Montag, 20. Mai 2013

Liar Game


Allgemeine Informationen:
Mangaka: Shinobu Kaitani
Erscheinungsjahr: 2005
Genres: Mystery, Psychological, Seinen
Kapitel/Bände: 169/16 (fortlaufend)



Zusammenfassung:
Die Karte lautet folgendermaßen:
Gratulation! Du bist einer von den 100 000 Menschen, die dem wunderbare Liar Game Tunier beigetreten sind.
Mit dieser Postkarte gibt es noch 100 Millionen Yen in Scheinen dazu. Das ist der Anfang von Liar Game. Wenn das Spiel in 30 Tagen endet, musst du die 100 Millionen wieder zurück geben. Wen dein Gegner sie dir wegnimmt, darf er diese als Preis behalten, und du wiederum wirst Schulden von 100 Millionen haben...






Bewertung: 10/10
Begründung: Zunächst einmal wird der Manga schon seit längerem sehr gefeiert und erhält besonders gute Kritiken. Man stellt zuweilen auch Parallelen zu dem Manga "Death Note" und ich muss sagen, diese Ähnlichkeit besteht durchaus. Fangen wir zunächst mit der Handlung an sich an. Ich finde allein schon das Grundkonzept mit dem "gedanklichen" Wettkampf um eine sehr hohe Summe an Geld äußerst originell, sowie eben auch die einzelen Spiele, welche immer anders und ebenso originell ausfallen. So fängt es am Anfang damit an dass man lediglich nur einen Gegner hat und diesen austricksen muss. Wiederum ein sehr interessantes Konzept. Man muss den Gegner so geschickt anlügen, ohne, dass dieser es merkt, sodass er sein Geld verliert. Hierbei sind keine Grenzen gesetzt, die Möglichkeiten sind vielfältig, um dies zu erreichen. So geht es weiter mit Wettkämpfen jeder gegen jeden. Denn man hat ja das Ziel vor Augen als einziger viel Geld abzustauben, ungeachtet davon, dass man dadurch andere mit einer Unsumme an Schulden zurücklässt.

Das Grundkonzept baut also auch darauf auf, dass die Gesellschaft von grund auf Böse ist und man ja niemanden vertrauen kann (das ist der schwerer, als jemanden zu misstrauen). Doch im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass das wahre Ziel des Spiel ist, ob der Mensch in der Lage ist trotz Habgier und Egoismus ehrlich und rechtschaffend zu bleiben oder zu sein. Denn in späteren Spielen kommt es darauf an, dass man nicht alleine sondern nur mit Hilfe anderer gewinnen kann, um mal etwas vorweg zu nehmen. Das ist einer von vielen Aspekten, die ich an diesem Manga liebe, es geht vielmehr als nur um Geld, es geht um Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Teamwork sowie Vertrauen.

Zwar reihen sich die verschiedenen Spiele nahtlos aneinander, doch werden sie immer wieder komplexer sowie komplizierter. Man darf diesen Manga nicht einfach mal für zwischendurch lesen, es gehört schon viel Ausdauer, Denkleistung um dem Geschehen folgen zu können, sowie den verschiedenen Argumenationen sowie Lösungswegen. Miträtseln wird also immer vom Leser erwartet. Falls dieser aber nicht schlau genug ist (was auch mich betrifft), wird natürlich trotzdem alles im kleinsten nochmal erklärt, bis jeder Doofe es verstanden hat. (Achtung! Es gibt dementsprechend sehr viel Text!)  Ich bewundere ja den Autor dafür, dass er sich immer solch unterhaltsame, sehr intelligente Spiele ausdenkt und eben auch diese selbst durchdenkt. So werden bekannte Spiele wie Poker, Roulette, und russisches Roulette nach ganz anderen Spielregeln gespielt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Der Mangaka beweist nicht nur in der Story sondern auch durch die kniffligen Rätseln sein kreatives Können.
Der Wiederleseffekt wird wahrscheinlich dadurch bestärkt, dass man beim ersten Durchgang nicht alles verstanden hat und beim 2. Durchlauf neue Erkenntnisse gewinnt. Wer Action sucht, ist hier fehl am Platze!
Die wahre Spannung wird durch die kniffligen Wendungen in diesem Denktunier erzeugt und davon gibt es immer wieder welche! So wendet sich häufig das Blatt und man kann nie genau vorhersehen was genau passiert. Was ebenfalls beeindruckend wirkt, sind die Exkurse hinsichtlich psychologischer Experimente, die sehr interessant fürs Leben sein können.
Es geht im Spiel nicht nur um Logik, Intelligenz, auch die Fähigkeit zu kalkulieren was die anderen vorhaben ist sehr wichtig. So muss man versuchen die Denkweisen der anderen zu verstehen und dementsprechend mehrere Lösungswege zu finden. Falls mal etwas nicht nach Plan läuft, ist eben die Fähigkeit zur Konfliktlösung gefragt, Flexibilität spielt dabei eine große Rolle  So wird der Leser gerne einmal in die Gedankenwelt einer Person entführt, aus deren Sicht man das Geschehen verfolgt.
Perspektivenwechsel ist hier öfter mal zu sehen. Richtig amüsant ist es also, wenn man der Figur zusieht, wie sie Pläne und Lösungswege schmiedet, daran scheitert oder damit erfolgreich ist. Somit ist man also genauso überrascht wie die Person, in der man steckt, wenn etwas Unerwartetes kommt. Hinzuzufügen ist auch, dass am Ende eines fast jeden Kapitels ein Cliffhanger wartet, der es unmöglich macht, nicht weiter zu lesen, da man ja wissen möchte die die Handlung weiter verläuft. (xD)

