Sonntag, 16. November 2014

Gezockt: Fantasy Life (3DS)


Gestalte dein Leben, so wie du es willst! Oder so ähnlich lautet das Motto von Fantasy Life. ;)

Story:

Unser Abenteuer beginnt als eines Tages ein sogenannter „Verdammnisstein“ vom Himmel auf das Land Reveria fällt, der großes Unheil für die Welt einläutet. Eine Prophezeiung einer Botin aus Lunares offenbart uns, dass das Ende der Welt bevor steht und wir nichts dagegen tun können. Doch unser(e) Held/in will nicht aufgeben und erlebt eine abenteuerliche Reise, bei der sie das Land Reveria mit seinen Städten Kastell, Puerto und Al Majik und seinen Bewohnern kennen lernt und die Geheimnisse um die Verdammnissteine und um Lunares lüftet. Dabei ist der Schmetterling „Flattering“ unser stetiger und treuer Begleiter, der selbst ein großes Mysterium darstellt.

Die Story mag auf den ersten Blick nicht wirklich anspruchsvoll oder besonders kreativ sein und das will die Geschichte von „Fantasy Life“ auch gar nicht sein. Es scheint auch irgendwo offensichtlich zu sein, dass die Geschichte eher für jüngere Spieler ausgelegt ist, aber dies tut der Geschichte keinen Abbruch. Während die Grundidee der Geschichte nicht wirklich neu ist, muss aber auf der andere Seite hervor gehoben werden, dass die Dialoge und Interaktionen zwischen unserer Figur und den anderen Bewohnern von Reveria sehr unterhaltsam sind. Genau darin liegt nämlich die Stärke des Spiels: der Humor! Ich finde, dass alle Dialoge total fetzig und extrem unterhaltsam geschrieben und lebendig dargestellt werden. Die Interaktionen zwischen den Figuren sind öfter herrlich amüsant, sodass man sich sehr schnell in die Geschichte verliebt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch die Figuren verrückte Persönlichkeiten aufweisen und ihre schrägen Charaktereigenschaften in Form der Dialoge sichtbar gemacht sind.

Obwohl man annehmen könnte, dass das Spiel auch mal ernstere Töne annimmt, aufgrund der doch drastischen Thematik (Weltuntergang etc.) bleibt die Geschichte nahezu immer heiter, fröhlich und wird eigentlich an keiner Stelle so richtig düster. Eventuell könnte man dies dem Spiel vielleicht ankreiden, aber ich musste von vornherein, dass man die Geschichte nicht zu ernst angegangen ist, was sich auch anhand der kindlichen und niedlichen Grafik des Spiels äußert. Wer also eine tiefgründige Geschichte sucht, sollte sich eindeutig ein anderes Spiel anschauen. Wer jedoch lustige, herzerwärmende Geschichten mit sympathischen und lebendigen Dialogen mag, der kann von Fantasy Life nicht mehr die Finger lassen.

Die Geschichte an sich strotzt auch vor Niedlichkeit, wenn der Schmetterling „Flatterling“ sich die größten Wünsche der Figuren einsammelt, um diese Energien aus den Wünschen später zu verwenden. Ich fand die Thematik „Wünsche können alles möglich machen“ rührend, wenn auch etwas unrealistisch, aber hey es ist ja nur ein Spiel, da darf sowas schon mal sein. Außerdem habe ich aus der Geschichte eine Botschaft entnehmen können, die wir alle im Herzen tragen sollten: „Gib niemals auf und halte an deinen Träumen und Wünschen fest. Sie sind das Licht und unsere Hoffnung und können uns auch in schweren Zeiten Kraft spenden. Sie sind der Wegweiser für eine hell erleuchtete Zukunft. Wer Träume hat und danach strebt, kann später etwas erreichen!“ Die Kraft der Wünsche und Träume sind wirklich bedeutsam für uns Menschen und wir sollten das auch nicht ignorieren.



