Heute
geht es um ein Thema, das ich sehr gerne behandle, weil es um zwei
Dinge geht, die ich sehr mag: Die Rede ist von Märchen und Manga.
Ich mag beides, aber in Kombination finde ich es noch großartiger.
Mir ist mal während meiner Recherchen aufgefallen, dass es echt
ziemlich viele Manga gibt, die direkt auf den Grimmschen und
europäischen Märchen basieren und ich frage, warum sie so beliebt
sind. Gibt es da bestimmte Gründe? Um dieser Frage nachzugehen, habe
ich mal über Märchen im Manga recherchiert, stelle euch einige vor
und werde euch aufzeigen, wie unterschiedlich die Beziehung zwischen
Märchen und japanischen Comics ist. Wie werden Märchen
interpretiert, wie umgestaltet? Was bleibt beim Alten? Darum soll es
heute gehen.
Bevor
ich euch einige Manga vorstelle, möchte ich auf eine Klassifikation
möglicher Adaptionen von Märchen im Manga eingehen. Ich kenne
einige Klassifikationen bereits auf Filmadaptionen und
Comicadaptionen und denke einfach mal, dass man eine ähnliche
Gruppierung auch bei Manga vornehmen kann.
1.
Illustration
Hierbei
wird die Geschichte eigentlich fast komplett so übernommen, wie sie
auch in der Vorlage ist. Ziel ist es einfach die Geschichte so gut
wie es geht nachzutellen
2. eigene Interpretation mit starkem Bezug zur Vorlage
Hierbei wird eventuell der Großteil der Figuren oder Handlungselemente auch auf die Adaption übertragen, jedoch wird mit diesen auch experimentiert. Man versucht nicht einfach nur die Märchen nachzuerzählen, sondern eigene Geschichten entstehen zu lassen.
3. Stoffübernahme
Hierbei werden vereinzelt Elemente, Motive und Themen übernommen, doch die Geschichte wird ganz anders erzählt. Hier ist der größte Interpretationsspielraum. Ich zähle dazu auch Manga, die wirklich nur kleine Anspielungen enthalten, aber auch solche, die sich nicht konkret auf bestimmte Märchen beziehen, sondern mehr allgemeine märchenhafte Merkmale aufweisen. Das kann zum Beispiel sein, wenn eine Figur eine Prinzessin retten soll oder zauberhafte Elemente vorkommen wie Verfluchungen, Wünsche, die in Erfüllung gehen etc. Diese Werke sind also nur sehr vage als märchenhaft zu bezeichnen.
2. eigene Interpretation mit starkem Bezug zur Vorlage
Hierbei wird eventuell der Großteil der Figuren oder Handlungselemente auch auf die Adaption übertragen, jedoch wird mit diesen auch experimentiert. Man versucht nicht einfach nur die Märchen nachzuerzählen, sondern eigene Geschichten entstehen zu lassen.
3. Stoffübernahme
Hierbei werden vereinzelt Elemente, Motive und Themen übernommen, doch die Geschichte wird ganz anders erzählt. Hier ist der größte Interpretationsspielraum. Ich zähle dazu auch Manga, die wirklich nur kleine Anspielungen enthalten, aber auch solche, die sich nicht konkret auf bestimmte Märchen beziehen, sondern mehr allgemeine märchenhafte Merkmale aufweisen. Das kann zum Beispiel sein, wenn eine Figur eine Prinzessin retten soll oder zauberhafte Elemente vorkommen wie Verfluchungen, Wünsche, die in Erfüllung gehen etc. Diese Werke sind also nur sehr vage als märchenhaft zu bezeichnen.
Grimms
Manga
Diese
Manga-Reihe ist eine Zusammenstellung von verschiedenen
Märchenadaptionen, die allesamt von verschiedenen Mangaka gezeichnet
werden. Rotkäppchen wird diesmal nicht vom Wolf gefressen, im
Gegenteil: es entwickeln sich zarte Gefühle zwischen beiden.
