Sonntag, 24. Januar 2016

Gezockt: Shin Megami Tensei IV


Story:

Die Geschichte handelt von dem Protagonisten Flynn (den ihr aber auch umbenennen könnt) und seinem Freund Issachar, die zum Schloss Mikado wandern um die Prüfung zum Samurai-Anwärter zu vollziehen, die als Wächter von Mikado Dämonen kontrollieren können. Issachar scheitert daran, während Flynn die Prüfung besteht und drei weitere Anwärter kennen lernt. Einmal den stürmischen, Freigeist Walter, den vernünftigen und bescheidenen Jonathan und die schöne, aber willensstarke Isabeau. Im weiteren Verlauf kommt es zu Zwischenfällen ausgelöst durch den "Black Samurai", der Bücher mit Weisheit und Wissen verbreitet und die Menschen, die diese lesen zu Dämonen verwandelt. Daraufhin werden unsere Figuren dazu beauftragt den Übelttäter ausfindig zu machen und wir gelangen vom mittelalterlichen Mikado zu den "Unreinen", die ganz oben auf einem Turm hausen: das moderne Tokyo. Es beginnt eine waghalsige, abwechslungsreiche und teilweise sehr sehr verwirrende Reise auf der Suche nach dem "Black Samurai". Doch am Ende stellt sich heraus, dass dies nur der Anfang einer größeren Sache ist....

Die Story beginnt vergleichsweise harmlos, wobei man beim Prolog schon mal einen Vorgeschmack auf das bekommt, was auf einen zukommt. Doch da ich mit diesen Vorausdeutungen noch nichts anfangen konnte, habe ich sie relativ schnell wieder verdrängt. Jedenfalls ist das Setting nicht zunächst nicht außergewöhnlich, täuscht aber. Wir befinden uns wie bereits erwähnt in einem mittelalterlichen Königreich, dass von den sogenannten Samurais beschützt wird. Lustig finde ich daran, dass zwar alles nach europäischen Mittelalter aussieht, aber ausgerechnet die Ritter als Samurai dargestellt werden. Anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig ergibt dieser Aspekt dann doch Sinn, wenn man in der Handlung voran schreitet.


Eigentlich ist das ganze Spiel eine Mischung aus traditionellen, mittelalterlichen Vorstellungen, gepaart mit modernen Schauplätzen und Technologien, wie unsere künstliche Intelligenz, die uns Hilfe gibt und uns bei den Quests begleitet. Wie schon einmal erwähnt bewegen wir uns also durch eine recht konservative Welt nämlich dem Mikado Königreich, doch wechseln recht schnell zum modernen Tokyo, wodurch schon mal ein Erwartungsbruch erfolgt. Ist das nicht etwas komisch, wenn so zwei total gegensätzliche Welten aufeinander prallen? Zugegeben man muss damit erst mal warm werden, aber es hat schon einen gewissen Reiz.

Auf der Suche nach dem Black Samurai begegnen wir einer Menge Menschen, sprechen mit diesen und erfahren mehr über die Vergangenheit unseres Königreichs, aber auch viel über das moderne Tokyo und das Leben der dort ansässigen Menschen. Da kommen eine Menge Informationen auf uns zu, die einen regelrecht überschwemmen. Ich konnte mir auf keinen Fall alles merken, eher nur die Quintessenz. Im Laufe der Handlung reihen sich eine Menge Twists an, die wirklich sehr überraschend sind und immer wieder für Spannung sorgen. Wenn Tote wieder zum Leben erwachen oder die wahre Identität des Black Samurais gelüftet wird, die einer bekannten Person zum Verwechseln ähnlich sind. Verwirrung steht in diesem Spiel wirklich an erster Stelle! Und das meine ich sowohl im positiven wie negativen Sinne...


