Wie ihr sicherlich bemerken konntet, verbringe ich meine Zeit nun weniger damit Animes zu schauen oder überhaupt der ganzen aktuellen Season zu folgen. Unmotivation, Zeitmangel und größere Lust auf andere Hobbys sind wohl mögliche Gründe... Zumal ich auch nie der Typ Fan gewesen bin, der einen Anime nach dem anderen verschlingt, wie es vielleicht andere Leute tun. Dagegen lese ich aber Mangas liebend gerne, weil man da einfach sein eigenes Tempo haben kann und ich finde, dass es auch nicht allzu lange dauert, bis man da zu einem Ende kommt. Momentan verfolge ich mit großer Leidenschaft die folgenden zwei Shoujo-Titel "Hirunaka no Ryuusei" und "Hibi Chouchou", die ich euch heute mal kurz vorstellen möchte. Eine großartige Bewertung wird diesmal wegfallen, da beide Mangas noch nicht abgeschlossen sind.
Hirunaka no Ryuusei [Kapitel 1-53]
Das 15-jährige Landmädchen, Suzume Yosano zieht nach Tokyo zu ihrem Onkel. Dort angekommen trifft sie auf einen mysteriösen Mann, welcher sie zu ihrem Onkel bringt, nachdem sie sich verlaufen hatte. Es stellt sich dann schließlich heraus, dass sie ihn immer wieder sehen wird, da dieser ihr Klassenlehrer ist.
Bei der Inhaltszusammenfassung werden bestimmt viele denken: "Och nicht wieder so eine 0-8-15-Lehrer-Schülerin-Beziehung?!" Natürlich ist von Anfang an klar, dass es zu so einer Beziehung unwiderruflich kommen wird, wir haben es hier ja mit einem Shoujomanga zu tun. Aber die Art und Weise, wie es dazu kommt, unterscheidet sich meiner Meinung nach von anderen üblichen Lehrer-Schüler-Beziehungen. Da ich natürlich nicht spoilern möchte, werde ich darauf aber nicht allzu genau eingehen.
Das wohl Besondere an den Protagonisten ist, dass sie eben nicht so stereotyp sind wie in manch anderen Mangas. Da hätten wir unsere weibliche Main, die wie ein graues Mäuschen aussieht und sehr ruhig und distanziert rüber kommt. Ich kann aber schon mal soviel sagen, dass sie sich im Laufe der Handlung wandelt und ganz andere Seiten von sich preis geben wird. Ich mag sie wirklich, denn sie ist nicht die typische, nervige, random Main, sondern ein sehr natürliches, liebenswürdiges Mädchen mit ihrer ganz eigenen Art. Der männliche Main ist zwar eher der typische, junge, gutaussehende Lehrer, der deswegen gut bei seinen Schülern ankommt, aber hat auch so seine Macken. Auf der einen Seite ziemlich vernünftig und erwachsen und auf der anderen Seite recht verspielt und komisch drauf. Dann hätten wir aber noch die Nebenfiguren, wie z.B. Nekota, die ziemlich eingebildet ist und dadurch sehr nerven kann. Komischerweise freundet sie sich doch zunehmend mit unserer Main an. Nicht zuletzt ist auch noch der schweigsame Mamura, der bei jeder körperlichen Berührung mit dem anderen Geschlecht einen roten Kopf bekommt, eine ziemliche interessante Figur. Er mag zwar sehr desinteressiert und kühl wirken, aber sorgt sich sehr um unsere Main und kann auch durchaus sehr direkt und offen sein, wenn es darauf ankommt. Jedenfalls ist ein also ein Grund, weswegen ich den Manga mag natürlich die Figuren. Ein zweite Grund erklärt sich durch die schönen Zeichnungen von selbst. Auch die Interaktionen zwischen den einzelnen Figuren, finde ich ziemlich erfrischend.
Ich kann eigentlich gar nicht so wirklich sagen, was für andere Gründe es noch gäbe, diesen Manga zu mögen. Es ist einfach, die Art und Weise, wie alles umgesetzt wurde, die den Manga doch von anderen Titeln hervorhebt. Schaut einfach am besten selbst rein.
