Die
Eltern von Chihiro sind ein schwules Pärchen! Genauer gesagt haben
der beste Freund ihrer verstorbenen Mutter und dessen Partner sie
aufgezogen. Jetzt ist Chihiro frisch an der Uni, und gleich am ersten
Tag wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert: Sie trifft ihren
Exfreund Masanori wieder, und das reißt alte Wunden auf...
(Quelle:
Klappentext)
Meine
Meinung:
Der
Einzelband umfasst zwei Kurzgeschichten, die sich auf zwei bis drei
Kapitel ausdehnen. Die erste Geschichte „Cherish“ handelt von der
jungen Studentin Chihiro, die auf ihre erste und auch bittere Liebe
Masanori stößt. Zu Beginn wird uns ihr familiärer Hintergrund
beleuchtet; der auch Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist. Sie ist
nicht in normalen Verhältnissen groß geworden, denn ihre Mutter ist
sehr früh verstorben, der Vater ist gänzlich unbekannt und so wurde
sie eigentlich von fremden Männern, die auch beide homosexuell sind
groß gezogen. Das alles scheint Chihiro gar keine Probleme zu
machen, denn sie liebt ihre Eltern. Für sie macht es keinen
Unterschied, dass sie nicht Mann und Frau sind. Es ist interessant,
dass von vornherein keine wirklichen Konflikte mit der
Andersartigkeit der eigenen Familie bestehen, sondern eine generelle
Akzeptanz. Mädchen scheinen da auch weniger Probleme zu haben als
Jungen, die eher dazu neigen sich für homosexuelle Eltern zu
schämen. Doch das ist ja auch nicht die Problematik der Story.
Neben
der familiären Geschichte wird uns auch der Hintergrund ihrer alten
Liebesgeschichte offenbart: In knapper Darstellung vermittelt der
Erzähler, wie sich Chihiro und Masanori in der Schule kennen und
lieben gelernt haben. Das ist alles wenig spektakulär und könnte
aus einem typischen Shojo-Manga-Plot entstammen. Natürlich muss in
eine solche klischeehafte Geschichte immer noch eine Brise Dramatik
hinein gebracht werden und diese knüpft an Chihiros Familie an. Wenn
man sich seinem Freund öffnen möchte, muss man eben früher oder
später auch seine Geheimnisse offenbaren und so teilt sie ihm in
größter Intimität mit, dass ihre Eltern keine „normalen“ sind.
Das scheint Masanori sehr zu überraschen, so sehr, dass er sich
zunehmend von ihr distanziert. Als Leser mag es bestimmt verschiedene
Ansichten darüber geben. Die einen würden es vielleicht
nachvollziehen können, schließlich handelt es sich nicht um eine
alltägliche Sache. Andere würden daraus keinen Hehl machen, was
geht einem schon die Familie der Freundin an? Was für Auswirkungen
sollte es schon auf die Beziehungen deswegen geben?
Doch
da wir ja alles aus Sicht von Chihiro miterleben, teilen wir
natürlich ihre Ängste und Sorgen, nehmen ihre Sichtweise an und
sind natürlich sehr über die Reaktion ihres Geliebten enttäuscht.
Sie liebt ihre Familie über alles und kann sich einfach nicht
vorstellen, jemanden zu lieben, der etwas gegen ihre Eltern hat. Das
alles ist nur eine Vermutung, bis sie dann in einem Brief erfährt,
dass es ihn im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur anekelt. Damit
ist die Trennung der beiden Liebenden unwiderruflich eingeleitet. Was
bleibt ist der tief sitzende Schmerz der ersten Liebe und noch viel
schlimmer eine Art Trauma, über das sie Jahre später noch nicht
hinweg gekommen ist. Denn fortan hat Chihiro Schwierigkeiten mit
weiteren potenziellen Freunden sich zu öffnen und etwas über ihre
Familie zu erzählen, weil sie Angst hat, dass sie das nicht
akzeptieren können. Dabei ist gerade diese Intimität wichtig und
Grundlage einer gesunden Beziehung.
