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Sonntag, 23. Februar 2014

Review: Death Note



Story: 


Light Yagami ist ein 17-jähriges Genie aus Japan, das von seinem Leben, der Schule und dem Zustand der Welt gelangweilt ist. Eines Tages stolpert er auf dem Weg zum Unterricht über ein schwarzes Notizbuch mit der Aufschrift "Death Note".
Von seiner Erscheinung faziniert, liest Light die ersten Sätze, um nur heraus zu finden, dass jeder, dessen Namen man hinein schreibt, getötet wird. Bloß als Scherz ablegend, führt er seine täglichen Aktivitäten weiter. Doch kurze Zeit später, wird seine menschliche Neugier immer größer und bringt Light dazu, dass Notizbuch auszutesten, woraufhin er auch die Wahrheit hinter dem Buch bestätigen kann. Mit dieser gewaltigen Macht in seiner Hand, beauftragt sich Light selbst die Welt zu verändern und der Gott einer neuen Welt zu werden. Doch sein Vorhaben ist problematisch, als schließlich ein anderes Genie auftritt, bekannt unter dem Namen L, der gegen die Überzeugungen und Light selbst vorgeht. Wer wird diesen Kampf schlussendlich gewinnen?

Was schon auf den ersten Blick auffällt ist, dass es sich nicht um einen typischen Mystery-Anime handelt, bei dem das Aufdecken der Wahrheit zum Gegenstand der Handlung wird. Vielmehr kann man von einem Reverse-Mystery-Anime sprechen, bei dem der Protagonist alles daran setzt, die echte Wahrheit hinter dem Death Note zu gut es geht zu vertuschen. Schließlich weiß auch der Zuschauer selbst, von Anfang an, was es mit dem Death Note auf sich hat, weswegen die eigentliche Spannung woanders liegt. Wie bereits aus der Zusammenfassung hervor geht, wird Spannung insofern erzeugt, da die zwei Protagonisten L und Light alias Kira einerseits versuchen die Wahrheit zu entdecken bzw. zu vertuschen. So wird fast die gesamte Handlung in dem Anime von der spannungsgeladenen Fragestellung geprägt, wer nun zu erst dem anderen auf die Schliche kommt. Schafft es L Kira zu finden und ihn für seine Taten zur Verantwortung zu ziehen, oder ist Kira schlussendlich in der Lage L´s wahre Identität heraus zu finden, um ihn als potenziellen gefährlichen Gegner auszuschalten und seine Pläne in die Tat umzusetzen?

An und für sich halte ich den Plot für wahnsinnig genial und erfrischend. Es ist herrlich, wie zwei absolute geniale Hauptcharaktere ein Kräftemessen auf intellektueller Ebene durchführen. Interessant dabei ist eben auch, dass das Death Note als Mordwaffe jeglichen persönlichen Bezug zum Mord aufhebt, da schlussendlich nicht der Besitzer des Buches eigentlich die Morde ausführt, sondern vielmehr das Buch damit beauftragt jemanden zu töten. Speziell das Death Note als Zentrum des Animes ist eine echt ausgefeilte Idee und verfremdet somit das Medium Buch mit den verbundenen Eigenschaften. Dabei hat es auch mich eine echt fazinierende Wirkung, da es einfach andere Eigenschaften besitzt und auch vielseitig einsetzbar ist. Man kann damit nicht nur Menschen töten, sondern sie auf verschiedene Arten um ihr Leben bringen (Unfalltot, Herzversagen etc.). Weiterhin ist es mit dem Death Note möglich, das Verhalten der Opfer bis zu einem bestimmten Grad vor dem Tod zu manipulieren und es gibt noch weitere Features, die ich aber jetzt nicht erwähnen möchte. 

Wie schon bereits erwähnt, wird die Handlung von dem Spannungsverhältnis zwischen den zwei Protagonisten getragen. Dabei umfasst der Anime verschiedene Zeit- und Handlungsebenen, die das Ganze noch einmal abwechslungsreicher und spannender gestalten. So sieht der Zuschauer zwar hauptsächlich das Geschehen aus der Perspektive von Light, aber genauso auch mal aus den Augen von L oder anderen mehr oder weniger wichtigen Figuren. Besonders da die meisten Ereignisse von Light´s Perspektive betrachtet wird, erhalten wir auch einen sehr guten Einblick in sein Innenleben. 



