Sicherlich
habt ihr den Namen „Hachiko“ bestimmt schon einmal gehört. Auch
ich wusste vor meiner Recherche ganz grob etwas zu diesem besonderen
Hund, hatte sogar die Hollywood-Verfilmung, basierend auf der echten
Geschichte, geschaut. Ich war wirklich ergriffen von diesem
tragischen Schicksal und der absoluten Treue. Deswegen möchte ich
euch heute ein bisschen etwas über Hachiko und sein Leben erzählen.
Hachiko
wurde als Akita auf einer Farm in der Akita Präfektur in Japan am
10. November 1923 geboren und starb am 8. März 1935. Noch bis heute
gilt er als Symbol für Loyalität bezüglich seines Herren, die bis
über seinen Tod hinaus mehr als neun Jahre lang anhielt. Er ist als
„chūken Hachikō“ (忠犬ハチ公
„treuer Hund
Hachiko“) bekannt. Hachi steht für „Acht“ und das Suffix „ko“
für Zuneigung. Schon während seiner Lebenszeit wurde er in der
japanischen Kultur als Beispiel für Loyalität verehrt. Nach seinem
Tod wurde er nicht vergessen, sondern fand seine Würdigung in
Statuen, Filmen, Büchern und in anderen Medien.
Leben
1924
nahm ein Professor der Landwirtschaft der Universität in Tokyo
namens Hidesaburo Ueno Hachiko, einen gold-braunen Akita im Alter von
zwei Jahren, zu sich nach Hause. Der Professor ging jeden Tag zur
gleichen Zeit Arbeit und Hachi holt ihn anschließend immer nach
Feierabend an der Shibuya Haltestelle ab. Das Pärchen hatte seine
tägliche Routine bis Mai 1925 fortgesetzt, als Professor Ueno
plötzlich nicht mehr zurückkehrte. Diesem litt an einer
Gehirnblutung, woraufhin er starb, ohne sich von seinem geliebten
Hund verabschieden zu können. Hachiko wartete währenddessen immer
noch sehnsuchtsvoll auf seinen Herren und fragte sich, warum er
einfach nicht zurück kehrte.
Im
gleichen Jahr verließ die Witwe Tokio und gibt den Hund zu
Verwandten. Doch dort hielt er es nicht lange aus und reist immer
wieder aus. Wohin es ihn zog, liegt auf der Hand: Immer wieder wird
er am Bahnhof gefunden. Dort saß er und wartete auf seinen Herrn.
Der frühere Gärtner der Familie, der in der Nähe des Bahnhofs
wohnte, nahm ihn bei sich auf. Täglich um kurz vor 17 Uhr überfiel
den Hand eine Unruhe. Dann lässt ihn der neuen Besitzer hinaus und
Hachiko läuft zum Bahnhof.
Daraufhin
ging der treue Hund dennoch jeden Tag der kommenden neun Jahre, neun
Monate und 15 Tage zum Bahnhof und hoffte auf die Rückkehr seines
Herrchen. Das geschah immer sehr präzise, denn Hachiko kam
gleichzeitig mit dem Zug am Bahnhof an.
Das
ist natürlich den Menschen, die dort ein und aus gingen aufgefallen.
Nicht immer fielen die Reaktionen freundlich aus: Hachiko wurde
bespuckt, von Bahnmitarbeitern geschlagen, sogar mit Farbe besprüht.
Doch das liebe Tier ertrug alles, litt weiter unter den
Misshandlungen und gab nicht auf, sein Herrchen wiederzusehen. Das
setzt sich über mehr als neun Jahre hinweg fort, ob bei
Sonnenschein, Regen, Schnee oder Sturm. Natürlich hinterließ dies
Spuren bei ihm...irgendwann wurde er krank.
1928
dann die Wende: ein neuer Bahnhofsvorsteher fängt an und hat den
Hund gern. Er gibt ihm zu Essen und Trinken und bietet ihm einen Ort
zur Erholung.
