Geschichte
und Entwicklung
Die
ersten Purikura-Automaten wurden von Atius und Sega entwickelt und
erschienen 1995 auf dem Markt. Zwar wurden die Purikura-Automaten im
Juni 1995 in Japans Spielhallen eingeführt, doch die Idee dazu
entstand schon früher. Ein Jahr zuvor hat die damals 30-jährige
Miho Sasaki, die beim Arcade-Game Entwickler Atlus Co. Ltd.
gearbeitet hat, die Idee, ihre eigenen Vorlieben und die japanischer
Frauen zu verschmelzen: Sticker und Fotos von sich selbst herstellen
zu lassen. In dem Sinne wollte sie ein Gerät schaffen, das
selbstklebende Fotos macht. Zunächst war die Reaktion darauf eher
weniger positiv. Man fand diese zu Zeiten der dominierenden
Kampf-Games nicht so reizvoll.
Erst
einige Zeit später und in Zusammenarbeit mit dem bekannten
Videospiel-Hersteller Sega entstand die erste Fotostickermaschine
"Print Club". In der ersten Maschine konnte man nur
einfache Bilder mit zwei bis drei Personen und nur vom Hals aufwärts
machen. Es gab nur einfache Rahmen, die als Hintergrund dienten. Die
erste Maschine besaß noch keinen Vorhang und keinen Touchscreen und
Stifte, die heute nicht mehr wegzudenken sind.
Mit
der Vermarktung von "SMAP", eine der beliebtesten Boybands
Japans, wurde die Purikura Maschine so beliebt, dass 1996 junge
Frauen vor den Spielhallen Schlange standen, um ein Foto von sich
machen zu lassen. Die ersten Automaten hatten keinen Touchscreen oder
Stifte, über die man die Bilder bearbeiten konnte und deswegen
schrieben die Jugendlichen ihre eigenen Nachrichten darauf. Konami
erkannte dieses Mangel und stellte daraufhin die erste Maschine mit
Touchscreen her, sodass man Texte digital auf Fotos schreiben und
ausdrucken konnte. Mit der Zeit kamen weitere Verbesserungen dazu,
wie einen Vorhang zum Schutz der Privatsphäre, freie Wahl der Rahmen
und Hintergründe, bessere Schrift und einen zweiten Stift. Hitachi
Software brachte 2002 eine Maschine heraus, die schon mit einem
Fotostudio vergleichbar war. Diese bot vier verschiedenen
Blitz-Settings, um die Haut aufzuhellen, Unreinheiten zu beseitigen.
Außerdem wurden andere Effekte hinzugefügt wie viertuelle
Hair-Extensions und Nachbesserung von Make-Up.
Ursprünglich
war die Zielgruppe junge Frauen und Highschool-Schülerinnen. Leider
zog das dann auch Perverse an. Das resultierte dann darin, dass viele
Purikura Orte Männer verboten hat, es sei denn sie begleiteten eine
Frau.
Aufbau
der Kabine und Features
Der
Purikura-Automat ist ein in sich abgeschlossener, in dem man Purikura
anfertigt. Mit dem normalen Fotoautomaten hat dieser nur eines
gemeinsam. Dieser ist in ein öffentlich zugänglicher Kabinenbereich
und hängt mit einer verschlossenen Technikeinheit zusammen, in der
sich Kamera, Computersystem und Druckeinheit befinden.- Jedoch können
in eine Fotokabine bis zu zehn Leute gleichzeitig Platz finden, oft
ist auch eine Bank enthaltren. Teilweise findet man in den Kabine
auch Perücken und anderes Cosplay-Utensilien.
Arten
von Purikura-Automaten
Es
gibt inzwischen sehr verschiedene Typen von Purikura Maschinen mit
verschiedenen Features.
"Rumor"
ist für die, die Mode lieben, denn indem man Ganzkörperaufnahmen
machen kann, lassen sich auch komplette Outfits festhalten.