Gameplay:

Die Geschichte mag zwar niedlich und lustig sein, aber die wahre Stärke des Spiels liegt eindeutig mehr im Gameplay, während die Story doch eher ein hübsches Beiwerk darstellt, was deren Qualität aber nicht mindern soll.
Das Spiel ist meiner Ansicht nach vom Gameplay her recht originell und innovativ aufgebaut, weil es mehrere Elemente aus verschiedenen Genres miteinander vereint. Nicht umsonst, wird das Spiel oft als ein Mix aus Animal Crossing, Harvest Moon und Rune Factory bezeichnet, denn es beeinhaltet sowohl Elemente aus Simulation und RPG. Wie es für ein RPG typisch ist, dürft ihr euch anfangs für eine bestimmte Kampfklasse entscheiden, doch in den meisten Spielen hat man meist nur die Auswahl zwischen Krieger, Magier, Bogenschütze etc. Eben die klassischen Kampfberufe, wenn man so will. In Fantasy Life kommen jedoch noch andere Berufe hinzu, die nicht ausschließlich mit Kämpfen zu tun haben, aber trotzdem viel Spaß machen können. 


Allgemein umfasst das Spiel etwa 12 verschiedene Berufe, die ich euch jetzt kurz vorstellen möchte:

Der Paladin ist eine typische Kriegerklasse und verwendet im Kampf das Langschwert und das Schild. Der Söldner dagegen benutzt das Großschwert, ist dadurch natürlich langsamer, kann aber mehr Schaden ausrichten. Im Gegensatz zum Paladin kann er kein Schild als Verteidigung verwenden. Der Jäger ist typischerweise mit Pfeil und Bogen ausgeschattet und dementsprechend gut als Fernkämpfer zu verwenden. Der Magier ist ebenso eher auf Distanz ausgelegt und macht mit seinen Zaubersprüchen schaden.

Das wären soweit die klassischen Kampfberufe, aber da Fantasy Life nun mal auch eine Art Simulationsspiel ist, gibt es noch weitere tolle Berufe:
So hätten wir die sogenannten „Abbau“-Berufe, wie ich sie nennen würde. Diese dienen dazu, Materialien anzuschaffen, die durch spätere Berufe weiter verarbeitet werden können. Dazu gehören der Angler, der Holzfäller und der Schürfer. Mit diesen Berufen können wir also Fische als Nahrungsmittel fangen, Holz und Erze abbauen.
Dann gibt es zum Schluss noch die „Handwerks“-Berufe, bei denen wir also die Materialien, die wir haben, zu richtigen Items oder Gegenständen verarbeiten können, die für uns im Kampf auch nützlich sein können. Als Schmied können wir unsere eigenen Rüstungen und Schwerter herstellen, als Schreiner Möbel und Holzwaffen (bspw. Bogen und Zauberstab), als Koch bereiten wir leckere Gerichte zu, die unsere Werte steigern können, als Schneider nähen wir alle möglichen Kleider und als Alchemist brauen wir uns tolle Tränke für die Kämpfe.

Wir ihr also seht haben wir eine schöne Mischung aus Kampfberufen und normalen Handwerksberufen, da ist für jeden etwas dabei. Doch wie siehts denn nun mit den Berufen im einzelnen aus? Wir kämpft man oder wir verarbeitet man diverse Rohstoffe?



