Freitag, 30. August 2013

Review: Lucky Star



Endlich habe ich Lucky Star beendet und bin deswegen sogar ein bisschen traurig...Warum? Das erfahrt ihr in dem folgenden Review!



Allgemeine Informationen:
Episoden: 24
Ausgestrahlt: 2007
Genres: Comedy, Parody, School, Slice of Life
Dauer: 24 Minuten pro Episode

Inhaltszusammenfassung:
In der Schule Spaß haben, Hausaufgaben gemeinsam machen, Kochen und Essen, Videospiele spielen und Anime schauen. All diese Dinge machen das tägliche Leben des Animes - und der schokoladen-liebenden Izumi Konata und ihre Freundinnen aus. Manchmal ist es sehr entspannend aber noch öfter einfach nur lustig!




Story: 
Wenn man mich fragen würde, ob dieser Anime eine wirkliche Story hat, müsste ich verneinen. Allein schon an der Inhaltszusammenfassung kann man herleiten, dass dieser Anime lediglich aus mehreren Alltagsepisoden aus dem Leben der Figuren besteht, weswegen eine konstante, durchgängige, umfangreiche Story fehl am Platze wäre. Dafür ist dieser Anime aber nicht umsonst dem Slice-of-Life-Genre zugehörig! Wer diesen Anime wegen der Story schaut, macht eindeutig etwas falsch. Aber trotzdem besitzt dieser Anime einen Plot so wie viele andere Animes auch, sonst würde ja nichts mehr Sinn machen. Die Grundidee ist das Dokumentieren und Präsentieren des Schulalltags von vier Freundinnen (den Hauptfiguren), die sich mit allerlei Dingen und Themen beschäftigen, darüber disktutieren, aber eben auf eine sehr unterhaltsame und humoristische Art und Weise, weswegen es eigentlich nie langweilig wird. 



Dabei sollte betont werden, dass dieser Anime seinen Schwerpunkt nicht ausschließlich auf Comedy hat, wie wir es meist gewöhnt sind. Natürlich gibt es viele witzige Stellen, wo man kichern oder lächeln muss, weniger aber Szenen, bei denen man sich auf den Boden wirft und sich vor Lachen kugelt, um es mal so zu sagen. Ich bin der Ansicht, dass der Anime besonders Slice-of-Life-Charakter hat, schon allein deswegen, weil die Figuren ausschließlich über alltägliche Dinge reden und das finde ich einzigartig gemacht. Ich kenne solche lustigen, vertrauten Gespräche natürlich selbst aus dem Alltag, aber aus anderen Animes gar nicht. In der Hinsicht ist Lucky Star für mich also schon einmal besonders. 



Die Ausführung der Gespräche sind auch immer mit einem witzigen Unterton oder einer Pointe, sodass es nicht in langweilige, langatmige Diskussionen ausartet. Gerade das Zusammenspiel der verschiedenen Charaktere und ihre Interaktionen sind amüsant gemacht. Besonders betonen, sollte ich wohl die Beziehung zwischen Konata und Kagami, da beide gewisse Comedy-Typen darstellen, wobei ich gerade nicht mehr weiß, wie die genau heißen.



Abgesehen von den Gesprächen, sehen wir die Figuren natürlich auch selbst immer in Aktion, bei ihren alltäglichen Beschäftigungen, die auch ziemlich witzig und unterhaltsam gemacht sind. Man bekommt selbst immer wieder ein Deja-vu-Erlebnis, da man diese Situationen und eben auch die Gespräche selbst bereits kennt, daher ist es eben noch unterhaltsamer, das Ganze in Anime-Format zu sehen. Dabei besteht sogar eine Episode des Animes immer aus mehreren kleineren Alltagsszenen oder Episoden, wobei man feststellen kann, dass alle irgendwo unter einem bestimmten Thema laufen. 



Was mir an dem Anime auch noch gut gefallen hat, bezüglich der "Story" oder besser gesagt dem "Plot", waren die unzähligen Referenzen zur japanischen Popkultur, u.a. auch zu Animes, Mangas und Games. Außerdem werden hier auch viele Anspielungen zu anderen bekannten Animes gemacht u.a. "Haruhi". Jeder Otaku und jeder Liebhaber der japanischen Popkultur sollte also an diesem Anime Gefallen finden. Allgemein lässt sich sagen, dass dieser Anime also besonders durch seinen leichten Humor und seinen alltäglichen Charakter besticht und andere Dinge wie Action, Spannung oder Drama komplett weglässt, was sich eben auch positiv auf den Unterhaltungswert auswirkt. 




