Story:
Die
Geschichte handelt von dem Protagonisten Flynn (den ihr aber auch
umbenennen könnt) und seinem Freund Issachar, die zum Schloss Mikado
wandern um die Prüfung zum Samurai-Anwärter zu vollziehen, die als
Wächter von Mikado Dämonen kontrollieren können. Issachar
scheitert daran, während Flynn die Prüfung besteht und drei weitere
Anwärter kennen lernt. Einmal den stürmischen, Freigeist Walter,
den vernünftigen und bescheidenen Jonathan und die schöne, aber
willensstarke Isabeau. Im weiteren Verlauf kommt es zu Zwischenfällen
ausgelöst durch den "Black Samurai", der Bücher mit
Weisheit und Wissen verbreitet und die Menschen, die diese lesen zu
Dämonen verwandelt. Daraufhin werden unsere Figuren dazu beauftragt
den Übelttäter ausfindig zu machen und wir gelangen vom
mittelalterlichen Mikado zu den "Unreinen", die ganz oben
auf einem Turm hausen: das moderne Tokyo. Es beginnt eine waghalsige,
abwechslungsreiche und teilweise sehr sehr verwirrende Reise auf der
Suche nach dem "Black Samurai". Doch am Ende stellt sich
heraus, dass dies nur der Anfang einer größeren Sache ist....
Die
Story beginnt vergleichsweise harmlos, wobei man beim Prolog schon
mal einen Vorgeschmack auf das bekommt, was auf einen zukommt. Doch
da ich mit diesen Vorausdeutungen noch nichts anfangen konnte, habe
ich sie relativ schnell wieder verdrängt. Jedenfalls ist das Setting
nicht zunächst nicht außergewöhnlich, täuscht aber. Wir befinden
uns wie bereits erwähnt in einem mittelalterlichen Königreich, dass
von den sogenannten Samurais beschützt wird. Lustig finde ich daran,
dass zwar alles nach europäischen Mittelalter aussieht, aber
ausgerechnet die Ritter als Samurai dargestellt werden. Anfangs noch
etwas gewöhnungsbedürftig ergibt dieser Aspekt dann doch Sinn, wenn
man in der Handlung voran schreitet.
Eigentlich
ist das ganze Spiel eine Mischung aus traditionellen,
mittelalterlichen Vorstellungen, gepaart mit modernen Schauplätzen
und Technologien, wie unsere künstliche Intelligenz, die uns Hilfe
gibt und uns bei den Quests begleitet. Wie schon einmal erwähnt
bewegen wir uns also durch eine recht konservative Welt nämlich dem
Mikado Königreich, doch wechseln recht schnell zum modernen Tokyo,
wodurch schon mal ein Erwartungsbruch erfolgt. Ist das nicht etwas
komisch, wenn so zwei total gegensätzliche Welten aufeinander
prallen? Zugegeben man muss damit erst mal warm werden, aber es hat
schon einen gewissen Reiz.
Auf
der Suche nach dem Black Samurai begegnen wir einer Menge Menschen,
sprechen mit diesen und erfahren mehr über die Vergangenheit unseres
Königreichs, aber auch viel über das moderne Tokyo und das Leben
der dort ansässigen Menschen. Da kommen eine Menge Informationen auf
uns zu, die einen regelrecht überschwemmen. Ich konnte mir auf
keinen Fall alles merken, eher nur die Quintessenz. Im Laufe der
Handlung reihen sich eine Menge Twists an, die wirklich sehr
überraschend sind und immer wieder für Spannung sorgen. Wenn Tote
wieder zum Leben erwachen oder die wahre Identität des Black
Samurais gelüftet wird, die einer bekannten Person zum Verwechseln
ähnlich sind. Verwirrung steht in diesem Spiel wirklich an erster
Stelle! Und das meine ich sowohl im positiven wie negativen Sinne...