1932
hatte ein Student Uenos Hirokichi Saito (der ein Experte in der
Akita-Zucht war) den Hund an der Haltestelle gesehen und folgte ihm
bis nach Hause in Kobayashi, wo er dann die Lebensgeschichte des
Hundes erfuhr. Kurze Zeit später veröffentliche der Student ein
Zählung aller Akitas in Japan. Seine Forschung brachte heraus, dass
es nur 30 reinrassige Akitas gibt inklusive Hachiko.
Immer
wieder besuchte er Hachiko und gab über einige Jahre hinweg
verschiedene Artikel über seine Loyalität heraus. 1932 wurde einer
dieser Artikel im Tokioter „Asahi Shimbun“ publiziert, woraufhin
der Hund nationales Aufsehen erfuhr. Die Misshandlungen hörten mit
einem Schlag auf, anderen Stelle traten nun liebevolle Gesten und
Anerkennung.
Hachiko
wurde zu einer landesweiten Sensation. Seine absolute Treue und sein
Gedenken seines Herren beeindruckte Menschen ganz Japans. Er wurde
zum Symbol für familiäre Treue und Aufopferung.
Tausende
von Menschen pilgerten nach Shibuya, um den treuesten Hund der Welt
treffen zu können. Schulkinder streichelten Hachi, Tierärzte
untersuchten ihn sogar kostenlos. Besucher brachten dem Tier Blumen
und Futter. Und aus dem anfänglichen Namen „Hachi“ wurde nun
„Hachi-ko“. Es gab sogar ein Hachiko-Lied und zahlreiche
Gedichte, die im Gedanken an den Hund verfasst wurden. Die Geschäfte
um den Bahnhof herum nutzten die Bekanntheit Hachis um Werbung für
sich zu machen. Hachiko-Schokolade, Hachiko-Kuchen und Puppen des
Hundes wurden der Renner.
Lehrer
wie Eltern nutzten Hachikos Geduld als Beispiel, nach dem sich ihre
Kinder richten sollten. Irgendwann wurde Hachikos legendäre
Aufopferung zu einem nationalen Symbol der Loyalität besonders
gegenüber Personen und dem Kaiser.
Tod
Hachiko
starb am 8. März 1935 im Alter von 12 Jahren. Er wurde auf einer
Straße in Shibuya gefunden. Am 11. März 2011 konnten
Wissenschaftler den Todesgrund feststellen: Der Hund hatte sowohl
Krebs im Endstadium und eine Fadenwurm-Infektion. Weiterhin befanden
sich auch vier Yakitori-Spieße in seinem Magen, die jedoch keinen
Einfluss auf seinen Tod hatten.
Nach
seinem Tod wurde seine Leiche eingeäschert und im Aoyama Friedhof,
Minato in Tokyo beigesetzt, direkt neben seinem geliebten Herrchen
Professor Ueno. Sein Fell, was nach seinem Tod konserviert wurde,
wurde ausgestopft und Hachiko ist bis heute im Nationalmuseum der
Wissenschaft in Japan in Ueno, Tokyo, zu sehen.
Im
April 1934 wurde eine Bronzestatue am Shibuya Bahnhof errichtet.
Dafür wurden Spenden gesammelt, die vom kleinen Kind bis zum
betagten Senior zusammen kamen. Seine Geschichte wurde auch in
Schulbüchern gedruckt.
Die
Statue wurde für die Aufrüstung des zweiten Weltkrieges recycelt.
1948 wurde eine zweite Statue vom Sohn des ursprünglichen Künstlers
der ersten Statue in Auftrag gestellt. Als die neue Statue errichtet
wurde, wurde auch eine große Einweihungszeremonie abgestattet. Die
neue Statue, die im August 1948 dann endlich stand, ist bis heute
noch da und ein bekannter Treffpunkt für Japaner. Die Station nahe
der Statue wurde „Hachiko-guchi“ benannt, was so viel wie „Der
Hachiko-Eingang/Ausgang“ bedeutet und ist eine der fünf
Shibuya-Bahnhofs-Zugänge.
Jedes
Jahr am 8. April wird die Hingabe Hachikos in einer feierlichen
Zeremonie am Bahnhof abgehalten. Hunderte von Hundeliebhabern wohnen
diesem Geschehen bei und gedenken seiner Loyalität.
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