Was mir besonders an der Geschichte des Animes gefällt ist, dass viele verschiedene Themen angeschnitten und behandelt werden. So u.a. die Frage nach der Moral, indem gefragt wird, ob es gut ist böse Menschen für ihr Vergehen zu exekutieren oder ob man generell das Recht haben kann über das Leben von anderen zu bestimmen (Selbstjustiz). Oder es wird auch hinterfragt, was denn nun wahre Gerechtigkeit ist. Dem Zuschauer wird zur Wahl gestellt, sich entweder auf die Seite von Light zu stellen, der es gerecht sieht, dass böse Menschen ausgelöscht gehören, oder sich für L zu entscheiden, der jegliche Art des Tötens von Menschen verurteilt. Denn Mord bleibt immer Mord, egal welche Gründe es dafür gibt. Weiterhin wird sich auch mit Dingen wie Schuld, Unschuld, Vertrauen und der Einfluss von Macht auf Menschen in Form des Death Note auseinander gesetzt, was ich für sehr interessant halte und was mich ebenso beschäftigt hatte. Richtig toll fand ich, dass diese Themen aus der Realität mit einem fantastischen Elementen nämlich dem Death Note und der Todesgötter kombiniert wurde, was wirklich gelungen war. So ist es auch interessant gewesen, wie die Menschen, die keine Ahnung von dem Death Note hatten, seine Auswirkung als etwas Göttliches und Übernatürliches angesehen haben, wodurch das Sterben so vieler Verbrecher in kurzer Zeit mit dem Aufkommen eines Gottes in Verbindung gebracht wurde. Es steht also nicht außer Frage, dass eben auch religiöse Themen hier mit einfließen. Eine ebenso nette Erkenntnis, die ich irgendwann mal gewonnen habe, ist ja, dass wenn man genauer drüber nachdenkt, nicht Light der wirkliche Übeltäter in der Geschichte ist, sondern eigentlich der Todesgott Ryuk, da dieser das ganze erst durch sein Death Note ins Rollen gebracht hat. Dabei ist eben auch erstaunlich gewesen, welche Wirkung das Death Note auf Menschen hatte und wie es von diesen genutzt wurde. Man könnte fast annehmen, dass Ryuk somit ein kleines Experiment gestartet hat, um zu sehen, was Menschen statt Todesgötter damit anstellen würde, um sich gleichzeitig darüber zu amüsieren. 

Zur direkten Handlung selbst möchte ich natürlich auch noch einmal kommen. Wie bereits gesagt, wurde ich richtig von diesem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Light/Kira und L gefesellt. Stets gab es überraschende 
Wendungen und man hat es manchmal kaum vor Spannung ausgehalten, da der eine dem anderen ganz schön auf die Pelle gerückt ist. Dabei wurde mein einfach gefangen von der Genialität der beiden, wie schnell und sicher sie logische Schlüsse ziehen und neue Erkenntnisse gewinnen konnten. Manchmal war es zwar auch vielleicht etwas übertrieben, da beide wirklich auf die genialisten Einfälle kamen, aber vielleicht ist das ja tatsächlich bei Genies so. Lustig war auch zu beobachten, wie sich beide immer in den anderen hinein versetzt hatten, um wirkliche alle Möglichkeiten durch zu probieren. "Wenn er wirklich Kira wäre, dann würde er das tun. Aber wenn er annimmt, dass ich ihn als Kira verdächtige, dann könnte er auch so handeln..." Es wurden immer wieder alle möglichen Szenarien durchgespielt und Gedankenexperimente durchgeführt, die ich mit Genuss verfolgte. Somit wurde auch immer das Denken der Zuschauer angeregt und manchmal hatte man auch einfach keine Wahl, um selbst darüber zu grübeln. Richtig genial waren auch die Pläne von Light, die er mit bravour in die Tat umsetzte, aber da will ich wegen Spoilergefahr nicht näher eingehen. Ich fand die Geschichte durchgehend sehr gut durchdacht und habe großen Respekt an den Autoren der Geschichte. Für mich war alles nahezu immer logisch dargestellt und ich konnte dem Geschehen auch einigermaßen gut folgen. 