Da
ich der Ansicht bin, dass das Spiel sich sehr viel Mühe mit der
Handlung gegeben hat und deswegen auch sehr storyzentriert ist, will
ich eigentlich auch nicht zu viel vorweg nehmen. Ich fokussiere mich
einfach mal auf den Hauptaspekt des Spiels. Der Unterton der
Geschichte nimmt immer düstere Züge an und am Ende gibt es
eigentlich nichts mehr zu lachen. War also der Beginn noch von
Leichtigkeit und Witz geprägt, wandelt sich das zunehmend, was ich
gut finde. Es kommt jedenfalls recht authentisch rüber. Kurz gesagt
geht es in dem Spiel eigentlich um den Kampf zwischen Engeln und
Dämonen zwischen zwei verschiedenen Prinzipien nämlich dem Chaos
und der Ordnung wofür beide Parteien ja auch stehen. Und dieser
Kampf ist es, unter den die Menschen auch zu leiden haben und der das
Ende der Welt, wie wir es kennen, bedeutet. Ich glaube gelesen zu
haben, dass auch die anderen Teile der Spielereihe sich an diesem
Plot entlang hangeln und sicherlich ist die Idee nichts Neues.
Wir
erfahren zunehmend, dass die Dämonen gegen die Menschen, aber vor
allem gegen Gott rebellieren und sich der Menschheit bemächtigen
wollen. Das ist natürlich nicht im Sinne der Menschen, das versteht
sich von selbst. Die versuchen wiederum auch etwas dagegen zu
unternehmen. Nun kommt der Protagonist ins Spiel, der sowohl von den
Engeln wie auch den Dämonen und verbündeten Menschen hin und her
gerissen wird. Wir stehen also vor der Wahl: Chaos oder Ordnung? Will
ich länger ein Spielball Gottes sein und für ihn für Ordnung
sorgen? Oder will ich mich aus seiner Herrschaft befreien und über
die Welt regieren als Gott der Dämonen? Wir haben die Wahl und das
Spiel lässt immer wieder Anspielungen und eindeutige Hinweisen mit
einfliessen, die uns die Entscheidung näher bringen.
Was
auffällt ist, dass die zuvor erwähnten Figuren Walter und Jonathan
praktisch die Personifikationen von Chaos und Ordnung sind. Wenn man
sich einfach nicht entscheiden kann, benutzt man eben Figuren, die
mit dem Helden befreundet sind und lässt sie miteinander darüber
diskutieren. Inwiefern das eine Entscheidungshilfe ist, sei mal da
hin gestellt. Auf jeden Fall fand ich daran negativ, dass man die
Figuren echt nur auf die zwei Aspekte reduziert hatte. Am Ende
dienten sie nur noch eben die zwei Prinzipien zu erhalten, mehr
nicht. Kein Wunder, wenn es dadurch auch an Tiefe fehlte.
Jedenfalls
ist die Idee von der Wahl zwischen Chaos und Ordnung, Dämonen und
Engeln nicht die neueste Idee, das ist klar. Aber die Art und Weise,
wie sie umgesetzt wurde, fand ich wirklich spannend. Es gab in dem
Spiel den „Path of Ethics“, bei dem man vor die Wahl gestellt
wurde. Es wurden grundsätzliche Fragen gestellt und je nachdem,
welche der möglichen Antworten man auswählte, tendierte man mehr
zur Ordnung oder zum Chaos bzw. Neuanfang. Natürlich waren diese
mehr als eindeutig, aber ich sah mich in einem Dilemma, weil ich
oftmals beide Optionen gut fand. Da wurden richtig miese Fragen
gestellt, die echt an die Substanz gingen und wirklich zum Nachdenken
anregten. Ich konnte mich echt nicht entscheiden!
So
muss es sich also anfühlen, wenn man richtig in der Klemme steckt,
dachte ich mir. Es war wirklich nicht einfach, doch am Ende habe ich
mich doch für die Ordnung entschieden. Je nachdem welche
Entscheidungen man im Spiel trifft, mit welcher Figur man geht und
welche Antworten man gibt, erhält man drei mögliche Endings: neben
dem Law und Chaos Ending auch das neutrale, was ich mir eigentlich
von allen am meisten erhofft hatte. Unangenehm fand ich, dass ich so
viel hätte beachten müssen um es zu bekommen. Leider habe ich das
zu spät bemerkt.
