Sonntag, 13. März 2016

Gelesen: Aishiteruze Baby


Ein Manga, der direkt ins Herz trifft...


 Inhalt:

Der Highschool-Schüler Kippei lässt wirklich nichts anbrennen, wenn es um Mädchen geht. Ständig wird er dabei erwischt, wie er sich an das schöne Geschlecht heran macht, doch keine der Mädchen meint es je ernst mit ihn. Sein ruhiger, sorgloser Alltag wird auf den Kopf gestellt, als dessen Familie seine 5-jährige Cousine Yuzuyu aufnimmt, die von ihrer Mutter zurück gelassen wurde. Völlig überfordert mit der Situation muss ausgerechnet der Mädchenschwarm Kippei auf das kleine Mädchen aufpassen, obwohl er bisher alles andere als verantwortungsbewusst gelebt hatte. Doch die kleine Süße schafft es sehr schnell das Herz des Protagonisten für sich zu gewinnen und bald sind beide unzertrennlich, wie großer Bruder und kleine Schwester. Doch der Alltag mit einem so kleinen Kind birgt so viele Probleme mit denen Kippei das erste Mal konfrontiert wird. Ist er in der Lage gut für Yuzuyu zu sorgen? Was ist eigentlich zwischen Yuzuyu und deren Mutter vorgefallen, dass diese sich nicht mehr um ihr Kind kümmern kann?

Meine Meinung:

Es ist wirklich lange her, seitdem ich den Manga das letzte Mal gelesen habe. Doch als ich diesen wieder zur Hand genommen hatte, fühlte ich diese Vertrautheit, da ich ihn schon mehrmals gelesen habe. Das ist schon mal ein gutes Zeichen nicht wahr? „Aishiteruze Baby“ ist ein Manga wie kein zweiter und im folgenden möchte ich euch auch erzählen weswegen das so ist.

Zum einen finde ich an dem Werk faszinierend, dass ausnahmsweise mal ein Junge im Vordergrund steht und meist aus dessen Perspektive das Geschehen vermittelt wird. Darüber hinaus handelt es sich meiner Ansicht nach um einen Shoujo-Manga, da der Fokus sehr auf den zwischenmenschlichen Beziehungen und der Liebe zu den Mitmenschen liegt. Obwohl der Manga von der Länge her noch im Rahmen bleibt mit seinen knapp sieben Bänden wird einfach so viel hinein gepackt, dass es nie wirklich langweilig ist.

Ebenso bemerkenswert finde ich, dass viel Slice-of-Life in der Geschichte steckt, diese richtig gut umgesetzt wurde. Es werden nicht bloß belanglose, langweilige Episoden aus dem Leben der Figuren rüber gebracht, vielmehr hat man das Gefühl, dass jede der Geschehnisse einen Stellenwert hat und zum Erzählverlauf beiträgt. Daraus ergibt sich eine abwechslungsreiche Mischung aus wirklich zwanglosen, doch herzerwärmenden Szenen und Interaktionen zwischen Yuzuyu und Kippei, in denen deren Beziehung intensiv und liebevoll dargestellt wird. Aber auch andere Stellen im Manga, in denen die Familie oder Freunde des Protagonisten erscheinen, wirken nie fehl am Platze, bieten eine Menge Unterhaltung. Ich muss schon sagen, dass ich sehr oft richtig lachen musste, weil einfach die Dialoge so spritzig und lustig gestaltet waren. Respekt also an den Übersetzer, der es versteht, die Situationskomik in den Dialogen heraus zu arbeiten! Ich kann gar nicht alle Stellen aufzählen, doch es sind wirklich eine Menge, die einen direkt ins „Kokoro“ treffen. Es ist so niedlich anzusehen, wie die Beziehung zwischen Yuzuyu und Kippei sich entwickelt und man wird richtig davon berührt, zumindest ging es mir so.


Doch neben der lustigen Passagen besteht das Werk auch aus sehr vielen ernsten Untertönen, die gerade die Realitätsnähe des Manga stärken. Ich kann mich an keinen Manga erinnern, in dem so viele alltägliche wie auch ernste Probleme und Konflikte behandelt worden sind. So werden Dinge thematisiert, die sonst nirgendwo erwähnt werden. Das beginnt schon damit, dass Yuzuyu von ihrer Mutter verlassen wird und sie einfach nicht damit umgehen kann. Als Kind versteht man das natürlich alles nicht und man gibt sich selbst die Schuld, weil man glaubt, man wäre kein braves Kind gewesen. Welche Auswirkungen diese Ablehnung des Kindes hat, wird sehr anschaulich und emotional an der Kleinen dargestellt. Man leidet direkt mit ihr mit und wünscht sich so sehr, dass sie endlich wieder mit ihrer Mutter zusammen sein kann.

