Donnerstag, 17. März 2016

Gesehen: Cheese in the Trap

Das Drama basiert auf dem gleichnamigen Webtoon, in dem der Fokus auf der jungen Studentin Hong Seol liegt, die durch und durch fleißig ist. Nicht nur gibt sie sich unglaublich viel Mühe bei ihrem Studium, sondern arbeitet auch noch Teilzeit, weil ihre Familie sonst nicht um die Runden kommen würde. Als ob das Leben nicht schwer genug wäre, kommt ihr auch noch ihr Senior Yoo Jung näher, ein gut aussehender Mann, der nicht nur aus reichem Hause stammt, sondern vorbildliche akademische Leistungen vollbringt, beliebt und außerordentlich liebenswürdig ist. Während die anderen von seinem äußeren Ich geblendet werden, entdeckt Seol schon sehr früh, dass sich dahinter auch eine dunkle Seite verbirgt...


Die Schauspieler


Zunächst erst mal etwas zu den Schauspielern und wie diese die Figuren verkörpern.
Erstaunlicherweise haben sich die Macher sehr viel dabei gedacht, Akteure auszuwählen, die der Vorlage auch entsprechen. Ganz besonders loben muss ich die Auswahl der Hauptdarsteller.

Kim Go-eun als Hong Seol fand ich sogar nahezu von allen Schauspielern am besten gewählt. Das fängt schon beim Optischen an, denn wie Seol hat sie eine richtige hellbraune Löwenmähne und auch hinsichtlich des Kleidungsstil wurde der der Originalfigur sehr gut nachempfunden. Ähnlich wie auch die Figur sieht die Schauspielerin in dem Drama nicht umwerfend schön aus, wobei man sicherlich etwas erahnen kann. Sie ist natürlich, ohne Schminke und verhält sich auch so. Ich fand es übrigens auch toll, dass sie ähnliche Gesichtszüge wie die echte Seol aufwies, wie man das an den Augen sehr gut erkennen kann. Doch am wichtigsten ist natürlich die charakterliche Darstellung und auch hier kann die junge Frau überzeugen. Sie schafft es, die Natürlichkeit und Normalität ihrer Figur sehr gut rüber zu bringen. Sie wirkt authentisch und an keiner Stelle überzogen. Ich mochte ja Seol aus dem Manhwa sehr gern, weil sie ganz anders war als die üblichen Heldinnen aus Romanzen. Eine starke, unabhängige, selbstständig denkende junge Frau, die anfangs noch versucht mit jedem klar zu kommen, aber merkt, dass das nicht gelingen kann. Man merkt auch im Drama, dass sie sich zunehmend weiter entwickelt und besonders toll fand ich die Szenen, in denen sie mit anderen ins Gericht ging und ordentlich ihre Meinung geigte. Kim Go-eun spielt ihre Seol wirklich sehr gut. Man kann sich in die Figur hinein versetzen und leidet und freut sich mit ihr. Ich fand es toll, dass sie auch so bescheiden, aber eben auch fleißig dargestellt wurde, deswegen mochte ich sie wahrscheinlich auch sehr, weil sie mich an meine Person erinnerte. Sie ist überaus erwachsen und man nimmt ihr das auch ab, wie sie eben alles in die Hand nimmt.



Park Hae-jin als Yoo Jung war als Hauptdarsteller ebenfalls richtig gut. Anfangs fand ich, dass er zu kühl und distanziert wirkte, wodurch ich nicht mehr die liebenswürdige Seite von Jung nachempfinden konnte, aber im Laufe des Dramas schafft es der Schauspieler doch noch auch diese wichtige Seite hervor zu heben. Wie im Manhwa sieht auch der Schauspieler sehr gut, ordentlich und ziemlich intellektuell aus. Ein Unterschied ist aber, dass er meiner Ansicht eben die meiste Zeit über im Drama eher kalt und abweisend dargestellt wird. Im Manhwa hatte ich eher das Gefühl, dass dies eher seltener der Fall war. Das trübte anfangs wahrscheinlich auch meine Meinung gegenüber der Figur im Drama. Doch wie Seol lernt man Jung nach und nach besser kennen und erkennt, dass er eben zwei Seiten hat, bei denen man nicht entscheiden kann, welche nun die wahre ist. Jedenfalls mochte ich ihn anfangs genauso wie die Heldin eher weniger, doch als er dann zunehmend seine süße Seite zeigte, entwickelte auch ich eine Sympathie zu ihm. Und ich muss sagen, bei dem Mann muss man echt dahin schmelzen, wenn er diese blendende Lächeln auf den Lippen trägt. Da konnte ich mit Seol echt gut mitfühlen. Was der Schauspieler aber wirklich gut kann ist eben diese eiskalte Seite zu zeigen, die keinerlei Platz für Emotionen lässt. Er hat diesen tollen Killer-Blick drauf, wodurch man automatisch Gänsehaut bekommt. Es kam im Drama zu vielen Szenen, in denen Jung Anlass dafür hatte, die Leute unter Druck zu setzen. Und jeder dieser Szenen bereitete mir einen kleinen Schrecken. Man bekommt es echt mit der Angst zu tun. Insofern gelingt es Park Hae-jin gut, das Gleichgewicht zwischen den beiden Gesichtern von Jung zu halten, auch wenn den Eindruck hatte, dass die böse Seite doch etwas mehr zum Vorschein kam.