Wie
die Liebesgeschichte begonnen und sich entwickelt hat, mag
vorhersehbar sein und auch die Verbindung mit der
Familienangelegenheit darf nicht erstaunen. Interessant fand ich an
diesem Aspekt einfach, dass hier Liebe und Familie gegenüber
gestellt werden. Chihiro hat sich eindeutig für ihre Familie
entschieden und jemand der das nicht akzeptieren kann, den kann sie
auch nicht lieben, so viel steht fest. Ungewöhnlich ist es, dass man
in Liebesgeschichten eben diesen Anknüpfungspunkt zur Familie hat.
Erinnert ihr euch an vergleichbare Geschichten? Ich mich nicht. Und
das Schöne ist ja, dass der gesamte Einzelband sich mal mit der
Thematik Familie auseinander setzt und zeigt, dass die Liebe zu den
Eltern und Kindern eben genauso wichtig sein kann wie die Liebe
zwischen Mann und Frau.
Nun
könnte man sich also mit Chihiro identifizieren und sich sagen, dass
der Typ es nicht wert ist, wenn er so intolerant ist. Vorausgesetzt
man hält es auch für wahr, was er im Brief geschrieben hat, aber
dazu später mehr. Das Problem, was in so gut wie allen Shojo und
sicher auch Josei-Manga auftritt ist, dass Konflikte meist nur auf
Missverständnissen und unglücklichen Zufällen basieren. Die beiden
können das Problem nicht mal face-to-face ansprechen, weil Masanori
bald daraufhin mit seiner Familie nach Taiwan zieht und die Sache nie
geklärt wird. Kein Wunder also, wenn Chihiro mit gespaltenen
Gefühlen konfrontiert ist, als sie ihn Jahre später wieder trifft.
Die Sache ist eben nicht überstanden, lustigerweise aber reagiert
sie nicht beleidigt oder nachtragend sondern versucht das Beste
daraus zu machen. Ich hätte ja erwartet, dass sie ihn meidet, oder
ihm zeigt, wie sauer sie noch immer auf ihn ist. Doch das würde
wahrscheinlich nicht mit dem, was die Mangaka vor hat, zusammen
passen.
Stattdessen
tut sie so, als wäre nie etwas passiert, als wäre alles vergessen.
Würde man normalerweise so reagieren? Ich denke, dass es einerseits
vielleicht etwas zu sehr nach einer „Heiligen“ klingt, die
einfach alles vergessen und vergeben hat ohne wirklichen Grund.
Menschlicher wäre es doch, noch immer einen Groll gegen jemanden zu
hegen. Gut, das tut sie sicherlich und sie hat es nicht vergessen und
denkt immer noch an den Schmerz, den sie damals wegen ihm erlitten
hat. Aber sie trägt es nicht zur Schau, lässt es nicht so sehr an
ihm aus. Man könnte hier anmerken, dass sie einfach erwachsen
geworden ist und dass es einfach kindisch wäre, der Sache
nachzuhängen. Inwieweit man mit dem einverstanden ist oder nicht,
muss man selbst wissen.
Jedenfalls,
vorhersehbar wie es eben ist, kommen sich die beiden näher und
merken eben, dass alte Liebe nicht rostet. Sie teilen nach wie vor
den gleichen Geschmack, der Grundlage für ihre Beziehung war und sie
verstehen sich gut. Es gibt zwar einige holprige Annäherungsversuche,
doch schon bald wird klar, dass beide immer noch etwas füreinander
empfinden. Davon abgesehen ist es doch auch mal nett zu sehen, dass
in einem Shojo-Manga die Liebesbeziehung mal gescheitert ist und sich
Exfreunde wieder sehen und es zum zweiten Mal ausprobieren. In so
vielen anderen üblichen Vertretern des Genres ist die Liebe so
idealisiert und vollkommen und kann selbst den größten
Missverständnissen trotzen, doch diese Geschichte wirkt auf mich
doch etwas authentischer.
Auch wenn ich kritisieren muss, dass nicht
ganz so natürlich ist, sondern etwas konstruiert wirken mag. Es ist
lustig und doch auch etwas traurig anzusehen, wie Chihiro richtig in
der Klemme steckt, nicht weiß, wie sie mit Masanori umgehen kann und
wie beide sich sehr steif bei ihrer ersten Begegnung verhalten. Zu
schnell kommt es dann zum großen Crash als er ihr seine Liebe
gesteht und sie nun nicht mehr so tun kann, als wäre alles
vergessen. Sie stellt ihn zur Rede, aber drückt sich etwas
missverständlich aus. Das große Problem ist einfach, dass beide
einfach von etwas anderem ausgegangen sind und das eben zu einem
gegenseitigen Missverständnis kommt.
