Inhalt:
Airi träumt von einer
schicksalhaften Begegnung. Als sie auf den kleinen Alam trifft, will
sie sich um ihn kümmern, bis sie herausfindet, wo sein Zuhause ist.
Sie ahnt nicht, daß er der Prinz des Zauberreiches ist und ein
Zauberspruch auf ihm lastet …! Als am nächsten Morgen nicht mehr
der kleine Junge in Airis Zimmer schläft, sondern ein Junge in ihrem
Alter, ist die Verwirrung groß...! (Klappentext)
Meine Meinung:
Story:
Kaum vorstellbar, dass
der Manga von der gleichen Zeicherin von „Vampire Knight“ stammt,
wenn man bedenkt, wir urkomisch und heiter die Geschichte daher
kommt. Der Manga wird als „Liebeskomödie“ bezeichnet und ich
finde, dass er der Bezeichnung alle Ehre macht. Von Anfang an kann
man den Manga nicht wirklich ernst nehmen und sollte das auch nicht
tun. Das gelingt schon mal nicht, weil wir es mit einer
„märchenhaften“ Thematik zu tun haben. Es ist sicher nichts
Neues, dass sich Figuren aus verschiedenen Welten begegnen und dass
die Protagonistin in die Zauberwelt entführt wird. Doch vergleicht
man nun heutige Shojous mit diesem Manga wird man feststellen, dass
der Manga allein schon wegen seinem übernatürlichem Charakter sich
von dem Einheitsbrei unterscheidet.
Was ich richtig
erfrischend fand waren eher die Figuren und deren Interaktionen sowie
der unterschwellige Plot. Zum einen hätten wir zwar den
Märchenprinzen aus der Zauberwelt, aber dieser Märchenprinz ist
keineswegs eine Figur, die einem Ideal entspricht. Zum einen ist Alam
ein kleiner Junge, aber obwohl er so jung ist, trägt er viel
Verantwortung und ist stellenweise sehr sehr erwachsen für sein
Alter. Obwohl er jung und unschuldig wirkt, teilweise recht kindisch
ist, weiß er was er will und spricht das auch wirklich unverblümt
aus. Er hat Gefallen an Airi gefunden und tut alles erdenkliche um in
ihrer Nähe sein zu können. Manchmal vergisst man bei Alam, dass es
sich noch um einen kleinen Jungen handelt, manchmal wird es aber doch
sehr deutlich. Wenn er zum Beispiel einer Action-Kinder-Show
verfallen ist und den Helden tatkräftig anfeuert oder sich leicht
durch leckeres Essen manipulieren lässt. Das Niedliche ist ja, dass
er seine erwachsene Seite meist offenbart, wenn er in der
Öffentlichkeit ist, aber sobald er mit Airi zusammen ist, zeigt er
eben doch seine kindlichen Seiten, die entzückend sind. Airi auf der
anderen Seite ist für mich keine schwache, stereotype Heldin,
sondern besitzt durchaus Charakterstärke. Zwar ist es ziemlich
komisch und vielleicht etwas nervig, dass sie davon träumt Hausfrau
zu werden und genaue Vorstellungen hat, wie ihr Leben später mit
ihrem Traummann aussehen soll. Aber ich finde gerade diese
überspitzte Eigenschaft von Airi gut, um den Kontrast zu ihrer
späteren Persönlichkeit zu verdeutlichen. Durch Alam und all die
magischen Gegebenheiten wird ihr sonst so sorgfältig geplantes Leben
zunichte gemacht. Noch schlimmer wird es als sie sogar in dessen
Zauberreich gelangt und unfreiwillig eine Verlobung mit ihm eingeht.
Man merkt, dass Airi in gewisser Hinsicht Opfer ihres Schicksals ist,
jedoch tut sie alles, um das Beste daraus zu machen. Airi kann zwar
manchmal recht naiv sein, aber sie hat ein großes Mundwerk und sagt
wenn ihr etwas nicht passt. So belehrt und schimpft sie Alam immer
wieder aus, obwohl dieser eigentlich ein Prinz ist. Das scheint Airi
herzlich egal zu sein, sie behandelt ihn so, wie sie es will. Auf der
anderen Seite ist sie über seinen Charakter, der recht untypisch für
den eines Kindes ist, öfter erstaunt und fühlt sich ihm immer mehr
hingezogen. Es ist schön, dass die beiden sich nicht treffen und
sofort ineinander verlieben und dass Airi Alam die ganze Zeit hinter
her hängt. Die Gefühle zwischen den beiden bahnt sich sehr langsam
an und ehe sie sich versehen, sind sie ineinander verliebt, ohne dass
Airi von der Entwicklung ihrer Liebe etwas bemerkt hatte. Dabei
ärgern sich die beiden immer wieder mal und führen eine herrlich
unkomplizierte und natürliche Beziehung zueinander, wie man es sich
für viele andere Romance-Manga wünschen würde. Natürlich liegt es
daran, dass der Manga sich zum Großteil auf Comedy konzentriert,
aber ich finde es dennoch gut.