Charaktere:
Die Charaktere sind in vielerlei Hinsicht sehr typisch, nahezu stereotypisch, aber dies sollte man Animes voraussetzen, die auf Comedy und Slice-of-Life bauen. Aber nur weil die Figuren relativ einfach gestrickt sind, bedeutet das nicht, dass das sie weniger sympathisch macht. Gerade durch ihre Einfachheit und ihren unkomplizierten Charakter muss man sie einfach schnell ins Herz schließen. Ich stelle hierbei nur einmal die vier Hauptfiguren vor, aber im Laufe des Animes tauchen noch etliche andere Nebenfiguren auf, die man ebenso mögen muss. Da ist also für jeden eine passende Figur sicherlich dabei.



Da haben wir zum einen Konata, einer meiner Lieblingsfiguren überhaupt. Ich finde, sie sticht besonders aus der Masse heraus und bildet für mich keinen typischen Anime-Typen, im Gegensatz zu den anderen.
Sie ist der Inbegriff eines wahren Otakus, weswegen sie in Gespräche auch gerne mal aus dem Nähkästchen plaudert und die anderen mit ihren Lieblingshobbys - Anime, Manga, Games - zulabert, was besonders Kagami stört. Aber auch wenn sie in ihrem Freundeskreis vielleicht doch die kleine Außenseiterin bezüglich ihrer Hobbys ist, versteht sie sich nach wie vor wunderbar mit ihren Freundinnen. Sie ist meistens sehr faul und süchtig nach ihren Otaku-Hobbys, weswegen sie Hausaufgaben oder allgemein Schule sehr gerne vernachlässigt. Außerdem ärgert sie auch sehr gerne ihre Freundinnen oder überhaupt ihre Mitmenschen, aber nicht auf eine böse, sondern liebe Art und Weise. Besonders Kagami zieht sie des öfteren auf, weswegen die beiden sich gerne etwas zanken, aber nie ernsthaft. Sie ist immer sehr locker sowie witzig zu sein und lebt in den Tag hinein. Sie mag es außerdem, andere als "moe" zu bezeichnen und redet gerne mal wie ein betagter Mann. Viele Anime/Mangafans und Otakus dürften sich mit ihr identifizieren können, weswegen sie auch mein persönlicher Favorit ist. Außerdem ist sie wohl alles andere als typisch weiblich, man könnte sie in vierlei Hinsicht als eher jungenhaft bezeichnen.




Kagami ist eigentlich das direkte Gegenteil zu Konata. Sie ist sehr vernünftig, pflichtbewusst und strebsam, vor allem was Schule betrifft. So ist sie die erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, Hausgaben abzuschreiben, was ihr nicht immer gefällt. Sie besitzt eine gewisse Klugheit, lässt sich aber gerne von Konata provozieren und zankt sich daher gerne mit ihr. Sie trägt gewisse "Tsundere-Züge", aber ganz auf diesen Stereotypen kann man sie auch nicht reduzieren. Während also Konata meist eher sehr entspannt bleibt und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, wird Kagami leicht unruhig und verliert leicht mal die Fassung. Also auch wenn sie doch so gewissenhaft ist, scheint sie einen temperamentvollen Charakter aufzuweisen.



Tsukasa ist die Schwester von Kagami und ähnelt ihr in keinster Weise. Sie ist sehr tollpatschig und kindisch, was sie aber sehr süß machen lässt. Aufgrund ihr leichtsinnigen und naiven Art, muss Kagami besonders auf sie aufpassen, weswegen sich Tsukasa also auch gerne auf sie verlässt. 




Miyuki ist die vierte Freundin im Bunde und gibt sich immer sehr höflich und vornehm, da sie selbst aus einer wohlhabenden Familie kommt und daher auch untadelhaftes Benehmen an den Tag legt. Auch wenn sie genauso wie Tsukasa gerne mal unbeholfen wirkt, kann sie mit einem überdurchschnittlichen Allgemeinwissen punkten. Ihre Schüchternheit kann auf ihre Intelligenz zurück geführt werden.
 Sie liebt es neue Dinge zu erfahren und zu erlernen, prägt sich diese Erkenntnisse so ein, sodass sie sämtliche Erklärungen und Definitionen immer parat hat. Man könnte sie als wandelndes Lexikon bezeichnen. Laut Konata hat sie gerade wegen ihrer Tollpatschigkeit und ihrem schönen Äußeren Moe-Eigenschaften. 