Sie
glaubt, dass er noch immer so gemeiner Arsch ist, wie es im Brief
deutlich geworden ist und er geht aber von der Annahme aus, dass sie
seinen wirklichen Brief bekommen hat. Falls ihr es jetzt noch nicht
bemerkt habt, ich befasse mich ausführlich mit der Handlung,
deswegen sind die Spoiler inklusive.
Jedenfalls
steht sie also vor dem großen Problem, dass sie ihn eben doch noch
mag, aber es einfach nicht ertragen kann, dass er noch immer so
homofeindlich ist. Würden die beiden einfach mal reinen Tisch
machen, wär das Problem schon längst aus der Welt, aber wir wissen
ja, dass solche Geschichten immer auf verfehlter Kommunikation herum
reiten müssen.
Daneben
wird uns auch in Rückblenden gezeigt, wie sich der eine Vater Taku
mit Haruka, der Mutter der Heldin, angefreundet hat und das wirklich
sehr rasch, denn so viel Platz hat die Geschichte im Band nicht.
Wiederum durch ein blödes Missverständnis glaubt dann noch sein
Freund er würde fremdgehen, weil er einen anderen Mann unter Vorwand
einer Geschäftsreise trifft. Probleme sind also vorprogrammiert.
Glücklicherweise wird das Missverständnis bald geklärt und eine
neue Problematik eröffnet sich: Taku hatte einen Privatdetektiv
engagiert den leiblichen Vater der Heldin zu finden und hatte ein
klärendes Gespräch mit ihm geführt.
Wir erfahren, wie es zur
Affäre zwischen Chihiros Mutter gekommen ist usw. Das hat Taku alles
im Geheimen getan, weil er wusste, dass sein Lebensgefährte dagegen
ist, Eine Sache, die zum Nachdenken anregt. Sollen Pflegeeltern dem
Kind die Wahl lassen, ihre leiblichen Eltern kennen zu lernen oder
nicht? Es wurde kurz angerissen mit welchen Verlustängsten sie zu
tun haben und man versteht, dass sie das nicht zulassen wollen, aus
Angst sie würden von ihren Pflegekindern verlassen werden.
Jedenfalls steht das nicht zur Debatte, denn Chihiro entscheidet sich
dagegen und für die beiden. Wieder ein herzerwärmender Augenblick,
der beweist was wahre Familienliebe ist.
Um
auf den Punkt zu kommen, erfährt die Protagonistin dann wer hinter
dem großen Missverständnis gesteckt hatte. Bis zu dem Augenblick
mag man noch davon ausgehen, dass Masanori eben ziemlich mies, aber
dann fällt es einem wie die Schuppen von den Augen. Natürlich war
das ein Missverständnis und eine böse Intrige einer eifersüchtigen
Sandkastenfreundin, die die beiden auseinander bringen wollte. Das
Klischee von Briefe fälschen und austauschen ist nichts Neues, der
Leser mag bestimmt schon diesen Verdacht gehegt haben und die ganze
Disharmonie wird aufgelöst. Schwieriger wäre es gewesen, wenn
Masanori tatsächlich etwas gegen die Familienverhältnisse seiner
Freundin gehabt hätte, aber es soll ja alles einfach gehalten
werden.
Solche
Missverständnisse kennen wir doch zu genüge aus anderen Werken und
Medien nicht wahr? Wir erhalten unser erhofftes Happy-End und freuen
uns für die beiden, die endlich zueinander gefunden haben. Und das
alles hätte schon früher passieren können, wenn sie sich in Ruhe
ausgesprochen hätten. Da merkt man wieder, dass man Briefen und
Gerüchten anderer nicht glauben sollte. Die Moral der Geschicht:
vertraue Briefen nicht! Denn sie können ja gefälscht sein, lieber
ein klärendes Gespräch suchen.
