Sonntag, 3. August 2014

Japanische Modestile - Ein Überblick



Heute mal ein kleiner Beitrag zu den verschiedenen sowie ungewöhnlichen japanischen Moderichtungen, die wirklich zahlreich und teilweise verdammt verrückt sind. Glaubt mir, so etwas Ähnliches habt ihr in Deutschland bestimmt noch nicht gesehen!





• Kigurumin
Kigurumin war ein kurzlebiges (2003-2004) und seltsames Modephänomen. Mädchen verbrachten ihre Zeit in Shibuya und wollten daher bequeme Kleidung tragen und begannen daher billige Tier-Kostüme zu tragen. Neben Pikachu, Hamtaro oder Winni Puh Kostüme, tragen Kigurumin ebenso Tiertäschen, süße Accessoires und manba Make-Up.



• Lolita Kei Mode
Lolita ist eine Modebewegung, die in Japan in den 1980er Jahren ihren Ursprung fand. Diese Mode ist besonders durch Viktorianische und Romantische wie auch Rokoko-Mode geprägt. Weiterhin ist bei diesem Kleidungsstil wesentlich, dass es sehr verschiedene Subkategorien, Stile und auch Themen gibt.



• Gothic Lolita:
Dieser Kleidungsstil wurde besonders durch den Musiker Mana popularisiert und ist einer der bekanntesten und beliebstesten Gothic-Lolita-Stile überhaupt. Weiterhin wurde es stark von dem Gothic-Romantischen Stil beeinflusst.



• Sweet Lolita:
Dies ist die zuckersüße Variante und ebenso sehr populär.


• Classic Lolita:
Hier dominieren besonders "natürliche" Farbschemata, wie Cremefarben oder Braunttöne, was zu einem schlichteren Aussehen beiträgt.



• Punk Lollita:
Ist sozusagen eine Kreuzung zwischen Lolita-Stil und Punkmode, jedoch darf letzteres nicht allzu sehr zur Geltung kommen, sodass der Lolita-Stil als der wichtigere Part noch zu erkennen ist.



• Hime Lolita:
Eine Prinzessin-Variante unter den Lolita-Stilen, die stark an die Moderichtung "Hime Gyaru" erinnert.



• Guro Lolita:
Eine Variante von Lolita, bei denen besonders die Horror-Elemente, die einem zu erschaudern bringen, besonders sind. Normalerweise gehören bei diesem besonderen Stil Augenklappen, Bandagen wie auch falsches Blut dazu, um diesem gruseligen wie auch etwas markaberen Stil zu unterstreichen.



• Sailor Lolita:
Dieser Richtung erinnert stark an Matrosen bzw. japanische Schuluniformen.



• Wa Lolita:
Dieser Substil beeinhaltet traditionelle japanische Elemente u.a. der Kimono, der nur zu einem Kleid modifiziert wird.



• Kuro Lolita:
Diese Subkategorie sticht durch ausschließklich schwarze Kleidung heraus und erinnert ein wenig an den Gothik-Stil.



• Shiro Lolita:
Der Gegenpart zur Kuro Lolita-Mode, also komplett weiß wie die Unschuld.



Für mehr Informationen zu den einzelnen Lolita-Subrichtungen, besucht diese Webseite:



• Fairy Kei:
Diese besondere Moderichtung verfügt über eine Bandbreite an hellen, süßen, poppigen und niedlichen Elementen.
Besonders herausstechend sind die Kombinationen von pastellfarbenen Kleidungsstücken, die eben eine gewisse Leichtigkeit sowie Verspieltheit ausdrücken. Dieser Kleidungsstil kann als eine Pastel-Version von der Decora Mode betrachtet werden, hat jedoch weniger Accessoires und buntere Frisuren.



• Decora Kei:
Übersetzt bedeutet dies Dekorationsstil. Was diesen Stil ausmacht, ist, dass man so viele Accessoires und Schichten wie möglich trägt. Beispielweise ein Haufen Ketten, Armbänder oder Haarspangen, viele Schichten von Socken, wie auch Shirts und Röcke; zu viel gibt es bei diesem Stil gar nicht. Hier lautet die Devise: Mehr ist mehr!



Dieser Kleidungsstil spaltet sich wiederum in mehrere Untergruppierungen wie bspw. folgende:






• Pink Decora:
Wie der Name schon vermuten lässt, besteht die Kleidungsstücke nur aus pinken Farbtönen

• Black Decora:
Die schwarze Decora-Variante, welche sich aber gerne auch mit weißer Farbe vermischen.

