Nachdem ich die erste Staffel von Genshiken abgeschlossen hatte, musste ich mir direkt auch die zweite Staffel reinziehen und ich habe es nicht bereut. ;)
Story:
Die Gesellschaft zur Erforschung der modernen visuellen Kultur auch bekannt als Genshiken, ist nun in den Händen des selbstbewussteren Sasahara. So haben sich einige Dinge zwischen den Semestern verändert und der Otaku Club besitzt ein neues Otaku-hassendes Mitglied namens Ogiue. Sasahara´s anfängliches Ziel, das Starten eines Doujinshi Zirkels und das Verkaufen dieser von Fans geschaffenen Magazine beim nächsten Comic Festival wird Realität...Jedoch passieren auch noch so einige andere sehr interessante Dinge in diesem Otaku Clubs.
Die Story der zweiten Staffel Genshiken knüpft direkt an die Vorgeschichte der ersten Staffel. Der Übergang zwischen den beiden Staffeln wird durch die OVA´s unterstützt, die man sich gerne anschauen kann aber nicht unbedingt muss (sozusagen als Zusatzmaterial). Wie bereits im Vorgänger geht es auch in Genshiken 2 um den Alltag der Otaku Freunde, um die damit verbundenen Ereignisse im Rahmen des Clubs usw. Jedoch gibt es hier auch einige Sachen, die sich verändert haben. Wie bereits erwähnt, bekommt der Club anlässlich des neuen Semesters auch neue Mitglieder, die frischen Wind in das Ganze bringen. Zum anderen ergeben sich auch neue Storyelemente, die ebenso amüsant sind und für mich die zweite Staffel besser dastehen lässt. Da wäre zum Beispiel ein kleiner Einblick in das Zeichnen von Mangas bzw. Doujinshis und das Verkaufen dieser auf dem Comic Festival, was für mich auch ziemlich glaubwürdig vermittelt wurde. Weiterhin dürfen sich Fans von Romantik auch freuen, denn es wird auch endlich mal einen Fortschritt in Sachen Liebe bei den Otakus geben. Ich möchte natürlich nicht zu viel spoilern, deswegen halte ich das jetzt mal allgemein. Dabei finde ich den Weg, wie die beiden sich ihrer Gefühle bewusst werden, ausgesprochen realistisch und überhaupt nicht kitschig. Auch Freunde von Boys Love dürften nun auf ihre Kosten kommen, denn es gibt allerlei Anspielungen in der Richtung und sogar eine Episode, die ausschließlich von Boys Love Fantasien durchdrungen wird. Ich bin zwar kein wirklicher Fan, sondern stehe dem Genre eher neutral gegenüber (habe auch selbst mal Shonen-Ai/Yaoi-Mangas gelesen) und fand die Episode einfach so amüsant, da sie einfach der Realität total widersprochen hat. Aber das ist ja nun mal das Tolle an Fantasien, sie spiegeln eben nicht wirklich die Realität wider, weswegen hier auch Übertreibungen erlaubt sind. Weiterhin fand ich es auch interessant, dass es diesmal nicht so viele Streitigkeiten zwischen Kusakabe und dem Rest gab, sondern auch mal unter den Otaku Freunden, was aben Abwechslung gebracht hat. Zum anderen sehen wir den "alten" Figuren zu, wie sie langsam ihren eigenen Lebensweg einschlagen, aber eben trotzdem noch ihrer Leidenschaft und dem Otaku Club treu bleiben.
Zuletzt möchte ich noch etwas zu den neuen Figuren sagen, die ebenso zur Unterhaltung bei getragen haben. Da wäre zum einen der absolute Idiot Kucchi, den ich schon sogar teilweise für seine dämliche Art hasse, aber der gleichzeitig auch so lustig ist, dass man es gut findet, dass diese Figur auch in dem Anime auftaucht. Die Interaktionen zwischen Ogiue und Kusakabe fand ich noch mit am besten, da beiden gegensätzlicher nicht sein könnten. Mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht sagen. Für mich hatte der Genshiken 2 inhaltlich irgendwie mehr Substanz als die erste Staffel, weswegen ich diesen auch mehr mochte.
