Tanzen, Berufswechsel oder ein Date oder weil die Figuren einfach so aussehen wollen die andere Frauen, ein totales Makeover fordern etc. Das klingt zwar nach Abwechslung, aber ich muss zugeben, dass sich die Aufgaben wiederholen, sodass man öfter mal schon genau weiß, worauf sie hinaus wollen. Aber an sich ist es nicht so schlimm.



Make-Up-Artist

Eine zweite Berufsmöglichkeit findet ihr in der Visagisten-Rolle. Die fällt eindeutig einfacher aus, als beim Hairstyling. Meist bekommt ihr ein einfaches Bild, anhand dessen ihr das richtige Make-Up auswählt und dann wird einfach wie nach Zahlen gemalt. Nur selten kommen die Kundinnen und überlassen es euch, welches Make-Up ihr verwendet. So müsst ihr nicht nur Lidschatten, Eyeliner und Wimperntusche auftragen, sondern auch Lippenstift und Rouge auswählen. Also das volle Programm sozusagen. Das einzige, was ihr also falsch machen könnt, ist eben nicht das Richtige auszuwählen, was aber meist nicht vorkommt.

Was den einfachen Schwierigkeitsgrad ausgleicht ist die Tatsache, dass wir auch eigene Make-Up-Sets erstellen können. Eine Sache, mit der ich schon viel Zeit verplempert habe, die mir aber nach wie vor Spaß macht, obwohl es dafür im Endeffekt nicht mal eine Belohnung gibt. Außer ihr stellt bestimmte Sets zum Verkauf, dann verdient ihr damit Kohle. Das ist etwas, was tatsächlich den Kampfgeist in mir weckt. Man denkt zwar, dass es recht einfach ist, aber wenn man es probiert, ergeben sich tausende an Möglichkeiten schöne Make-Up-Sets zu kreieren. Dann müsst ihr bedenken, dass die Farben zueinander passen und müsst euch überlegen, was genau ihr erreichen wollt. Wollt ihr einen feminines Makeup, ein niedliches, ein düsteres, ein edles, ein natürliches oder richtig knalliges haben? Ihr habt tatsächlich bestimmt genauso viele Möglichkeiten wie beim Gestalten von Outfits und es macht riesig Spaß verschiedene Kombinationen auszuprobieren. Schade, dass man das nur als eine Art Bonus drin hat, aber nicht direkt auf die Kundinnen anwenden konnte. Wäre schön gewesen, wenn diese statt Bilder einfach wie beim Hairstyling vage gesagt hätten, welche Art von Make-Up sie haben wollen. Dann wiederum wäre es schwer gewesen, dass qualitativ zu beurteilen. Eine Sache, die den Schwierigkeitsgrad bei dem Spiel bestimmt.



Modeln

Das Modeln klang für mich zunächst reizvoll, doch im Endeffekt ist es eines der Berufe, die ich am wenigsten auswähle. Warum? Ich weiß es nicht genau, vielleicht liegt es daran, dass hier so gar keine Herausforderung besteht. Ihr habt eine Liste von Aufträgen, in denen einfach mal direkt da steht, welche Klamotten ihr tragen sollt. Danach könnt ihr eigentlich wie bei der Boutique Klamotten der gewollten Modelinie auswählen wie ihr eben Lust habt und dann geht’s ans Fotoshooting. Das Coole ist ja, dass jeweils drei Fotos aus verschiedenen Perspektiven und Größen geschossen werden. Einmal aus der Nahen, dann Halbtotalen und aus der Totalen, bei der man den ganzen Körper sehen kann. Damit Abwechslung mit rein fließt, könnt ihr unterschiedliche Posen auswählen und sogar Gestik und Mimik verändern, je nachdem welches Motto hinter dem Auftrag steckt. Klingt eigentlich verlockend oder? Aber bisher war es einfach so gewesen, dass es halt zu einfach gewesen ist. Macht es überhaupt einen Unterschied, wenn man die Figur anders gucken lässt oder sie außergewöhnlich posen lässt? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht und ich befürchte, dass es keinen Einfluss auf das Endergebnis hat. Das Wichtigste ist nur, dass man die richtigen Klamotten trägt.