Da ich der Ansicht bin, dass das Spiel sich sehr viel Mühe mit der Handlung gegeben hat und deswegen auch sehr storyzentriert ist, will ich eigentlich auch nicht zu viel vorweg nehmen. Ich fokussiere mich einfach mal auf den Hauptaspekt des Spiels. Der Unterton der Geschichte nimmt immer düstere Züge an und am Ende gibt es eigentlich nichts mehr zu lachen. War also der Beginn noch von Leichtigkeit und Witz geprägt, wandelt sich das zunehmend, was ich gut finde. Es kommt jedenfalls recht authentisch rüber. Kurz gesagt geht es in dem Spiel eigentlich um den Kampf zwischen Engeln und Dämonen zwischen zwei verschiedenen Prinzipien nämlich dem Chaos und der Ordnung wofür beide Parteien ja auch stehen. Und dieser Kampf ist es, unter den die Menschen auch zu leiden haben und der das Ende der Welt, wie wir es kennen, bedeutet. Ich glaube gelesen zu haben, dass auch die anderen Teile der Spielereihe sich an diesem Plot entlang hangeln und sicherlich ist die Idee nichts Neues.

Wir erfahren zunehmend, dass die Dämonen gegen die Menschen, aber vor allem gegen Gott rebellieren und sich der Menschheit bemächtigen wollen. Das ist natürlich nicht im Sinne der Menschen, das versteht sich von selbst. Die versuchen wiederum auch etwas dagegen zu unternehmen. Nun kommt der Protagonist ins Spiel, der sowohl von den Engeln wie auch den Dämonen und verbündeten Menschen hin und her gerissen wird. Wir stehen also vor der Wahl: Chaos oder Ordnung? Will ich länger ein Spielball Gottes sein und für ihn für Ordnung sorgen? Oder will ich mich aus seiner Herrschaft befreien und über die Welt regieren als Gott der Dämonen? Wir haben die Wahl und das Spiel lässt immer wieder Anspielungen und eindeutige Hinweisen mit einfliessen, die uns die Entscheidung näher bringen.


Was auffällt ist, dass die zuvor erwähnten Figuren Walter und Jonathan praktisch die Personifikationen von Chaos und Ordnung sind. Wenn man sich einfach nicht entscheiden kann, benutzt man eben Figuren, die mit dem Helden befreundet sind und lässt sie miteinander darüber diskutieren. Inwiefern das eine Entscheidungshilfe ist, sei mal da hin gestellt. Auf jeden Fall fand ich daran negativ, dass man die Figuren echt nur auf die zwei Aspekte reduziert hatte. Am Ende dienten sie nur noch eben die zwei Prinzipien zu erhalten, mehr nicht. Kein Wunder, wenn es dadurch auch an Tiefe fehlte.

Jedenfalls ist die Idee von der Wahl zwischen Chaos und Ordnung, Dämonen und Engeln nicht die neueste Idee, das ist klar. Aber die Art und Weise, wie sie umgesetzt wurde, fand ich wirklich spannend. Es gab in dem Spiel den „Path of Ethics“, bei dem man vor die Wahl gestellt wurde. Es wurden grundsätzliche Fragen gestellt und je nachdem, welche der möglichen Antworten man auswählte, tendierte man mehr zur Ordnung oder zum Chaos bzw. Neuanfang. Natürlich waren diese mehr als eindeutig, aber ich sah mich in einem Dilemma, weil ich oftmals beide Optionen gut fand. Da wurden richtig miese Fragen gestellt, die echt an die Substanz gingen und wirklich zum Nachdenken anregten. Ich konnte mich echt nicht entscheiden!

So muss es sich also anfühlen, wenn man richtig in der Klemme steckt, dachte ich mir. Es war wirklich nicht einfach, doch am Ende habe ich mich doch für die Ordnung entschieden. Je nachdem welche Entscheidungen man im Spiel trifft, mit welcher Figur man geht und welche Antworten man gibt, erhält man drei mögliche Endings: neben dem Law und Chaos Ending auch das neutrale, was ich mir eigentlich von allen am meisten erhofft hatte. Unangenehm fand ich, dass ich so viel hätte beachten müssen um es zu bekommen. Leider habe ich das zu spät bemerkt.