Charaktere:
Wie bereits erwähnt fand ich die neuen Figuren soweit ganz in Ordnung. Ogiue war für mich der interessantere Neuzugang. Denn einerseits ist sie ein wahrer Otaku und BL-Fan, will sich das aber gar nicht eingestehen und tut so, als würde sie den ganzen Kram über alles hassen. Anfänglich dachte ich erst so, dass sie eher so den kühleren Figuren gehört, die wenig Emotionen zeigen. Doch im Laufe des Animes hat sie so einige Facetten gezeigt, sodass sie für mich eine recht runde Persönlichkeit hatte. Schließlich wird sie wahrscheinlich aufgrund ihrer Zurückhaltung missverstanden, ist in Wahrheit eher schüchtern und oftmals peinlich berührt. Außerdem macht sie sich immer zu viele Gedanken darüber, was andere von dir denken. Da sie eben nicht als Freak dastehen möchte, offenbart sie auch nicht ihre wahren Gefühle und Gedanken und dass sie eine Leidenschaft für BL hat. Ich fand auch ihre Charakterentwicklung interessant und habe mich gefreut, dass sie sich dank Kusakabe Stück für Stück geöffnet hat und dann sich sogar geoutet hat, dass sie Anime/Manga/BL liebt. Mit dem Zeichnen und Veröffentlichen ihres ersten Mangas, hat sie auch ihre intimen Gefühle und Gedanken der Öffentlichkeit offenbart, was ich wirklich toll fand.
Übrigens ist mir aufgefallen, dass Sasahara, der eigentliche Protagonist in Genshiken (nicht Kusakabe wie einige meinen..) sich ebenso verändert hat und selbstbewusster geworden ist. War er anfangs noch recht schüchtern und unsicher, so gewinnt er zunehmend an Selbstvertrauen indem er eben die Chefrolle in dem Club übernimmt und alles eben steuert. Er übernimmt Verantwortung und macht auch karrieremäßig einige Fortschritte, was auch schön anzusehen war.
Kucchi dagegen fand ich wie gesagt einfach nur mega nervig und der diente auch einfach nur als Sidekick, also zur bloßen Belustigung. Ich hatte wie gesagt ein ziemlich zwiespältiges Verhältnis zu ihm, da ich ihn einerseits überhaupt nicht mochte, aber andererseits seine Aktionen so dumm und lächerlich fand, dass ich schon wieder drüber lachen musste.
Insgesamt waren auch die anderen Figuren aus der ersten Staffel wie immer nett anzusehen, nichts allzu Besonderes, aber eben auch nicht zu überzogen.
Zeichenstil:
Hier muss ich erst mal sagen, dass mir dieser wesentlich besser gefallen hat, als der Zeichenstil in der ersten Staffel. Ich fand einfach, dass die Figuren einfach viel besser und sauberer gezeichnet aussahen, dadurch eben auch besser ausschauten. Natürlich ist der Zeichenstil immer noch nicht vom Feinsten oder atemberaubend schön, aber hat eben seinen individuellen Wert, was ich an Genshiken eben schätze.
Musik:
Diesmal fand ich nur das Opening wirklich mitreißend und irgendwie auch actiongeladen. Das Ending ist mir dagegen nicht wirklich im Gedächtnis geblieben, weswegen ich es meist auch einfach weggedrückt habe. Die Hintergrundmusik blieb relativ mittelmäßig, ist mir also nicht wirklich aufgefallen. Ansonsten leisteten die japanischen Synchronsprecher wie im Vorgänger gute Arbeit und auch die Stimmen der neuen Figuren gefielen mir und hatten ihren individuellen Touch.
Unterhaltungswert:
Ich würde meinen, dass ich mich die zweite Staffel von Genshiken noch besser unterhalten hat, als die erste. Das liegt daran, dass wir zum Beispiel Kusakabe ganz oft in ihrerem Aggressivitätsmodus erleben und ihr Schlagabtausch mit Kucchi einfach nur herrlich anzusehen war, sodass ich mich einfach nur wegschmeißen musste. Und auch Kucchi hat für ordentlich Lachpotenzial gesorgt, auch wenn ich ihn wie gesagt nicht besonders leiden konnte.
Fazit: Wer die 1. Staffel von Genshiken schon mochte, wird die 2. Staffel lieben! ;)
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