Darüber hinaus wird auch gezeigt, wie schwer es für eine alleinerziehende Mutter es ist nach dem Verlust ihres Ehemannes ein Kind allein groß zu ziehen. Wie schwierig es ist überhaupt mit dem Alltag klar zu kommen und wie gefährlich es wird, wenn man nur kurz die Nerven verliert. Die Mutter von Yuzuyu befindet sich in einem wahren Dilemma. Einerseits will sie ihre Tochter vor sich selbst schützen, andererseits will sie sie auch nicht verlassen, doch was ist dann die richtige Entscheidung? Was wäre das Beste für das eigene Kind? Solche Fragen werden gehäuft im Manga aufgeworfen und man selbst steckt ebenfalls in einem emotionalen Konflikt. Der Manga verdeutlicht anhand dessen, dass es kein Schwarz oder Weiß gibt, dass jeder seine Gründe für ein schlechte Tat hat und man bevor man urteilt, sich erst einmal in die betroffene Person hinein versetzen muss.

Dann hätten wir auch eine sehr Stalkerin, die es einfach nicht ertragen kann, dass Kippei sich durch Yuzuyu verändert hat und vor Eifersucht nur rast. Infolgedessen macht sie auch der kleinen Cousine das Leben schwer. Toll fand ich, wie Kippei das Ganze gelöst hat, ohne jemanden ernsthaft weh zu tun.

Neben den sehr ernsten Problemen macht den Großteil der Geschichte vor allem das Meistern des Alltags mit einem Kind aus. Kippei ist nun wirklich keiner, den man sofort sein Kind anvertrauen kann. Er selbst geht eher keine ernsten Bindungen ein und lebt ein Leben in Saus und Braus. Doch dann muss er sich mit einem kleinen Mädchen herum plagen und die tolle unbeschwerte Zeit geht vorbei. Doch Kippei ist keiner, der die Verantwortung weg schiebt und man lernt nun einen ganz anderen Protagonisten kennen. Ich fand es herrlich amüsant, wie Kippei sich im Laufe der Serie anstellt und immer väterlicher wird. Er muss lernen, wie man ein richtiges Obento zubereitet, muss pünktlich da sein um die Kleine vom Kindergarten abzuholen und sich auch sonst sehr viel um sie kümmern. Ein Kind möchte bespaßt werden, möchte Aufmerksamkeit, Liebe erfahren und auch immer eine Schulter zum Ausweinen haben. Es ist so niedlich mit anzusehen, wie anhänglich Yuzuyu wird, man muss die Kleine einfach lieb gewinnen. Die Szenen, in denen die beiden miteinander lachen, sich gern haben, Spaß haben, sind mir wirklich am liebsten gewesen und haben mir gezeigt, wie schön es sein kann, wenn man ein Kind hat.

Doch nicht immer ist alles heiter Sonnenschein. „Aishiteruze Baby“ zeigt auch die negativen Aspekte mit denen sich bspw. auch Eltern auseinander setzen müssen. Kinder sind schon eine Sache für sich und gehen mit Problemen und negativen Dingen ganz anders um als Erwachsene. So muss Kippei erahnen können, wenn mit seiner Cousine etwas nicht stimmt, denn Kinder neigen ja dazu auch mal Dinge herunter zu schlucken, um niemanden zur Last zu fallen. Da es ihnen auch an Vernunft und Rationalität mangelt, muss man konsequent in der Erziehung sein, wie man das an Kippei sieht. Als Yuzuyu einmal etwas stehlen will, schreit er sie nicht an oder ist böse, sondern versucht verständnisvoll heraus zu finden, warum sie das getan hat und vermittelt ihr auf eine ruhige Art, dass es nicht richtig war.

Fortwährend steht auch die Gefühlswelt von Yuzuyu im Vordergrund. Da ihre Mutter sie aus unerfindlichen Gründen verlassen hat, fühlt sie sich schuld daran, ist psychisch angeschlagen, weil sie es als eine Art Ablehnung ihres Ichs erfährt, was dazu führt, dass sie umso anhänglicher wird. So sehr, dass sie Angst hat, dass Kippei sie irgendwann auch einmal zurück lassen wird. Sie ist so abhängig von dessen Liebe, dass sie ohne einfach nicht mehr leben kann. Darüber hinaus versucht sie ständig alles richtig zu machen, weil sie niemanden zur Last fallen möchte. Und als Kippei dann auch noch eine Freundin bekommt, wird ihre Angst umso größer, was dann zu merkwürdigen Verhalten führt, das Kippei erstmal verstehen muss. Verlustangst ist hier also sehr wichtiges Thema, das auch die psychische Komponente mit einfließen lässt.


