Sonntag, 30. März 2014

Review: Higashi no Eden



Story:

Die Geschichte handelt von Saki Morimi, die unter seltsamen Umständen Akira Takizawa kennenlernt, der keine Erinnerungen an seine Vergangenheit hat und ein seltsames Mobiltelefon bei sich trägt. Die beiden finden heraus, dass Takizawa Teil eines Spiels um Leben und Tod ist, bei dem es darum geht, mit einer Summe von 10 Milliarden Yen Japan aus seinem maroden Zustand zu retten. Die beiden machen sich auf die Suche nach Takizawas Vergangenheit und versuchen, das Rätsel um das mysteriöse Spiel zu lösen.


Den Plot fand ich recht originell und dadurch auch schön erfrischend. 
Die Sache mit den besonderen Handys und der dazugehörigen Mission hat mein Interesse geweckt und auch meine Neugierde sehr geschürt. Ferner wurden verschiedene aktuelle gesellschaftliche und politische Themen miteinander verknüpft wie Terrorismis, die Bedeutung von sozialen Netzwerken und ihr Einfluss sowie die Stellung der sogenannten NEETs. Auch das habe ich als sehr positiv empfunden. Dadurch setzte ich also hohe Erwartungen an den Anime und hatte mir viel von der Umsetzung des Plots versprochen.

Jedoch schaffte es der Anime mich nicht vollends zu befriedigen. Natürlich war es fesselnd, wie sich die Handlung allmählich entfaltete und ganz langsam Licht ins Dunkel kam. Es war weiterhin interessant, wie Menschen mit Geld als Machtmittel versucht hatten, ein Land zu verbessern. Da gab es zum einen diejenigen, die versuchten, das Geld für gute Sachen zu investieren. Und andere wiederum verwendeten es um terroristische Anschläge durchzuführen, um das bestehende gesellschaftliche System zu revolutionieren. Daraus wird auch ein Stück Gesellschaftskritik speziell an das Land Japan offenbart, was man nicht allzu oft in Animes wieder findet.


Nicht zuletzt wird alles schön in einem mysteriösen Gewand verpackt, da der Protagonist zu Beginn keinerlei Erinnerung aufweist und er sowie die Zuschauer im Laufe der Handlung erfahren, was es mit den Handys und des Spiel auf sich hat. So enthält die Geschichte auch einige überraschende Wendungen. Weiterhin wird eine kleine Romanze mit eingebaut, die sich jedoch noch im Anfangsstadium befindet. Dennoch fand ich das Zwischenspiel zwischen Saki und Akira einfach herrlich amüsant, denn es wirkte sehr natürlich.

Das alles mag jetzt so klingen, als ob ich den Anime in den Himmel loben möchte, aber dem ist nicht so. Ganz klar besitzt der Anime einen tollen Plot, allerdings gelang die Umsetzung nicht durchgehend überwältigend gut. Der Anfang und das Ende waren für mich die absoluten Knaller, doch im Mittelteil hatte ich mir einfach mehr erhofft. Zumal auch einige Fragen offen geblieben sind: Was ist mit den anderen Auserwählten, die bisher nicht vorgestellt wurden? Wie wird das Spiel enden? Wer ist das Mastermind hinter allem und was beabsichtigt er mit dem Spiel? Ganz klar resultieren aus den unbeantworteten Fragen neuer Stoff für eine Fortsetzung, die in zwei Filmen mündet. Sicherlich werde ich diese zwei Filme auch nachholen, um zu wissen, wie alles enden wird.


Allgemein gesagt, fand ich den Anfang sehr viel versprechend, hatte aber das Gefühl, dass einfach mehr Potenzial da war, man dies aber nicht vollends ausgeschöpft hatte. Natürlich ist es nicht einfach, viel Inhalt in gerade mal 11 Episoden rein zu würgen. 
Trotzdem ändert das nichts daran, dass ich den Anime als sehr comedyreich und verrückt erachte schon allein wegen der verrückten Ausgangssituation. Außerdem balanciert der Anime gut zwischen Mystery sowie Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit bzw. Komik, ohne dass es allzu seltsam wirkt. 