Was ich ebenfalls ganz gut an der Umsetzung der Geschichte fand, dass man zwar neben sehr viel lesen auch die Geschichte am Leib erfahren konnte. Im Spiel dreht sich nämlich sehr viel um Ortswechsel und vor allem Zeitreisen. Ich weiß gar nicht, wie oft das eigentlich passiert ist, aber definitiv sehr oft, sodass ich immer wieder die Orientierung verlor. Man wechselte zwischen verschiedene alternative Welten und konnte nachvollziehen, wie die Welt aussieht, wenn man einen bestimmten Weg geht. Und glaubt mir, alle alternativen Welten sahen nicht so prickelnd aus. Und nach jeder Zeitreise konnte man sich auf eine neue eigenständige Ministory einstellen, die man bewältigen musste. Also praktisch die Story in der Story, wenn ihr versteht was ich meine.

Das führte meinerseits dazu, dass ich wirklich nicht mehr wusste, was jetzt nun Sache war. Ich habe total den Überblick verloren und dachte mir nur: „Ja okay Spiel, das ist mir wirklich zu hoch..mach doch was du willst!“ Deswegen musste ich im nach hinein auch noch mal eine Zusammenfassung durchlesen um zu kapieren, was eigentlich geschehen ist. Abwechslungsarmut darf man daher dem Spiel nicht vorwerfen, es bleibt spannend und man möchte bei jeder kleinen Story wissen, was sich dahinter verbirgt. Man ist immer wieder im Zwiespalt, ob man nun den richtigen Weg gegangen ist und wem man eigentlich vertrauen kann oder nicht.

Auf jeden Fall muss ich sagen, dass die Handlung trotz vieler Verwirrungen schon recht komplex ist, anders als man es anfangs vermuten würde. Und gegen Ende des Spiels schließt sich eigentlich der Kreis und man versteht endlich, was auch mit dem Prolog auf sich hatte! Das ist doch mal ein Aha-Erlebnis gewesen! Dennoch finde ich, werden am Ende noch nicht alle Fragen geklärt, weswegen man da entweder ein unbefriedigtes Gefühl bekommt oder erst recht mehr Stoff fürs eigene Interpretieren. Sucht euch eins von beiden aus.


Gameplay:


Kommen wir zunächst erst mal zur Navigation, die ich alles andere als gelungen empfunden habe. Man merkt, dass hier einiges veraltet ist. Anders als in aktuelleren Spielen kann man sich nicht frei bewegen, sondern muss sich mühsam durch Standbilder von Landschaften oder Gebäuden klicken, bis man an sein Ziel kommt. Ja es spart Zeit ist aber auch nicht gerade sehr angenehm. Das trifft zumindest auf das Königreich Mikado zu, bei Tokyo sieht es ganz anders aus. Vielleicht haben die Macher das bewusst so gemacht, weil man sich hier frei bewegen kann. Ein bisschen zu frei, wenn ihr mich fragt. Es gibt eine recht große Welt zum Erkunden und ich glaube sogar, dass das Setting Tokyo wirklich nachempfunden wurde. Man kann sich aber sehr leicht verirren. Was ich daran besonders nicht mochte war, dass es nie eine komplette Karte von Tokyo gab, sondern man immer nur Ausschnitte bekommen hatte, je nachdem in welchem Stadtteil man sich befand. Das Suchen nach bestimmten Monstern oder Dingen wurde erschwert, weil die Questbeschreibungen sehr vage waren. Man musste viel herum schauen und rätseln, was meiner Ansicht unnötig war. Was mich weiterhin nervte war die Tatsache, dass es auf der Map von Tokyo, bei der man sich frei bewegt, immer wieder Dämonen auftauchten, die einen ständig attackierten. Flucht vor einem Kampf war fast unmöglich, weil die zu schnell waren! Es gibt zwar eine Attacke mit der man diese für kurze Zeit ausschalten kann, aber die kommen leider immer wieder.