Die
zweite Kurzgeschichte „Happiness“ thematisiert eine ganz anderes
Pärchen. Der junge Tsuda arbeitet als Redakteur in einem Verlag
zusammen mit der Buchillustratorin Kayano, die etwas älter ist als
er. Der junge Mann ist fasziniert von ihren schönen Händen, ihrer
Eleganz und ihrer Reife und schwärmt insgeheim für sie. Natürlich
ist es ein Tabu mit einem Kollegen etwas anzufangen. Doch die
Vernunft siegt eben nicht und er verliebt sich zuerst in sie. Ich
finde es übrigens schön, dass wir auch mal eine Geschichte
angeboten bekommen, die aus Sicht eines jungen Mannes erzählt wird.
Damit erfahren wir auch mal, wie Männer zu Liebesdingen stehen, eine
schöne Abwechslung.
#Natürlich
braucht man immer einen Konflikt um die Story spannender zu machen.
Beide kommen sich zwar näher aber bald stellt sich heraus, dass
Kayano bereits ein Kind hat, aber mit keinem Mann zusammen ist. Tsuda
glaubt anfänglich, dass sie verwitwet ist und über ihren
verstorbenen Mann noch nicht hinweg gekommen ist. Lustigerweise
schreckt es ihn gar nicht ab, dass sie bereits ein Kind hat, eher
motiviert ihn das umso mehr ihr Herz zu erobern.
Doch
dann erfährt er, dass sie eigentlich früher einmal mit einem
berühmten Musiker zusammen gewesen ist. Ein kleiner Funke
Gesellschaftskritik wird ebenso rüber gebracht, weil sie sehr früh
in der Schule von ihm schwanger geworden ist, sich gegen die Karriere
entschied, sondern ihren Mann unterstützte und das Kind groß
gezogen hatte. Und dann lässt dieser undankbare Mann sie für eine
Jüngere einfach sitzen. Man merkt, dass die Geschichten in diesem
Manga doch nicht an jüngere Mädchen wie andere Shojos gerichtet ist
und besonders die zweite junge Frauen mehr ansprechen dürfte, die
eben nicht mehr an eine rosa-rote-Welt glauben. Gesellschaftskritik
wird dadurch deutlich, dass besonders in Japan sich die Frauen für
ihre Männer aufopfern und von ihnen verlangt wird, sich aufs Kinder
kriegen und die Erziehung zu konzentrieren und die Karriere
zweitrangig wird. Und in diesem Falle wird dann die
aufopferungsvolle Frau dann auch noch von ihrem Mann ausgenutzt und
links liegen gelassen. Ein Hauch von Feminismus könnte hier
aufkommen, wenn man mehr hinein interpretieren will.
Ich
finde es jedenfalls interessant, dass wir auch hier mal eine
gescheiterte Beziehung und auch ein alternatives Lebensmodell als
alleinerziehende Mutter vor uns haben. Nicht so, wie eben in allen
anderen idealisierten Romanzen. Die Beziehung zwischen Mann und Frau
wird niemals immer ohne Probleme verlaufen, Beziehungen können
scheitern, Männer betrügen Frauen, Frauen werden ausgenutzt und am
Ende müssen sie sich alleine um ihre Kinder kümmern. Was hier
abgebildet wird, ist die Vorstellung einer selbstbewussten,
unabhängigen Frau, die trotz Schwierigkeiten, Pech in der Liebe, ihr
eigenes Ding macht und sich um ihr Kind kümmert, das ihr ganzer
Stolz ist.
Ihr
seht auch hier, dass wir die Familienthematik wieder haben. An einer
Stelle wird nämlich auch deutlich, dass ein Kind eben doch einige
Probleme mit sich bringt, wenn die Mutter einen neuen Mann kennen
lernt. Während Tsuda sich das alles ganz problemlos vorstellen kann,
zählt Kayano ihm auf, was man alles zu beachten hat. Man muss sich
um das Kind kümmern, das muss in die Beziehung eingebunden werden,
den neuen Partner akzeptieren. Man kann nicht endlos lange wegbleiben
und ist generell bei Unternehmungen eingeschränkt. Wahrscheinlich
hat sie bisher einfach nur schlechte Erfahrungen mit anderen
potenziellen Liebhabern gemacht, die sofort abgeschreckt von ihrem
Kind waren. Ein Kind macht eben die Frau meist nicht unbedingt
attraktiver als Liebesobjekt für Männer nicht wahr?