• Red Decora:
Hier hat man die Vorliebe für besonders rote Kleidungsstücke wie auch Accessoires.

• Rainbow Decora:
Das Motto hinter diesem Stil lautet: Desto bunter, desto besser! Es wird sich also nicht davor gescheut, so viele Farben wie möglich zu verwenden, um den Regenbogen-Effekt zu erzielen. Sehr sehr bunt also.

• Visual Kei
Einige von euch dürften sicherlich auch J-Rock-Musik hören und wenn dies der Fall ist, dürfte euch der Look der einzelnen Bands sicherlich schon aufgefallen sein. Es sind besonders richtig aufwendige, verrückte, Kleidungen, mit Elementen aus dem Glam Rock, Gothic, Punk sowie Cyper-Punk.
Besonders die Haare und das Make-Up sind ein wichtiger Bestandteil dieser Mode und dürfen so aufwendig und verrückt wie möglich ausfallen, sodass die Aufmerksamkeit gesteigert wird.



• Oshare Kei:
Ebenso eine japanische Musik-Richtung wie auch Modestil und bedeutet übersetzt "Modebewusstsein".
Während ihre Kameraden aus dem Visual Kei eher dunklere und düstere Farben wie auch Kleidung tragen, bevorzugen die Anhänger von Oshare Kei besonders helle wie auch bunte Mode. Dies verbindet sich mit den positiven und heiter gestimmten Liedern, die über schöne Dinge im Leben erzählen. Ihr Kleidungsstil ist dementsprechend also ebenso bunt und vielfältig und erinnert stark an Decora, weiterhin tragen die Fans dieser Mode weniger Make-Up wie es bei Visual Kei üblich ist.



• Dolly Kei
Die Dolly-Mode, die wie der Name schon impliziert, sich an der Mode von Puppen orientiert und ebenso unter dem Begriff "antique doll" bekannt ist, und ein wenig gruselig und eben antik ist. Die Träger dieser Mode, wählen meist vintage, also altaussehende Kleidung aus. Auch die ganzen Accessoires sind vintage oder werden als solches hergestellt, dadurch erhalten die einen skurillen manchmal auch wirklich verstörenden Look.



• Mori Gal
Der Name würde im Deutschen Waldmädchen bedeutetn und gewann um ca. 2006 in Japan an Popularität. Wie man an den Bildern erkennen kann, lässt sich die Mode daraufhin reduzieren, dass die Mädchen aussehen, als kämen sie direkt aus dem Wald. Dies wird insofern erreicht, indem natürliche Farben, verwendet und handgemachte Accessoires wie auch Taschen benutzt werden, was auch irgendwie einen gewissen Öko- oder Hippietouch aufweist, nur eben doch nicht ganz so krass.






• Pop Kei/Spank!
Viele Leute verwechseln Fairy Kei mit Spank und denken es wäre das Gleiche, jedoch ist dem nicht so. Fairy Kei stammt ursprünglich von Spank ab und hat ebenso die Decora Mode beeinflusst.
Fairy Kei ist kindlicher und die Trägerinnen haben meist Röcke und haufenweise Accessoires, während Spank zwar ebenso farbenfroh ist, aber doch eher einen ernsteren Touch hat. Denn innerhalb der Spank-Mode können ebenso Hosen, Röcke wie auch Hosenanzüge vorkommen. Außerdem sind nicht zu viele Accessoires ein Muss. Weiterhin wird Spank eher auch auf dem Lande akzeptiert als Fairy Kei, denn hier werden auch wirklich normale Alltagsbekleidungen angezogen, die jedoch eben auffälliger sind und einen Retro-Look haben, wie es in den 80er Jahren der Fall war.




• Otome Kei
Otome bedeutet auf japanisch "junge Dame" und dementsprechend ist der Look auch recht damenmäßig. Es gehört zu der japanischen Straßenmode und fokussiert sich besonders auf dunkle Farben, unübliche Kombinationen von Farben wie auch Schleifen. Es kann ebenso als eine Subklasse deR Lolita-Mode betrachtet werden. Somit greift diese Mode auf viele Elemente der Lolita-Moderichtung, jedoch gibt es einen Unterschied. So werden Petticoats/Unterkleider nicht unbedingt benötigt. Jedoch bleibt der Eindruck, dass diese Mode recht romantisch und mädchenhaft ist und als eine erwachsenere Variante der Lolita-Mode gesehen werden kann. Im Unterschied zu Lolita, gibt es keine strengen Richtlinien.