Dabei tauschte ich mich immer mit meinem Freund aus, der mit mir Death Note schaute und wir hatten auch große Diskussionen hinsichtlich des Animes und dessen tieferer Bedeutung. Abgesehen von Ryuk halte ich das Death ote für den Kern allen Übels. Schließlich verleiht es jedem, der es besitzt, die Macht über das Leben von Menschen zu bestimmten. Eigentlich war Light am Anfang gar nicht wirklich "böse", vielmehr gehörte er zu guten Sorte Mensch, aber seine Moralvorstellungen und Werte wurden durch das Death Note radikalisiert und haben es ihm ermöglicht, jegliche eiskalte Pläne in die Tat umzusetzen. Gerade ein solcher Mensch, der fest an seinem Glauben hängt, ist unberechenbar wie man an Light sehen kann. Dabei habe ich mich immer gefragt, ob Light nun gut oder böse ist, denn zum Ende hin habe ich ihn nur noch als einen skrupellosen Bösewicht angesehen. Wobei man sowohl die Ansichten von Light als auch von L gut nachvollziehen konnte. Außerdem habe ich auch die Ansicht von Teru Mikami, einer Figur, die später auftaucht, hinterfragt, der ja der Auffassung war, dass es in der Welt entweder nur böse oder gute Menschen gibt. Dieses Schwarz-Weiß-Weltbild kann ich nicht bejahen, da der Menschen immer gute als auch böse Eigenschaften vereint, und es daher bestimmt viele Menschen in der "Grauzone" gibt.

Zum Handlungsaufbau lässt sich sagen, dass die dieser sich in sagen wir mal drei Teile eingliedern lässt. Ich muss sagen, dass mir das erste Drittel am besten gefallen hat. Das zweite Drittel der Story mit dem Versuch von Light seine Unschuld zu beweisen, fand ich von der Idee her sehr genial und super gut durchdacht, aber irgendwie gefiel es mir insofern nicht, da die Spannung einfach nicht mehr permanent vorhanden war. Das habe ich dann eher als ein Tief gesehen. Das letzte Drittel fand ich zwar noch ganz gut, aber durch das Auftreten von neuen Gegenspielern von Kira fand ich nicht so berauschend, da ich mit den Figuren wenig anfangen konnte und sie nicht annähernd so genial waren wie L. Aber das war nur meine persönliche Meinung, die sich dann auf das Schauen übertragen hat. Man musste sich außerdem an den großen Cast an Figuren, die neu hinein geführt wurden, angewöhnen und auch die Handlung verlief nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. 
Trotzalledem halte ich die Story für eine der besten, die ich bisher gesehen habe. Die Story bot jede Menge Thriller, Krimi, Mystery und ebenso auch psychologische Komponente, für mich ein perfekter Mix.



Charaktere:

Ich werde hinsichtlich der Figuren eigentlich nur auf die zwei Hauptfiguren, wahrscheinlich größtenteils eher auf Light Yagami eingehen.
Für mich war Light Yagami ein ziemlich einzigartiger, vielseitiger und interessanter Main-Character. Er führt fortwährend in dem Anime ein Doppelleben. Nach außen und innerhalb der Gesellschaft ist er der wunderbare Musterknabe aus gutem Hause, mit attraktivem Aussehen und klugem Kopf gesegnet, der eigentlich nahezu perfekt ist. Aber wie alle Menschen, die nahezu vollkommen erscheinen hat auch er so einige Abgründe zu verbergen. Natürlich ist er anfangs vom charakterlichen her recht rein und unschuldig, er hat feste Moral- und Wertvorstellungen, die man nicht kritisieren kann. Doch im Verlaufe der Handlung ändert sich das gesamte Bild sehr drastisch. Wie bereits erwähnt beeinflusst ihn das Death Note enorm und die Macht, die es ausstrahlt, gewinnt bei Light die Oberhand. Durch das Death Note beginnt er Pläne zu schmieden: Er will die Welt von allen Verbrechern säubern und eine perfekte Welt schaffen, die nur aus guten Menschen besteht, sozusagen eine Utopie, an deren Spitze er als Gott regieren wird. Das hat tatsächlich wie ich finde ein wenig Parallelen zu Hitler, auch wenn es etwas übertrieben wäre, ihn als Hitler zu bezeichnen. Aber auch dieser wollte die Welt von allem "Bösen" (die Juden) säubern und nur die guten Menschen (die reinrassigen Arier) über die Welt regieren lassen. 