Grundsätzlich kann man sagen, dass der gesamte Manga sich fast nur um Familie dreht, was erstaunlich ist, weil man so etwas selten mal liest. Beispielsweise erscheint auch die Klassenkameradin Kokoro, ein sehr hübsches, aber distanziertes Mädchen, in das sich Kippei verliebt und mit dem er dann auch zusammen kommt. Sie hat sehr früh ihre Mutter verloren und ihr Vater ist imstande eine neue Frau zu heiraten. Damit kann sie nicht so gut umgehen und lebt schon seit einiger Zeit alleine. Den Verlust hat sie bis heute nicht ganz verkraftet und fühlt sich extrem einsam. Jeder glaubt, sie möchte gerne alleine sein und würde auch zurecht kommen, doch in Wahrheit würde sie viel lieber in Gesellschaft sein, traut sich aber nicht, das einzugestehen. Mit Kippei gewinnt sie einen Vertrauten, dem sie ihre wahren Gefühle offenbaren kann und der ihr die Zuneigung schenkt, nach der sie sich immer sehnt.

Neben der Familiengeschichte wird auch eine kleine Love Story entfaltet, die für mich recht natürlich war und abseits der Shoujo-Klischees zu verordnen ist. Kippei ist einer, der eben aufgrund seiner Erfahrungen Kokoro direkt anmacht und ihr Komplimente macht, während sie eher cool und lässig wenig darauf reagiert oder ihn abweist. Doch als sie mitbekommt, dass auch eine ganz andere zärtliche, empathische ernsthafte Seite in ihm steckt, verliebt sie sich in ihn. Auffällig ist auch, dass die Beziehung sehr rasch voran schreitet, wodurch wir ein paar sehr intime Szenen zu Gesicht bekommen, die aber natürlich wirken.


Ebenfalls sehr interessant fand ich die Episode, in der es um einen Jungen geht, mit dem sich Yuzuyu anfreundet und der von seiner Mutter immer wieder geschlagen wurde. Auch hier neigt man aufgrund der anfangs noch sehr extremen Darstellung der Mutter dazu, sie zu verurteilen. Doch glücklicherweise wird dann auch eine Art Hintergrundgeschichte geliefert, mit der man das Verhalten Mutter etwas besser nachvollziehen kann. Auch hier stellt sich heraus, dass man nicht grundsätzlich sagen kann, dass sie eine schlechte Mutter ist, auch wenn ich die Misshandlung niemals akzeptieren würde. Dennoch erkennt man, dass es doch die Umstände sind, die ebenfalls ihren Beitrag dazu leisten, dass Menschen auf die schiefe Bahn geraten. Das fand ich wirklich einfühlsam erzählt. Kippei wird auch vorgeworfen, dass er überhaupt nicht wissen kann, wie schwer es ist ein Kind zu erziehen. Tatsächlich kann er es nicht wissen, er hat bisher nur einen kleinen Ausschnitt davon erfahren, was ihm zu denken gegeben hat.

Weiterhin interessant fand ich das Auftauchen einer anderen Figur, die in der Schule gemobbt wurde und dessen Eltern dann auch anfingen es zu meiden. Damit wird nicht nur das tabuisierte Thema Mobbing eingeführt, sondern darüber hinaus auch Selbstverletzung und Suizidverlangen, die damit stark einher gehen. Das Schicksal dieser Figur wird zwar recht schnell beleuchtet, dennoch fehlt es nicht an Tiefgang, man kann sich leicht mir ihr identifizieren. Ich fand diese eine Bemerkung so schön und traurig zugleich als das Mädchen sagte, dass sie das alles überstanden hätte, wenn nur ihre Eltern an sie geglaubt hätten. Im Endeffekt geht alles gut aus, doch fand ich, hatte man das alles etwas zu rasch gelöst.

Interessant ist auch, dass Kippei nicht nur der Protagonist ist, sondern wirklich Einfluss auf alle seine Mitmenschen hat. Allen voran Yuzuyu, der er wieder neue Lebensfreude gibt, aber auch für Kokoro ist er ein Lebensretter. Bei allen Figuren, die wichtig werden, bewirkt Kippei wichtige Veränderungen durch sein Denken und Handeln, was ich wirklich sehr schön fand.