Was
ich ebenfalls ganz gut an der Umsetzung der Geschichte fand, dass man
zwar neben sehr viel lesen auch die Geschichte am Leib erfahren
konnte. Im Spiel dreht sich nämlich sehr viel um Ortswechsel und vor
allem Zeitreisen. Ich weiß gar nicht, wie oft das eigentlich
passiert ist, aber definitiv sehr oft, sodass ich immer wieder die
Orientierung verlor. Man wechselte zwischen verschiedene alternative
Welten und konnte nachvollziehen, wie die Welt aussieht, wenn man
einen bestimmten Weg geht. Und glaubt mir, alle alternativen Welten
sahen nicht so prickelnd aus. Und nach jeder Zeitreise konnte man
sich auf eine neue eigenständige Ministory einstellen, die man
bewältigen musste. Also praktisch die Story in der Story, wenn ihr
versteht was ich meine.
Das
führte meinerseits dazu, dass ich wirklich nicht mehr wusste, was
jetzt nun Sache war. Ich habe total den Überblick verloren und
dachte mir nur: „Ja okay Spiel, das ist mir wirklich zu hoch..mach
doch was du willst!“ Deswegen musste ich im nach hinein auch noch
mal eine Zusammenfassung durchlesen um zu kapieren, was eigentlich
geschehen ist. Abwechslungsarmut darf man daher dem Spiel nicht
vorwerfen, es bleibt spannend und man möchte bei jeder kleinen Story
wissen, was sich dahinter verbirgt. Man ist immer wieder im
Zwiespalt, ob man nun den richtigen Weg gegangen ist und wem man
eigentlich vertrauen kann oder nicht.
Auf
jeden Fall muss ich sagen, dass die Handlung trotz vieler
Verwirrungen schon recht komplex ist, anders als man es anfangs
vermuten würde. Und gegen Ende des Spiels schließt sich eigentlich
der Kreis und man versteht endlich, was auch mit dem Prolog auf sich
hatte! Das ist doch mal ein Aha-Erlebnis gewesen! Dennoch finde ich,
werden am Ende noch nicht alle Fragen geklärt, weswegen man da
entweder ein unbefriedigtes Gefühl bekommt oder erst recht mehr
Stoff fürs eigene Interpretieren. Sucht euch eins von beiden aus.
Gameplay:
Kommen
wir zunächst erst mal zur Navigation, die ich alles andere als
gelungen empfunden habe. Man merkt, dass hier einiges veraltet ist.
Anders als in aktuelleren Spielen kann man sich nicht frei bewegen,
sondern muss sich mühsam durch Standbilder von Landschaften oder
Gebäuden klicken, bis man an sein Ziel kommt. Ja es spart Zeit ist
aber auch nicht gerade sehr angenehm. Das trifft zumindest auf das
Königreich Mikado zu, bei Tokyo sieht es ganz anders aus. Vielleicht
haben die Macher das bewusst so gemacht, weil man sich hier frei
bewegen kann. Ein bisschen zu frei, wenn ihr mich fragt. Es gibt eine
recht große Welt zum Erkunden und ich glaube sogar, dass das Setting
Tokyo wirklich nachempfunden wurde. Man kann sich aber sehr leicht
verirren. Was ich daran besonders nicht mochte war, dass es nie eine
komplette Karte von Tokyo gab, sondern man immer nur Ausschnitte
bekommen hatte, je nachdem in welchem Stadtteil man sich befand. Das
Suchen nach bestimmten Monstern oder Dingen wurde erschwert, weil die
Questbeschreibungen sehr vage waren. Man musste viel herum schauen
und rätseln, was meiner Ansicht unnötig war. Was mich weiterhin
nervte war die Tatsache, dass es auf der Map von Tokyo, bei der man
sich frei bewegt, immer wieder Dämonen auftauchten, die einen
ständig attackierten. Flucht vor einem Kampf war fast unmöglich,
weil die zu schnell waren! Es gibt zwar eine Attacke mit der man
diese für kurze Zeit ausschalten kann, aber die kommen leider immer
wieder.
Kommen
wir nun zum richtig spannenden Teil nämlich dem Kampfsystem, das
mich vollends überzeugt und süchtig gemacht hat! SMT IV ist ein
rundenbasiertes RPG vom feinsten und bietet meiner Ansicht selbst
nach dem tausendsten Kampf immer noch Spielespaß, warum auch immer.
Eigentlich kann man es noch am ehesten mit Pokemon vergleichen nur
muss man die niedlichen Attribute abziehen und dafür Coolness
hinzufügen. Zunächst einmal mag ich es total, dass man Dämonen
beschwören kann, Monster beschwören fand ich auch bei anderen
Spielen immer sehr toll.
Das
interessante an dem Spiel ist vor allem das taktische Vorgehen. Man
hat je nachdem, wer den Kampf begonnen hat, bestimmte Züge oder
Turns, bei denen die einzelnen Monster attackieren oder eine andere
Aktion machen können. Von Vorteil ist es, wenn man sehr viele Turns
macht, also sehr oft zum Zug kommen kann, aber den Gegner eben daran
hindert etwas zu tun bzw. seine Turns zu reduzieren. Das geht auf
unterschiedlichen Wegen, was das Spiel auch interessant macht.
So
gibt es Dämonen, die bestimmten Elementen (Feuer, Donner, Eis,
Naturgewalt?, Licht, Dunkelheit) angehören und dementsprechend auch
passende Attacken parat haben. Doch eigentlich fast jedes Monster hat
auch eine Schwäche und das muss man für sich ausnutzen. Eigentlich
dreht sich alles beim Kämpfen darum die Schwachstellen seiner Gegner
heraus zu finden und dann volle Kanne immer wieder die passenden
Attacken auszuführen bis die HP bei Null ankommen. Es ist toll, dass
man belohnt wird, wenn man die Schwächen der Gegner heraus findet.
Dann erhält man nämlich mehr Turns, kann also öfter zum Angriff
übergehen. Befriedigend ist es, wenn man gegen bestimmte Attacken
immun ist und dadurch die Turns des Feindes zunichte gemacht werden.
Nun
ist es aber manchmal echt ein Glücksspiel, wenn man überhaupt nicht
erahnen kann, gegen welches Element der Gegner nun schwach, immun
oder sonst etwas ist. Und da kommt noch eine weitere Tücke hinzu.
Monster haben nicht nur Schwächen, sondern auch Stärken oder können
bestimmte Attackenarten auch wieder reflektieren, was sehr weh tun
kann. Gut, wenn man die Schwächen des Gegners heraus gefunden hat
und gegen seine Attacken immun ist. Schlecht, wenn man auf eine
Stärke des Feindes trifft oder er die Schwachstellen meiner Dämonen
heraus findet. Denn dann kann jeder Kampf direkt in den Tod führen
und zwar egal, wie stark meine Monster auch sind. Und dann muss man
eben auch beachten, welche Attacken der Gegner reflektieren kann oder
welche gar keine Wirkung auf ihn haben. So gesehen kann man die
Kämpfe auch immer als Rätselraten auffassen.
Neben
den regulären Elementeattacken kann man natürlich auch physisch
angreifen oder mit Schusswaffen. Es gilt weiterhin, dass man nicht
nur direkt Schaden zufügen kann, sondern auch die Zustände der
Feinde manipulieren oder seine eigenen aufwerten kann. Das kennt man
ja auch aus anderen RPGs, ist also nichts Neues, aber gibt dem Spiel
noch einmal mehr Würze. Man versetzt Gegner in Schlaf, vergiftet sie
oder macht sie einfach unfähig etwas zu tun. Und das sind einige
Veränderungen, die ich am Spiel eigentlich am meisten gehasst habe.
Klar sind sie gut, um den Gegner vorübergehend außer Gefecht zu
setzen oder langsam untergehen zu lassen. Wenn sie einen selbst
betreffen hat man nichts mehr zu lachen.
So
fand ich es bei einem Gegner so unfair, wenn er die Attacke „Ancient
Curse“ machte, denn dann bekamen alle meine Dämonen alle negativen
Zustände! Das war dann eigentlich meist mein Untergang, wenn ich
niemanden hat, der sie befreien konnte. Besonders gegen Ende des
Spiels reicht es nicht sich nur einfach die Schwächen und Stärken
der Feinde zu nutze zu machen. Man sollte auch immer Dämonen haben,
die supporten. Sprich die viel heilen können, die Dämonen
wiederbeleben, die Schlaf, Giftzustand und weiteres aufheben oder
aktivieren können.
Weiterhin
zum Kampfsystem zu erwähnen ist auch, dass man neben der
Hauptquests, üblicherweise sehr sehr viele Nebenquests hat, die
teilweise auch eigene Minigeschichten bereit halten, wodurch sie
nicht monoton verlaufen, was man an anderen Vertretern ja immer
kritisiert. Es ist toll, weil man sehr viele nützliche Items und
Geld ergattern und dadurch das Spieleerlebnis ausdehnen kann. Es gibt
auf jeden Fall immer eine Menge zu tun, so viel steht fest.
Und
da wären wir bei einem weiteren Punkt, der mir gefallen, aber auch
missfallen hat. Nämlich der Tatsache, dass man sehr viel mit Buffs
und Debuffs arbeiten musste. Da gab es wirklich eine Menge davon, die
ich dann meinen Supportern beigebracht habe. Angriff, Verteidigung,
Angriffswahrscheinlichkeit, Glück und Agilität konnte man bei den
eigenen erhöhen und bei den Gegnern reduzieren, was super nützlich
war, besonders gegen sehr starke Monster. Man glaubt gar nicht, wie
schlecht es für einen steht, wenn sich der Feind ständig hochpusht.
Im Kampf gab es dann immer solche Optionen, von denen abhängig war,
ob meine Statuswerte erhöht oder reduziert wurden. Eine falsche
Entscheidung und man war sehr schnell tot.
So
viel also zu den Kämpfen an sich. Ein zweiter Aspekt, der mir sehr
gefallen hatte war die Rekrutierung von Dämonen, was für mich auch
sehr originell war. In Pokemon fängt man ja die Monster, in SMT IV
redet man auf diese ein und überzeugt sie. Man besticht sie notfalls
mit Items, Geld oder MP /HP, damit sie sich mit mir verbünden. Was
ich wiederum aber richtig mies fand, dass man während des Gesprächs
viel falsch machen konnte, wenn man die Dämonen nicht durchschaute.
Man konnte sehr leicht falsche Antworten auswählen, die dazu
führten, dass die Monster einen direkt angriffen! Oder dann einfach
mit den Geschenken abhauen, was auch zu Verlusten führt. Zwar kommen
immer mal ähnliche Antwortmöglichkeiten zum Vorschein, doch jeder
Dämon reagiert eben anders auf die Antworten. Klar muss man diese
anhand ihrer Redeweise einschätzen können, aber das war kein Garant
für den Erfolg. So habe ich Stunden und sehr viel Geld und Items
verschwendet um endlich die Dämonen auf meine Seite zu bringen. Habe
ich es dann endlich geschafft, war ich sehr zufrieden.
Nun
zum dritten Aspekt, mit dem ich viele Stunden verbracht habe: das
Fusionieren von Dämonen. Wieder der Vergleich mit Pokemon, wobei man
dort ja die Monster levelt und dann weiter entwickelt. Auch bei SMT
ist es möglich Dämonen weiter zu entwickeln, zumindest einige, aber
es braucht eben sehr viel Zeit, weil die Monster immer mehr EP dafür
benötigen. Ein Grund mehr sein Wunschdämonen zu fusionieren. Es
reicht also nicht nur einfach die Dämonen zu rekrutieren, man man
auch die passenden Kombinationen finden um richtig krasse Monster zu
beschwören. Das Tolle an dem Spiel ist hierbei, dass die Navigation
übersichtlich und hilfreich gestaltet ist. Man bekommt Vorschläge,
welche Monster man aus welchen fusioniert, aber kann auch als
erfahrener Spieler die Suchfunktion betätigen und schauen, welche
Fusionen bei welchen Dämonen möglich sind und kann dann auch super
die Werte miteinander vergleichen.
Das
Ding ist ja meist, dass es zwar immer unterschiedliche Dämonen sind
mit individuellem Aussehen und Hintergrund. Aber die Werte und die
Attacken sind nicht so verschieden. Ich habe alle mal in vier Arten
von Monster unterteilt. Das kann man sehr leicht an den Werten und
den HP und MP veranschaulichen. Es gibt welche, die mehr auf Stärke
sind, dann welche mit mehr Magie, dann wiederum recht ausgeglichene
Dämonen, die also in allen gleich gut sind, aber auch welche die
ebenfalls ausgeglichen aber besonders schnell und beweglich sind. Das
wären die vier Sorten. Ich habe immer versucht, von allen vieren
welche in meinem Team zu haben. Man kann inklusive dem Protagonisten
immer drei aktive Monster haben, die kämpfen. Aber im Inventar sind
noch viel mehr Plätze frei und im Kampf kann man diese auch
problemlos austauschen.
Jedenfalls
gibt es eigentlich individuelle Monster, wobei 2-3 pro Level ähnliche
oder identische Werte aufweisen. Da muss man einfach nur schauen,
welches Monster einem optisch gefällt, welches bessere Attacken hat
und welche Monster man für die Fusion opfern will. Das Ding ist
eben, dass man ja die zwei Monster hat, die sehr viele Attacken
haben. Aus diesem Pool muss man dann die passenden Attacken für das
fusionierte Monster auswählen, am besten so, dass es auch passt.
Glaubt mir, es ist nicht einfach sich zu entscheiden und den
Überblick zu behalten, weil man eigentlich recht schnell von einem
level zum nächsten kommt und dann wieder neue Dämonen zur Verfügung
hat. Wer also gerne Dämonen sammelt, wird hier sehr viel Spaß
haben.
Da
es ein RPG ist, levelt man natürlich mit seinen Dämonen und man
kann bei jedem Aufstieg auch 5 Levelpunkte bei seinen Werten
verteilen. Hier kann man also individuell bestimmen, in welche
Richtung der eigene Held gehen soll. Ich habe mich für die
ausgeglichene Richtung entschieden, aber besonders die Magie- und
Stärkepunkte hochgepuscht. Auch ein nettes Feature sind die
sogenannten Apps, die man freischalten kann. Pro Levelaufstieg
bekommt man auch eine bestimmte Summe an Apppunkten und kann sich was
Neues leisten. Man kann dadurch mehr Platz für mehr Dämonen,
automatische HP/-MP-Regenaration, weitere Slots für Attacken,
Geldeinnahmehilfe, Werteverstärkungen etc. freischalten. Man muss
aber wirklich gut überlegen, was man sich holt, weil man eben nur
begrenzt Apppunkte pro Level erhält.
Spielespaß
Im
Rückblick sehe ich mich gezwungen zu sagen, dass SMT IV wirklich
kein einfaches Spiel für einen Anfänger ist. Man muss sich wie bei
jedem anderen Spiel erst mal eingewöhnen, aber das Spiel machte es
mir besonders schwer. Anfangs hatte man echt keine Chance und durfte
es sich nicht leisten, von den Dämonen angegriffen zu werden. Ich
habe viele unnütze Tode einkassieren und fand es extrem
frustrierend, wenn ich mal wieder kein ordentliches Gespräch mit den
Monstern anfangen konnte. Kein Wunder, dass ich dann das Spiel für
eine kurze Seite beiseite legte, sonst wäre ich womöglich durch
gedreht. Glücklicherweise habe ich dann nach und nach dazu gelernt
und mit der Zeit ließ der Frust dann auch nach, desto mehr ich in
Erfahrung bringen konnte.
Ist
man erst mal drinnen und weiß ungefähr wie es geht, macht das Spiel
regelrecht süchtig! Ich hatte das Gefühl, dass ich ohne hin
overpowered war, weil ich nur am Leveln und Dämonen fusionieren war.
Na gut ich hatte den Schwierigkeitsgrad auch herunter gesetzt. Sehr
vorteilhaft, wenn man klein anfangen will. Jedenfalls machte es echt
viel Spaß, weil sowohl Kämpfen als auch Dämonen rekrutieren und
fusionieren unglaublich spannend waren. Obwohl man glauben könnte,
dass die Kämpfe immer gleich verlaufen, was schon teilweise stimmt,
wurde es mir nie langweilig. Ich hätte locker mehr als 100 Stunden
spielen können, allein um alle coolen Dämonen zu kriegen. Darüber
hinaus kamen am Ende vor allem richtig tolle Dämonen heraus, die aus
verschiedenen Legenden und Mythologien der Welt entsprungen sind. Zu
jedem Dämon gab es auch eine kleine Beschreibung, die sehr
informativ war. So macht Dämonen sammeln Spaß!
Optik
und Musik:
Ich
muss sagen, dass mir das Spiel optisch schon sehr gefallen hat. Die
Dämonen sehen alle sehr individuell aus und ich finde es einfach
krass, wie man überhaupt so unterschiedliche, krasse Artworks
hinbekommt. Ja teilweise sahen die Monster sehr creepy, eklig und
hässlich aus, aber viele hatten auch etwas Anziehendes und Cooles.
Manche sahen auch sehr schön oder niedlich aus. Auf jeden Fall haben
sich die Macher sehr viel dabei gedacht beim Gestalten des Äußeren
der Dämonen. Auch die normalen Menschenfiguren sahen ganz gut aus
zumindest die wichtigeren Figuren. Nebendarstellern wurde nicht so
viel Aufmerksamkeit geschenkt. Großes Manko sehe ich allerdings,
dass es bei der Story nur sehr kleine animierte Szenen gibt, aber der
Großteil des Spiels komplett statisch ist. Das fängt bereits beim
Königreich Mikado an, das man nicht mal frei begehen kann und nur
aus statischen Bildern besteht. Auch in Tokyo sehen alle Gegenden
gleich und düster aus und die Map naja, die ist auch nicht so toll.
Wenn man mit Personen spricht, bewegen die eigentlich minimal ihren
Gesichtsausdruck, da wünschte ich mir mehr Animationen. Und ganz
besonders unschön waren eigentlich die Kämpfe, bei denen man
eigentlich nur die Attacken gesehen hatte, aber nie die Monster in
Aktion. Dennoch hat es Spaß gemacht.
Die
Musik hat mich wiederum sehr beeindruckt. Das fängt schon beim Menü
an, das super unheimlich wirkt. Die Kampfmusik ist bei den normalen
Gegnern immer gleich, aber so spannend und mitreißend, dass es mich
nicht störte. Wenn die Story voran schritt, änderte sich die Musik
natürlich auch, und sie war sehr auffallend. Ein Pluspunkt des
Spiels ist auch, dass alle Figuren synchronisiert sind, also
zumindest die wichtigeren, wodurch mehr Lebendigkeit und Stimmung
verbreitet wurde. Obwohl es englische und nicht japanische Sprecher
waren, haben sie sehr gut zu den Figuren gepasst und gute Arbeit
geleistet.
Fazit:
Abschließend
kann ich sagen, dass Shin Megami Tensei IV für mich das Spiel 2015
war, auch wenn ich es bis 2016 gespielt hatte. Ich hatte es mir ohne
Erwartungen gekauft und es hat mich wirklich mitgerissen. Die Story
mag zwar Mängel aufweisen, aber die Umsetzung und der Plot sind
dennoch sehr interessant und spannend. Während die Optik der Monster
klasse ausfällt, hätte ich mir mehr Abwechslung und Animationen im
Kampf und beim Erkunden der Umgebung gewünscht. Die Musik hat das
ganze aber wieder ausgeglichen, die man einfach wahrnehmen musste.
Das Kampfsystem und all die anderen Spielefunktionen haben mir sehr
viele unterhaltsame Stunden geschenkt und ich bereue auf keinen Fall,
das Spiel gekauft zu haben. Im Gegenteil: in Zukunft möchte ich mehr
gerne mehr Ableger dieser Reihe besorgen, weil mir das Spielprinzip
sehr gefallen und süchtig gemacht hat.
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