Seo Kang-joon als Baek In-ho war anfangs für mich eher eine Fehlbesetzung, zumindest, was das Äußere betraf. Ich hatte wie wahrscheinlich wie viele Fans eher die Erwartung, dass man einen eurasischen Schauspieler nimmt, der eben ein eher kantiges Gesicht und vor allem blonde Haare hatte. Stattdessen wählte man dann doch jemanden, der ziemlich asiatisch aussah und dann auch noch hellbraune Haare wie die Heldin besaß. Glücklicherweise störte es mich nach einer Weile nicht mehr, weil der Schauspieler seiner Figur Leben einhauchte und ich ihn auch ins Herz schloss. Ich denke sogar, dass Seo Kang-joon seine Figur am besten darstellte und vor allem eine Breite Palette an Emotionen zeigte, dass ich echt verblüfft war. Genauso wie Baek In-ho zeigt sich der Darsteller sehr impulsiv, ziemlich hitzköpfig und brutal. Er denkt meist nicht nach, sondern handelt zuerst und hat auch eine sehr böse Zunge.

Ich fand seine Ausraster richtig herrlich. Überraschend war für mich dann auch, dass ich die Figur, die er abbildete, sogar noch mehr mochte als den In-ho aus dem Original. Den fand ich nicht so sympathisch, was vermutlich auch daran lag, dass man In-Ho im Drama einfach viel mehr Freiraum gelassen hat und man dadurch eine stärkere Bindung zu ihm aufbaute. Ich mochte es übrigens auch, wie er mit Seol umging und überhaupt fand ich ihn echt toll, sodass ich mich überhaupt nicht zwischen ihm und Jung entscheiden konnte. Aufgrund seiner doch ehrlichen, schroffen, aber doch gut gemeinten Art habe ich ihn echt gern gehabt und mochte ihn teilweise auch etwas mehr als Jung, was beim Manhwa eigentlich genau das Gegenteil war. Ich weiß auch nicht, aber der Schauspieler hatte seiner Figur einfach mehr Tiefe und Emotionen gegeben und sie dadurch liebenswürdiger gemacht. Ebenso ein Highlight für mich war Lee Sung-kyung als Baek In-ha, ich fand die Schauspielerin richtig gut! Im Gegensatz zu den anderen spielte sie ihre Figur nämlich nicht so realistisch, sondern richtig übertrieben. Das Wort „Drama-Queen“ passte bei der Figur wie die Faust aufs Auge. Ich erinnere mich natürlich noch an die ursprüngliche In-ha, die auch sehr exzentrisch, zickig, launisch und intrigant war, aber diese hier toppte die alte um Längen. Ich weiß auch nicht, aber auch wenn die In-ha aus dem Drama noch unausstehlicher wegen ihrem übertriebenen Gezicke war, mochte ich sie dennoch und fand sie auf jeden Fall von allen am lustigsten. Die Schauspielern fügte ihrer Figur nämlich noch jede Menge Komik hinzu, indem sie ihre zickigen Gesten und ihre Mimik ums 100-fache übertrieben zeigte. Das ging schon in die Richtung kindisches und verrücktes Verhalten, sorgte schon sehr oft für Lacher. Ich wünschte ich könnte auch so übertrieben und lustig schauspielern. Die Akteurin hat es einfach drauf richtig übertriebene Mimik anzuwenden, die einfach zum Schreien war. Ihr war tatsächlich echt nichts peinlich. Oh mann ich kann es wirklich nicht beschreiben, wie unterhaltsam ich sie fand. Aber auch ihre Wutanfälle oder wenn sie richtig verzweifelt war, waren für mich Drama pur! Bei ihr dachte man immer sofort „was für eine Bitch!“ und sie lässt es auch wirklich heraus hängen und man glaubt es ihr sofort.
Die zwei Freunde von Seol einmal Park Min-ji als Jang Bo-ra und Nam Joo-hyuk als Kwon Eun-taek fand ich übrigens auch gut besetzt. Vor allem die Akteurin von Bo-ra war so wie im Webtoon, eine selbstbewusste, starke junge Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt und vor allem gegenüber Eun-taek sehr dominant ist. Bei ihr weiß man, dass man sich lieber nicht mit ihr anlegen sollte. Der Schauspieler von Eun-taek war recht süß, auch wenn ich finde, dass er doch ganz anders ausfiel, als man sich vorstellen wollte. Er wirkte unschuldig und naiv, vielleicht manchmal etwas dämlich, was gut zu seiner Figur passte. Wobei ich mir aber die Originalfigur noch etwas anders vorstellte, war ich dennoch mit dem Akteur zufrieden. Ich fand das Zusammenspiel zwischen Bo-ra und Eun-taek echt herzerwärmend wie auch im Manhwa. Richtig klasse fand ich ja Ji Yoon-ho als Oh Young-gon, der den Stalker spielte und sowieso den ewigen Verlierer. Meine Güte, im Drama hatte man dem echt die Krone aufgesetzt! Im Webtoon fand ich ihn schon richtig eklig, nervig und mochte ihn nicht, aber der Akteur schaffte es, dass ich die Figur hasste. Nicht nur gelang es ihm ihn wirklich unausstehlich zu spielen, sondern ihn auch noch als wahnsinnig darzustellen. Der Typ war wie In-ha richtig verrückt und so von sich überzeugt, dass man einfach nur den Kopf schüttelte. Aber seine Aktionen waren immer so herrlich amüsant, dass er auf jeden Fall eine Menge Unterhaltung rein brachte.