Rapunzel liest sich wie ein romantisches Musical, folgt aber zum
Großteil der ursprünglichen Handlung. Hänsel und Gretel werden im
Wald zurückgelassen, jedoch entpuppt sich Hänsel als gut
aussehender Egomane, der das Herz der Hexe erobert. Die zwei Brüder
handelt von einem Abenteuer, indem ein Drache besiegt, eine
Prinzessin gerettet und eine Intrige beseitigt werden muss. In 12
Jäger wird von einem König und einer Prinzessin erzählt, die gegen
Widrigkeiten ihre Liebe bewahren müssen.
Bei
diesem Manga zeigt sich, dass zwar einerseits durch viele Elemente
der Vorlagentexte übernommen werden, aber doch sich ein gewisser
Freiraum genommen wird mit den Elementen zu experimentieren. Es
finden sich viele Parallelen, aber auch Unterschiede, die die
Geschichten interessant machen sowohl für Märchenfans als auch
Nichtkenner der Vorlagen. Ich würde daher diesen Manga zwischen der
ersten und zweiten Kategorie einordnen.
Erotic
Fairy Tales
Auch
hier wird direkt Bezug auf mehrere bekannte Märchen genommen, so
unter anderem Blaubart, Rotkäppchen, die kleine Meerjungfrau und
Schneewittchen. In Rotkäppchen beispielsweise wird die Handlung
komplett auf den Kopf gestellt. Rotkäppchen ist ein Mädchen mit
süßem Gesicht, stammt aber aus einer Familie von gesuchten
Verbrechern und ist auch nicht zögerlich dabei selbst jemanden zu
erschießen. Das ändert sich als der gut gesinnte Wolf auftaucht...
Zu all den Geschichten muss man sagen, dass sie natürlich sehr stark
auf Liebe und Sexualität, wie der Titel suggeriert. Daher sind hier
auch weniger die Geschichten, als die Figuren und deren Beziehungen
wichtig. Es sind also keine typischen Märchen, die auch Kinder lesen
können. Nur Erwachsenen dürften hierbei auf ihre Kosten kommen,
besonders natürlich Mädchen und Frauen.
Bereits
an der Zielgruppe und auch der Art und Weise, wie die Geschichten auf
sexueller Ebene entfaltet werden, würde ich diesen Manga eher in die
zweite Kategorie der eigenen Interpretation von Märchen zuordnen.
Man erkennt schon einige Märchen, grobe Merkmale werden
nachgezeichnet und doch werden die Geschichten nicht haargenau
übernommen, sondern eben sexuell aufgeladen.
Ludwig
Revolution
Eine
meiner liebsten Manga-Märchen ist dieser hier, weil er einfach eine
ganz eigensinnige Interpetation der Ausgangsstoffe liefert. Den roten
Faden bildet der Protagonist Ludwig, ein ser exzentrischer,
abenteuerliebender Prinz, der große Oberweiten mag und gar nicht
daran denkt mal zu heiraten. Sein Vater zwingt ihn daraufhin, durch
die Länder zu reisen und eine Auserwählte zu finden. Während
seiner Reise macht er Bekanntschaften mit verschiedenen
Märchenfiguren, lässt sie hinter sich oder trifft sie erneut. Diese
Figuren entsprechen aber überhaupt nicht der Vorstellung, die man
von ihnen hat. So ist Rotkäppchen ein wilde blutrünstige Braut, die
von ihren Eltern verkauft wurde und aus Rache diese abgeschlachtet
hat und sich dadurch ihr Umhang rot gefärbt hat. Schneewittchen ist
auch alles andere als unschuldig, weiß mit ihren weiblichen Reizen
zu spielen und ist wirklich eiskalt. Die Hexe aus Dornröschen wird
hier gar nicht als so böse dargestellt, scheint masochistisch
veranlagt zu sein. Und dann hätten wir noch Hänsel und Gretel, die
beide Auftragskiller sind. Das sind nur wenige Figuren, die
auftauchen, Fakt ist aber, dass man hier bereits sieht, dass die
Mangaka mit den Märchenstoffen zu spielen weiß und dadurch
interessante neue Geschichten erschafft.