Besonders zum Ende der Handlung erhärtet sich der Eindruck, dass Light einen Diktator spielt, der alle Fäden in seiner Hand hat. Neben den guten Eigenschaften, die leider nur anfangs zu sehen sind, zeichnet sich Light alias Kira als größenwahnsinnig, berechnend, manipulierend und egoistisch aus, all das sind Eigenschaften die einen wirkliche Antihelden ausmachen. Seine Vorstellungen mögen lobend sein, aber die Umsetzung seiner Ideen sind anzweifelbar. Schließlich tötet er auch zunehmend eigentlich unschuldige Menschen, nur weil diese ihn an seinem Vorhaben behindern wollen. Hier sieht man also sehr gut, dass Light gegen seine Prinzipien handelt, wenn er dadurch sein Geheimnis wahren kann. Außerdem benutzt er seine Mitmenschen nur wie Mittel zum Zweck und wenn er diese nicht mehr braucht, wirft er sie einfach über Bord. 



Man kann fortwährend eine erstaunliche aber eher zum Negativen tendierende Charakterentwicklung bei Light beobachten. Wie bereits erwähnt, scheint er am anfang wirklich nahezu perfekt zu sein und eigentlich innerlich unschuldig. Das einzige was vielleicht nicht gut ist, dass er eine zynische Haltung gegenüber seiner Umwelt hat und diese als etwas Minderwertiges verachtet, nur er selbst ist der wahre gute Mensch.
Doch mit der Macht des Death Note kann er seine Wunschvorstellungen in die Tat umsetzen und dies tut er auch mit aller Kaltblütigkeit. Sein Weg ist von Lügen, Verrat, Intrigen, Täuschungen, unschuldigen Opfern, Mord und Machtspielen gepflastert und jegliches Gewissen hat bereits am Anfang der Geschichte unterbunden. Somit fehlt ihm auch jegliches Mitgefühl und Einfühlungsvermögen sowie Vertrauen für Menschen und er schottet sich innerlich immer weiter von allem ab. Er wird immer emotionsloser, dafür skrupelloser, rachsüchtiger, hinterhältiger, egoistischer und arroganter, da er sich selbst als Gott sieht und alle ihm gehorchen müssen und wer das nicht tut, muss eben daran glauben. Am Ende wirkt er für mich eigentlich nur noch lächerlich, bösartig und erbärmlich und ich bin eigentlich auch recht froh mit dem Ausgang der Geschichte.Ich muss sagen, dass ich mit diesem Antihelden eigentlich nie wirklich sympathisieren konnte, auch wenn ich seine Moralvorstellungen irgendwie nachvollziehen konnte. Aber wie er alles durchführte, das war für mich dann echt nicht mehr verständlich. 



Zu L dagegen kann ich wahrscheinlich nicht so viel sagen. Aber genauso wie Light ist auch L eine ziemlich besondere Hauptfigur und auch ihn habe ich bisher noch nie irgendwo sonst gesehen. L´s richtigen Namen weiß ich übrigens auch nicht und auch sonst erfährt man irgendwie auch nie wirklich viel über ihn. Er scheint die Personifikation des Unbekannten zu sein und hat immer eine geheimnisvolle Aura um sich. In geistiger Stärke kann er sich durchaus mit Light messen und auch körperlich hat er trotz seines dünnen Körperbaus einiges drauf. Im Gegensatz zu Light besitzt er fast keine wirklichen sozialen Kompetenzen und man könnte ihn wohl als einen Sonderling bezeichnen, wie man sich das wohl meist bei einem Genie vorstellt. Vom Aussehen her ist er schon besonders, er hat dicke Augenringe unter den Augen, einen leeren Blick, stets einen krummen Rücken, läuft immer mit einer gebückten Haltung a la der Glöckner von Notredram, läuft barfuß und immer denselben Schlabberklamotten. Wenn er sich hinsetzt, nimmt er eine echt seltsame Pose ein und er liebt es den ganzen Tag hindurch Süßigkeiten zu verschlingen, da er immer enorm viel denken muss. Er ist immer für eine Überraschung gut, zeigt fast gar keine Emotionen und ist meist die Ruhe in Person. Er ist stets am Nachdenken und Arbeiten, schläft scheinbar fast nie und ist motiviert das Verbrechen in der Welt, besonders, Kira zu bekämpfen. Denn er teilt in keinster Weise die Ansichten von Light, denn auch egal ob man böse Menschen oder gute Menschen tötet, für ihn ist jegliches Töten von Menschen Mord. Auch wenn er vielleicht auch nicht unbedingt ein perfekter Maincharacter ist, da er auch so seine Eigenheiten hat, mochte ich ihn im Vergleich zu Light einfach viel mehr. Schon allein, weil er eben seine Mitmenschen nicht täuschen wollte und wenn, dann nur mit einem guten Grund. 