Modedesign

Wie lange habe ich eigentlich darauf gewartet, dass man in diesem Spiel, wo es doch um MODE geht, auch mal eigene Mode kreieren kann? Ich weiß es einfach nicht, weswegen sich die Macher so lange Zeit gelassen haben, um das endlich mal einzubauen. Andere Spiel, die sich nicht primär auf Mode konzentrieren, wie Animal Crossing, haben diesen Aspekt schon viel früher entdeckt und eingebaut. Aber egal, darüber möchte ich nicht schimpfen, sondern mich eher freuen, dass das Designen von Mode endlich mal in dem Spiel vorkommt.

Nun denkt man sich, dass man eventuell selbst den Stift anlegen muss und eigene Muster und Formen gestalten kann. So viel Freiheit lässt einem das Spiel leider nicht, bzw. weiß ich gar, ob es das vielleicht irgendwann möglich sein wird, denn so weit bin ich in dem Beruf noch nicht. Doch bisher ist es so gewesen, dass man in Zusammenarbeit mit den Vertreterinnen der einzeln en Modemarken zusammen arbeiten konnte. Man übernimmt bestimmte Aufträge, bei denen je nach Modelinie eine bestimmte Bedingung erfüllt werden muss. Muss man für Asuza zerrissenen Strumpfhosen kreieren, will Marzipan Sky lieber niedliche Blusen mit Rundkragen und die britische Modemarke tendiert dann eher zu karierten Sachen. Ihr könnt an verschiedenen Orten Leute entdecken und mit denen darüber reden. Am Ende denkt eure Figur über das Gespräch nach und entdeckt dann ein neues Muster, das ihr für die Kleidungsstücke verwenden könnt. So seid ihr praktisch die ganze Zeit auf der Suche nach den gewünschten Formen und Muster, die eure Grundlage fürs Design bilden. In der ersten Etage eurer Boutique könnt ihr euch dann an das Praktische wagen. Ihr wählt Grundfarbe und Grundmuster aus, könnt aber auch noch eine zweite Farbe verwenden.

Danach geht’s an die zusätzliche Dekoration, bei der auch wieder Farben ausgewählt werden können. Ihr müsst bei den Farben, soweit ich weiß, nicht an irgendwelche Forderungen denken, da habt ihr freie Wahl. Ich bevorzuge es jedoch, die Farben an die Modemarke anzupassen. Das Coole ist aber, dass ihr nicht nur Mode nach Auftrag gestalten könnt, sondern auch frei eure Lieblingsklamotten designen könnt. Das wird dann später für eure eigene Modemarke sehr wichtig. Hier könnt ihr also frei auswählen, wie ihr es haben wollt und könnt eure Kreationen auch selbst tragen. Echt eine coole Sache! Je mehr Muster und Formen ihr habt, desto mehr Gestaltungspotenzial entfaltet sich. Natürlich fände ich es aber noch viel toller, wenn man wie bei Animal Crossing die Muster und Formen selbst gestalten könnte. Aber nicht jedem liegt das, da muss man schon irgendwo künstlerische Fähigkeiten haben. Insofern ist es cool, dass man vorgefertigte Muster zur Verfügung hat, das vereinfacht alles. Dennoch wäre es schön gewesen, einfach um alles noch aufwendiger und individueller machen zu können.