Dieser
Manga gehört für mich eindeutig in die zweite Kategorie, da die
Geschichten ganz andere Wendungen nehmen, aber das Grundgerüst oder
der Plot schon übernommen wird. Innovativ finde ich an dem Manga,
dass man den Prinzen als Dreh- und Angelpunkt hat, der uns eben durch
die gesamte Geschichte begleitet und unterschiedlich an den
Entwicklungen beteiligt ist. Außerdem mag ich tatsächlich die
teilweise sehr komischen, grotesken Märchenadaptionen und vor allem,
dass diese eben einen ernsten und gruseligen, gewaltvollen Touch
erhalten. Märchen sind ja sowieso eigentlich nicht für Kinder
gedacht, das sieht man besonders an den Urtexten, die voller Gewalt
und Sexualität sind. Und diese Adaption schafft es sehr gut, uns
auch die ernsten und düsteren Seiten von Märchen offenzulegen.
Snow
White and Alice
Na,
das ist ja mal ein komisches Schneewittchen! Und das landet
unversehens hinter den Spiegeln, wo der Junge Alice darum kämpft,
wieder König zu werden. Nur ist Alice nicht so liebenswert, wie
seine Untertanen denken, er ist eher ein miesgelaunter Sadist, der
die geschenkten Kuchen der Dorfbewohner unangetastet wegwirft! Aber
Schneewittchen muss ihn zum König machen, sonst kann sie nie mehr
nach Hause. Die sexy Grinsekatze und der mehr als verrückte
Hutmacher sind da nicht besonders hilfreich, aber Schneewittchen wird
Alice schon kleinkriegen!
Der
Manga stellt eine Mischung aus den zwei Geschichten Schneewittchen
und Alice im Wunderland dar, womit wir also eine recht besondere
Literaturadaption haben. Man findet hier tatsächlich nur einige
Motive aus beiden Stoffen wider, doch die Handlung hält sich nicht
wirklich an den Originaltexten. Man merkt, dass der Autor etwas ganz
eigenes damit machen will und das gelingt ihm auch wirklich. Ich
würde daher den Manga mehr zwischen die zweite und dritte Kategorie
verlegen, wahrscheinlich findet sich hier eine größere Tendenz zur
bloßen Stoffübernahme, weil die Handlungen komplett anders sind,
allein schon durch das Crossover geprägt.
Die
Legenden vom Traumhändler
In
diesem Manga werden sowohl Märchen der Grimm wie von Andersen neu
interpretiert. Die zentrale Figur ist der Traumhändler, der die
Märchen in eine bestimmte Richtung lenkt. So ist die Königin in
Dornröschen traurig über ihre Ehe zum König, da er sie
vernachlässigt. Die Königin erhält vom Traumhändler eine Pille,
die ihr das perfekte Kind erschaffen soll. Dornröschen wird geboren
und der König wendet seine gesamte Aufmerksamkeit auf sie. Als diese
15 Jahre alt wird und sich erste Verehrer zeigen, wird er rasend vor
Eifersucht. Er schmiedet einen teuflischen Plan. In Hänsel und
Gretel haben wir zwar auch wieder verirrte Kinder, doch diese nisten
sich beim Traumhändler ein und sind alles andere als unschuldig.
Weiterhin trifft der Traumhändler auf eine kleine Meerjungfrau mit
der er eine Wette abschließt. Dabei geht es um einen Prinzen, den
sie erobern soll, aber der kein Interesse an Frauen hat. In
Rotkäppchen lebt die Hauptfigur bei ihrer Stiefmutter, die sie nicht
leiden kann und das Mädchen in den Wald zu ihrer Großmutter schickt
mit vergiftetem Essen.
Ähnlich
wie bei Ludwig Revolution finden wir die Märchen schon in groben
Zügen in den Geschichten wider, doch die Art und Weise, wie sie
gestaltet werden, ist schon eine eigenwillige Interpretation. Darum
würde ich den Manga auch eher zu den Kategorien 2 oder 3 zuordnen.
