Die
Geschichte handelt von den zwei Brüdern Naiee und Naia, die alleine
mit ihrem Vater in einem kleinen, aber feinen Dorf leben. Zu Beginn
erfahren wir, dass der jüngere Bruder Naiee eine Art Trauma vor
Wasser entwickelt hat, seitdem seine Mutter vor vielen Jahren
ertrunken ist und er nicht in der Lage war, ihr helfen zu können.
Sein älterer Bruder Naia braucht seine Hilfe, da ihr Vater krank ist
und zum Dorfarzt gebracht werden muss. Dieser erklärt ihnen, dass es
nur einen Weg gibt, ihm Heilung zu verschaffen: sie müssen Wasser
des Lebensbaums sammeln. Doch das ist kein einfaches Unterfangen, wie
sich im Laufe der Geschichte heraus stellt. Die beiden ungleichen
Brüder begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, die uns direkt an
Märchen erinnern, nicht weniger spektakulär und fabelhaft. So
treffen sie auf ihrer Reise verschiedene fantastische Wesen, wie
Trollen, Riesen, einem unsichtbaren Drachen und weiteren Fabelwesen.
Sie müssen viele Aufgaben und Schwierigkeiten bewältigen, setzen
nicht nur einmal ihr Leben aufs Spiel und entkommen nur knapp ernsten
Konsequenzen.
Story
Sicherlich ist die Idee hinter der Geschichte nichts Neues, aber die Art der Ausführung ist meiner Ansicht nach sehr gelungen. Das beginnt schon mit dem Anfang, der uns deutlich macht, dass es keiner Sprache bedarf um eine Geschichte fesselnd zu erzählen. Das soll nicht bedeuten, dass überhaupt niemand redet, aber wir verstehen die Figuren in diesem Spiel nicht, da sie eine eigene, uns fremde Sprache verwenden, die nicht übersetzt wird. Dadurch entsteht vielleicht erst einmal ein fremdartiger Eindruck, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran, erkennt vielleicht auch Ähnlichkeiten zu anderen bekannten Sprachen. Das Schöne daran ist, dass man nicht mal unbedingt etwas verstehen muss. Die Bilder und Sequenzen tragen nämlich die Handlung, es braucht keine Worte, um die Tragik der beiden Brüder nachvollziehen zu können. Insofern funktioniert die Geschichte also gut ohne Sprache und ist auch universell, damit meine ich, dass man die Geschichte in allen Kulturen und Ländern auch ohne Sprachausgabe verstehen kann.
Sicherlich ist die Idee hinter der Geschichte nichts Neues, aber die Art der Ausführung ist meiner Ansicht nach sehr gelungen. Das beginnt schon mit dem Anfang, der uns deutlich macht, dass es keiner Sprache bedarf um eine Geschichte fesselnd zu erzählen. Das soll nicht bedeuten, dass überhaupt niemand redet, aber wir verstehen die Figuren in diesem Spiel nicht, da sie eine eigene, uns fremde Sprache verwenden, die nicht übersetzt wird. Dadurch entsteht vielleicht erst einmal ein fremdartiger Eindruck, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran, erkennt vielleicht auch Ähnlichkeiten zu anderen bekannten Sprachen. Das Schöne daran ist, dass man nicht mal unbedingt etwas verstehen muss. Die Bilder und Sequenzen tragen nämlich die Handlung, es braucht keine Worte, um die Tragik der beiden Brüder nachvollziehen zu können. Insofern funktioniert die Geschichte also gut ohne Sprache und ist auch universell, damit meine ich, dass man die Geschichte in allen Kulturen und Ländern auch ohne Sprachausgabe verstehen kann.
Ebenfalls
sehr schön an der Geschichte fand ich die Annäherung an die
typischen Volksmärchen, die weltweit sehr bekannt sind. Es ist nicht
so, dass die Geschichte direkt Märchen zitiert oder sich an diese
anlehnt, aber die Prinzipien von Märchen spiegeln sich wider, was
ich als großer Märchenfan natürlich toll finde. So ist es ja in
vielen Märchen so, dass ein einzelner, gewöhnlicher Junge oder ein
Mädchen das Zuhause verlässt, weil er eine Quest verfolgt. Meist
ist es ein Notstand, der dazu führt, dass die Helden auf Reisen
gehen müssen, wie auch in diesem Spiel. Wie auch die beiden Brüder
erleben die Märchenhelden verschiedene kleinere Abenteuer, die sie
herausfordern, bis sie irgendwann ihr Ziel erreichen. Und hier geht
die Geschichte der beiden Brüder andere Wege. Während typische
Märchen immer positiv enden, meist noch mit Belohnung der
Hauptfiguren, nimmt diese Geschichte realistischere Züge an. Es ist
kein typisches Happy-End gewesen, zwar durchaus ein positives, was
jedoch durch einen nicht so schönen Umstand etwas überschattet
wurde. Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass es auch kein
striktes Schwarz-Weiß-Weltbild gibt, wie in den Märchen, die Grenze
eher verwischt wird.
