Inhaltszusammenfassung:
Die Geschichte handelt
von Takanashi Momoko, ein 16-jähriges Mädchen, was bisher ein ganz
normales Leben geführt hatte, bis ihr Zwillingsbruder Akira einfach
spurlos verschwindet. Akira sollte eigentlich eine erstklassige
Jungenhighschool besuchen, aber er läuft davon, um seinen wahren
Traum, Fotograph zu werden, zu erfüllen. Zunächst denken Momoko und
ihre Mutter, dass dies nur ein Scherz von Akira sei, doch es bleibt
dabei, er zeigt keinerlei Bestreben wieder nach Hause zurück zu
kehren. Dies veranlasst die wahnsinnige Mutter Momokos und Akiras
dazu besondere Maßnahmen zu ergreifen: Sie schneidet Momoko ihre
langen Haare ab und zwingt sie fortan anstelle von Akira die reine
Jungenschule zu besuchen und zwar solange bis ihr Bruder zurückkehrt.
Dies bringt natürlich einige Schwierigkeiten mit sich, so muss
Momoko sich wie ein Junge kleiden und auch verhalten und nicht
zuletzt das Zimmer mit einem anderen Jungen teilen. Wird sie in der
Lage sein ihr Geheimnis zu wahren oder wird am Ende alles heraus
kommen?
Soviel also zur kurzen Inhaltsangabe und wie man
daraus entnehmen kann ist der Manga dem Genre Gender Bender und Shojo
zu zu ordnen. Solche Geschlechterrollenwechsel und „Traps“ findet
man ja schon gehäuft in diversen Manga wider, demzufolge ist der
Plot auch nicht überaus originell. Jedoch finde ich es erfrischend,
dass entgegen der bisherigen Handlungen, die weibliche Main diesmal
nicht freiwillig auf eine Jungenschule geht, wie es beispielsweise
bei Hana Kimi der Fall ist, sondern einfach dazu gezwungen wird. Doch
gerade dieser Zwang und auch die Bereitwilligkeit von Momoko wirken
auf mich ziemlich unglaubwürdig. Welche normale Mutter würde dies
seiner Tochter schon antun? Die müsste wirklich sehr sehr egoistisch
und unmenschlich sein. Welche Tochter würde das mit sich machen
lassen? Natürlich sprechen wir hier nicht von der Realität, sondern
von einem Manga, trotzdem erschien es mir so, als würde dieser
Konflikt zu schnell beseitigt worden sein. Ich hätte mir ein wenig
mehr Widerstand seitens der Heldin gewünscht, aber man könnte dies
als einen Charakterzug von ihr sehen. Sie verhält sich nämlich
teilweise ziemlich unterwürfig, aber dazu später mehr.
Weiterhin
fand ich es doch recht komisch, wie es sein konnte, dass zwar sehr
viele Mitmenschen auf die Idee kamen, dass Momoko sehr weiblich
wirkt, aber diese Zweifel einfach sehr schnell zunichte gemacht
worden sind. Ich fand nämlich, dass Momoko überhaupt nicht
androgyn, sondern sehr weiblich aussah und auch wirkte, wie kann man
nur auf so etwas reinfallen? Wieder kann man mit dem Argument kommen,
dass es ein Manga ist, doch das kann doch nicht alles rechtfertigen
oder? Weiterhin basiert der Manga mehr auf Comedy-Elementen und soll
dementsprechend weniger realistische Inhalte wieder geben, was dies
also gewissermaßen begründen kann. Auf die Frage, ob das Geheimnis
gewahrt werden kann, dürfte eine Antwort folgen, die weniger
verwundern sollte. Selbstverständlich fliegt die Sache auf, jedoch
wissen nur wenige Leute von dem Geheimnis. Wie der Zufall es will
verliebt sich das Mädel in ihren gutaussehenden Zimmergenossen und
dieser natürlich auch in sie. Was folgt als logische Konsequenz? Ja
das Mädchen möchte auf keinen Fall die Schule wieder verlassen,
sondern für immer an der Seite ihres Geliebten verweilen. Daraus
leiten sich weitere Konsequenzen ab, nämlich insofern, dass immer
mehr Leute den Verdacht hegen, dass mit „Akira“ etwas nicht
stimmt und dass sich dies auch auf die Beziehung zwischen den beiden
Mains auswirkt.