Bezüglich der Kampfberufe kann ich nur etwas zum Jäger und Paladin sagen, die ich Magier und Söldner bisher leider nicht spielen konnte, was ich aber noch nachholen werde. Was die Angriffsweise betrifft, so ist das Spiel alles andere als besonders anspruchsvoll. Man drückt nämlich nicht viele verschiedene Tasten für eine Kombo, sondern betätigt eigentlich immer nur eine bestimmte Taste oder auch mal eine andere. Meist ist es dann nur ein Draufrumgekloppe und damit kommt man auch bei denen meisten kleineren Monstern gut durch. Doch ich muss sagen, dass man schon ein Gefühl für Rhythmus haben sollte, damit man eine Taste öfter drückt und dadurch auch eine Kombo hinlegen kann. Wenn man das nicht macht, sehen die Angriffe eher stockend aus, weil die Angriffe nicht in eine Kombo überleiten und dadurch Pausen entstehen, was dem Gegner zugute kommt. Bei den größeren Gegnern sollte man sich dann doch in Acht nehmen, einfach so auf diese drauf zuhauen, denn das geht meist echt nach hinten los. Die Bossgegner sind nämlich wirklich sehr stark und teilen ordentlichen Schaden aus, wenn sie euch erwischen. Ihr müsst also eine bestimmte Strategie verfolgen um diese zu besiegen. Was ich bisher nicht erwähnt habe ist, dass ihr besonders bei großen Monstern euch Mitstreiter dazu holen solltet, denn alleine packt man die nur schwer. Ihr könnt nämlich bis zu zwei Figuren aus dem Spiel in eurer Team einladen und diese kämpfen dann an eurer Seite mit und sind teilweise sogar stärker als ihr selbst. Das ist insofern schön, da die Monster nicht immer auf euch fokussiert sind und ihr bessere Chancen habt, schön anzugreifen, ohne Schaden zu kriegen. Wenn eure Kampfgefährten zu Boden gehen sollten, müsst ihr sie nur innerhalb von 1 Minute wieder beleben und das könnt ihr so oft machen wie ihr wollt, ohne, dass ihr ein bestimmtes Limit habt. Jedenfalls solltet ihr beim Bekämpfen von großen Monstern darauf achten, wenige Schläge oder gut getimte Attacken auszuteilen und dann wieder rechtzeitig auszuweichen, denn meist haben die Angriffe der Monster eine große Reichweite. Also immer mal zurück gehen und dann auf den richtigen Augenblick warten und zuschlagen! Hier zeigt sich nämlich, dass das Spiel alles andere als ein „Kinderspiel“ ist, denn gegen Ende sind die Gegner echt stark und ziehen euch mit einer Attacke die Hälfte eures Lebens ab . Da kann es schnell mal passieren, dass ihr ins Gras beißt, also Vorsicht.
Ich habe zwar gesagt, dass eigentlich nur zwei Tasten drücken muss, um Angriffe zu tätigen, aber natürlich gibt es auch Kombos, die aus mehrmaligen Drücken der Tasten durchgeführt werden. So könnt ihr drei mal hinter einander eine Taste drücken, um am Ende beim Jäger einen Sprungschuss zu machen, der mehrere Pfeile abschießt. Je nachdem ob ihr eine Taste lange oder ganz lange gedrückt haltet, könnt ihr stärkere Attacken durchführen. Dann gibt es noch die Spezialleiste, die sich langsam füllt und bei voller Anzeige eine große Spezialattacke auf die Monster loslässt. Also etwas Abwechslung ist schon gegeben.


Hinsichtlich der „Abbau-“Berufe lässt sich sagen, dass man es hier ein wenig leichter hat und ich finde, dass diese Berufe wirklich am entspannensten sind. So stellt man sich entweder an einen Baum oder an ein Erzvorkommen, holt seine Waffe raus und hackt an den Sachen rum, bis die irgendwann mal nachgeben sollten. Wenn man genau sein will, könnte man das auch als Kämpfen bezeichnen, denn die Bäume, Erzvorkommen und besonders die Fische haben Lebensanzeigen, die immer weiter sinken, je mehr Schaden man ihnen zufügt. Toll finde ich, dass man die Stärke seiner Attacken variieren kann, indem man die Schwachstellen von Bäumen und Erzvorkommen findet. Wenn man die trifft, gibt’s nämlich ordentlich Schaden. Außerdem kann man seine Schläge ebenfalls timen und auch aufladen, um mehr Schaden rauszuhauen. Besonders bei Boss-Bäumen oder Boss-Steinen ist es wichtig, die Schwachstelle zu finden, weil die ja viel mehr Leben haben. Aber die Tücke ist bei denen, dass sie irgendwann die Schwachstelle schließen und man nach der neuen Schwachstelle suchen muss.
Das Angeln finde ich von den drei Berufen noch am tollsten und spannendsten. Denn die Art und Weise, wie man die Fische an Land zieht, unterscheidet sich von der Herangehensweise schon stark von den anderen Berufen. So lässt man also seinen Köder ins Wasser fallen und wartet bis ein Fisch anbeißt. Soweit so gut, klingt nicht besonders aufregend. Wenn der Fisch aber mal angebissen hat, kann der Spaß beginnen: Wir drücken die Taste und zwar so lange, bis der Fisch anfängt, sich zu befreien. Dann muss man blitzschnell darauf reagieren, die Taste loslassen und das Schiebepad in die Richtungen drücken, die angezeigt werden. Wenn wir das nicht machen, kann es schnell passieren, dass die Angel kaputt geht und der Fische die Fliege macht. Besonders bei den Boss-Fischen ist das echt spannend, weil die Zeit, bis diese sich wehren, immer kürzer wird, sodass man lange braucht, bis man den Fisch gefangen hat. Gar nicht so einfach.