• Natural Kei
Wie Mori Kei, ist auch diese Mode stark an der Natur orientiert. Währen jedoch bei Mori Girl die Vorstellung vorherrscht, dass das Mädchen im Wald wohnhaft ist, haben wir hier eher die Grundidee, dass die Trägerinnen dieser Mode nicht direkt im Wald angesiedelt sind, sondern in einem Dorf, also auf dem Lande. Demnentsprechend gibt es auch ein wenig mehr Farb- und Musterauswahl, weil sich Dorfmädchen dies leisten können im Gegensatz zu Waldmädchen.




• Angura Kei
Angura ist die reduzierte Form des englischen Wortes Untergrund. Dies ist eine kulturelle Bewegung in Japan, welche bis in 1960er Jahre zurückreicht und hatte damals eine große Wirkung auf die unabhängigen Theater. Diese Bewegung wurde besonders von Mangaka beeinflusst und strebte das Ziel an eine eigene Identität zu schaffen.



• Uchuu Kei
Dieser Modestil leitet sich von der großen Fairy Mode ab und kombiniert besonders abgespacte Elemente, wodurch man einen Sci-Fi-Look erreichen kann. Besonders also futuristische Gegenstände und Accessoires werden verwendet, um diesen ungewöhnlichen Kleidungsstil zu perfektionieren. Man hat wirklich den Eindruck als würde diese Mode sagen: "Ich komme direkt aus dem All!"





• Pastell Goth
Diese Modeerscheinung ist relativ jung und wird zunehmend sehr beliebt in Tokyo. Auffällige Elemente aus der Gothik-Mode und ebenso auch pastellfarbene Sachen werden miteinander vereint, sodass dies dazu führt, dass es echt merkwürdig aussieht, weil sowohl niedliche wie auch gruselige Sachen entstehen. Wie kann also so ein Stil wirklich gelingen? Indem man bspw. süße Farben verwendet, dann wieder creepy Accessoires wie Totenköpfe oder Skelette nimmt.



• Gyaru Kei
Die Gyaru Mode ist eine Form der japanischen Straßenmode und hat bereits eine lange Geschichte hinter sich, die in den 1970ern begann. Gyaru wird meist mit den Ganguros assoziiert, wobei diese jedoch nur eine Subkultur der Gyaru darstellen. So war Ganguro besonders in den 1990ern beliebt, starb jedoch in den frühen 2000ern wieder aus. Gyaru zeichnet sich durch girly-glam-Mode aus und distanziert sich von den japanischen Schönheitsidealn (von wegen unscheinbare, schöne, hellhäutige, schwarzhaarige Frauen etc.) Weiterhin sind bei dieser Mode die künstlichen Elemente signifikant wie z.B. falsche Fingernägel, Wimpern wie auch Perücken. Da sich diese Mode besonders von den japanischen Schönheitsidealen abgrenzt, wird sie als ein Zeichen der Rebellion der japanischen Jugend gedeutet. Meist kommen noch gefärbte Haare hinzu, wie auch überaus schmuckhafte Fingernägel und tonnenweise Make-Up, alles um eben mehr aufzufallen. Das Make-Up besteht meist aus tiefschwarzen Eyeliner, dramatischen falschen Wimpern und manchmal auch farbige Kontaktlinsen um die Augen nochmal mehr zu betonen.
Neben der Lolita-Mode, teilt sich auch diese Gyaru Mode in viele weitere Untertypen auf.

• Agejo/Kyabajo:
Diese Stilrichtung ist besonders glamorös und elegant und weitesgehend sehr sexy und freizügig. Meist wird die Mode von Hostessen getragen, aber eben nicht nur. Dahinter steckt auch das Ideal glamorös und unwiderstehlich zu sein. Der Stil ist ebenso sehr feminin aber weniger niedlich wie Hime-Gyaru und eher klassisch.



• Bibinba:
Hierbei sind besonders Schmuck und auch alle möglichen anderen glitzernden Accessoires von Bedeutung.



• Banba:
Dies ist die leichtere Variante von manba. Die jeweiligen Banba-Träger weisen weniger weiße Schminke auf wie es bei den Manba der Fall ist, dafür gleichen sie es mit mehr Glitter aus und haben weniger neonfarbige Haare. Banba´s verwenden sehr extrem ausschauende falsche Wimpern und auch farbige Kontaktlinsen. Einige von ihnen tragen auch dunklere Farben und Club-Kleidung.



• Baika/Bozosoku:
Der sogenannte Biker-Stil wird durch dunkle wie auch helle Farben, Leder, sowie Ketten dominiert.