Die Geschichten weichen schon sehr von den Vorlagen ab, sind aber
dennoch nicht ganz eigenständige Geschichten. Jedenfalls ist auch
dieser Manga für mich sehr interessant, weil auch hier das Düstere
und Unheimliche von Märchen stark betont wird und es auch in
Richtung seelische Abgründe geht.,
12-ji
no Kane ga Naru
Diese
Geschichte ist eine recht kuriose Gothic-Horror-Version der
klassischen Aschenputtel-Story, speziell auf weibliche Leser
zugeschnitten und von einem Autor, der normalerweise für männliche
Fans schreibt. Der Anfang ist vergleichbar mit dem Mädchen:
Aschenputtel geht dank der Hilfe einer Hexe auf den Ball des Prinzen,
wurde zuvor aber von Stiefmutter wie Stiefschwestern drangsaliert.
Doch der Rest der Handlung ist auf jeden Fall überraschend, wartet
mit einem guten Twist. So viel sei gesagt: es kommt nie so wie man es
erwartet und ein Traum wird auch nie ohne Kosten erfüllt...
Dieser
Manga betont also auch das Düstere im Märchen selbst, ist eine
eigenwillige Interpretation mit einer unerwarteten Wendung, wodurch
der Manga eindeutig nicht nur das Ausgangsmärchen erzählen will.
Evyione
Erinnert
ihr euch an die Geschichte der kleinen Meerjungfrau, die in einen
Menschen verliebt gewesen war? Stellt euch diese Rollen nur umgekehrt
vor wie eine Romanze zwischen der schönen Evyione und einem jungen
Meerjungmann. Im historisch-fantastischen Manhwa verliebt sich der
schöne Meerjungkönig Yashin in die französische Prinzesinn
Eviyione. Als das Schiff, auf dem sie sich befindet, einem
gigantischen Seeungeheuer zum opfer fällt, rettet Yashin sie und
gibt ihr den Kuss des Lebens. Er geht auf einen Vertrag mit der
Seehexe ein, die ihn in einen Menschen verwandelt, damit er das Herz
seiner Angebeteten erobern kann. Die Hexe erfüllt ihm seinen Wunsch,
doch das hat das Ganze einen haken. Er leidet unendliche Schmerzen
und ihm wird die Stimme geraubt. Wenn er es nicht schafft, dass seine
Geliebte ihn auserwählt, wird es mit ihm zu ende sein...
Das
einzig Neue an dem Manga ist, dass sich die Rollen vertauscht haben
und man ein anderes Setting wählt, aber ansonsten verbleibt die
Story doch beim alten, wodurch ich eher dazu tendiere den Manga
zwischen Kategorie 1 und 2 zu bringen, weil man wirklich sehr viel
Bekanntes behalten hat, neue Elemente kommen kaum dazu.
Little
Witch's Diary
Die
schöne Pozsi wird durch eine Verjüngerungspille in ein kleines
Mädchen verwandelt. Sie ist eigentlich mit dem schönen und lieben
Prinzen Yvrin zusammen, doch fürchtet sich davor, wie er nun mit ihr
als Kind umgehen wird. Wird er sie noch lieben? Kann sie
zurückverwandelt werden? Sie bleibt erst mal ein kleines Mädchen,
dass in verschiedenen Kindergeschichten erscheint. Sie bringt
Prinzessin und Prinz zusammen. Die Geschichte enthält viele Bezüge
zu unterschiedlichen Märchen, verbindet aber auch eigene Elemente
und Twists damit und zeigt damit eine andere Perspektive der Hexe in
Märchen.
Es
gibt hier zwar durchaus Bezüge zu Märchen, aber die sind doch eher
nicht so gewichtig, wie in den anderen Märchenmanga. Deswegen zählt
diese Story eher zur dritten Kategorie. Wir haben hier eine ganz
andere Grundhandlung,während die Märchengeschichten eher Beiwerk
sind und nicht im Fokus stehen. Neuartig ist auch die Protagonistin,
die einen anderen Typ von Hexe darstellt. Dadurch gewinnt der Manga
auch noch mal Abwechslung und eine andere Interpretationsart.