Kommen wir nun zu den Herstellungsberufen, die meiner Meinung nach, am schwächsten ausfallen. Obwohl wir hier vier verschiedene Berufe haben, machen wir bei allen Berufen eigentlich genau das Gleiche. Natürlich ist die Darstellung der Arbeitsweise an den Beruf angepasst, sodass wir beim Alchemisten an unseren Reagenzgläsern rumwerkeln und beim Kochen unsere Zutaten kleinhacken, aber die Tasten, die wir dabei drücken sind immer die gleichen. Man bekommt immer eine Anleitung angezeigt, an welche Station wir gehen müssen. Es gibt immer drei Stationen, mit unterschiedlichen Aktivitäten. Einmal müssen wir ganz doll und schnell auf eine Taste hauen, dann müssen wir eine Taste im richtigen Timing treffen und zum Schluss eine Taste lange gedrückt halten. An sich schon eine coole Idee, wenn man das bloß bei einem Beruf machen müsste, aber wir müssen das bei allen Herstellungsberufen so machen, was mit der Zeit monoton wird. Wie gesagt muss man in einer bestimmten Zeit die angegebene Aktivitäten so gut wie es geht durchführen und davon hängt dann auch die Qualität des herstellten Gegenstandes ab. Manchmal wird es dann etwas schwieriger, wenn wir Anleitungen durchführen, die ein hohes Niveau voraussetzen. Dann wird es immer schwerer, eine Aktion auf „wunderbar“ oder „toll“ auszuführen, aber je höher unsere Handwerksfähigkeiten sind, desto besser gelingt uns das. Ich hätte mir aber echt gewünscht, dass man sich etwas mehr Abwechslung dazu gedacht hätte. Man hätte doch auch verschiedene Kombos einbauen können, wie z.B. mal bestimmte Tasten hintereinander drücken oder man hätte das Schiebepad irgendwie einbauen können. Da hätte man sich echt mehr Mühe machen können, so sind die Berufe echt total gleich und nicht so spannend gestaltet.


Nun habe ich mich lang und breit mit den Berufen auseinander gesetzt und meinen Senf dazu gegeben, aber was macht man denn nun genau in Fantasy Life? Also zunächst einmal habt ihr drei verschiedene Arten von Aufträgen, die ihr zu erledigen habt. Ihr müsst also eure Fähigkeiten in Beruf aufleveln, indem ihr eure Berufsaufträge erledigt. So erhaltet ihr nicht nur normale Erfahrungspunkte, sondern auch die Punkte zum Levelaufstieg in eurem Beruf. Insgesamt gibt es 7 Stufen, die ihr in euren Berufen erreichen könnt: Lehrling, Geselle, Experte, Meister, Held, Legende und Gott. (Den Gott-Modus könnt ihr erst in der Erweiterung erhalten)
Ihr könnt neben euren Fähigkeiten auch eure jeweiligen Kampfwerte steigern und zwar nach jedem Levelausstieg. Ihr bekommt immer zwei Punkte, die ihr selbst verteilen könnt. Die Werte sind die üblichen: Angriff, Verteidigung, magischer Angriff und magische Verteidigung. Aber auch die Lebenswerte könnt ihr steigern (Stärke, Vitalität, Intelligenz, Fokus, Geschicklichkeit und Glück). Ich habe es so gemacht, dass ich die Punkte gerecht und ausgeglichen verteilt habe, sodass überall ungefähr die gleichen Werte sind.