• B-Gal:
Eine Gyaru, die sich im Hip-Hop-Look kleidet.


• Ganjiro/Shiroi Gyaru:
Jedes Gal, welches Bräunen ablehnt, dafür aber anderen Gal-Trends folgt. Es geht sogar so weit, dass sie unbedingt bihaku (also wunderschön weiß) bleiben wollen. Manche von ihnen jedoch haben sehr leichte farbige Haut.



• Gyaru-Kei:
Dies ist die allgemeine und moderne Gyaru-Moderichtung. Hier gibt es auch wiederum verschiedene Substile wie Amekaji(Amerikanisch), Goshikku (Gothic), Bohemian (Hippie), Rokku (Rock/Metal), Haady (Punk/Cyper).

• Gyaruo: Das männliche Gegenteil zu den Gyarus.
• Himegyaru: Mädchen, die sich besonders prinzessinnenhaft kleiden. Ihre Haarfarben können von blond bis zu schwarz gehen.




• Kogyaru: meistens eher Highschoolmädchen
• Miruteri/Yanki: Dieser Stil erinnet an Militärs-Kleidung.

• Manba: Sehr dunkel gebräunte Haut und dazu kontrastive weißes Make-Up, was beides zusammen einfach schrecklich aussieht. Meist sind die Haare dann schön gebleicht blond und sehr lang. Die Klamotten sind nicht weniger abschreckend neon und bunt.




Und noch mehr Bilder zu der Gyaru-Mode:














Das sollte jetzt nur ein Überblick über die wohl bekanntesten Modestile in Japan geben, natürlich gibt es sicherlich auch noch mehr und besonders auch Kombinationen verschiedenster Moderichtungen. Ich hoffe, ihr habt ein bisschen was dazu gelernt. Nun frage ich mich, ob ihr euch auch für japanische Mode interessiert und wenn ja, welche Kleidungsstile euch mehr gefallen und welche eher weniger. ;)
Ich persönlich mag die Lolita Mode, als auch die Gyaru Mode, wobei ich bei letzterer einige selbst nicht ganz normal finde wie z.B. Manba, das ist das grauenhafteste, was ich je gesehen habe. Aber ansonsten gefallen mir also beide Hauptmoderichtungen, zum einen weil die Lolita-Mode einfach wahnsinnig süß ist und ich viktorianische Mode mit all ihren Facetten, Farbgebungen wie auch Mustern, Schleifen und Rüschen bezaubernd finde und ich diese romantische Mode einfach gern sehe. Und die Gyaru Mode speziell Hime Gyaru finde ich aus dem gleichen Grunde wohl sehr toll, weil es einfach voller Niedlichkeit strotzt, aber doch recht erwachsen und kokett aussieht. :)

Ich habe die Informationen übrigens aus verschiedenen Seiten, aber meine Hauptquelle war diese sehr informative englischsprachige Seite einer niedlichen Bloggerin, die sich ebenso für japanische Mode interessiert: http://glitter-puffs.blogspot.de/2012/12/all-japanese-fashion-styles.html
Wenn ihr also noch mehr wissen möchtet, könnt ihr diese Webseite gerne besuchen. 

4 Kommentare:

  1. Oh man oh man. Die Japaner sind manchmal ganz schön crazy! Aber das mag ich an ihnen.
    Das es aber sooo viele Unterschiedliche Modestile da gibt ist echt krass und manche sind einfach nur . . . ich will nicht sagen schrecklich aber doch sehr skurril ^^

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    1. Auf jeden Fall, aber genau das macht sie sl anziehend. :3 Ja bei meiner Recherche habe ich auch neue kennen gelernt und war direkt baff. ^^' Ja es reicht von extrem suess und huebsch bis zu absolut grauenhauft und sehr abschreckend XD Das Land der Extreme eben. :)

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  2. Manche Stile sind echt abschreckend. Ich kann ja schon einigen Lolita-Kleidern wenig abgewinnen (wobei ich selbst ein Wa Lolita Kleid besitze und einige echt schön finde), aber die Lolitas sehen ja im Gegensatz zu manch anderer Moderichtung total natürlich aus. xD

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    1. Da magst du recht haben, die Modestile sind nicht für jedermann, wobei ich die Gyaru Mode noch am ehesten im Alltag tragen würde, aber eben nur in Ansätzen nicht voll und ganz und natürlich nur die Casual Mode, nicht so etwas wie Manba.. Da hört der Spaß auf und ein Schamgefühl setzt ein. xD

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