Dann möchte ich noch etwas zu Kira 2 alias Misa Amane sagen, die ich einfach nur mega nervig empfand. Sie mag zwar auf den ersten Blick zucker süß, kindisch und sehr fröhlich wirken, aber kann auch einen auf kleine Yandere machen, was aber nur einmal kurz erwähnt wird. Sie ist extrem naiv, tut alles für ihren heißgeliebten Light und unterwirft sich somit einem anderen Menschen, als wäre sie eine bloße Sklavin. Wie ich sie einfach nicht ausstehen konnte! Sie ging sogar soweit, dass sie einfach nur wollte, dass Light sie benutzte, denn er war ja für sie der Sinn ihres Lebens. Okay ich verstehe ja, dass sie ihm unglaublich dankbar dafür ist, dass er den Mörder ihrer Eltern getötet hat. Aber muss man dann sogar so weit geht, sie wie Müll behandeln zu lassen? Und wie kann sie noch immer so in ihn verliebt sein, nachdem er sie so dreckig und ablehnend behandelt hat? Irgendwiestimmt doch mit ihrem Köpfchen nicht. Sie wirklich manchmal echt so dumm wie stroh gewesen und da hilft auch ihre Niedlichkeit nicht, die kann das nicht wettmachen. Ich kann also sehr gut verstehen, wenn Light richtig heftig von ihr genervt war. 



Als letztes würde ich noch etwas zum Todesgott Ryuk sagen wollen. Er wird ja am Anfang als ziemlich gelangweilt dargestellt, kommt echt lässig und cool rüber und behält durchweg sehr gut den Überblick. Eigentlich greift er fast nie in die Handlung ein, sondern nimmt die Beobachterrrolle ein und amüsiert sich zu Tode. Ich fand ihn immer sehr witzig und sympathisch, er wirkte für mich fast eher wie ein Mensch als wie ein echter furcheinflössender Todesgott, also eher wie Kumpel von nebenan. Und doch umgab ihn immer eine mysteriöse Aura und manchmal machte einen doch Angst, indem er seine spitzen Zähne zeigte und seine Augen rot aufleuchten. In solchen Momente erinnerte man sich daran, dass er eben doch ein Todesgott war. Aber seine 5 Minuten waren immer so unterhaltend, wenn er lange mal auf Apfel-Entzug war, denn Äpfel wurden für ihn zu Drogen. Schlussendlich gibt er auch den Rahmen der Handlung, indem er durch das Fallenlassen des Death Notes die Handlung beginnt und am Ende die Handlung wieder abschließt.

Zum Rest der anderen Figuren sage ich mal nichts weiter, für mich waren alle ganz in Ordnung. Die Erwachsenen kamen recht rational und erwachsen rüber, wie es in einem solchem Anime auch sein sollte. Besonders aufgefallen ist mir aber ansonsten keine Figur, aber ich denke mal die ganzen Nebenfiguren haben ihre Aufgaben erfüllt.


Zeichenstil:

Ich mochte den Zeichenstil wirklich sehr, da dieser den Zeichenstil des Manga fast komplett übernommen hatte und mir der auch sehr gut gefiel. Entsprechend der Handlung und der Genres ist der Zeichenstil eher sehr düster und realistisch gehalten. Die Figuren entsprechen vom Aussehen auch mal ihrem Alter (im Vergleich zu anderen Animes), sie sind wirklich recht realistisch sowie deren Gesichter detailliert gezeichnet, wodurch auch ihre Mimik und Gestik gut zur Geltung kommen. Bezüglich der Farben wurde mit Absicht gespart, denn richtig knallige, leuchtende Farben kamen nur in entscheidenden Situationen zur Geltung. Besonders aufgefallen sind mir die Situationen, in denen die Umgebung recht dunkel war und die Farben von Light oder seine Augen stechend rot gefärbt waren, während die Haare von L eher blau waren. Ich fand, das hatte eine echt gute Wirkung, hat noch einmal symbolhaft den Kontrast zwischen beiden dargestellt und auch durch die Farbauswahl den wahren Charakter der beiden hervor gehoben (rot steht für das Teufliche und blau für das Gute oder so ähnlich). 
Die Animationen, die ich bewusst wahr genommen habe, waren für mich recht flüssig und gut gemacht. 
Das Aussehen der Figuren sagte mir ebenso zu und jede Figur hatte ihr eigenes, unterscheidendes Erscheinungsbild mit charakteristischen Merkmalen.