Swan
Prince
Louri
ist eine Hexe, doch sie war es nicht immer, sondern wurde erst dazu
als sie in einen Unfall verwickelt wurde. Lange Zeit zuvor hat sie
ihren Geliebten mit einem Fluch verzaubert, der ihn für alle Zeit in
einen Schwan verwandelt hat. Der einzige Weg, um ihn zurück
zurückzuverwandeln ist der Kuss seiner Geliebten. Louri will ihm
helfen, aber ihre Eifersucht bringt sie dazu alle Beziehungen kaputt
zu machen.
Hierbei
ist interessant, dass wir eine eher komplex gestaltete Hauptfigur
haben, die weder richtig gut noch böse ist, damit liegt bei dieser
Adaption der Schwerpunkt mehr auf dem Psychologischen und natürlich
der Liebe. Die Geschichte weicht schon etwas von der Vorlage ab,
zumal eben noch die erwähnten Komponenten zu einer anderen Deutung
führen. Daher sehe ich in der Geschichte mehr eine eigene
Interpretation als eine Nacherzählung des Märchens.
Swan
Lake (Higuchi Tachibana)
Auch hier haben wir wieder eine
Kompilation an verschiedenen Märchen, diesmal ganze drei nämlich
Cinderella, die Meerjungfrau und die Froschprinzessin.
In Schwanensee taucht ein Mädchen
auf, was als perfekt gilt. Doch was die anderen nicht von ihr wissen
ist, dass sie extrem arm ist. Ihr Ziel ist es daher einen reichen
Jungen zu heiraten. Ein anderer Typ wettet mit seinen Freunden, dass
er Nire zu seiner Freundin macht. Um das zu erreichen erpresst er sie
damit, dass er allen ihr Geheimnis verraten wird.
Die Meerjungfrau-Story handelt von
einer Meerjungprinzessin, die in eine Blase verwandelt wird. Nach
hundert Jahren gibt ihr die Hexe die Chance als Mensch wieder geboren
zu werden, und ihren Prinzen zu finden, der ebenfalls wieder geboren
wird. Schafft sie es den Prinzen zu finden, kann sie sich wieder an
ihre Vergangenheit erinnern. Sie muss innerhalb einer Woche sein Herz
gewinnen, sonst wird sie wieder in eine Seifenblase verwandelt.
Bei
diesem Manga bin ich etwas im Zwiespalt, da ich finde, dass die erste
Story zumindest schon eine Aktualisierung und Neuerzählung des
Märchen ist, eigentlich gar nichts mit der Vorlage zu tun hat,
während die Meerjungfrau doch nahezu identisch mit der Textvorlage
ist.
No
no Kagi
Dieser
Manga vereint zwei verschiedene Männer, die beide das Ziel haben die
schlafende Prinzessin mit einem Kuss zu erwecken. Doch es kommt
anders als erwartet, denn während sie dies versuchen, kommen sie
sich immer näher...
Das
ist für mich eindeutig eine Geschichte der Kategorie 3, weil die
Geschichte eine ganz andere Richtung nimmt, nur der Anfang lehnt sich
noch an das Märchen an.
Kirara
Princess
Kilala
ist ein verträumtes Mädchen, das die sechs Disney-Prinzesinnen
vergöttert. Doch sie lebt allein, da ihre Eltern in einem anderen
Land leben. Eines Tages trifft sie auf den Prinzen Rei von Paradisos.
Zusammen begeben sie sich auf die Suche nach der auserwählten
Prinzessin, der ein bestimmtes Diadem gehört und Paradisos retten
soll. Es folgen weitere Abenteuer, bei denen Kilala verschiedene
Prinzessinnen trifft, von denen sie je einen Edelstein erhält und in
das Diadem einsetzen kann. Sind alle sechs Edelsteine zusammen, kann
die siebte Prinzessin erwählt werden.
Auch
hier sind die Märchen doch eher nettes Beiwerk, während eine
eigenständige Geschichte mit Kilala erzählt wird, wobei viele
märchentypische Elemente vorkommen.