Von Lehrling zum Meister geht’s recht schnell mit den Leveln, doch ab da wird es doch etwas schwieriger, zumal man sich seine Aufträge teilweise selbst suchen muss. Die typischen Anweisungen sind: „Erledige soundso viel Monster oder stelle das oder das her.“ Da gibt es also auch recht wenig Abwechslung und die Macher hätten sich vielleicht auch mehr überlegen sollen. Dann gibt es die Aufträge von Flattering, die mit der Story verbunden sind. Wenn ihr diese erfüllt, kommt ihr also nicht nur in der Geschichte voran, sondern erhaltet auch „Wonne-Punkte“. Wenn ihr diese Punkte sammelt, könnt ihr euch exklusive Sachen freischalten, die echt toll sind. So könnt ihr eurer Lager erweitern, bis zu drei Haustieren zu Hause halten, das Sortiment in den Läden ausbauen, eure Frisur ändern, auf Tieren reiten oder Galerien freischalten. Es gibt also einiges an Dingen, die ihr mit den Punkten bekommen könnt. Ihr bekommt die Punkte einerseits durch die abgeschlossene Aufträge von Flattering oder indem ihr in euren Berufen aufsteigt. Anfangs mag es schnell und einfach erscheinen, an die Punkte zu kommen, doch gegen Ende wird es immer schwerer. Ihr müsst eigentlich alle Berufe auf Maximum haben, um an alle Boni zu kommen. Wenn das mal kein Grund ist, alle Berufe zu perfektionieren!
Die letzte Art von Aufträgen kommen von den Bewohnern Reverias selbst. Sie beauftragen euch, dies und jenes zu tun, was sich von der ersten Art von Aufrägen nicht besonders unterschiedet. Das einzige, was anders ist ist, dass man statt Erfahrungspunkte Geld und nützliche Items bekommt.
Ich muss sagen, dass ich die Aufträge der Bewohner eigentlich eher nebenbei gemacht habe, weil man durch das Kämpfen und Herstellen von Dingen genug Geld zusammen gespart hat. Aber wenn man schon mal was hat, was man abgeben kann, kann man auch die Aufträge gleich erledigen.


Das wären also soweit die RPG typischen Elemente in Fantasy Life, aber das Spiel weist auch Simulationskomponente auf. Ihr könnt nämlich mehrere Häuser in Kastell, Puerto und Al Majik kaufen und diese nach eurem Geschmack gestalten. So könnt ihr eure Wände mit schöner Tapete, euren Boden mit einem tollen Teppich bekleiden und Lieblingsmöbel reinstellen. Das hat mich wirklich sehr stark an Animal Crossing erinnert, weswegen ich dieses Spieleelement toll fand. Außerdem kann man seine Frisur verändern und sich als Schneider hübsche Kleider nähen, die weniger zum Kämpfen dafür zum Schönaussehen dienen. Der Sammel-Aspekt ist in dem Spiel ganz groß geschrieben. Das fängt bei den Waffen und Rüstungen an und geht über zu den Items, Möbeln und Kleidungsstücken. Zwar sammelt man vielleicht nicht so viel wie in Animal Crossing, aber die Sammelleideenschaft wird auf jeden Fall befriedigt.


Die Spielwelt in Fantasy Life fällt überraschenderweise recht groß aus. So habt ihr also eine recht große Weltkarte, mit verschiedenen Gebieten, die ihr zu Fuß, mit Pferd oder mit Flugschiff bereisen könnt. Zunächst beginnt eure Reise in Kastell, einer typischen kleinen Stadt mitsamt schönem Schloss. Rings herum gibt’s viel Wald und wenn ihr nach Puerto kommt, wisst ihr schon, welche Stadt als Vorlage diente. Denn alles ist mit Wasser umgeben und man kämpft auch gut und gerne am Meer. Ich liebe diese Stadt so sehr, alles ist hell, blau und mit Wasser. ♥ Al Majik ist das totale Gegenteil zu Puerto, denn es liegt in der Wüste, wo man so gut wie kein Wasser weit und breit finden kann. Die Stadt erinnert mich extrem an das Setting aus Aladin und ist ebenfalls cool gemacht. Dann haben wir noch die Schneespitze mit Schnee- und Eislandschaft, natürlich die ganzen Wälder und nicht zu vergessen Emporia, das Land über den Wolken, was paradiesisch ausschaut.
Jedenfalls kann man sich schön frei in den Umgebung bewegen und die Landschaft ist schön anzusehen.