Nicht zuletzt wird auch die Problematik des sich
Entfaltens in den Raum gestellt, denn Momoko wird durch ihre falsche
Identität dazu gezwungen ihre Weiblichkeit zu verstecken, sie kann
sie also nicht ausleben, was ich doch recht interessant fand. Dies
wird aber doch recht schnell abgehandelt, indem Itou, ihr Freund, ihr
einfach das Gefühl gibt, dass er sie auch ohne viel weibliches
Drumherum sehr liebt. Wie kitschig. Selbstverständlich gibt es noch
zwei weitere Konkurrenten, die um die Gunst von Momoko buhlen und
Itou ist bei den Mädchen der benachbarten Mädchenschule auch nicht
gerade unbeliebt, was für etwas Stress und Unruhe sorgen soll. Klar
ergeben sich daraus Streitigkeiten zwischen den beiden, doch diese
halten nicht lange an, sodass sie sehr schnell wieder zueinander
finden. Irgendwie scheinen auch ihre Gefühle niemals ins Schwanken
zu kommen, was doch recht langweilig ist, da wiederum eine
Vorstellung der perfekten Liebe erzeugt wird. Klar gibt es auch immer
wieder Bedrohungen hinsichtlich der Identitätsschwindels und das
Ganze spitzt sich am Ende auch wirklich zu. Jedoch fand ich das Ende
doch irgendwie sehr lahm, da das Problem sehr schnell gelöst wurde
und keine ernsten Konsequenzen für die beiden Protagonisten folgen,
womit die Geschichte in einem Happyend ihren Abschluss gefunden
hat.
Was ich wiederum schön fand, war die Beziehung zwischen
Momoko und Itou, die recht natürlich wirkte und nicht allzu zaghaft
ausging, schließlich bestand ihre Beziehung nicht nur aus
Händchenhalten und Küssen, was ich schon mal sehr gut finde. Beide
wirkten in ihren Interaktionen sehr normal, nicht zu überspitzt und
schüchtern, was man nicht in vielen Shojomanga findet. Sie sind
wirklich ein sehr normales Pärchen, die sich auch mal richtig heftig
streiten können.
Ich fand zwar beide doch recht stereotyp,
konnte aber doch ein gewisses Maß an Sympathie für sie aufbringen.
Itou als männlicher Main bediente mal wunderbar dem Klischee des
männlichen Heldens in Shoujo-Mangas. Er ist beliebt, sieht gut aus,
hat super gute Noten und hat auch ein Talent was Sport betrifft. Doch
eigentlich ist er doch eher der Typ, der zu viel Tamtam nicht mag und
sogar etwas eigenbrötlerisch. Wenn es aber um seine Herzdame geht,
kennt er kein pardon und hat auch sehr romantisch und einfühlsam
sein. Dies artete dann auch immer in klischeebeladenenen Phrasen aus,
die einfach jedes Mädchen gerne einmal hören wollte.
Momoko ist
das typische Mädchen, das sich meist sehr schnell angpasst, sehr
leicht verunsichert ist, sobald es um ihren Schwarm geht und einfach
sehr tollpatschig, naiv und gutgläubig ist. Sie ist eine echte
Frohnatur und scheut sich nicht davor ihre Gefühle ganz deutlich
auszusprechen. Nur wenn es um Probleme geht, kann sie sich nicht so
leicht öffnen, sondern behält es meist für sich, was wiederum zu
Problemen führt. Sie ist aber nicht das perfekte, süße Mädchen,
denn sie kann auch egoistisch, frech und dickköpfig sein, was ihr
eine realistischere Note gab. Trotzdem war sie für mich kein so
außergewöhnlicher Charakter.