Apropos Comedy-Elemente,
davon haben wir in dem Manga allerhand. Manches ist zum Brüllen
komisch, manches findet man vielleicht nicht so witzig, wie es sein
sollte, aber da ist eben jeder Geschmack ein wenig anders. Komisches
Potenzial liegt besonders in den Interaktionen der Figuren, in den
Situationen, in denen mit Magie gespielt wird und vor allem in der
Figur Jeile, dem älteren Bruder von Alam. Der ist nämlich schuld
daran, dass Alam bei Dunkelheit altert, wobei er immer das Aussehen
eines 17-jährigen Teenagers annimmt. Ich dachte insgeheim, dass er
einfach ins Unendliche altert, aber dem ist eher nicht. Jedenfalls
deutet dieser „Fluch“ auf eine Feindschaft zwischen zwei Brüdern,
aber eigentlich hat Jeile Alam sehr gerne. Ich fand es deswegen etwas
komisch, dass er ihn mit dem Fluch belegt hat und es im Manga so
erschien, dass er ihm auch Schlimmeres hätte antun können. Umso
witziger ist es aber, dass man merkt, dass Jeile zwar ein perverser
Kauz ist, aber gar nicht so böse wie man denkt. Vielmehr dient er
als ein Sidekick zur allgemeinen Belustigung, eine andere Rolle kommt
ihm gar nicht zu.
Doch der Manga ist nicht
immer eitel Sonnenschein, unser Paar muss sich diversen
Herausforderungen stellen, die bei näherem Hinsehen, nicht immer
klug aufgelöst werden. Ein Problem liegt darin, dass Airi – wer
hätte das gedacht – eine Verbindung zu dem Zauberreich hat, da sie
ein Nachkomme einer Zauberin ist, die das Königreich verraten hat.
Da könnte man denken: „Wow das bietet gutes Konfliktpotenzial!“
Am Anfang wird dies auch angedeutet, doch gegen Ende verliert sich
das doch. Erst einmal ist es doch komisch, dass sie nur deswegen
verachtet wird, weil sie ein Nachkomme ist. Ist ja nicht so, als ob
sie direkt das Zauberreich hintergangen wäre, sie kann ja gar nichts
für die Fehler einer Vorfahrin. Andererseits fand ich dann den Grund
für den Verrat ein wenig einfallslos, auch wenn er ganz gut zum
restlichen Plot passte. Die Vorfahrin hatte nämlich das Zauberreich
verlassen, weil sie sich wohl in einen Menschen aus der normalen Welt
verliebt hatte. Wenn man da nicht sofort an irgendein Märchen denken
muss, weiß ich auch nicht. Jedenfalls wird auf ihr Schicksal nicht
weiter eingegangen, warum auch immer. Aber es bietet eine gute Brücke
zu dem Schicksal unserer Protagonistin Airi, die ja ihre Welt auch
verlässt, um Alam zu folgen. Doch natürlich ist sie nicht
willkommen, weil sie „verräterisches Blut“ in sich trägt und
sogar deswegen bestraft werden soll. Doch dank der Verlobung mit
Alam, die von nichts und niemanden gelöst werden kann, ist sie
sicher. Somit wurde eine Gefahr schon mal frühzeitig außer Kraft
gesetzt. Nun bedeutet das nicht unbedingt, dass alle damit
einverstanden sind und darauf folgen einige Intrigen um erstens Airi
aus dem Weg zu schaffen und zweitens die Beziehung zwischen Airi und
Alam aufzulösen. Wie genau dies passiert, möchte ich euch nicht
verraten, weil es eindeutig zu viele Spoiler wären.
Jedenfalls ist natürlich
etwas Eifersucht seitens der eigentlichen Verlobten von Alam da und
auch der Cousin Ruz von Alam spielt eine wichtige Rolle. Er hegt
einen persönlichen Groll gegenüber Airi, nur weil dank ihrer
Vorfahrin seine Familie die Führung nicht übernehmen durfte. Airi
an sich hat also gar nichts mit den ganzen Problem zutun, aber muss
dennoch darunter leiden. Ich finde es aufgrund dieser magischen
Thematik schön, dass die Protagonisten sich einmal auch mit anderen
Problemen rumschlagen müssen, doch finde ich, dass vor allem die
Ablehnung Airis aufgrund ihrer Herkunft etwas mäßig behandelt
wurde. Denn im Endeffekt wird sie doch akzeptiert, weil sie ihre
eigene Welt verlässt, die Zauberei erlernt und die Prüfung der
Mutter von Alam besteht. Das erinnert einen wieder total an
allgemeine Märchen, aber wird gegen Ende so schnell abgehandelt. Man
hätte sich damit mehr Zeit lassen sollen und es auch vielleicht
weniger lustig inszenieren sollen, denn eigentlich ist das Problem
schon ernst zu nehmen. Nur verstehe ich nicht, weswegen nun die
eigentliche Ablehnung Airis dadurch zunichte gemacht wurde. Es ändert
nichts an der Tatsache, dass sie der Nachkomme eine Verräterin ist.