Musik:

Erstmal muss ich loswerden, dass ich die beiden Openings einfach nur liebe! Das erste ist eher rockig gehalten, die Stimme und die Dramatik im Song bringt auch einfach die ganze Stimmung in der Handlung sehr gut rüber. Das zweite Opening dagegen fand ich sogar noch viel besser: Es war eine Mischung aus Metall und Rock, das Geschreie des Sängers und auch manche psychopathische Stimmlage brachte mein Blut zur Wallung. Kurz gesagt, hat es mir echt eine Gänsehaut gebracht, war für mich extrem verstörend, aber hat sehr gut zum Anime selbst gepasst. 
Die Endings dagegen fand ich im Vergleich zu den Openings nicht so gut, aber dennoch im guten Bereich. Sie waren meist etwas ruhiger als die Openings und hinterließen vielleicht deswegen keinen so großen Eindruck auf mich. Aber sie haben den Anime immer gut abgeschlossen.
Den Anime selbst hab ich mit deutscher Synchronisation geschaut und ich muss sagen, dass die echt gut war. Besonders passend halte ich die Stimmen für L, Misa, den Vater von Light und für Ryuk. Einfach nur herrliche diese Stimmen!
Auch Light´s Synchronsprecher hat gute Arbeit geleistet, mir war die Stimme bereits aus anderen Filmen/Serien/Animes bekannt und leider gottes habe ich die Stimme immer mit einer Figur aus einer Comedyserie assoziiert, weswegen ich wahrscheinlich nicht ganz warm mit ihr wurde. 
Die Hintergrundmusik passte sich soweit ganz gut an die Handlung an und vermittelte noch einmal mehr die richtige Stimmung.


Unterhaltungswert:

Und auch hier kann ich den Anime einfach nur loben. Ich habe mir Folge für Folge in kurzer Zeit angeschaut und nach jeder Episode wollte ich sofort die nächste sehen. Man könnte fast sagen, dass ich den Anime im Marathonlauf angeschaut habe und der Anime mich niemals gelangweilt hatte. Der Unterhaltungswert blieb fast durchgehend konstant, hatte nur manchmal seine Tiefs, aber das passierte recht selten mal. Wie bereits erwähnt gab es wohl ein kleines Stimmungstief ab dem Punkt, als Light inhaftiert wurde und die Story etwas an Spannung verlor. Aber das legte sich dann, als Light später frei gelassen wurde, wodurch der Unterhaltungswert zunehmend wieder anstieg. Ausschlaggebend für meine Unterhaltung war natürlich einfach diese spannungsreiche Handlung, die interessanten Figuren und zuletzt auch der sehr gute Zeichenstil sowie die stimulierende Musik. 
Da hat wirklich alles mit reingespielt, sodass ich den Anime einfach nur genießen musste. Meine Neugierde bezüglich des Animes war einfach grenzenlos und ich wollte einfach wissen, wie am Ende alles ausgeht. Jedoch stimmte mich das Ende etwas melancholisch, ich wusste schon im Vorfeld, dass es so kommen würde und dennoch fand ich es leicht enttäuschend. Irgendwie kann ich das Gefühl nicht ganz definieren, es war eine Mischung aus Nachdenklichkeit und Traurigkeit, aber mehr will ich dazu gar nicht sagen.

Fazit: Zu recht hat der Anime eine enorme Popularität erreicht und einen Hype verdient, denn auch ich muss gestehen, dass ich diesen Anime echt liebe. Er bietet einfach alles, was einen sehr guten Anime ausmacht: Eine geniale, packende Story, facettenreiche, interessante Figuren, einen wunderschönen Zeichenstil und Ohrwurmmusik! Natürlich gibt es einige kleine Schwächen, aber über die kann man größtenteils hinwegsehen. Für mich gehört Death Note mit Abstand mit zu den besten Animes und ist auch sehr empfehlenswert für alle, die noch keinen Anime geschaut haben. 