Dekorieren

Neben den neuen Berufen durch die das Spiel einfach eine größere Bandbreite an Möglichkeiten bekommt und sich nicht nur speziell auf Mode, sondern überhaupt auf das gesamte Fashion-Business bezieht, hält das Spiel weitere coole Neuerungen bereit.
Wer in früheren Teilen es liebte sein Zimmer zu gestalten, wird jetzt noch mehr Möglichkeiten haben, dies auszunutzen. So verfügt das Spiel über ein Puppenhaus, in dem ihr mehrere Zimmer habt, die ihr nach eigenem Geschmack dekorieren könnt. Das Coole ist auch, dass man in dem Spiel nicht nur Klamotten sammelt, sondern auch Miniaturen, also Dekorationen und Möbel für die Zimmer im Puppenhaus. Ihr schaltet diese regelmäßig frei und könnt euch in einem Miniaturen-Shop neue Dinge erwerben. Auch hier gibt es verschiedene Einrichtungsstile und unterschiedliche Gegenstände, mit denen ihr euren Zimmern Individualität verleihen könnt. Daneben könnt ihr in der Verrückten Villa Figuren besuchen, shoppen gehen und Zimmer vermieten, was eine weitere Geldquelle bedeutet.

Insgesamt finde ich die Gestaltung von Fashionville, der Stadt in der ihr lebt, gelungen. Ihr habt einfach viel mehr Bewegungsfreiheit, es gibt mehr Orte zu besuchen, und mehr Figuren, mit denen ihr reden könnt. Durch den Bahnhofsplatz könnt ihr noch mal an andere coole Orte gelangen und schöne Fotos schießen. Diesmal könnt ihr sogar um die 200 Fotos schießen, wodurch also mehr Platz vorhanden ist. Daneben finde ich das Feature toll, dass ihr im Fotoatelier sogar alle Figuren, die ihr kennt als eure Foto-Partner auswählen könnt. Dann post ihr gemeinem mit verschiedenen Hintergründen und Bilderrahmen, was bei den Fotos noch besser aussieht als zuvor.



Modenschau

Nicht zu vergessen ist eine wichtige Neuerung auch die Mode-Arena, in der ihr eure Modeschauen veranstaltet. Bevor ihr das tun könnt, müsst ihr eurer Thema und eine Bühne auswählen. Danach kommen nacheinander Models zu euch in die Boutique, die ihr entsprechend einkleiden müsst. Ihr könnt aber nicht jederzeit eine Modenschau veranstalten, sondern müsst erstmal eine bestimmte Anzahl an Tickets verkaufen. Wie schafft ihr das? Indem diverse Kundinnen euch aufsuchen, ob nun als Klamottenverkäuferin, Make-Up-Artistin oder Hairstylistin. Hauptsache ihr befriedigt die Bedürfnisse der Kundinnen, dann wollen sie auch bei euren Modeschauen dabei sein. An sich finde ich diese zwar ganz cool, aber den Nutzen verstehe ich nicht. Positiv ist, dass man nicht nur die Klamotten aussuchen darf, sondern sich selbst bestimmte Frisuren und Make-Up verpassen kann. Aber am Ende wartet keine wirkliche Belohnung auf euch. Höchstens ein paar Miniatur-Sachen für euer Puppenhaus, das war es dann aber schon.

Damit das Spiel nun nicht zu langweilig ausfällt und die Motivation rasch sinkt, sind anfangs noch nicht alle Sachen vorhanden. Logisch, man will ja weiter spielen, damit man am Ende alles hat. Die Marken werden erst nach einer bestimmten Zeit nach und nach freigeschaltet, je nachdem wie oft ihr bei der Modemesse gekauft habt. Und auch die Klamotten-Auswahl wird allmählich und nach Jahreszeit bei der Modemesse aufgestockt, sodass ihr das Spiel also über eine wirklich längere Zeit spielen müsst, um am Ende alles zu besitzen.

Darüber hinaus muss man nicht nur alle Frisuren allmählich freischalten, sondern auch die Farben, was ein neues Feature des Spiels darstellt. Es gibt im Spiel eine Figur namens Coloria, bei der ihr neue Farben erhaltet. Und hier ist die Funktion von Fotos wichtig: Ihr müsst an verschiedenen Orten Fotos schießen und diese Coloria zeigen. Diese findet dann hin und wieder neue Farben, die eurer Farbpalette hinzugefügt wird. Das Ziel ist also, am Ende alle Farben zu haben. Das ist besonders für das Make-Up und das Hairstyling beim Färben wichtig.