Die restlichen Figuren fand ich
nebensächlich und nicht großartig heraus gearbeitet, einzig allein
der schwule Typ, der zunächst hinter Itou, danach hinter Momoko her
war, war irgendwie sehr witzig als Sidekick.
Wie schon einmal
erwähnt ist die Geschichte eher witzig als realistisch ausgelegt und
dementsprechend fallen die Ereignisse auch sehr humoristisch aus,
wenn Momoko also mal ihre Bandagen vergessen hat und ihre prallen
Wunder für jeden sichtbar sind oder sie sich als Mädchen zurecht
macht und von einem Jungen im Internat entdeckt wird und fliehen
muss. Das Motiv der Prinzessin, die von ihrem Prinzen gerettet wird,
wird sehr oft verwendet und entspricht womöglich den Vorstellungen
von jungen Mädchen. Ich sah dies eher kritisch, da dadurch die
weibliche Main einfach total schutzlos und schwach aussah und von
ihrem Liebsten abhängig war, wodurch doch wieder ein nicht so
positives Frauenbild erschaffen wird. Sowieso kam es mir vor, als ob
Momoko nichts tut, was nicht mit Itou zutun hatte, was ich persönlich
nicht so toll fand. Selbstverständlich hat Momoko auch immer ihre
Komplexe bekommen, wenn sie gesehen hat, wie Itou von anderen Weibern
bewundert wurde und wenn sie sich selbst mit anderen Mädels
verglichen hat. Dies zeugt nun wirklich nicht von hohem
Selbstvewusstsein, zumal sie sich selbst doch nur über Itou und ihr
Geschlecht definiert, aber ihre eigenen Stärken nicht sieht.
Im
Gesamtüberblick habe ich den Manga storytechnisch als nicht so
besonders bewertet, weil einfach ein wirklicher roter Faden gefehlt
hatte. Klar könnte man die Story darauf komprimieren, dass ein
Mädchen auf eine Jungenschule geschickt wird und ihre Identität und
ihr Geschlecht verheimlichen muss, aber das kommt insofern ins
Schwanken, da immer mehr dahinter kommen. Außerdem löst sich dieser
rote Faden sowieso gegen Ende auf, worauf ich nicht näher eingehen
möchte aufgrund von Spoiler. Für mich war der Manga doch recht
typisch, voller Klischees, dürfte aber jedem Mädchenherzen das Herz
höher schlagen lassen.
Zeichnungen:
Während die Geschichte mich nicht
so wirklich mit gerissen hat, aber die Interaktionen zwischen den
beiden Protagonisten mich auf Trab hielt, waren es besonders die
Zeichnungen ausschlaggebend für mich. Ich gebe gerne zu, dass ich
auch mittelmäßige Manga lese, wenn diese denn auch einen schönen
Zeichenstil aufweisen, was hier der Fall war. Die Mädchen sahen in
dem Manga nicht ganz so typisch aus, hatten nicht so mega riesige
Glubscher als die anderen Mädchen und wirkten insgesamt doch sehr
rundlich und weiblich und nicht ganz so dürr wie anderen Mädchen.
Wohingegen ich die Jungs richtig heiß in dem Manga fand. Gerade die
männlichen Figuren hatten schöne Gesichtszüge und wirklich gut
ausgearbeitete Proportionen und ich muss echt gestehen, dass ich in
keinem anderen Manga so gutaussehende Jungs bisher gesehen habe. Wer
also auf richtig heiße Kerle in 2D steht, sollte in die Werke der
Mangaka unbedingt rein schauen, die sind ein wahrer
Augenschmaus.
Unterhaltung:
Fazit:
Dieser Manga zeichnet sich durch eine einfache Story mit Geschlechtertwist, stereotypen Figuren und wunderschönen Zeichnungen aus, kann die negativen Aspekte aber durch leichte Unterhaltung, absurder Komik und schönen Interaktionen zwischen den Figuren wieder ausgleichen.
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