Ich wüsste ehrlich gesagt aber auch nicht, wie man es anders
handhaben könnte. Nur möchte ich darauf hinweisen, dass ich es
komisch fand, wie am Ende alles super toll verläuft, wie man es vom
Märchen kennt, ohne dass man es richtig nachvollziehen kann.
Schön dagegen fand ich,
wie Airi sich während der vier Bände selbst weiter entwickelt.
Wollte sie anfangs nichts mit Zauberei, Magie und der Zauberwelt
zutun haben, öffnet sie sich zunehmend und lässt auch ihr altes Ich
zurück, was schon einiges an Überwindung kostet. Zumal sie ja
eigentlich ein Auge auf ihren Klassenkameraden Nakaoji geworfen hat,
der nicht wirklich als ernst zu nehmender Konkurrent für Alam
auftritt.
Es ist schön zu sehen, dass die Heldin anfangs gar nicht viel mit dem Protagonisten anfangen konnte, ihn als merkwürdig empfand und sogar als richtige Störung. Denn Alam hat immer zwischen Airi und Nakaoji gefunkt, damit die beiden sich auf keinen Fall näher kommen. Insofern hat sich Alam wohl zuerst in Airi verguckt, was auch eher selten vorkommt. Airi ist natürlich sichtlich unzufrieden damit und lässt ihre ganze Wut auch an Alam aus. Zuerst hat sie ihn auch nur als kleinen Jungen gesehen, doch je mehr sie ihn kennen lernt, desto mehr Facetten entdeckt sie an ihm und desto mehr verliebt sie sich in ihn.
Es ist schön zu sehen, dass die Heldin anfangs gar nicht viel mit dem Protagonisten anfangen konnte, ihn als merkwürdig empfand und sogar als richtige Störung. Denn Alam hat immer zwischen Airi und Nakaoji gefunkt, damit die beiden sich auf keinen Fall näher kommen. Insofern hat sich Alam wohl zuerst in Airi verguckt, was auch eher selten vorkommt. Airi ist natürlich sichtlich unzufrieden damit und lässt ihre ganze Wut auch an Alam aus. Zuerst hat sie ihn auch nur als kleinen Jungen gesehen, doch je mehr sie ihn kennen lernt, desto mehr Facetten entdeckt sie an ihm und desto mehr verliebt sie sich in ihn.
Im Übrigen dürften es
einige moralisch nicht gut finden, wenn ein junges Mädchen Gefühle
für ein kleines Kind entwickelt, doch ich fand das alles nicht so
schlimm oder verwerflich. Schließlich handelt es sich nur um Fiktion
und man sollte auch immer bedenken, dass die Liebe eben keine Alter
kennt. Außerdem ist Alam auch nicht wirklich wie ein Kind, sondern
besitzt eine gewisse Reife. Im übrigen fand ich die Szenen, in denen
sich die beiden näher kamen immer herzallerliebst und das war
bestimmt auch der Grund, weswegen ich den Manga immer und immer
wieder lesen musste. Die Romantik ist in der Manga nicht übertrieben
dargestellt, aber irgendwie anziehend und auch die Art und Weise wie
sie sich ausdrückt hat etwas Besonderes. Ich kann es leider nicht
gut beschreiben, am besten lest ihr den Manga selbst. *lach*
Zeichenstil:
Ich
mag den Zeichenstil von Matsuri Hino, er hebt sich von den normalen
Zeichnungen für den Shoujo-Bereich schon deutlich ab und ist immer
wieder zu erkennen. Zunächst einmal passt der leichte, fluffige
Zeichenstil sehr gut zum Märchensetting und der Thematik. Die
Figuren sehen in meinen Augen sehr gut aus, haben tolle Proportionen
und auch Gestik und Mimik werden gut veranschaulicht. Besonders
hinreißend fand ich ja persönlich die männlichen Figuren, die
einen guten Körperbau gut erahnen ließen. Die Muskeln sind
besonders gut gezeichnet und das lässt einem doch das Otome-Herz
höher schlagen.
Fazit:
Nachdem
der Manga eigentlich viele Jahre mein Favourit war, muss ich nach
erneutem Lesen feststellen, dass er doch an einigen Stellen etwas
oberflächlich war und einige Probleme hätten besser behandelt
werdne können. Für eine leichte, witzige Romance-Unterhaltung
genügt der Manga allemal und wer auch nichts gegen Märchen und
zauberhafte Elemente hat, kann sich den Manga gerne mal anlesen.
Trotz der erwähnten Mängel zeichnet sich der Manga durch recht
skurile und besondere Figuren, durch eine abwechslungsreiche
Geschichte und niedliche Romantik aus, die für jeden Shoujo-Fan auf
jeden Fall einen Blick wert ist.
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