Möchte
man lieber den natürlichen Look behalten und trotzdem toll aussehen
kann man "Lady By Tokyo: Number 3" verwenden. Es ist eine
der beliebtesten Maschinen von Purikura Liebhabern.
Wer
lieber unvergessliche Erinnerungen mit vielen Freunden festhalten
will, sollte "Girls´ Photographer" verwenden, denn in den
Kabinen passt eine gesamte Crew rein und man kann auch je nach Anlass
verschiedene Foto-Routen auswählen. Diese Maschine ermöglicht auch
sehr leicht die Verwendung von Social Media, sodass man die Bilder
auf Facebook oder Twitter teilen kann.
Es gibt aber natürlich noch viel mehr Typen.
Wo
findet man Purikuras?
Purikuras
findet man meist auf der Etage mit dem Karaoke-Bereich, in Shopping
Centers, an touristischen Orten, in Clubs und in 100 Yen Shops.
Wie
werden „Puris“ gemacht?
Bevor
man die Maschine verwenden kann, braucht man unbedingt Kleingeld!
Aber auch dafür ist gesorgt, denn meist findet man in Game Centers
immer Wechselautomaten. Der nächste Schritt ist die Auswahl der
richtigen Maschine Die beliebteren können durchaus richtige
Schlangen hinter sich ziehen. Meist findet man an den Automaten
Erklärungen auf japanisch, aber man kann sich auch anhand der Bilder
ein Bild davon machen.
Hat
man den richtigen Automaten für sich gefunden, geht man in die
Kabine, zieht den Vorhang hinter sich zu und steckt dann das
Kleingeld in den Automaten und schon kann es losgehen.
Viele
Maschinen beinhalten verschiedenen Routen, die man auswählen kann.
Das bedeutet, dass man zwischen verschiedenen Hintergründen,
Einstellungen oder Farben sich das Passende auswählen muss. So gibt
es bspw. die „Freundschaft“- oder die „Pärchen“-Route.
Man
kann auch auswählen, wie hell der eigene Hautton sein soll. Nachdem
man die Voreinstellungen gemacht hat, muss man sich für den
Hintergrund entscheiden, bzw. die einzelnen Routen haben verschiedene
Bilder mit unterschiedlichen Hintergründen. An den meisten
Maschinen kann man bis zu 6 Bildern aufnehmen und zwischen drei
Hintergründen entscheiden. Normalerweise hat man normale weniger
spektakuläre Hintergründe. Es gibt aber auch welche, die
zusätzliche verschieden farbige Hintergründe bereit halten mit
diversen Mustern und Rahmen.
Das
Fotoshooting
Danach
kann das Fotoshooting beginnen! Am besten schaut man auf die Linse
und nicht den Monitor. Neulinge machen gerne diesen Fehler, was dann
nicht so schön auf den Bildern aussieht. Während der Aufnahmen
laufen Counter, innerhalb dessen man sich schnell entscheiden muss,
welche Posen und Grimassen man anstellt. Dieser Zeitdruck fordert
Reaktionsvermögen und Kreativität im engen Rahmen und führt auch
zu sehr lustigen Bildern. Wer keine Ahnung hat, welche Posen er
machen soll, kann sich an den Vorbildern auf den Fotos orientieren
und sie nachmachen. Es ist immer besser etwas zu machen als nur
herum zu stehen und zu lächeln. Schließlich braucht man nur normale
Bilder nicht unbedingt Puris nicht wahr?
Nach
dem Schießen der Fotos kann man sich dann entscheiden, welche Bilder
man nimmt. Gut möglich, dass es einige gescheiterte Fotoversuche
gibt, man muss nicht alle Bilder übernehmen. Danach wird man
aufgefordert in die Nebenkabine zu gehen.
Die
Bearbeitung
Der
Bearbeitung und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! So kann man
sich einer Vielzahl an Rahmen, Effekten (Blumem, Sternen Herzen),
Accessoires, Schrifttypen sowie Stempeln mit Aufschriften bedienen.