Charaktere:


Ich muss sagen, dass von den zwei Hauptcharakteren, lediglich Akira wirklich herausstechend war. Ich fand Saki zwar total sympathisch und habe sie richtig ins Herz geschlossen, aber sie wirkte doch einfach wie ein Mädchen von nebenan, nichts Besonderes also. Sie zeichnet sich durch Liebenswürdigkeit, Aufrichtigkeit und einen starken Willen
aus. Sie war dadurch einfach nur niedlich, aber eben kein einfaches Moeblob. Denn sie hatte durchaus was im Kopf und ihre eigene Einstellung.


Akira mochte ich mindestens genauso, auch wenn er einen Tick individueller war. Nach außen hin wirkt er so unbetrübt, sehr umgänglich, selbstbewusst und eben wie ein richtiger Lebemann, der gerne andere Leute veräppelt. Doch er kann in einigen Situationen auch ganz andere Seiten von sich zeigen. So setzt auch mal eine ernste Miene auf und arbeitet konsequent auf ein Ziel hin. Außerdem zeichnet er sich durch einen enormen Gerechtigskeitssinn aus und opfert sich auch mal dafür, was ich sehr berührend fand.


Optik:

Den Zeichenstil fand ich ebenso schön, auch wenn die Figuren recht verniedlicht wurden und dies ja dem Setting und auch der Handlung etwas widerspricht. Irgendwie erinnerten mich ihre kindlichen Gesichtszüge und ihr kleiner Körperbau direkt an die Figuren aus dem Hause Ghibli, nur eben in moderner Fassung. Auf jeden Fall hat das Charakterdesign seinen Wiedererkennungswert. Was mir besonders gut gefallen hat, waren ausnahmsweise mal die Hintergründe besonders zu Beginn des Animes. Diese schreien förmlich nach Detailverliebtheit. Auch die Animationen waren schön flüssig und brachten die nötige Dynamik mit rein.


Musik:

Erstmal muss ich ein großes Lob bezüglich der Wahl des Openings aussprechen. Das hat einfach wunderbar gepasst und die Stimmung des Animes sehr gut rüber gebracht. Unüblicherweise wurde ein Musiktitel der englischen Band Oasis verwendet, was aber sofort zu einem neuen Ohrwurm für mich geworden ist. Ich musste mir es einfach rauf und runter anhören und habe es auch niemals übersprungen, weil es so toll klang.
Das Ending dagegen fand ich eher durchschnittlich. Leider ist mir die BGM auch nicht weiter aufgefallen. Die Synchro war wie immer sehr gut, besonders mochte ich die Stimmen der beiden Mains.

Unterhaltungswert:

Im Großen und Ganzen konnte mich der Anime sehr gut bis gut unterhalten. Diese Mischung aus Comedy, Mystery und Romance hat mich einfach gepackt, sodass ich den Anime einfach bis zum Schluss schauen musste. Außerdem kamen einige interessante Wendungen dazu. Außerdem fand ich auch die Interaktionen zwischen den einzelnen Figuren besonders zwischen Akira und Saki gelungen. Ich musste unwillkürlich immer ins Schwärmen geraten. 

2 Kommentare:

  1. Ja der Anime hätte für sich enden sollen, ich mag es auch nicht wenn dann gesagt wird "So, und nun schau den Film" als könnte man dafür nicht 3 weitere Episoden Produzieren. Die Stärke des Animes ist sicher die Beziehung von Saki und Akira die wie du es ja auch treffend beschreibst SEHR natürlich daherkommt, allgemein sind beide gut gewählte Hauptfiguren.

    Ansich war es auch mal schön das Soziale Probleme das Kernthema waren statt Weltherrschaft oder der beste sein etc. Ein guter Anime, der aber mitsamt beider Filme genossen werden muss. Schöner Bericht!

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    1. Vielen Dank für dein Feedback. :)
      Ich wünschte, es gäbe einfach mehr von diesen Animes, die sich mal trauen auch kritische Sachen anzusprechen und nicht immer der gleiche Moe-Fanservice-Kram...

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