Abschließend möchte ich zum Gameplay sagen, dass das Spiel in keinster Weise linear ist, sondern euch wirklich viel Freiraum gewährt, um eurer Spieleerlebnis individuell zu gestalten. Ihr müsst am Anfang gar keine Kampfberufe ausüben, ihr könnt stattdessen auch mit Handwerksberufen beginnen und euch erstmal schöne Rüstungen und Waffen schmieden. Oder ihr beginnt eben zuerst mit einem Kampfberuf, werdet aber im Laufe des Spiels merken, dass ihr damit nicht allein weit kommen könnt. Ich würde sogar sagen, dass sich die Berufe in gewisser Weise gegenseitig bedingen. Ohne Rohstoffe könnt ihr keine Items und Rüstungen/Waffen herstellen und ohne diese seid ihr nicht so stark im Kampf gegen Monster. Es ist auch öfter mal so gewesen, dass ich ein bestimmtes Material zum Schmieden oder Schreinern brauchte, was ich erst durch einen anderen Beruf bekam. So musste ich also immer wieder zwischen den Berufen wechseln, wenn ich etwas benötigte, was dem Spiel doch Abwechslungsreichtum einbrachte, was vielleicht an einigen Stellen (Handwerksberufe, Aufträge) fehlte. Oder ich brauchte bestimmte Zutaten fürs Kochen oder Nähen und die konnte ich vielleicht kaufen oder musste sie mir selbst zusammen farmen. Man hatte sich also nie ganz auf einen Beruf konzentriert, sondern versucht, möglichst alle Berufe parallel zu machen, was immer wieder Umstellung bedeutete. Außerdem konnte man ja auch zwischen dem Freispielmodus und Storymodus wechseln, wenn man mal keine Lust auf das eine oder andere hatte. Was ich ebenso toll finde an dem Spiel ist, dass man neben der Freiheit auch Individualität hat, ähnlich wie bei Animal Crossing. Nicht nur, weil man seine Berufe so ausüben kann wie man will, man kann anfangs seine Figur individuell gestalten und auch die Haarfarbe und das Gesicht etc. aussuchen. Außerdem trägt zur Individualität auch die Gestaltung des eigenes Hauses bei. Es gibt schon unterschiedliche und recht viele Möbelsets und man kann sich aussuchen, wie man die Sachen aufstellen möchte. Auch hinsichtlich der Kleildungswahl außerhalb des Kampfes kann man sich austoben.



Optik:

Wie ich bereits bei der Spielwelt erwähnt habe, sind mir die Landschaften des Spiels positiv in Erinnerung geblieben und keine Landschaft sah jetzt einer anderen total ähnlich. Jede Umgebung hatte ihre charakteristischen optischen Züge und die entsprechenden Monster. Die Landschaften sind zwar nicht allzu detailliert, aber detailliert genug um sich voneinander schön abzuheben und alle auch farbenfroh gestaltet. Besonders in Kastell komme ich mir wie in einem Königreich aus dem Mittelalter vor und die Stadt Puerto ist das Wasserparadies schlechthin.
Die Figuren selbst sind total süß gestaltet, wie man es von den Machern von Professor Layton eben gewohnt ist. Sie werden als Chibis dargestellt, aber haben doch ein charakteristisches Aussehen, zumindest die wichtigeren Figuren. Auch die Monster sahen echt süß aus. Man könnte sagen, dass das Spiel eine kindische Optik aufweist und das will ich auch nicht abstreiten. Aber das das Spiel nur was für Kinder sein soll, weil die Figuren so niedlich aussehen, halte ich doch für gewagt. Ich bin mir sicher, dass das Spiel auch verschiedene Altersgruppen ansprechen kann.



Musik:

Als ich das erste Mal in die Galerie der Musikstücke hinein gehört habe, habe ich mich über die Fülle an verschiedenen Musiktiteln gewundert. Mir war während des Spiels gar nicht so sehr bewusst, wie vielseitig die Musik doch war. Das lag vielleicht auch daran, dass die Musik nie aufdringlich und nervig war, sondern gut zur Atmosphäre und zum jeweiligen Gebiet passte. Ich kann die Auswahl an Musiktiteln nur positiv hervor heben, eher negativ war für mich, dass ich die Musiktitel jetzt nicht außergewöhnlich toll waren. Sie haben gut gepasst und ihren Zweck erfüllt, aber sind nicht für die Ewigkeit bestimmt.