Doch genug zur Handlung, ich widme mein Augenmerk auch gerne den Charakteren. Hierbei ist zu sagen, dass es wohl drei unterschiedliche Haupttypen bisher gibt. Einmal diejenigen, die unwissend sowie einfältig sind. Dann die super klugen, die immer einen Plan B haben sowie nahezu allwissend erscheinen.
Und zu letzt Nao Kanzaki als große Ausnahme. Mit ihr beginnt die Geschichte, sie die Hauptfigur schlechthin. Eigentlich ist das Liar Game für sie keineswegs geschaffen, da sie sehr naiv, gutgläubig ist und nie jemanden misstraut. So passiert es also vor allem am Anfang, dass sie stets und ständig reingelegt wird und anfängt zu weinen. Viele sind genervt von ihr, aber gott sei dank legt sie eine erstaunliche Entwicklung hin. Sie wird zwar nicht so super klug, rational wie Shinishi Akiyama(zweiter Protagonist), doch sie hat durchaus sehr kluge Einfälle und ist die moralischte Person in dem Spiel. Sie ist auch diejenige, die den wahren Charakters des Spiels erkennt. Mit ihrer naiven Art kann sie auch durchaus Leute dazu bringen, dass sie sie falsch einschätzen. Es gefällt mir auch, dass sie mit dem Ziel an das Spiel herangeht, alle Menschen von dem Liar Game und ihren Schulden zu retten, auch wenn sie sich selbst dafür opfern muss. Ich empfinde sie als eine wahre Heilige. *grins*

Der zweite Hauptcharakter Shinichi Akiyama ist in der Hinsicht sehr anziehend, da er eben so klug ist und scheinbar immer einen Plan hat. Er wird am Anfang noch als Verbrecher hingestellt, aber er hat seine Gründe, die in seiner Vergangenheit liegen. (Vor allem seine Hintergrundgeschichte finde ich sehr rührend!) Er ist zwar nicht wie Nao, die alle retten will, aber er hat ebenso ein gutes Ziel vor Augen: Er will diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die dieses Liar Game veranstaltet haben und wodurch viele Menschen dazu gebracht worden sind schlimme Dinge zutun. Nao und Shinichi zu zweit sind ein sehr gutes Team, wie ich finde und die Beziehung zueinander ist auch eine besondere. Beide vertrauen einander und unterstützen sich gegenseitig. Der Großteil der Charaktere besteht eher aus normalen Menschen, die meist eher durchschnittlich klug oder doch dümmlich sind.

Zum Schluss zum Zeichenstil. Am Anfang hat mich dieser sehr abgeschreckt, vor allem weil die Emotionen so krass gezeichnet worden sind. Doch ich muss sagen mit der Zeit bessert sich dieser und man gewöhnt sich daran. Ich finde aber, dass vor allem Nao und Shinichi am besten aussehen. Ohnehin finde ich dass die Handlung hauptsächlich ist und die Schönheitsmängel längst ausgleicht.

Zwischenfazit: Ich bin zwar gerade einmal bei der Mitte des Mangas, der immer noch am Laufen ist, aber ich muss sagen bis jetzt schauts echt genial aus! Ich liebe die beiden Hauptcharaktere Nao und Shinichi sowie die Grundidee und die Handlung an sich! Wer also nach einem Manga mit erstklassiger Story, sowie gut ausgeklügelter, unterhaltsamer Denkspiele mit einem psychologischen Touch sucht, der sollte zu diesem Manga unbedingt greifen! Ein sehr anspruchsvoller Manga, bei dem man eine Zeit braucht um sich einzuarbeiten, aber wird die Logik die dahinter steckt durchblickt, wird man diese Denkspiele lieben!

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