Kommen wir nun zum richtig spannenden Teil nämlich dem Kampfsystem, das mich vollends überzeugt und süchtig gemacht hat! SMT IV ist ein rundenbasiertes RPG vom feinsten und bietet meiner Ansicht selbst nach dem tausendsten Kampf immer noch Spielespaß, warum auch immer. Eigentlich kann man es noch am ehesten mit Pokemon vergleichen nur muss man die niedlichen Attribute abziehen und dafür Coolness hinzufügen. Zunächst einmal mag ich es total, dass man Dämonen beschwören kann, Monster beschwören fand ich auch bei anderen Spielen immer sehr toll.

Das interessante an dem Spiel ist vor allem das taktische Vorgehen. Man hat je nachdem, wer den Kampf begonnen hat, bestimmte Züge oder Turns, bei denen die einzelnen Monster attackieren oder eine andere Aktion machen können. Von Vorteil ist es, wenn man sehr viele Turns macht, also sehr oft zum Zug kommen kann, aber den Gegner eben daran hindert etwas zu tun bzw. seine Turns zu reduzieren. Das geht auf unterschiedlichen Wegen, was das Spiel auch interessant macht.

So gibt es Dämonen, die bestimmten Elementen (Feuer, Donner, Eis, Naturgewalt?, Licht, Dunkelheit) angehören und dementsprechend auch passende Attacken parat haben. Doch eigentlich fast jedes Monster hat auch eine Schwäche und das muss man für sich ausnutzen. Eigentlich dreht sich alles beim Kämpfen darum die Schwachstellen seiner Gegner heraus zu finden und dann volle Kanne immer wieder die passenden Attacken auszuführen bis die HP bei Null ankommen. Es ist toll, dass man belohnt wird, wenn man die Schwächen der Gegner heraus findet. Dann erhält man nämlich mehr Turns, kann also öfter zum Angriff übergehen. Befriedigend ist es, wenn man gegen bestimmte Attacken immun ist und dadurch die Turns des Feindes zunichte gemacht werden.

Nun ist es aber manchmal echt ein Glücksspiel, wenn man überhaupt nicht erahnen kann, gegen welches Element der Gegner nun schwach, immun oder sonst etwas ist. Und da kommt noch eine weitere Tücke hinzu. Monster haben nicht nur Schwächen, sondern auch Stärken oder können bestimmte Attackenarten auch wieder reflektieren, was sehr weh tun kann. Gut, wenn man die Schwächen des Gegners heraus gefunden hat und gegen seine Attacken immun ist. Schlecht, wenn man auf eine Stärke des Feindes trifft oder er die Schwachstellen meiner Dämonen heraus findet. Denn dann kann jeder Kampf direkt in den Tod führen und zwar egal, wie stark meine Monster auch sind. Und dann muss man eben auch beachten, welche Attacken der Gegner reflektieren kann oder welche gar keine Wirkung auf ihn haben. So gesehen kann man die Kämpfe auch immer als Rätselraten auffassen.

Neben den regulären Elementeattacken kann man natürlich auch physisch angreifen oder mit Schusswaffen. Es gilt weiterhin, dass man nicht nur direkt Schaden zufügen kann, sondern auch die Zustände der Feinde manipulieren oder seine eigenen aufwerten kann. Das kennt man ja auch aus anderen RPGs, ist also nichts Neues, aber gibt dem Spiel noch einmal mehr Würze. Man versetzt Gegner in Schlaf, vergiftet sie oder macht sie einfach unfähig etwas zu tun. Und das sind einige Veränderungen, die ich am Spiel eigentlich am meisten gehasst habe. Klar sind sie gut, um den Gegner vorübergehend außer Gefecht zu setzen oder langsam untergehen zu lassen. Wenn sie einen selbst betreffen hat man nichts mehr zu lachen.