4 Kommentare:

  1. Hm, Ryuk selber kann man weniger Vorwürfe machen, denn Abraham Lincoln sagte einmal: Wenn du den Charakter eines Menschen erkennen willst, so gib ihm Macht" wenn Light abgelehnt hätte wäre es seine Wahl gewesen, doch er hat sich eben doch selbst als Retter der Welt auserkoren.

    Auch das man sich entscheiden sollte würde ich nicht ganz unterschreiben, gerade gegen Ende wird Light doch ziemlich Unsympatisch und ich hoffe nicht das man sich mit ihm dann identifiziert. Ich kenne aber auch nur den Manga, es war manchmal wirklich wie du sagtest ab dem zweiten Drittel etwas zäh und Dialoglastig, doch man wollte eben unbedingt wissen wie es Endet. Etwas ausufernd warst du in Sachen Story, ansonsten war es sehr gut zu lesen ^^

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    1. Ich kann deine Ansicht verstehen, bin aber selbst der Meinung, dass sowohl Ryuk, als auch Light an allem irgendwo Schuld tragen.

      Ich habe das vielleicht ein wenig umständlich formuliert und korrigiere mich mal. Vielen wird es gegen Ende so wie mir ergangen sein, man kann einfach nicht mehr auf der Seite von Light/Kira sein, allein schon weil er einfach unmenschlich geworden ist. Höchstens die wirklichen Psychpathen und anderen Unmenschen könnten sich dann noch mit ihm identifizieren... Danke schön für deinen Kommetar. :) Und ja wie immer steiger ich mich gerne bei der Story hinein. ^^´

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  2. Death Note ist einfach ein Anime, den man gesehen haben muss! Ob als Manga oder Anime - man sollte es kennen! Ich fand es ja früher eher overhyped, aber mittlerweile zählt es unter meine Top 10 und wird da sicher auch noch eine Weile bleiben. Allerdings mochte ich den Manga etwas mehr, was allerdings am Zeichenstil liegt, der im Manga extrem realistisch ist. Im Nachhinein finde ich Death Note für einen Shonen Jump Manga schon etwas sehr arg ... Ich weiß auch nicht, so Shonen lastig ist es gar nicht.

    Ich persönlich bin ja ein sehr großes Mikami-Fangirl, was nicht nur an seiner Persönlichkeit liegt. Sein Denken hat mich schon sehr zum Nachdenken gebracht. Er ist sehr interessant, was mir im Manga sogar noch deutlicher wurde. Gerade deshalb bevorzuge ich wohl das Ende des Mangas. Wer weiß ... Dennoch ist er wohl der menschlichste und auch nachvollziehbarste Charakter der Serie - so sehe ich es zumindest! Wer wäre in dem Punkt wohl nicht durchgedreht ... Misa hatte für mich ja auch viel Tiefe, ich denke nur an Misa No Uta. Wie sie da einsam durch die Straßen läuft ... es lässt mir immer wieder das Blut in den Adern gefrieren.

    Sehr gutes Review, fasst so wirklich alles sehr gut zusammen!

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    1. Erst mal vielen Dank für dein Kommentar und deine Komplimente. :3

      Ich stimme dir da wirklich in allem zu! Ich kenne den Manga auch, habe zwei Bände, aber irgendwie habe ich es bis heute nicht geschafft, die Manga-Serie zu beenden. ^^´ Ich glaube durchaus, dass der Manga den Anime schlagen könnte, vielleicht hole ich den Manga einfach mal nach, wenn ich Zeit finde. Death Note würde ich persönlich eigentlich gar nicht in das Shonen Genre rein packen, dafür war der Manga/Anime einfach zu düster und wenig actionreich, dafür dialoglastiger. Daher sehe ich hier mehr die Tendenz zum Genre Seinen...

      Ja ich hatte schon gehört, dass das Ende des Animes von dem Ende des Mangas ein wenig abweicht. Ich konnte Mikami schon irgendwo verstehen, nach der Ungerechtigkeit, die er in der Welt erfahren hatte. Aber genauso wie Light hatte er extreme Wertvorstellungen, die er ziemlich brutal und rücksichtslos durchgesetzt hatte, was ich persönlich nicht unbedingt als gut erachte. Aber das sind dann wohl Ansichtssachen. ^^ Auch bezüglich Misa kann ich nicht ganz zustimmen... Aber vielleicht war die Misa im Manga auch tiefgründiger als im Anime.

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