Zuletzt möchte ich noch auf Yoon Ji-won als Son Min-soo eingehen, die erst ziemlich unscheinbar und schüchtern wirkt und dann später zu einer Copycat wird und den Kleidungsstil von Seol nachahmt. Ich fand die Besetzung echt gut, weil sie anfangs wirklich wie eine graue Maus aussah und überhaupt nicht auffiel und später richtig nervig wurde, weil sie dann eine richtige Zicke wurde, die man einfach nicht leiden konnte, eben genauso wie die Min-soo aus der Vorlage. Die Handlung

Kommen wir nun aber zur Handlung, die natürlich auch sehr wichtig ist. Zuerst einmal muss ich das Drama echt loben, denn nahezu die gesamte Story wurde wirklich super gut nachempfunden. Es gab etliche Szenen, an die ich mich erinnern konnte und dadurch war der Unterhaltungswert natürlich auch groß. Endlich konnte man seine Lieblingsstellen auch mal in echt und in Bewegung sehen. Sicherlich gab es hier und da kleine Veränderungen, aber der Großteil der Geschichte wurde aus der Vorlage direkt übernommen und filmisch umgesetzt.

Die Geschichte beginnt damit, dass gezeigt wird, wie alles anfing, also wie es dazu kam, dass Seol eben erst mal eine Pause von der Uni nahm und wer der Auslöser dafür gewesen ist. Danach wendet sich ja das Blatt, weil Jung auf einmal ganz nett zu ihr wird, was Seol überhaupt nicht verstehen kann und folglich sehr misstrauisch wird. Es folgen süße Szenen, in denen sich beide näher kommen und schließlich ein Paar werden.