So fand ich es bei einem Gegner so unfair, wenn er die Attacke „Ancient Curse“ machte, denn dann bekamen alle meine Dämonen alle negativen Zustände! Das war dann eigentlich meist mein Untergang, wenn ich niemanden hat, der sie befreien konnte. Besonders gegen Ende des Spiels reicht es nicht sich nur einfach die Schwächen und Stärken der Feinde zu nutze zu machen. Man sollte auch immer Dämonen haben, die supporten. Sprich die viel heilen können, die Dämonen wiederbeleben, die Schlaf, Giftzustand und weiteres aufheben oder aktivieren können.


Weiterhin zum Kampfsystem zu erwähnen ist auch, dass man neben der Hauptquests, üblicherweise sehr sehr viele Nebenquests hat, die teilweise auch eigene Minigeschichten bereit halten, wodurch sie nicht monoton verlaufen, was man an anderen Vertretern ja immer kritisiert. Es ist toll, weil man sehr viele nützliche Items und Geld ergattern und dadurch das Spieleerlebnis ausdehnen kann. Es gibt auf jeden Fall immer eine Menge zu tun, so viel steht fest.

Und da wären wir bei einem weiteren Punkt, der mir gefallen, aber auch missfallen hat. Nämlich der Tatsache, dass man sehr viel mit Buffs und Debuffs arbeiten musste. Da gab es wirklich eine Menge davon, die ich dann meinen Supportern beigebracht habe. Angriff, Verteidigung, Angriffswahrscheinlichkeit, Glück und Agilität konnte man bei den eigenen erhöhen und bei den Gegnern reduzieren, was super nützlich war, besonders gegen sehr starke Monster. Man glaubt gar nicht, wie schlecht es für einen steht, wenn sich der Feind ständig hochpusht. Im Kampf gab es dann immer solche Optionen, von denen abhängig war, ob meine Statuswerte erhöht oder reduziert wurden. Eine falsche Entscheidung und man war sehr schnell tot.

So viel also zu den Kämpfen an sich. Ein zweiter Aspekt, der mir sehr gefallen hatte war die Rekrutierung von Dämonen, was für mich auch sehr originell war. In Pokemon fängt man ja die Monster, in SMT IV redet man auf diese ein und überzeugt sie. Man besticht sie notfalls mit Items, Geld oder MP /HP, damit sie sich mit mir verbünden. Was ich wiederum aber richtig mies fand, dass man während des Gesprächs viel falsch machen konnte, wenn man die Dämonen nicht durchschaute. Man konnte sehr leicht falsche Antworten auswählen, die dazu führten, dass die Monster einen direkt angriffen! Oder dann einfach mit den Geschenken abhauen, was auch zu Verlusten führt. Zwar kommen immer mal ähnliche Antwortmöglichkeiten zum Vorschein, doch jeder Dämon reagiert eben anders auf die Antworten. Klar muss man diese anhand ihrer Redeweise einschätzen können, aber das war kein Garant für den Erfolg. So habe ich Stunden und sehr viel Geld und Items verschwendet um endlich die Dämonen auf meine Seite zu bringen. Habe ich es dann endlich geschafft, war ich sehr zufrieden.


Nun zum dritten Aspekt, mit dem ich viele Stunden verbracht habe: das Fusionieren von Dämonen. Wieder der Vergleich mit Pokemon, wobei man dort ja die Monster levelt und dann weiter entwickelt. Auch bei SMT ist es möglich Dämonen weiter zu entwickeln, zumindest einige, aber es braucht eben sehr viel Zeit, weil die Monster immer mehr EP dafür benötigen. Ein Grund mehr sein Wunschdämonen zu fusionieren. Es reicht also nicht nur einfach die Dämonen zu rekrutieren, man man auch die passenden Kombinationen finden um richtig krasse Monster zu beschwören. Das Tolle an dem Spiel ist hierbei, dass die Navigation übersichtlich und hilfreich gestaltet ist. Man bekommt Vorschläge, welche Monster man aus welchen fusioniert, aber kann auch als erfahrener Spieler die Suchfunktion betätigen und schauen, welche Fusionen bei welchen Dämonen möglich sind und kann dann auch super die Werte miteinander vergleichen.

Das Ding ist ja meist, dass es zwar immer unterschiedliche Dämonen sind mit individuellem Aussehen und Hintergrund. Aber die Werte und die Attacken sind nicht so verschieden. Ich habe alle mal in vier Arten von Monster unterteilt. Das kann man sehr leicht an den Werten und den HP und MP veranschaulichen. Es gibt welche, die mehr auf Stärke sind, dann welche mit mehr Magie, dann wiederum recht ausgeglichene Dämonen, die also in allen gleich gut sind, aber auch welche die ebenfalls ausgeglichen aber besonders schnell und beweglich sind. Das wären die vier Sorten. Ich habe immer versucht, von allen vieren welche in meinem Team zu haben. Man kann inklusive dem Protagonisten immer drei aktive Monster haben, die kämpfen. Aber im Inventar sind noch viel mehr Plätze frei und im Kampf kann man diese auch problemlos austauschen.

Jedenfalls gibt es eigentlich individuelle Monster, wobei 2-3 pro Level ähnliche oder identische Werte aufweisen. Da muss man einfach nur schauen, welches Monster einem optisch gefällt, welches bessere Attacken hat und welche Monster man für die Fusion opfern will. Das Ding ist eben, dass man ja die zwei Monster hat, die sehr viele Attacken haben. Aus diesem Pool muss man dann die passenden Attacken für das fusionierte Monster auswählen, am besten so, dass es auch passt. Glaubt mir, es ist nicht einfach sich zu entscheiden und den Überblick zu behalten, weil man eigentlich recht schnell von einem level zum nächsten kommt und dann wieder neue Dämonen zur Verfügung hat. Wer also gerne Dämonen sammelt, wird hier sehr viel Spaß haben.


Da es ein RPG ist, levelt man natürlich mit seinen Dämonen und man kann bei jedem Aufstieg auch 5 Levelpunkte bei seinen Werten verteilen. Hier kann man also individuell bestimmen, in welche Richtung der eigene Held gehen soll. Ich habe mich für die ausgeglichene Richtung entschieden, aber besonders die Magie- und Stärkepunkte hochgepuscht. Auch ein nettes Feature sind die sogenannten Apps, die man freischalten kann. Pro Levelaufstieg bekommt man auch eine bestimmte Summe an Apppunkten und kann sich was Neues leisten. Man kann dadurch mehr Platz für mehr Dämonen, automatische HP/-MP-Regenaration, weitere Slots für Attacken, Geldeinnahmehilfe, Werteverstärkungen etc. freischalten. Man muss aber wirklich gut überlegen, was man sich holt, weil man eben nur begrenzt Apppunkte pro Level erhält.

Spielespaß

Im Rückblick sehe ich mich gezwungen zu sagen, dass SMT IV wirklich kein einfaches Spiel für einen Anfänger ist. Man muss sich wie bei jedem anderen Spiel erst mal eingewöhnen, aber das Spiel machte es mir besonders schwer. Anfangs hatte man echt keine Chance und durfte es sich nicht leisten, von den Dämonen angegriffen zu werden. Ich habe viele unnütze Tode einkassieren und fand es extrem frustrierend, wenn ich mal wieder kein ordentliches Gespräch mit den Monstern anfangen konnte. Kein Wunder, dass ich dann das Spiel für eine kurze Seite beiseite legte, sonst wäre ich womöglich durch gedreht. Glücklicherweise habe ich dann nach und nach dazu gelernt und mit der Zeit ließ der Frust dann auch nach, desto mehr ich in Erfahrung bringen konnte.