Weiterhin
wird im Gegensatz zu Märchen mehr Wert auf die innere Entwicklung
der Figuren gelegt, was besonders am jüngeren Bruder Naiee erkennt
und was ich wirklich als gelungen bezeichnen möchte. Dieser ist ja
anfangs total ängstlich und schwach, besonders, seine Angst vor dem
Wasser tritt häufig auf und macht ihn im Wasser handlungsunfähig.
Er ist sehr oft auf seinen älteren Bruder angewiesen, an dem er sich
festhält. Grundsätzlich ist Naia derjenige, der kräftiger ist und
auch Naiee unterstützt. Ohne ihn würde in dem Spiel vieles nicht
funktionieren. Doch irgendwann ist Naiee allein auf sich gestellt.
Das war eine der spannendesten Stellen überhaupt in dem Spiel
gewesen. Ich habe echt mitgefiebert und mich gefragt, ob er es
wirklich schafft. Doch er ist während der beschwerlichen Reise
innerlich wirklich gewachsen und stellt sich seiner Angst, obwohl er
mit harten Verlusten zu kämpfen hatte.
Ähnlich
wie auch Märchen (wundert euch nicht, wenn ich das Spiel immer
wieder mit diesen vergleiche) ist auch Story der beiden Brüder alles
andere als leichte Kost. Lasst euch nicht von dem kindlich wirkenden
Setting täuschen, Gewalt, Tod und Verderben finden wir hier
ebenfalls. Insofern ist die Geschichte sicherlich nicht nur etwas für
Jüngere, sondern für alle Altersgruppen. Das Setting und die
Atmosphäre sind an vielen Stellen nicht mehr nur heiter fröhlich
und positiv gestaltet, sondern nimmt recht düstere Züge an. So
finden wir Opfer eines Krieges auf dem Schlachtfeld, müssen die
Leichen teilweise auch zum Weiterkommen verstümmeln, Blut und Tod
sind allgegenwärtig. Außerdem erlebt man hautnah eine beinahe
Menschenopferung. Ganz sicherlich nichts für zarte Gemüter, wenn
auch die Grausamkeit und Gewalt sich doch in Grenzen hält.
Allgemein
möchte ich noch zur Reise hinzufügen, dass man auch viele
Nebenschauplätze besucht, die ihre eigene Geschichte inne haben. Man
ist erstaunt über das was man sieht, öfter mal hielt ich auch inne,
wurde traurig und nachdenklich, über das, was ich gesehen und erlebt
habe. Man kommt immer wieder mit anderen Figuren und fantastischen
Wesen in Berührung, taucht immer mehr in diese fantastische Welt
ein, die mich nicht so leicht losgelassen hatte. Viele Subplots
entfalten sich an mehreren Stellen, manche offensichtlich, manche
eher im Hintergrund. Es sind vor allem die Bilder, die die
Nebengeschichten erzählen, uns erahnen lassen, was passiert ist. Ein
Mann, der sich gerade an einem Baum erhängen will, eine Stadt, in
der die Menschen zu Schneeskulpturen erstarrt sind, ein wundersamer
Vogel, der gefangen gehalten wird, ein Riese, der tief und fest
schläft und schnarcht. Die Geschichten werden nur angedeutet, aber
die eigene Vorstellung wird eben doch unbewusst angeregt und man
spinnt sich selbst die Stories zusammen, was Spaß macht. Außerdem
gab es immer wieder Twists in der Story, wodurch man eigentlich nie
so genau erahnen konnte, was als nächstes passieren würde. Das
sorgte für ordentlich Spannung und natürlich auch Abwechslung.
Das
Spiel mag zwar kurz sein, aber es berührt so viele fundamentale
Themen im Leben und lässt einen nachdenklich werden. Es geht um
Freundschaft, Zusammenhalt, Familie. Es geht darum, Schwierigkeiten
und Krisen zu überwältigen. Sich nicht unterkriegen zu lassen und
zu kämpfen. Tod und Krankheit zu trotzen und damit umgehen zu
können. Die Geschichte endet mit einer hoffnungsvollen Botschaft
über Mut und Selbstvertrauen und die mich mit Berührung in die
„normale“ Welt zurück gelassen hat.