Kritik

Nun habe ich lang und breit die positiven Seiten des Spiels beleuchtet, möchte aber auch auf einige kritische Aspekte des Spiels eingehen. Was bereits schon anklingen dürfte ist der fast nicht vorhandene Schwierigkeitsgrad. Das ist eine Sache, die bereits in allen anderen Vorgängern zu kritisieren war. Besonders beim Klamotten auswählen muss man sagen , dass sich nichts verändert hat. Weil die Figuren immer eindeutig sagen was sie wollen und man diese super Suchfunktion mit den Filtern hat, wird einem die Arbeit abgenommen selbst nachzudenken. Was ich wiederum gut fand, dass man mit den neuen Berufen die Herausforderung erhöhen wollte. Besonders deutlich merkt man das beim Hairstyling, wo man nach Multiple Choice die Informationen bekommt oder eben nicht. Wäre schön, wenn man die Vagheit der Aussagen auch in allen anderen Berufen einbinden könnte.

Ebenso dürfte auffallen, dass es diesmal keine Männermode wie im Vorgänger gibt. Das ist schon schade, weil dadurch ein Stück Abwechslung in der Boutique fehlt. Andererseits wird die Sammlung an Frauenmode deutlich aufgestockt.
Ebenfalls etwas schade fand ich, dass eine Modemarke, die ich mochte, wegfiel und es keinen neuen Modemarken gibt. Das ist schon Meckern auf hohem Niveau, denn immerhin gibt es viele neue tolle Klamotten in dem Spiel.
Die Suchfunktion ist zwar eigentlich richtig gut, aber irgendwie etwas unhandlich vor allem für Linkshänder.

Etwas was ich wirklich sehr vermisse sind die Modewettbewerbe. Die gibt es zwar noch im Online-Spiel mit Freunden, aber aus dem Spiel selbst wurden sie gestrichen. Für mich bedeuteten sie immer eine gewisse Herausforderung besonders, wenn man es weit geschafft hatte. Dass diese durch die neuen Modeschauen ersetzt wurden sind, finde ich bedauerlich. Denn letztere sind nett anzusehen, weil man hier auch bestimmte Posen und Effekte einfügen kann, aber es kommt eben nichts dabei raus. Man bekommt eine vage Bewertung mit Sternen, aber das war es schon.

Was einerseits positiv wie auch negativ gesehen werden kann ist, dass man besonders bei den Nebenjobs wie dem Hairstyling sehr lange arbeiten muss, bis man irgendwann etwas freigeschaltet hat. Vielleicht ist das auch eine Art Möglichkeit Langzeitmotivation aufzubauen, aber mich stört es ein wenig, dass es doch etwas zu lange braucht, bis man mal etwa einen neuen Pony bekommt. Und auch wenn ich diesen Job liebe, fand ich es manchmal zu random, welche Fragen nun richtig waren und welche nicht. Manchmal musste man auf gut Glück auswählen, was doch eigentlich nervig ist.

Unlogisch fand ich beim Haar frisieren auch, dass auch wenn man vielleicht eine Farbe oder irgendetwas nicht richtig gemacht hat, die Kundin dennoch zufrieden ist und bezahlt. Ich meine, es ist gut für einen selbst, weil man dennoch sein Geld bekommt, aber irgendwie ziemlich unlogisch. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass man es einfach haben wollte.

Beim Make-Up-Artist-Beruf fand ich weiterhin unschön, dass man auf einigen Bildern, weil ungünstige Farbkombination, einige Farben überhaupt nicht erkennen konnte. Und dann wird einem vorgeworfen, die falsche Farbe aufgetragen zu haben. Ist ja nicht unbedingt meine Schuld, sondern die von der Vorlage.

Ich weiß nicht wieso die Macher diese dämliche Abschiedsequenz in jedem der Berufe eingebaut haben. Immer wird einem gezeigt wie man selbst die Kundinnen verabschiedet. So süß wie das aussieht, wird es mit der Zeit auch nervig.