Ich
muss sagen, dass diese Problematik durchaus frischen Wind bringt,
weil man dadurch einfach eine ganz andere Perspektive darauf bekommt,
mit welchen Problemen junge allein erziehende Frauen in Sachen Liebe
zu kämpfen haben. Dass sie denkt, dass er es nicht ernst meint, weil
er all das nicht berücksichtigt und ihm kindisches Denken vorwirft
mag vielleicht übertrieben wirken, bringt aber noch einmal Spannung
in die Beziehung.
Schön
finde ich an der Geschichte weiterhin, dass der Mann kein unfähiger
Typ ist, der nicht nachdenkt und von einem Fettnäpfchen ins nächste
fällt. Sicher, wirkt er aufgrund seines jungen Alters ziemlich naiv
und gibt sich manchmal trottelig, aber in den richtigen Momenten kann
Tsuda durchaus sehr erwachsen sein. Man nimmt es ihm ab, dass er ein
junger Mann und kein Jugendlicher ist, er macht sich Gedanken um die
Probleme seiner Angebeteten. Er gibt sich Mühe ihr zu gefallen und
ihr zu helfen. Und vor allem schreckt ihn das mit dem Kind nicht ab,
vielmehr bewundert er sie, dass sie Job und Kind so gut unter einen
Hut bekommt. Das übt auf ihn noch größere Faszination aus. Ich
finde es mal bemerkenswert, dass eine männliche Figur einerseits
nicht als idealisiert dargestellt wird, sondern als vollkommen normal
und doch sympathisch und er eine gewisse Reife und Tiefe besitzt.
Am
Ende der Geschichte wird dann auch noch die Perspektive des Kindes
dargestellt. Stellt euch mal vor, jemand würde einem Kind sagen,
dass es Mama unglücklich macht. Es würde sich das zu Herzen nehmen
und glauben, es wäre eine unheimliche Last für Mama. Welche
Konsequenzen das hat, könnt ihr euch sicher vorstellen. Ich will gar
nicht zu viel verraten, wenn ich es nicht schon getan habe, aber ich
sage mal so viel. Die Lösung des Problems wird zufriedenstellend
geschildert und gut finde ich, wie Tsuda das Problem unter Kontrolle
bringt, indem er wie ein Vermittler den anderen Menschen gut
zuspricht. Dadurch gewinnt er noch mehr Pluspunkte.
Zeichenstil
Ich
mag den Zeichenstil der Mangaka, der einen hohen Wiedererkennungwert
hat. Manche würden kritisieren, dass die Figuren zu steif wirken,
doch auf mich haben sie nicht diesen Eindruck. Ich finde, dass wie
bei allen Shojo/Josei-Manga Emotionalität und Atmosphäre gut durch
Gestik und Mimik der Figuren vermittelt werden. Ich mag die saubere
Linienführung der Figuren und generell auch die Optik. Einziges
Manko dürfte die schlichte Hintergrundgestaltung sein, die sich fast
nur auf sehr allgemeine Hintergründe oder die typischen
shojo-Elemente reduzieren lässt. Positiv ist aber daran, dass man
eben nicht von Details abgelenkt wird, sondern die Optik den Fokus
beim Lesen auf die wesentliche Dinge, also die Figuren und deren
Interaktionen gelenkt wird.
Fazit:
Abschließend
muss ich sagen, dass es Wataru Yoshizumi gelingt den
Liebesgeschichten an Tiefe zu verleihen und diese auch mit dem Thema
Familienliebe zu vereinen. In so einer Kombination hatte ich
Geschichten bisher noch nicht gemacht und somit wagt sich die Mangaka
also über das Übliche hinaus, was sie auch mit dem Einzelband
„Cappuccino“ getan hat. Die erste Liebesgeschichte mag vielleicht
nicht unbedingt umhauen, doch durch die Familienproblematik wird aus
einer langweiligen Geschichte eine doch recht interessante. Die
zweite Story überzeugt mich mehr und ist auch weniger mit Klischees
behaftet. Toll finde ich, dass wir mal einen sympathischen jungen
Mann als Helden vorgestellt bekommen und so die Liebesstory schon mal
eine ganz andere Richtung nimmt. Die Geschichten wirken bis zu einem
gewissen Grad authentisch, wobei die erstere einen etwas
konstruierten Charakter besitzt. Die Themen und Probleme, die jedoch
direkt oder indirekt angeschnitten werden, fand ich interessant
aufgemacht und regen zum Denken an.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen