Story:
Sakura
und ihre Freunde bereiten mit ihrer ganzen Schule das Nadeshiko Fest
vor, als das Siegel einer geheimnisvollen dreiundfünfzigsten Karte
bricht. Von da an geschehen seltsame Dinge. Pfeiler und Brücken
verschwinden spurlos, ebenso wie nach und nach Sakuras Karten!
Zunächst hat niemand eine Erklärung dafür. Weisen die Geschehnisse
zwar offenbar auf eine Clow Card hin, scheint das doch unmöglich.
Schließlich hat Sakura längst alle Karten gefangen! Das Nadeshiko
Fest rückt näher und damit der Auftritt des Schultheaters, dem auch
Sakura angehört. Doch die geheimnisvollen Ereignisse häufen sich
und als ob Sakura nicht längst genug Probleme hätte, trifft sie
Shaolan wieder, dem sie nach wie vor keine Antwort auf sein
Liebesgeständnis geben konnte...
Der
Film knüpft an die Ereignisse der zweiten Staffel, deswegen ist es
ratsam ein gewisses Vorwissen zu haben, um den Film wirklich genießen
zu können. Doch auch wenn man die Anime-Serie nicht geschaut hatte,
dürfte man mit dem Film Spaß haben. Während es in der Serie
weniger um die Liebe ging, legt der Film einen großen Wert auf die
Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Sakura und Shaolan und wie
ich finde, gestaltet sich das auch als sehr amüsant. Das beginnt
schon damit, dass Sakura peinlich berührt ist und errötet als sie
sich alte Videoaufnahmen ansieht, wie sie Seite an Seite mit Shaolan
die Clow Cards bekämpft hat. Zu dem Zeitpunkt waren ihre Gefühle
noch nicht wirklich bemerkbar, doch ausgerechnet nach dem
Liebesgeständnis von Shaolan wird ihr erst bewusst, was sie für ihn
empfindet. Doch konnte sie ihm keine wirkliche Antwort geben und so
trennten sich die Wege der beiden, doch wie es das Schicksal so will,
treffen sie sich in dem Film wieder. Dennoch verläuft die
Interaktion zwischen den beiden schleppend und Sakura hat eindeutig
Probleme, die richtigen Worte zu finden oder das richtige Timing zu
treffen, denn stets und ständig wird die romantische Atmosphäre
gestört. Sei es durch Cerberos, den kleinen Beschützer von Sakura
oder durch Sakura´s Bruder Toya, der Shaolan sichtlich nicht
ausstehen kann. Sakura muss sehr viel Mut entwickeln, um Shaolan
endlich zu gestehen, was sie wirklich für ihn empfindet. Ich fand
die Szenen, in denen diese Spannung zwischen Sakura und Shaolan
erzeugt wurde, recht klischeehaft und trotzdem konnte ich es mir
nicht verkneifen hippelig zu werden und ein wenig zu schwärmen. Die
beiden haben sich teilweise so peinlich und verkrampft verhalten,
dass man es einfach nicht ernst nehmen konnte und drüber schmunzeln
musste, was sicherlich Sinn und Zweck der leicht überzogenen Szenen
war. Und doch gab es so ab dem letzten Drittel des Film eine etwas
ernstere Szene, die etwas traurig stimmte. Ja besonders gegen Ende
wurde es spannender und emotionaler.
Der
Film besteht also einerseits aus dem mysteriösen Part mit der
versiegelten Karte und zum anderen aus den Alltagsgeschehnissen von
Sakura gepaart mit der Entwicklung der Liebesbeziehung. Ich muss
sagen, dass der zweite Teil den Film stark dominierte und die
Fantasy-Komponente eher in den Hintergrund gerückt wurde und erst am
Ende wirklich zum Vorschein kam. Für diejenigen, die gerne einer
Liebe, die langsam erblüht, zuschauen, ist der Film garantiert
unterhaltsam, doch diejenigen, die eben einen typischen
Magical-Girl-Film erwarten, für diejenigen mag der Film stellenweise
etwas enttäuschend sein.
Dennoch
fand ich es im allgemeinen schön, wie die mysteriösen Umstände
ausgehend von der versiegelten Karte mit einer Art Reifeprozess
Sakuras verbunden wurden. Denn Anfangs schafft sie es nicht sich
durch zu ringen und ihre Gefühle zu äußern, gegen Ende des Films
wird sie gewissermaßen dazu innerlich gezwungen bzw. versucht
Shaolan davon zu überzeugen, wie sehr sie ihn liebt und dass dieser
diese Liebe anerkennt. Denn durch einen gewissen Umstand verliert
jemand das wichtigste Gefühl was er hat und dies betrifft eben
Shaolan. Nachdem das passiert, bereut es Sakura von Herzen, nie ihre
wahren Gefühle prei gegeben zu haben und tut es dann doch
schließlich als verzweifelter Versuch noch etwas zu retten.
Interessant war auch, in welchem Dilemma Sakura steckte. Sie musste
sich also zwischen dem Gefühl, was ihr am wichtigsten und dem Leben
ihrer Mitmenschen entscheiden, die durch die versiegelte Karte
bedroht waren. Es war eine Frage, ob die „Gesellschaft“ oder eben
das einzelne „Indivdiuum“ wichtiger waren und die Entscheidung zu
treffen, welches von beiden nun bedeutsamer war, fiel Sakura nicht
sehr leicht.
Die
Art und Weise wie die mysteriösen Umstände durch die versiegelte
Karte zustande kamen, waren milde gesagt nicht wirklich sehr packend,
aber fügen sich ins Bild, was man von Card Captor Sakura an sich
hatte. Im Anime war es auch immer so, dass es eben die kleinen
Veränderungen des Alltags waren, die durch die Clow Cards ausgelöst
wurden. Also konnte man im Animefilm genauso wenig große Action
erwarten, wenn dann lediglich kleine Action-Szenen, wie es für
Magical-Girl-Anime eben üblich ist. So setzte Sakura also im
Endkampf gegen die versiegelte Karte ihre übrigen wenigen Karten
ein, um etwas gegen sie auszurichten, jedoch ohne großen Erfolg. Die
Karte sebst hat nämlich so viel Kraft, wie alle anderen übrigen
Clow Cards zusammen und stellt somit den Gegenpol dar. Es braucht
nämlich sowohl die Kraft, die etwas erschafft als auch die Kraft,
die etwas zerstört, damit das Gleichgewicht der Welt gewährt werden
kann. Dann ist es natürlich nicht verwunderlich, wenn keine der
Karten wirklich etwas bringt. Das führte dazu, dass unsere Heldin
diesmal wirklich in Bedrängnis war und man keinen wirklichen
Lösungsweg finden konnte.
Da
der Film aber eben nicht eine Geschichte über das Scheitern ist,
schafft es Sakura dennoch durch eine andere Methode, die versiegelte
Karte zu bannen. Denn es ging von vornherein nicht darum, die Karte
zu bekämpfen, der Film wählt eher den friedlichen Weg. Statt Taten,
folgen also Worte, was die friedliche Botschaft des Films ausmacht.
Die versiegelte Karte ist nämlich gar nicht wirklich böse, sondern
einsam und verletzt, weil sie nicht mit den anderen Karten, ihren
Gefährten zusammen sein kann. Jeder dürfte dieses Gefühl schon
einmal in seinem Leben empfunden haben und sich daher in die Lage der
ausgeschlossenen Karte hinein versetzen können. Was tut man also,
wenn jemand einsam ist und einfach nur zur Gruppe dazu gehören
möchte? Genau, man gibt ihm zu verstehen, dass er willkommen und
nicht allein ist. So verwandelt Sakura die Karte also in eine Sakura
Card, wodurch sie nun offiziell zu den anderen Karten dazugehört.
Wow, nicht wirklich einfallsreich und auch ziemlich vorhersehbar,
findet ihr nicht? Klar ist es eine naheliegende Lösung, aber die Art
und Weise, wie diese umgesetzt wurde, war doch ein wenig
herzerwärmend. Doch damit endet der Film nicht und das Happy End ist
noch in weiter Ferne, denn scheinbar hat Shaolan seine Liebe zu Sakura
verloren, da die Karte nun versiegelt wurde. Um also etwas zu
schaffen, muss man auch mit einem großen Verlust rechnen. Nun kommt
der Punkt, an dem Sakura über ihren Schatten springt und
leidenschaftlich ihre Liebe zu Shaolan äußert. Komischerweise
reagiert Shaolan positiv und es sieht aus, als ob er gar nicht erst
seine Gefühle für sie verloren hätte. Genau das ist das Ende, was
sich die Zuschauer wünschen und doch habe ich das Gefühl, dass es
doch etwas konstruiert wirkte. Da fragte ich mich echt, wozu dann das
ganze Drama, wenn am Ende alles nach dem Schnürchen läuft?
Happy-Ends eben. Und wenn sie nicht gestoren sind, dann leben sie
noch heute...
Optik
& Musik:
Vom
optischen her dürfte sich im Vergleich zur Serie nicht viel getan
haben. Höchstens die Animationen sahen besser und flüssiger aus,
ansonsten konnte ich keine großen Unterschiede feststellen. Nach wie
vor mag ich es wie die Figuren gestaltet worden sind.
Musikalisch
ist mir die Backgroundmusik nur an einigen Stellen wirklich
aufgefallen bspw. wenn irgendetwas Mysteriöses passierte und dann
eine spannungsreiche leicht furchterregende Musik eingespielt wurde,
die eindeutig nach Orchester klang. Das hatte mir eine gewisse
Gänsehaut verschafft. Was ich hervor heben muss sind die drei
Lieder, die man in der Mitte und gegen Ende des Films vernehmen
konnte. Besonders das Lied von Tomoyo, was sie während des
Nadeshiko-Festivals gesungen hat, war wunderschön. Schade, dass es
nur ganz kurz ging, ich hätte gerne das gesamte Lied gehört. Ich
habe mir den Film mit deutscher Synchronisation angesehen und war
auch bereits bei der Anime-Serie sehr angetan davon. Ich finde, dass
alle Sprecher gut gewählt wurden und ihre Rollen super gut
vermitteln konnten. An keiner Stelle fand ich, dass irgendetwas sehr
komisch klang. Besonders gut fand ich die Synchronsprecherin von
Cerberos, die bringt den verschmitzen, frechen Charakter sehr gut zum
Ausdruck.
Fazit:
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