Optik und Musik:

Mir ist aufgefallen, dass die Figuren im Vergleich zum Vorgänger noch niedlicher aussehen als zuvor und auch die Farbauswahl deutlich bunter gestaltet wurde, oder irre ich mich da? Die Figuren sehen allesamt sehr manga-like aus, haben zwar unterschiedliche Gesichtszüge, aber im Großen und Ganzen ähneln sie sich sehr. Alle haben große Augen, sind stark geschminkt und vor allem ziemlich dünn. Manchmal sieht es dann doch sehr abnormal aus, wenn man ihre dünnen Arme und Beine so ansieht. Ein klarer Fall von Barbie-Nachmache Die Hintergründe sind meiner Ansicht nach das größte Manko. Zwar wird sich Mühe gegeben verschiedene Hintergründe einzubauen, allerdings sehen die Texturen sehr verwaschen, unscharf und vor allem detailarm aus. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie man die Hintergründe besser mit den Figuren vereinbaren könnte. Wahrscheinlich würde es nicht funktionieren. Aber an vielen Stellen sieht die Optik abgesehen von den Figuren zu vereinfacht und lächerlich aus.

Auf der anderen Seite haben wir die Klamotten, die allesamt recht detailliert und schön gestaltet ausfallen. Es gibt eine große Auswahl an Formen, Farben, Mustern und Accessoires, da hat man sich wirklich viel Mühe gegeben wirklich vielfältige Kleidungsstücke zu erschaffen, die sich modetechnisch auch voneinander unterscheiden. Ich finde es nach wie vor toll, wie individuell jede einzelne Modemarke ist. Dennoch muss ich kritisieren, dass auch hier einige Muster und Formen ziemlich verwaschen und damit unschön aussehen. Das hängt aber auch an der generell Grafik zusammen. Man hat sich aber bei der Gestik und Mimik sehr viel Mühe gegeben und an vielen Stellen erinnern mich die Reaktionen der Figuren sehr stark an Anime. An sich sind die Figuren ganz okay animiert, aber an einer Stelle fiel mir auf, dass sich Bewegungen beim Singen und Tanzen sehr stark wiederholen, was auch wiederum lächerlich aussah.

Musikalisch bewegt sich das Spiel eher im durchschnittlichen Bereich. Wir können in unserer Boutique unterschiedliche Modestile und entsprechende Musik einstellen, was für Abwechslung sorgt. Doch an sich geht die Musik ins eine Ohr rein, ins andere wieder raus. Sie erinnert an die Kaufhausmusik, die man eben schnell vergisst. Insofern erfüllt sie also ihren Zweck, weil jede andere Musik einfach nicht zum Spiel passen würde. Auch hat jede Modemarke in der Modemesse ihre eigene Musik. Man kann sagen, dass es positiv ist, dass es verschiedene Musikstücke gibt, die jedoch allesamt nicht außergewöhnlich sind. Jedenfalls hat die Musik mich bisher nicht sonderlich gestört.



Fazit:

Ich muss sagen, dass die positiven Aspekte in der Rückschau überwiegen. Ganz besonders loben möchte ich die neuen Berufe und die größere Auswahl an Kleidungsstücken. Außerdem finde ich es ebenfalls positiv, dass man nun auch mehr Möglichkeit hat zu dekorieren und die Langzeitmotivation durch diverse Tricks ebenfalls von Dauer ist. Außerdem ist das Spiel in einer niedlichen Grafik mit kleineren Mängel gehalten. Negativ fällt vor allem der Schwierigkeitsgrad auf und diverse kleinere Fehler, die insgesamt den Spielespaß nicht trüben dürften. Jedoch ist es nach wie vor bedauerlich, dass einige schöne Sachen gestrichen wurden und dass es Spiel nach wie vor an Tiefe fehlt. Trotzdem ist es schön, dass die Macher mehr Abwechslung eingebaut haben, wodurch Langeweile entgegen gewirkt wird. Ein Spiel für alle Modeliebhaber!








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen