Das
Drama basiert auf dem gleichnamigen Webtoon, in dem der Fokus auf der
jungen Studentin Hong Seol liegt, die durch und durch fleißig ist.
Nicht nur gibt sie sich unglaublich viel Mühe bei ihrem Studium,
sondern arbeitet auch noch Teilzeit, weil ihre Familie sonst nicht um
die Runden kommen würde. Als ob das Leben nicht schwer genug wäre,
kommt ihr auch noch ihr Senior Yoo Jung näher, ein gut aussehender
Mann, der nicht nur aus reichem Hause stammt, sondern vorbildliche
akademische Leistungen vollbringt, beliebt und außerordentlich
liebenswürdig ist. Während die anderen von seinem äußeren Ich
geblendet werden, entdeckt Seol schon sehr früh, dass sich dahinter
auch eine dunkle Seite verbirgt...
Die Schauspieler
Zunächst erst mal etwas zu den Schauspielern und wie diese die Figuren
verkörpern.
Erstaunlicherweise haben sich die Macher sehr viel dabei gedacht, Akteure auszuwählen,
die der Vorlage auch entsprechen. Ganz besonders loben muss ich die
Auswahl der Hauptdarsteller.
Kim Go-eun als Hong Seol fand ich sogar nahezu von allen Schauspielern am
besten gewählt. Das fängt schon beim Optischen an, denn wie Seol
hat sie eine richtige hellbraune Löwenmähne und auch hinsichtlich
des Kleidungsstil wurde der der Originalfigur sehr gut nachempfunden.
Ähnlich wie auch die Figur sieht die Schauspielerin in dem Drama nicht
umwerfend schön aus, wobei man sicherlich etwas erahnen kann. Sie
ist natürlich, ohne Schminke und verhält sich auch so. Ich fand es
übrigens auch toll, dass sie ähnliche Gesichtszüge wie die echte
Seol aufwies, wie man das an den Augen sehr gut erkennen kann.
Doch am wichtigsten ist natürlich die charakterliche Darstellung und auch
hier kann die junge Frau überzeugen. Sie schafft es, die
Natürlichkeit und Normalität ihrer Figur sehr gut rüber zu
bringen. Sie wirkt authentisch und an keiner Stelle überzogen. Ich
mochte ja Seol aus dem Manhwa sehr gern, weil sie ganz anders war als
die üblichen Heldinnen aus Romanzen. Eine starke, unabhängige,
selbstständig denkende junge Frau, die anfangs noch versucht mit
jedem klar zu kommen, aber merkt, dass das nicht gelingen kann. Man
merkt auch im Drama, dass sie sich zunehmend weiter entwickelt und
besonders toll fand ich die Szenen, in denen sie mit anderen ins
Gericht ging und ordentlich ihre Meinung geigte. Kim Go-eun spielt
ihre Seol wirklich sehr gut. Man kann sich in die Figur hinein
versetzen und leidet und freut sich mit ihr. Ich fand es toll, dass
sie auch so bescheiden, aber eben auch fleißig dargestellt wurde,
deswegen mochte ich sie wahrscheinlich auch sehr, weil sie mich an
meine Person erinnerte. Sie ist überaus erwachsen und man nimmt ihr
das auch ab, wie sie eben alles in die Hand nimmt.
Park Hae-jin als Yoo Jung war als Hauptdarsteller ebenfalls richtig gut. Anfangs fand
ich, dass er zu kühl und distanziert wirkte, wodurch ich nicht mehr
die liebenswürdige Seite von Jung nachempfinden konnte, aber im
Laufe des Dramas schafft es der Schauspieler doch noch auch diese
wichtige Seite hervor zu heben. Wie im Manhwa sieht auch der
Schauspieler sehr gut, ordentlich und ziemlich intellektuell aus. Ein
Unterschied ist aber, dass er meiner Ansicht eben die meiste Zeit
über im Drama eher kalt und abweisend dargestellt wird. Im Manhwa
hatte ich eher das Gefühl, dass dies eher seltener der Fall war. Das
trübte anfangs wahrscheinlich auch meine Meinung gegenüber der
Figur im Drama. Doch wie Seol lernt man Jung nach und nach besser
kennen und erkennt, dass er eben zwei Seiten hat, bei denen man nicht
entscheiden kann, welche nun die wahre ist. Jedenfalls mochte ich ihn
anfangs genauso wie die Heldin eher weniger, doch als er dann
zunehmend seine süße Seite zeigte, entwickelte auch ich eine
Sympathie zu ihm. Und ich muss sagen, bei dem Mann muss man echt
dahin schmelzen, wenn er diese blendende Lächeln auf den Lippen
trägt. Da konnte ich mit Seol echt gut mitfühlen. Was der
Schauspieler aber wirklich gut kann ist eben diese eiskalte Seite zu
zeigen, die keinerlei Platz für Emotionen lässt. Er hat diesen
tollen Killer-Blick drauf, wodurch man automatisch Gänsehaut
bekommt. Es kam im Drama zu vielen Szenen, in denen Jung Anlass dafür
hatte, die Leute unter Druck zu setzen. Und jeder dieser Szenen
bereitete mir einen kleinen Schrecken. Man bekommt es echt mit der
Angst zu tun. Insofern gelingt es Park Hae-jin gut, das Gleichgewicht
zwischen den beiden Gesichtern von Jung zu halten, auch wenn den
Eindruck hatte, dass die böse Seite doch etwas mehr zum Vorschein
kam.
Seo Kang-joon als Baek In-ho war anfangs für mich eher eine Fehlbesetzung, zumindest, was das Äußere betraf. Ich hatte wie wahrscheinlich wie viele Fans eher die Erwartung, dass man einen eurasischen Schauspieler nimmt, der eben ein eher kantiges Gesicht und vor allem blonde Haare hatte. Stattdessen wählte man dann doch jemanden, der ziemlich asiatisch aussah und dann auch noch hellbraune Haare wie die Heldin besaß. Glücklicherweise störte es mich nach einer Weile nicht mehr, weil der Schauspieler seiner Figur Leben einhauchte und ich ihn auch ins Herz schloss. Ich denke sogar, dass Seo Kang-joon seine Figur am besten darstellte und vor allem eine Breite Palette an Emotionen zeigte, dass ich echt verblüfft war. Genauso wie Baek In-ho zeigt sich der Darsteller sehr impulsiv, ziemlich hitzköpfig und brutal. Er denkt meist nicht nach, sondern handelt zuerst und hat auch eine sehr böse Zunge.
Ich fand seine Ausraster richtig herrlich. Überraschend war für mich dann auch, dass ich die Figur, die er abbildete, sogar noch mehr mochte als den In-ho aus dem Original. Den fand ich nicht so sympathisch, was vermutlich auch daran lag, dass man In-Ho im Drama einfach viel mehr Freiraum gelassen hat und man dadurch eine stärkere Bindung zu ihm aufbaute. Ich mochte es übrigens auch, wie er mit Seol umging und überhaupt fand ich ihn echt toll, sodass ich mich überhaupt nicht zwischen ihm und Jung entscheiden konnte. Aufgrund seiner doch ehrlichen, schroffen, aber doch gut gemeinten Art habe ich ihn echt gern gehabt und mochte ihn teilweise auch etwas mehr als Jung, was beim Manhwa eigentlich genau das Gegenteil war. Ich weiß auch nicht, aber der Schauspieler hatte seiner Figur einfach mehr Tiefe und Emotionen gegeben und sie dadurch liebenswürdiger gemacht.
Ebenso ein Highlight für mich war Lee Sung-kyung als
Baek In-ha, ich fand die Schauspielerin richtig gut! Im Gegensatz zu
den anderen spielte sie ihre Figur nämlich nicht so realistisch,
sondern richtig übertrieben. Das Wort „Drama-Queen“ passte bei
der Figur wie die Faust aufs Auge. Ich erinnere mich natürlich noch
an die ursprüngliche In-ha, die auch sehr exzentrisch, zickig,
launisch und intrigant war, aber diese hier toppte die alte um
Längen. Ich weiß auch nicht, aber auch wenn die In-ha aus dem Drama
noch unausstehlicher wegen ihrem übertriebenen Gezicke war, mochte
ich sie dennoch und fand sie auf jeden Fall von allen am lustigsten.
Die Schauspielern fügte ihrer Figur nämlich noch jede Menge Komik
hinzu, indem sie ihre zickigen Gesten und ihre Mimik ums 100-fache
übertrieben zeigte. Das ging schon in die Richtung kindisches und
verrücktes Verhalten, sorgte schon sehr oft für Lacher. Ich
wünschte ich könnte auch so übertrieben und lustig schauspielern.
Die Akteurin hat es einfach drauf richtig übertriebene Mimik
anzuwenden, die einfach zum Schreien war. Ihr war tatsächlich echt
nichts peinlich. Oh mann ich kann es wirklich nicht beschreiben, wie
unterhaltsam ich sie fand. Aber auch ihre Wutanfälle oder wenn sie
richtig verzweifelt war, waren für mich Drama pur! Bei ihr dachte
man immer sofort „was für eine Bitch!“ und sie lässt es auch
wirklich heraus hängen und man glaubt es ihr sofort.
Die zwei Freunde von Seol einmal Park Min-ji als Jang Bo-ra und Nam Joo-hyuk als
Kwon Eun-taek fand ich übrigens auch gut besetzt. Vor allem die
Akteurin von Bo-ra war so wie im Webtoon, eine selbstbewusste, starke
junge Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt und vor allem gegenüber
Eun-taek sehr dominant ist. Bei ihr weiß man, dass man sich lieber
nicht mit ihr anlegen sollte. Der Schauspieler von Eun-taek war recht
süß, auch wenn ich finde, dass er doch ganz anders ausfiel, als man
sich vorstellen wollte. Er wirkte unschuldig und naiv, vielleicht
manchmal etwas dämlich, was gut zu seiner Figur passte. Wobei ich
mir aber die Originalfigur noch etwas anders vorstellte, war ich
dennoch mit dem Akteur zufrieden. Ich fand das Zusammenspiel zwischen
Bo-ra und Eun-taek echt herzerwärmend wie auch im Manhwa.
Richtig klasse fand ich ja Ji Yoon-ho als Oh Young-gon, der den Stalker
spielte und sowieso den ewigen Verlierer. Meine Güte, im Drama hatte
man dem echt die Krone aufgesetzt! Im Webtoon fand ich ihn schon
richtig eklig, nervig und mochte ihn nicht, aber der Akteur schaffte
es, dass ich die Figur hasste. Nicht nur gelang es ihm ihn wirklich
unausstehlich zu spielen, sondern ihn auch noch als wahnsinnig
darzustellen. Der Typ war wie In-ha richtig verrückt und so von sich
überzeugt, dass man einfach nur den Kopf schüttelte. Aber seine
Aktionen waren immer so herrlich amüsant, dass er auf jeden Fall
eine Menge Unterhaltung rein brachte.
Zuletzt möchte ich noch auf Yoon Ji-won als Son Min-soo eingehen, die erst
ziemlich unscheinbar und schüchtern wirkt und dann später zu einer
Copycat wird und den Kleidungsstil von Seol nachahmt. Ich fand die
Besetzung echt gut, weil sie anfangs wirklich wie eine graue Maus
aussah und überhaupt nicht auffiel und später richtig nervig wurde,
weil sie dann eine richtige Zicke wurde, die man einfach nicht leiden
konnte, eben genauso wie die Min-soo aus der Vorlage.
Die Handlung
Kommen wir nun aber zur Handlung, die natürlich auch sehr wichtig ist.
Zuerst einmal muss ich das Drama echt loben, denn nahezu die gesamte
Story wurde wirklich super gut nachempfunden. Es gab etliche Szenen,
an die ich mich erinnern konnte und dadurch war der Unterhaltungswert
natürlich auch groß. Endlich konnte man seine Lieblingsstellen auch
mal in echt und in Bewegung sehen. Sicherlich gab es hier und da
kleine Veränderungen, aber der Großteil der Geschichte wurde aus
der Vorlage direkt übernommen und filmisch umgesetzt.
Die Geschichte beginnt damit, dass gezeigt wird, wie alles anfing, also
wie es dazu kam, dass Seol eben erst mal eine Pause von der Uni nahm
und wer der Auslöser dafür gewesen ist. Danach wendet sich ja das
Blatt, weil Jung auf einmal ganz nett zu ihr wird, was Seol überhaupt
nicht verstehen kann und folglich sehr misstrauisch wird. Es folgen
süße Szenen, in denen sich beide näher kommen und schließlich ein
Paar werden.
Toll fand ich, dass fast alle Liebesszenen gezeigt wurden, die mir beim
Schauen Herzklopfen
bereiteten und so unglaublich süß und
romantisch waren, dass ich nur schwärmen konnte. Die Chemie zwischen
den beiden Schauspielern stimmte einfach und die Atmosphäre war so
herzerwärmend wie im Webtoon.
Ganz toll war auch, dass man eben die Höhen und Tiefen der
Liebesbeziehung zwischen Seol und Jung zeigte und das auch ohne zu
übertreiben. Ich konnte mich in beide hinein versetzen und litt mit
ihnen, vor allem mit Seol, die ja sehr viel in Kauf nehmen musste.
Sprich es kommen viele Dinge zum Vorschein, bei denen Seol sich fragen muss,
wer Jung wirklich ist und was er eigentlich die ganze Zeit über
heimlich tut. Das Drama wird durchzogen von Intrigen nicht nur von
Jung geplant, sondern auch ausgehend von Baek In-ha und vor allem dem
Stalker Oh Young-gon, die Soel dadurch sehr zu schaffen machen. Ich
fand die Umsetzung recht gut, kann mich nicht beklagen, vor allem
weil sie sich sehr an der Vorlage hielt. Was für mich auch gut war,
dass man es schaffte zwischen Comedy und Drama das Gleichgewicht zu
halten. Es gab wirklich viel zu lachen, besonders wenn man sich die
Streitereien zwischen den Baek Geschwistern ansah und wie sie sich
gegenseitig ärgerten und abrüllten. Dann gab es aber auch immer
wieder ernste Szenen besonders wenn Jung und Seol Streit hatten oder
wenn beide sich mit anderen auseinander setzen mussten. Besonders in
Erinnerung geblieben ist mir der Streit zwischen Seol und ihren
Eltern und wie sie dann weinend durch die Straßen läuft und dann
Jung begegnet. Da musste ich auch weinen, weil ich so gerührt war
und mich gut mit der Protagonistin identifizieren konnte.
Es gab jedoch auch einige Änderungen, die mich jetzt nicht unbedingt so
sehr störten. Beispielsweise war die Chronologie an paar Stellen
etwas anders. In dem Drama wurde viel mehr Wert auf die Entwicklung
von Baek In-ho gelegt, dem man zusehen konnte, wie er langsam wieder
mit dem Klavierspielen anfängt und sich verbessert. Ich hatte das
Gefühl, dass er besonders viel Zeit zum Entfalten bekam, was gut
war, weil ich dadurch eine stärkere Bindung zu ihm bekam als im
Manhwa. Was mich etwas störte war, dass man die Hintergrundstory von
Jung etwas stark verkürzte und dadurch eben das Verständnis für
seine Persönlichkeit fehlte. Das wirkte sich negativ aus, weil man
dann ein falsches Bild von ihm bekam. Gut dagegen fand ich dann gegen
Ende seine Persönlichkeitsentwicklung, die ich so aus dem Manhwa
nicht kenne. Er lässt noch einmal alles Revue passieren, erinnert
sich an all die Dinge, die er den anderen angetan hat und erkennt,
dass er im Unrecht war und zeigt zum ersten Mal seine wahren Gefühle.
Danach will er von allem Abstand gewinnen und heraus finden, wer er
wirklich ist.
Außerdem schön fand ich, dass die zwei besten Freunde von Seol auch im Drama
ein Paar wurden, was ja im Webtoon eher offen gelassen wurde, dort
sind sie nach wie vor Freunde, wenn ich mich nicht irre. Für
diejenigen, die sich das unbedingt herbei sehnen ist das natürlich
richtig toll. Zum Ende muss ich sagen, finden wir den größten
Unterschied zum Manhwa, weil der ja noch am Laufen ist und folglich
das Ende ein anderes sein muss als in der Vorlage. Viele haben
geschrieben, dass sie echt enttäuscht davon waren und es richtig
schrecklich fanden. Dadurch war ich auch etwas verunsichert, aber
nachdem ich es gesehen hatte, dachte ich mir, dass es gut war. Es
endet recht offen und vor allem bittersüß nicht wie alle anderen
Liebesgeschichten, was für mich auch eine realistische Komponente
hatte. Es ist nun mal so, dass im Leben nicht alles läuft wie nach
Plan und sich Wege trennen, aber man sieht ja zwei Mal im Leben. Ich
fand das Ende sehr Herz zerreißend, aber ich mag solche Enden
tatsächlich fast lieber, wahrscheinlich weil ich Drama so mag.
Musikalisch ist mir nicht so viel aufgefallen, außer die Lieder, die gegen Ende
der Episoden eingespielt wurden, aber besonders ein Lied hat sich bei
mir eingenistet, was in dramatischen Szenen verwendet wurde und alles
melancholischer machte.
Fazit:
Wer
den Webtoon „Cheese in Trap“ kennt und mochte, wird das Drama
ebenfalls genießen können auch wenn es kleine Änderungen gibt,
aber ansonsten hält sich die filmische Umsetzung sehr an dem
Original. Loben muss ich ebenso die Schauspieler, die das Herzstück
dieses Drama sind und ohne die es nur halb so viel Spaß bereiten
würde. Ich bin wirklich sehr froh, dass ich das Drama schauen konnte
und auch wenn oder vor allem weil ich die Vorlage kenne, hatte ich
Freude daran. Das Drama biete einen gelungene Mischung aus Comedy,
Slice of Life, Romance und Drama und das auch auf eine glaubwürdige
Art und Weise.
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