Toll fand ich, dass fast alle Liebesszenen gezeigt wurden, die mir beim Schauen Herzklopfen bereiteten und so unglaublich süß und romantisch waren, dass ich nur schwärmen konnte. Die Chemie zwischen den beiden Schauspielern stimmte einfach und die Atmosphäre war so herzerwärmend wie im Webtoon. Ganz toll war auch, dass man eben die Höhen und Tiefen der Liebesbeziehung zwischen Seol und Jung zeigte und das auch ohne zu übertreiben. Ich konnte mich in beide hinein versetzen und litt mit ihnen, vor allem mit Seol, die ja sehr viel in Kauf nehmen musste. Sprich es kommen viele Dinge zum Vorschein, bei denen Seol sich fragen muss, wer Jung wirklich ist und was er eigentlich die ganze Zeit über heimlich tut. Das Drama wird durchzogen von Intrigen nicht nur von Jung geplant, sondern auch ausgehend von Baek In-ha und vor allem dem Stalker Oh Young-gon, die Soel dadurch sehr zu schaffen machen. Ich fand die Umsetzung recht gut, kann mich nicht beklagen, vor allem weil sie sich sehr an der Vorlage hielt. Was für mich auch gut war, dass man es schaffte zwischen Comedy und Drama das Gleichgewicht zu halten. Es gab wirklich viel zu lachen, besonders wenn man sich die Streitereien zwischen den Baek Geschwistern ansah und wie sie sich gegenseitig ärgerten und abrüllten. Dann gab es aber auch immer wieder ernste Szenen besonders wenn Jung und Seol Streit hatten oder wenn beide sich mit anderen auseinander setzen mussten. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Streit zwischen Seol und ihren Eltern und wie sie dann weinend durch die Straßen läuft und dann Jung begegnet. Da musste ich auch weinen, weil ich so gerührt war und mich gut mit der Protagonistin identifizieren konnte.

Es gab jedoch auch einige Änderungen, die mich jetzt nicht unbedingt so sehr störten. Beispielsweise war die Chronologie an paar Stellen etwas anders. In dem Drama wurde viel mehr Wert auf die Entwicklung von Baek In-ho gelegt, dem man zusehen konnte, wie er langsam wieder mit dem Klavierspielen anfängt und sich verbessert. Ich hatte das Gefühl, dass er besonders viel Zeit zum Entfalten bekam, was gut war, weil ich dadurch eine stärkere Bindung zu ihm bekam als im Manhwa. Was mich etwas störte war, dass man die Hintergrundstory von Jung etwas stark verkürzte und dadurch eben das Verständnis für seine Persönlichkeit fehlte. Das wirkte sich negativ aus, weil man dann ein falsches Bild von ihm bekam. Gut dagegen fand ich dann gegen Ende seine Persönlichkeitsentwicklung, die ich so aus dem Manhwa nicht kenne. Er lässt noch einmal alles Revue passieren, erinnert sich an all die Dinge, die er den anderen angetan hat und erkennt, dass er im Unrecht war und zeigt zum ersten Mal seine wahren Gefühle. Danach will er von allem Abstand gewinnen und heraus finden, wer er wirklich ist. Außerdem schön fand ich, dass die zwei besten Freunde von Seol auch im Drama ein Paar wurden, was ja im Webtoon eher offen gelassen wurde, dort sind sie nach wie vor Freunde, wenn ich mich nicht irre. Für diejenigen, die sich das unbedingt herbei sehnen ist das natürlich richtig toll. Zum Ende muss ich sagen, finden wir den größten Unterschied zum Manhwa, weil der ja noch am Laufen ist und folglich das Ende ein anderes sein muss als in der Vorlage. Viele haben geschrieben, dass sie echt enttäuscht davon waren und es richtig schrecklich fanden. Dadurch war ich auch etwas verunsichert, aber nachdem ich es gesehen hatte, dachte ich mir, dass es gut war. Es endet recht offen und vor allem bittersüß nicht wie alle anderen Liebesgeschichten, was für mich auch eine realistische Komponente hatte. Es ist nun mal so, dass im Leben nicht alles läuft wie nach Plan und sich Wege trennen, aber man sieht ja zwei Mal im Leben. Ich fand das Ende sehr Herz zerreißend, aber ich mag solche Enden tatsächlich fast lieber, wahrscheinlich weil ich Drama so mag. Musikalisch ist mir nicht so viel aufgefallen, außer die Lieder, die gegen Ende der Episoden eingespielt wurden, aber besonders ein Lied hat sich bei mir eingenistet, was in dramatischen Szenen verwendet wurde und alles melancholischer machte.

Fazit:

Wer den Webtoon „Cheese in Trap“ kennt und mochte, wird das Drama ebenfalls genießen können auch wenn es kleine Änderungen gibt, aber ansonsten hält sich die filmische Umsetzung sehr an dem Original. Loben muss ich ebenso die Schauspieler, die das Herzstück dieses Drama sind und ohne die es nur halb so viel Spaß bereiten würde. Ich bin wirklich sehr froh, dass ich das Drama schauen konnte und auch wenn oder vor allem weil ich die Vorlage kenne, hatte ich Freude daran. Das Drama biete einen gelungene Mischung aus Comedy, Slice of Life, Romance und Drama und das auch auf eine glaubwürdige Art und Weise.

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