Ever
After
Erneut
haben wir eine Kollektion an Einzelgeschichten, die auf verschiedenen
Märchen beruhen. Doch der große Unterschied zu den anderen Manga
ist, dass alle Figuren männlich sind. Hier vereinen sich
verschiedene Märchen wie Cinderella, Rotkäppchen, die kleine
Meerjungfrau, die Schöne und das Biest und sogar ein japanisches
märchen nämlich die Bambusprinzessin.
Ich
würde hier sagen, dass man den Manga mehr in Richtung Kategorie 2
oder 3 sehen sollte, weil schon deutliche Bezüge zu den Märchen
vorhanden sind, aber das Neuartige eben die rein männlichen Figuren
sind. Ist nun die Frage, ob das Geschlecht der Liebenden Einfluss auf
die Handlung haben?
The
Wolf Brothers and Little Red Riding Hood
Vor
langer langer Zeit lebten in einem Wald zwei Wolfsbrüder. Der
jüngere war eher schwächlich, ein richtiges Baby, der keine
Menschen attackieren konnte. Der ältere wiederum konnte das nicht
mehr ertragen und trainierte ihn jeden Tag um stärker zu werden.
Doch diese Zeit ging zuende als ein Mädchen namens Rotkäppchen
erschien.
Eher
eine besondere Interpretation von Rotkäppchen, wobei eben wichtige
Figuren übernommen werden. Doch allein dadurch, dass wir den
Wolfsbrüdern näher kommen, etwas von ihnen erfahren und Rotkäppchen
später dazu kommt, ist schon etwas Besonderes und stellt etwas
eigenes dar.
Frozen
Apple
Schneewittchen,
ein Mädchen, das in den Wäldern lebt mit den sieben Zwegen
beschließt ein Cafe zu eröffnen. Sie wird von dreien ihrer
Zwergfreunde unterstützt und auch vom Prinzen selbst. Sie ist
vollkommen damit beschäftigt, das Café zu führen und es ihrem
Prinzen recht zu machen. Zu allem Übel erscheint Rosé eine Rivalin
und Besitzerin eines anderen Cafes. Dieser Manga ist eindeutig eher
als eine Märchenparodie zu verstehen mit einer eher niedlichen und
lustigen Atmosphäre.
Die
Geschichte hat mit dem Märchen fast gar nichts mehr gemein, auch
hier wird etwas Eigenes erzählt, jedoch in ein Märchengewand
gepackt.
Sneewittchen
- Geschichten nach Grimm
Dieser
Manga bezieht sich bereits im Titel direkt auf seine märchenhaften
Vorlagen, stellt aber doch eigenständige Geschichten dar. Während
viele sich nahe an den Geschichten halten, gibt es andere, die noch
Twists aus den Bereichen Science Fiction, Comedy oder Mystery und
Horror enthalten.
Ich
habe einige Märchen davon gelesen und bin der Ansicht, dass man da
nicht grundsätzlich von einer typischen Adaption sprechen kann, da
auch verschiedene Geschichten zum Tragen kommen. Einige Geschichten
sind eher Illustration/Nacherzählung der Märchen, andere bieten
dann doch etwas Eigenständiges.
Fazit
Abschließend
kann man sagen, dass die meisten Manga zwar einen groben Bezug zu den
Ausgangsmärchen aufweisen, aber meist doch eher experimentiell
vorgehen. Sie nehmen den Plot oder wichtige Elemente, machen aber
doch eigene Geschichten und interpretieren die Märchen also auf ihre
Weise. Auffällig ist, wie sich der Schwerpunkt von dem märchenhaften
Geschehen mehr auf Sexualität, Gewalt und Blutrünstigkeit als
Themen von Märchen verlagert, weil das eben Themen sind, die immer
wieder in der Popkultur aufgegriffen werden. Jedenfalls ist es
interessant wie innovative, abwechslungsreiche Geschichten allein
durch Bezugnahme auf Märchen in Manga entstehen.
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