Hibi Chouchou [Kapitel 1-35]
Im Mittelpunkt dieses Mangas steht die extrem ruhige, aber überaus süße Suiren, welche stets und ständig wegen ihrem schönen Aussehen im Mittelpunkt steht und von den Jungs begafft wird. Es gibt jedoch nur einen einzigen Jungen, der ihr absolut nicht hinter her schaut...
Kurz und knapp geht es in diesem manga um eine Liebesgeschichte zwischen einem ruhigen Mädchen und einem ruhigen Jungen.
Die Beschreibung des Mangas mag nicht wirklich sonderlich interessant klingen und die Story ist wirklich nicht so besonders originell oder haut einen direkt vom Hocker. Doch irgendwie hat es mir der Manga angetan. Dies liegt zum einen an dem süßen Zeichenstil, der bei mir immer eine große Rolle spielt. Daher kann ich wahrscheinlich auch Unmengen an Shoujos lesen, auch wenn diese von der Story her nur mittelmäßig oder nicht mal besonders gut sind.
Bei Hibi Chouchou könnte man meinen, dass es einfach mega langweilig ist, da beide Protagonisten einfach zu schüchtern oder ruhig sind um auf einander zu zu gehen. Aber gerade weil es in den meisten Shoujomangas so ist, dass die Liebesentwicklung sehr rasch voran geht, empfinde ich die sehr langsame Entwicklung in diesem Manga als überaus erfrischend. Zumal ich dieses sehr langsame Tempo bereits aus einem anderen Manga "Kimi ni Todoke" (Nah bei dir) kenne und den schließlich auch gerne lese. Das langsame Tempo der Geschichte und Liebesentwicklung ermöglicht es dem Leser, sich mehr Zeit zu nehmen um sich in die Geschichte einzufinden, es wird mehr Spielraum ermöglicht, sich in die Figuren hinein zu versetzen und sie zu verstehen. Wie in allen Shoujomangas stehen die Gefühle und Gedanken der Figuren an vorderste Stelle und die werden in diesem Manga auch aus Jungenperspektive beleuchtet, was auch Abwechslung bringt. Ich finde, dass es gerade bei so ruhigen Figuren wichtig ist, dass man deren Gedankengänge und Gefühle verstehen kann.
Die andere Sache wäre auch, dass beide Figuren zwar nicht absolut individuell erscheinen, aber doch eine Ausnahme unter all den bisher bekannten Stereotypen aus Shoujomangas darstellen. Die meisten Protagonistinnen, die ich bisher erleben durfte, waren meist eher durchschnittlich, ziemlich tollpatschig, sehr naiv und teilweise auch richtig nervig. Suiren wirkt absolut nicht aufdringlich mit ihrer sehr ruhigen Art, kann allerdings auch etwas nerven, weil sie sehr selten mal Worte von sich hören lässt. Im Laufe der Geschichte kann man bei ihr eine kleine Entwicklung bemerken: War sie sonst noch sehr passiv und wortkarg, überwindet sie sich nach und nach, findet Worte, mit denen sie ihre Gefühle und Sehnsüchte ausdrücken kann, um eben in der Liebe weiter zu kommen. Auch der Protagonist Kawasumi zeichnet sich durch eine sehr ruhige Persönlichkeit aus, er ist kein Freund großer Worte und hatte bisher keinen großen Umgang mit Mädchen gepflegt, da er nicht sonderlich an der Liebe interessiert war. Für mich stellt er mal einen ganz anderen Jungen dar, als wir es aus sämtlichen Shoujomangas kennen. Waren die meisten entweder die Traummänner ohne Fehler, oder die, die so taten, aber in Wahrheit einen miesen Charakter hatten, so kenne ich bisher keinen Protagonisten, der so wirklich durchschnittlich und ruhig ist. Diesmal ist es also genau andersherum: Das Mädchen, welches sich zuerst verliebt, ist der absolute Schulschwarm, während der Junge durch und durch voller Normalität strotzt.
Beide zusammen ergeben aber ein recht niedliches, außergewöhnliches Pärchen und ihre Beziehung zueinander entwickelt sich zwar sehr langsam, ist aber auf der anderen Seite realistischer und steckt voller Herz erwärmender Momente.
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