Ebenso ein riskantes und bisher unverbrauchtes Thema ist der hartnäckige Verehrer, der richtig besitzergreifend wird und sogar Gewalt anwenden kann. Dass ein Mädchen, das so etwas erfährt, folglich dann auch Probleme mit dem eigenen Freund bekommt, weil es traumatisiert wird, ist verständlich. Schön fand ich an der Episode, wie Kippei auch mal eine ernste und gefährliche Seite zeigte, wo ich mir dachte, dass er wirklich ein cooler Freund ist! Eben so einer, der einen immer beschützt.

Im Zusammenhang mit der Trennung von der eigenen Mutter kann sich Yuzuyu zunehmend nicht mehr an sie erinnern und durch schwierige Umstände verdrängt sie sogar deren Existenz, weil es sie einfach zu sehr belastet. Auch hier steht die Familie von Kippei vor der großen Frage, ob man versuchen sollte die Mutter wieder ins Gedächtnis zu rufen oder man sie für immer daraus verbannt? Was wäre das Beste für das Kind?

Interessant ist auch die Konstellation mit Yuzuyus Mutter und Kippei´s Schwester Reiko, die selbst niemals Kinder bekommen kann. Auch diese Idee ist bisher nicht oft verwendet worden und sorgte für ordentlich Drama. Wie schwer und unverständlich muss es für eine Frau sein, die sich so sehr nach Kindern sehnt und dann mit ansehen muss, wie jemand so etwas einfach weg werfen kann?

Darüber hinaus wurde auch das tabuisierte Thema einer ungewollten Schwangerschaft behandelt, jedoch leider etwas zu kurz. Interessant war es dennoch mal zu sehen, wie die Figuren darüber denken und damit umgehen.


Am wirklich emotionalsten fand ich dann gerade das Ende des Manga, das zeigte, wie schwer es ist, Menschen los zulassen. Das Ende ist so Herz zerreißend wie schön, dass ich gleichzeitig lachen und weinen musste. Ich wünschte mir, man hätte es noch etwas mehr ausgedehnt, aber vielleicht war es auch gerade so ganz gut. Wenn man jemanden lieb gewonnen hat, möchte man ihn am liebsten für immer an seiner Seite haben. Doch im Leben ist es einfach so, dass Menschen kommen und gehen, ob durch Trennung oder Tod, man muss sich daran gewöhnen, dass man wichtige Menschen verliert. Doch wichtig ist es, dass man loslassen kann und die wertvollen Erinnerungen und damit verbundenen Gefühle behält und sich daran erfreut. Ich denke das ist es, was das Ende sagen wollte.

Zu den Figuren muss ich sagen, dass es kaum eine gab, die mir nicht gefallen hat. Ganz besonders betonen möchte ich natürlich die Hauptfiguren.

Zum einen Kippei, der für mich ein Ausnahmeheld ist. Anfangs bedient er noch das Klischee des typischen Mädchenschwarms, der ein unbesorgtes Leben führt und so etwas wie Verantwortung gar nicht kennt. Doch im Laufe des Manga macht er eine erstaunliche Charakterentwicklung durch, besonders eben durch Yuzuyu und später durch Kokoro. Er entwickelt Empathie für das kleine Mädchen und legt sich richtig ins Zeug, damit es ihr gut geht. Zunehmend verändert sich sein Leben, er geht nicht mehr mit Mädchen aus, sondern macht sich ständig Gedanken um die kleine Yuzuyu. So beginnt er zu lernen wie man Bentos macht, er fängt an zu kochen und zu backen, lernt wie man Kinder erzieht und wie man sie bei Laune halten kann. An vielen Stellen musste ich schmunzeln, weil Kippei zu einer richtigen Mami mutiert. Er bleibt zwar nach wie vor unbeschwert und fröhlich, doch gewinnt er richtig reife Züge. Er wird nachdenklich, macht sich über so viele Dinge einen Kopf und vor allem setzt er sich auch mit den Gefühlen und Problemen anderer auseinander. Wie ich schon erwähnt habe, hat er einfach ein Händchen für die Sorgen anderer und er verhält sich in vielen Situationen richtig erwachen und vernünftig. Er zeigt Verständnis und hat auch seine Emotionen meist gut unter Kontrolle. Manchmal konnte ich gar nicht glauben, dass er noch im Schulalter ist. Zum anderen lernt er ja auch Kokoro besser kennen und lässt dann auch seine Spielchen mit anderen Mädchen. Er interessiert sich zunehmend wirklich für das schweigsame Mädchen und möchte alles tun, damit es seine Freundin wird. Er meint es echt ernst und gibt sich richtig Mühe. Außerdem kann er auch richtig böse werden, wenn jemand sich an ihr vergreift, was auch überraschend für mich war. Auf der anderen Seite ist er aber auch sehr kindisch, verspielt und behält seine naive und muntere Art. Ich mag Kippei wirklich sehr und hätte auch so einen Freund gehabt. Man trifft selten mal solche Jungs in Manga.