Gameplay
Zur
Spielemechanik lässt sich schon mal sagen, dass sie alles andere
als gewöhnlich ist. Denn ihr steuert nicht einfach nur eine Figur,
sondern die zwei Brüder und das sogar gleichzeitig. Das erfordert
erst einmal ein bisschen Eingewöhnung, bis man irgendwann darin
genug Routine entwickelt hat. Auch gut fand ich, wie die Aktionen
zwischen den beiden Brüdern gestaltet wird. Ihr müsst wirklich mit
beiden spielen, sonst kommt ihr nicht weiter. So werden ihre
physischen Eigenschaften ebenfalls ins Spiel eingebaut. Der ältere
Bruder ist eben stärker und derjenige, der den jüngeren hochzieht,
während Naiee der schlankere und flinkere ist und sich daher
zwischen Gitterstäbe zwängen oder den Lockvogel spielen muss. An
vielen Stellen muss man beide Figuren gleichzeitig steuern um Rätsel
zu lösen, was ebenfalls etwas mehr Koordination und Anspruch
verlangt.
Das
wäre aber auch schon die einzige wirklich große Herausforderung in
dem Spiel. Ansonsten ist es nämlich relativ leicht zu handhaben.
Vorwiegend bewegt ihr euch also mit den beiden durch diese
geheimnisvolle, märchenhafte Welt, ihr erkundet sie ein wenig.
Schade, dass diese leider nicht so offen ist, wie ich es gerne gehabt
hätte. Euch werden deutlich Grenzen gesetzt, die gewährleisten,
dass man auch ja seiner Mission folgt. Wie in einem Adventure üblich
bestehen eure Hauptaktionen im Laufen, Klettern und Springen. Ihr
müsst relativ viel mit der Spielewelt agieren, mit den Figuren
reden, das dürfte nichts Neues sein. Neben der Wiederholungen werden
aber auch immer kleine neuere Features eingebaut, sodass das Spielen
nie wirklich eintönig wird. Ich fand die Kletteraktionen immer am
besten, weil sie am meisten Geschick brauchten und immer viel
Nervenkitzel auslösten.
Neben
diesen Elementen fand ich herrlich erfrischend, dass man die Umwelt
ebenso gestalten musste, um weiterzukommen. Ich erinnere mich lebhaft
an den Kriegsschauplatz mit den Riesen, wo man eigentlich die Leichen
schändete, um voran zu kommen. Das hatte schon etwas Makaberes.
Außerdem fand ich das Paragliding unterhaltsam, wenn auch teilweise
etwas frustrierend. Schön war, dass man auch strategisch vorgehen
musste, um beispielsweise einen Troll einzufangen und in die Falle zu
locken. Natürlich dürfen auch die Rätsel nicht fehlen, die mich
tatsächlich ebenso forderten. Sie sind aber immer machbar gewesen.
Optik
und Musik
Optisch
hat mich das Spiel sehr gefesselt. Ich hatte schon betont, dass ich
diese märchenhaften Landschaften richtig schön gefunden habe und
mich daran gar nicht hätte satt sehen können. Wälder wechselten
sich mit Ebenen und Bergen ab und man merkte, dass sich die Macher
Mühe mit den Details gemacht hatten. Besonders schön fand ich
beispielsweise auch die Eislandschaft oder das Reich, was im Schnee
versunken ist. Die Polarlichter waren für mich das Highlight in dem
Spiel, genauso wie die Gestaltung des Lebensbaums. Wäre das Setting
nicht so unglaublich stimmig und schön gewesen, wäre ich bestimmt
nicht so sehr in dieser Fantasiewelt versunken gewesen. Das
Figurendesign fand ich ebenso schön gemacht, wenn auch Mimik und
Gestik vielleicht nicht immer so überzeugend gut aussahen.
Musikalisch ist mir nicht unbedingt etwas besonders positiv oder
negativ aufgefallen, höchstens die Sprecher, die eine fiktive
Sprache verwendeten, was erst einmal sehr ulkig gewesen war. Das
führte aber dazu, dass man sich noch mehr von der Wirklichkeit
entfernen und sich dieser unbekannten Welt hingeben konnte.
Fazit:
Das
Spiel hat mich wirklich von Anfang an gefesselt, was besonders an der
märchenhaften Kulisse und der besonderen Spielemechanik gelegen
hatte. Es mag nicht für jedermann etwas sein, man braucht etwas Zeit
um sich darin einzuarbeiten. Doch wenn man es geschafft hat, will man
das Spiel nicht mehr beenden. Einziger Kritikpunkt wäre, dass die
Geschichte leider viel zu schnell vorbei geht. Dennoch bleibt mir
diese kleine abenteuerliche Reise bestimmt in Erinnerung, zumal sie
wirklich Tiefgang besitzt und zum Nachdenken anregt.
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