Noch kreativer wird es wenn man den Stift benutzt um eigene,
individuelle Botschaften zu vermitteln und den Fotos eine persönliche
Note zu verleihen. Mit den heutigen Maschinen kann man falsche
Wimpern, Vergrößerung der Augen, Veränderung der Haarfarbe
erreichen und sogar die Beine länger und dünner wirken lassen.
Damit kann man sich besser aussehen lassen, als man ist oder eben
auch verrückter und lustiger. Das ist auch der Grund, weswegen sie
so extrem beliebt unter modebewussten japanischen Mädchen sind.
Danach
wählt man aus, in welchem Format und wie viele man von den Bildern
haben will, lässt sie ausdrucken und schneidet sie auseinander.
Die
sozialen Funktionen von Purikura
•
Fotografieren
Es
scheint in Japan eine Art Ritual zu sein, Purikuras zu machen, sobald
Freunde sich in der Stadt treffen und zusammen etwas unternehmen. So
besuchen sie neben dem Game Center auch Purikura-Automaten. Das
Fotografieren ist insofern ein Spaß, weil man Zeit mit seinen
Freunden verbringt, gemeinsam verrückte Posen ausprobiert, Grimassen
zieht, sich kreativ austobt und viel dabei lachen kann.
•
Bearbeitung
Diese
ist von allen am witzigen und nimmt am meisten Zeit in Anspruch. Der
soziale Aspekt zeigt sich hier, da man gemeinsam mit Freunde wieder
unter Zeitdruck Bilder gemeinsam gestalten kann. Meist versucht man
die Bilder aufzuhübschen oder eben auch witziger erscheinen zu
lassen, was für viel Spaß sorgt. Man passt sich an die Wünsche der
anderen an und genießt es gemeinsam die schönen Werke zu gestalten.
•
Archivieren
Nachdem
die Mädchen mit Bearbeiten fertig sind, verlasen sie die Kabine und
warten darauf, dass die Bilder gedruckt werden. Man kann sich
aussuchen, wie viele und in welchem Format man die Bilder bekommt.
Das Schöne an diesen Bildern ist, dass man sie gerne mit Freunden
teilt, weswegen es auch diese unterschiedlichen Formate gibt. Vor
dem Ausdrucken wählt auch aus, wie die Bilder eingeteilt werden, in
16 kleinere oder 8 größere Fotos beispielsweise. Man kann dann mit
einer Schere die Bilder zerteilen und dann untereinander austauschen.
Danach kann jeder seine Bilder in spezielle Purikura Alben einfügen.
Manche machen daraus richtig komplexe Scrapbooks, die die
Freundschaften und Erlebnisse beschreiben. Zusätzliche Puris werden
in spezielle Dosen oder Behälter gebracht sogenannte „puri-can“.
Diese können auf Spiegeln, an Handys oder anderen tragbaren
Objekten angebracht werden.
•
Teilen
In
Japan tragen so gut wie alle jungen Mädchen ihre Purikura Alben mit
sich. Sie tragen auch ihre Puri Behälter mit sich, damit sie
jederzeit, wenn jemand nach Puris fragt, ihnen diese tauschen kann.
Ob nun in der Schule, während der Pausen oder während des
Unterrichts schauen sich die Mädchen die Alben der anderen an. Es
ist auch nicht unüblich für Klassenkameraden, die nicht so eng
befreundet sind, in die Alben der anderen hinein zu schauen. Der
Austausch von Puris ist jedoch nur Freunden gestattet.
In Deutschland gibt es bisher nur in den Städten Berlin, Düsseldorf und Hamburg Purikura-Maschinen. In Japan dagegen findet man sie fast überall. Es gibt nahezu kein Game-Center ohne Purikura. Besonders japanische Mädchen besuchen diese Automaten häufig mit ihren Freundinnen.
Für
weiter führende Informationen besucht doch am besten diese Seite. ;)
http://purikura.blogspot.de/p/tutorial-basics.html
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