Dann hätten wir noch Yuzuyu, die wirklich so niedlich ist, dass man sie am liebsten immer knuddeln möchte. Sie ist sehr klein, aber ein wirkliches liebes Mädchen, dass schon ein ziemlich gutes Gewissen und Gespür für Mitmenschen entwickelt hat. Sie ist voller Lebensfreude und versüßt jedem in der Familie den Tag. Man kann sie einfach nicht nicht lieb haben. Sie ist super anhänglich und es war einfach so niedlich mitanzusehen, wie sie Kippei anhimmelt, ihren Bruderherz. Schön fand ich, dass man sie nicht immer nur als unschuldig zeigte, sie machte auch öfter mal Unfug oder verhielt sich nicht gehorsam, teilweise frech, aber das ist ja bei Kindern normal. Auch machte sie öfter mal Ärger und dennoch konnte man ihr niemals ernsthaft böse sein.


Kokoro ist wie Kippei eine Ausnahmefigur. Sie ist sehr ruhig, in sich gekehrt und lässt andere so schnell nicht an sich heran. Meist wirkt sie auch recht emotionsarm, ist aber auf ihre Art und Weise sehr liebevoll, zeigt es eben nur anders. Für ihr Alter ist sie auch sehr unabhängig und hat einen echt starken, schlagfertigen Charakter ohne gleich als zickig da zustehen. Ich mochte sie, weil sie so eine Gelassenheit hatte und vor allem auch niemals nervig wurde. Anders als andere Heldinnen aus Shoujos ist sie keine die naiv ist, gleich überreagiert oder ständig an ihren Freund denken muss. Klar gab es Stellen an denen gezeigt wurde, dass sie eifersüchtig ist oder Kippei vermisst, doch das hielt sich in Grenzen. Generell fand ich die Beziehung zwischen den beiden wirklich natürlich, mal ganz anders und niedlich.

Es gab wirklich noch unzählig andere Figuren, dass ich sie unmöglich alle benennen und auf sie eingehen kann. Fest steht aber, dass fast jede wichtige Figur ihre eigene Persönlichkeit hat, bzw. mehr oder weniger individuelle Merkmale hatte und dadurch auch einen festen Eindruck hinterließ.


Zeichenstil:

Ich möchte es nicht verheimlichen, dass ich den Zeichenstil der Mangaka einfach liebe. Sie zeichnet typisch für Shoujo-Mangaka, eben Figuren mit großen Augen und vor allem emotionsstarken Gestiken, was dem Manga zu Gute kam. Auch wenn der Zeichenstil sich nicht unbedingt von der Masse abhebt, ist er in meinen Augen schon ziemlich typisch für die Mangaka. Ich mag ihn, weil er ausgefeilt ist, die Proportionen gut aussehen, auch wenn dies ein älteres Werk der Mangaka ist und nicht alles stimmig ist. Das hat dennoch seinen eigenen Charme. Die Linienführung ist sehr sauber und gekonnt, die Hintergründe normal gestaltet.


Fazit:

Wie ich schon erwähnt habe, mag ich den Manga wirklich sehr, weil er einfach sehr interessante, ungewöhnliche Themen behandelt und ihm vor allem auch eine gute Mischung aus Ernsthaftigkeit und Unbeschwertheit gelingt, wodurch man die volle Bandbreite an Emotionalität erfährt. Man wird dadurch zum Lachen, aber auch zum Weinen animiert. Durch die ernsten Themen gewinnt der Manga an Tiefe und man setzt sich automatisch mit den Konflikten auseinander. Darüber hinaus mag ich den Zeichenstil sehr, finde auch die Liebesgeschichte authentisch und die Figuren sehr interessant und vielschichtig gestaltet. Für mich ein Ausnahmetitel und ein Must-Have für Shoujo-Fans.

1 Kommentar:

  1. Ich muss sagen mir gefällt der Manga auch sehr gut. Bis jetzt habe ich leider noch nicht alle Bände aber bis dato finde ich ihn gut.
    Schöner Bericht!

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