Ist man erst mal drinnen und weiß ungefähr wie es geht, macht das Spiel regelrecht süchtig! Ich hatte das Gefühl, dass ich ohne hin overpowered war, weil ich nur am Leveln und Dämonen fusionieren war. Na gut ich hatte den Schwierigkeitsgrad auch herunter gesetzt. Sehr vorteilhaft, wenn man klein anfangen will. Jedenfalls machte es echt viel Spaß, weil sowohl Kämpfen als auch Dämonen rekrutieren und fusionieren unglaublich spannend waren. Obwohl man glauben könnte, dass die Kämpfe immer gleich verlaufen, was schon teilweise stimmt, wurde es mir nie langweilig. Ich hätte locker mehr als 100 Stunden spielen können, allein um alle coolen Dämonen zu kriegen. Darüber hinaus kamen am Ende vor allem richtig tolle Dämonen heraus, die aus verschiedenen Legenden und Mythologien der Welt entsprungen sind. Zu jedem Dämon gab es auch eine kleine Beschreibung, die sehr informativ war. So macht Dämonen sammeln Spaß!



Optik und Musik:

Ich muss sagen, dass mir das Spiel optisch schon sehr gefallen hat. Die Dämonen sehen alle sehr individuell aus und ich finde es einfach krass, wie man überhaupt so unterschiedliche, krasse Artworks hinbekommt. Ja teilweise sahen die Monster sehr creepy, eklig und hässlich aus, aber viele hatten auch etwas Anziehendes und Cooles. Manche sahen auch sehr schön oder niedlich aus. Auf jeden Fall haben sich die Macher sehr viel dabei gedacht beim Gestalten des Äußeren der Dämonen. Auch die normalen Menschenfiguren sahen ganz gut aus zumindest die wichtigeren Figuren. Nebendarstellern wurde nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Großes Manko sehe ich allerdings, dass es bei der Story nur sehr kleine animierte Szenen gibt, aber der Großteil des Spiels komplett statisch ist. Das fängt bereits beim Königreich Mikado an, das man nicht mal frei begehen kann und nur aus statischen Bildern besteht. Auch in Tokyo sehen alle Gegenden gleich und düster aus und die Map naja, die ist auch nicht so toll. Wenn man mit Personen spricht, bewegen die eigentlich minimal ihren Gesichtsausdruck, da wünschte ich mir mehr Animationen. Und ganz besonders unschön waren eigentlich die Kämpfe, bei denen man eigentlich nur die Attacken gesehen hatte, aber nie die Monster in Aktion. Dennoch hat es Spaß gemacht.



Die Musik hat mich wiederum sehr beeindruckt. Das fängt schon beim Menü an, das super unheimlich wirkt. Die Kampfmusik ist bei den normalen Gegnern immer gleich, aber so spannend und mitreißend, dass es mich nicht störte. Wenn die Story voran schritt, änderte sich die Musik natürlich auch, und sie war sehr auffallend. Ein Pluspunkt des Spiels ist auch, dass alle Figuren synchronisiert sind, also zumindest die wichtigeren, wodurch mehr Lebendigkeit und Stimmung verbreitet wurde. Obwohl es englische und nicht japanische Sprecher waren, haben sie sehr gut zu den Figuren gepasst und gute Arbeit geleistet.



Fazit:

Abschließend kann ich sagen, dass Shin Megami Tensei IV für mich das Spiel 2015 war, auch wenn ich es bis 2016 gespielt hatte. Ich hatte es mir ohne Erwartungen gekauft und es hat mich wirklich mitgerissen. Die Story mag zwar Mängel aufweisen, aber die Umsetzung und der Plot sind dennoch sehr interessant und spannend. Während die Optik der Monster klasse ausfällt, hätte ich mir mehr Abwechslung und Animationen im Kampf und beim Erkunden der Umgebung gewünscht. Die Musik hat das ganze aber wieder ausgeglichen, die man einfach wahrnehmen musste. Das Kampfsystem und all die anderen Spielefunktionen haben mir sehr viele unterhaltsame Stunden geschenkt und ich bereue auf keinen Fall, das Spiel gekauft zu haben. Im Gegenteil: in Zukunft möchte ich mehr gerne mehr Ableger dieser Reihe besorgen, weil mir das Spielprinzip sehr gefallen und süchtig gemacht hat.



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