Spassfaktor:

Nachdem ich das Spiel ca. 70 Stunden gespielt habe und noch längst nicht alle Berufe auf Legende bzw. Gott habe, kann ich sagen, dass ich das Spiel auf jeden Fall noch viele viel Stunden spielen werde. Nachdem man den Storymodus beendet hat, ist das Spiel, wie ihr euch denken könnt, noch längst nicht vorbei. Es gibt immer, wirklich immer, etwas zu tun in dieser schönen Spielwelt und man kann immer irgendetwas erreichen und das spornt einen ungemein an. Einerseits möchte ich die größten Monster in der Welt besiegen, ich möchte alle Berufe auf Maximum haben um auch die stärksten Waffen zu kriegen. Auch durch Belohnungen bei den Rängen Meister, Held, Legende und Gott kann das Spiel dazu motivieren immer weiter zu spielen. Der Spassfaktor ist also ungemein hoch und die Zeit, die ich mit dem Spiel verbringe, verfliegt immer viel zu schnell. Ich kann wirklich stundenlang in diese Spielwelt eintauchen, ohne das es langweilig wird. Und selbst die Sache mit den Handwerksberufen und, dass diese immer monotoner werden, mindert den Spass am Spiel nicht wirklich. Ich bin beim Herstellen immer in diesem „Flow“, was bedeutet, dass ich so vertieft darin bin, dass es gar nicht stört, dass ich immer das gleiche mache. Vielleicht geht es auch ja ähnlich. Außerdem gibt es noch die Wonne-Boni, die ich auch unbedingt alle haben möchte, denn erst dann habe ich das Spiel abgeschlossen. Als ob das nicht genug wäre, steht auch noch die Erweiterung bereit, die ich sicherlich auch spielen werde, wenn ich mit dem Hauptspiel soweit fertig bin, was noch lange dauern wird. Das Spiel schafft es einfach durch die kleinen und großen Features den Spielespass auch über längere Zeit hinweg aufrecht zu erhalten und das muss man dem Spiel hoch anrechnen. Bisher habe ich eigentlich nur Simulationsspiele so sehr gesuchtet, aber da Fantasy Life zum Teil auch Simulation beinhaltet, ist das kein Wunder. Außerdem schafft es das Spiel, die eigene Sammelleidenschaft immer größer werden zu lassen und ich möchte einfach wirklich alle tollen Sachen mal besitzen und in meinen Häusern zur Schau stellen. Der Multiplayermodus ist auch eine tolle Sache, um auch mit Freunden viel Spaß zu haben und sich gegenseitig zu helfen.

Das Einzige, was mich manchmal nervte war, dass man eben für einige Sachen, die man herstellen wollte, immerzu neue Zutaten und Materialien kaufen musste. Da musste man immer zwischen den Städten hin und her reisen oder auf Jagd gehen. Für einige mag das ja toll sein, für mich wars dann weniger abwechslungsreich dafür eher nervig. Und auch die Tatsache, dass die eigene Beute, die man beim Erlegen eines großen Monsters bekam, von anderen Monstern angegriffen werden konnte oder man diese selbst kaputt machen konnte. Wie oft ist mir das doch passiert, sodass ich echt gefrustet war. Was mich teilweise auch störte war, dass man bei wirklich schweren Bossen kaum eine Chance hatte. Man fühlte sich total schwach, selbst wenn man zwei ziemlich starke Mitstreiter dabei hatte. Aber man selbst machte so wenig Schaden, sodass man auch im Hintergrund bleiben konnte. Die einfachste Taktik war dann, einfach die anderen Figuren kämpfen lassen und sie wieder zu beleben und vielleicht auch mal einen Schlag zu machen. Wirklich prickelnd fand ich solche Bosskämpfe eher nicht. Sie waren nicht schwer, sondern einfach langwierig und nervig. Vielleicht lag es auch daran, dass ich selbst zu wenig Stärke hatte und einfach hätte mehr leveln müssen, aber gut.
Doch das sind eigentlich nur kleine Mängel, der Spassfaktor ist nach wie vor hoch zu bewerten.



Fazit:
Das Spiel ist meiner Meinung das Spiel des Jahres und eine gelungene, interessante Mischung aus Simulation und RPG, gespickt mit total niedlicher Optik und einer witzig erzählten Geschichte. Für alle diejenigen, die gerne Zeit in Spiele investieren und ein solches Konzept begrüßen, sollten sich das Spiel unbedingt mal zu Gemüte führen.

Bewertung:
Story: 3/5
Gameplay: 4/5
Optik: 4/5
Musik: 2/5
Spielespass: 5/5

Insgesamt: 3,6/5


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