Zeichenstil/Setting:
Wie man es bereits aus anderen Comedy-Animes kennt ist auch bei Lucky Star das Setting und das Charakterdesign sehr einfach, schlicht, aber schön farbig gehalten. Die Figuren sehen extrem verniedlicht aus, da sie eine enorm winzige Nase haben und etwas größere Köpfe im Vergleich zu ihrem Körper, weswegen sie wohl auch Ähnlichkeiten zu SD-Figuren aufweisen. Der Hintergrund ist ebenso weniger detailliert, man hat bewusst alles auf ein Minimum reduziert, da nicht das Setting im Vordergrund stehen soll, sondern das Geschehen und die Interaktionen. Auch wenn die Figuren sehr schlicht aussehen, wurden sie individuell gezeichnet, man erkennt also die Figuren sofort wieder, Verwechslungsgefahr ausgeschlossen. Zu dem Comedy-Genre passt eben diese Einfachheit und die hellen, bunten Farben, wobei man sagen muss, dass alles recht kinderfreundlich aussieht, was dem ganzen aber keinen Abbruch tut. Die Figuren muss man einfach vom Design her lieben, sie sehen einfach zuckersüß aus, auch wenn sie nicht wie Oberschülerinnen aussehen. Dafür haben alle einen gewissen Moe-Faktor, was eben auch den Augen der Zuschauer gefallen muss.




Musik: 
Auch die Musik passt eben zu dem Comedy-Charakter der Serie, diese wird immer dezent gehalten, aber bleibt einem wie ein Ohrwurm im Ohr und im Gedächtnis. Ganz beschreiben kann ich es leider nicht, aber die Musik passt auf jeden Fall und unterstreicht eben auch die Stimmung.
Besonders gefallen hat mir aber auch das Opening, welches ich nach wie vor immer wieder gerne höre. Es ist einfach wunderschön sowohl vom optischen als auch vom akustischen gemacht. Man erhält sofort gute Laune und ist perfekt auf den Anime eingestimmt. Besonders das Ending ist einzigartig, denn zunächst einmal gibt es kein einheitliches Ending, es wird immer etwas anderes gezeigt. Waren es anfangs noch die Figuren, die Karaoke singen, ist es später ein Synchronsprecher, den man in echt singen hört und tanzen zieht. Einfach nur klasse und cool gemacht!
Die Synchronsprecherinnen leisten gute Arbeit und verleihen den Figuren noch einmal eine sehr individuelle Note, weswegen sie noch lebendiger werden. Außerdem passen die Stimmen auch wirklich wunderbar zu den jeweiligen Figuren.



Vergnügen: 
Ich kann schon einmal sagen, dass mir der Anime rein vom Unterhaltungswert sehr gut gefallen hat. Durch die leichte Comedy, den netten, vertrauten Interaktionen und Gesprächen der Figuren wird man einfach super unterhalten. Man erhält durchgehend eine gute Stimmung und Laune, da der Anime auch bewusst kein Drama oder sonstiges Zeug mit hinein packt. Es ist einfach nur Balsam für die Seele nach einem stressigen Tag oder Erlebnis. Man kann bei diesem Anime eifnach wunderbar abschalten, sich entspannen und sich an den einzelnen Alltagsepisoden, die immer lustig sind, erfreuen. Man bekommt zwar nur an wenigen Stellen einen richtigen Lachanfall, dafür wird man dann aber durchgehend nett unterhalten, muss an vielerlei Stellen schmunzeln und lächeln. Die Figuren habe ich dabei aber besonders sehr ins Herz geschlossen, weswegen ich wohl ihre Unterhaltungen auch immer lustig fand. Zwar waren viele Gespräche einfach nur random über random Dinge, Geschehnisse, Erlebnisse, Erfahrungen, aber gerade lässt eine Verbindung zum Rezipienten zu, da wir das alle irgendwoher kennen. Außerdem haben mir eben auch die Querverweise zu der japanischen Popkultur, Anime und Manga gefallen, vieles kannte man zwar schon bereits, aber es war eben lustig, so etwas auch in einem Anime mal zu entdecken. In dieser Hinsicht ist der Anime für mich doch zu einem besonderen Anime seines Genres geworden und bin traurig, dass er nun vorbei ist...Ich hoffe, ich finde irgendwann wieder einen so schönen Anime wie diesen. :)




Kurzbewertung:

Story: 8/10
Charaktere: 8/10
Zeichenstil/Setting: 7/10
Musik: 7/10
Vergnügen: 8/10

Endergebnis: 8/10

Fazit: Wer nach einem richtig guten Comedy/Slice-of-Life mit sympathischen, einfachen Figuren und sämtlichen Referenzen zur japanischen Popkultur schaut, und Gefallen an Random-Gesprächen sowie Alltagssituationen hat, sollte Lucky Star auf jeden Fall mal eine Chance geben!

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